Struppeliges und schütteres Fell, Kratzverhalten trotz Behandlungen

daisy-bates

Wusel-Experte*in
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Hallo

Ich bin etwas ratlos, vielleicht hat jemand schon einmal eine ähnliche Erfahrung gemacht:
Mein Sorgenkind ist Mäuserich Wölkchen. Er hat weißes Fell (kein Albino). In der Pflegestelle, von der ich ihn vor gut 2 Monaten übernommen habe, wurde er wegen seines Kratzens mit Ivomec behandelt. Sein Zustand hat sich dadurch so verbessert, dass er kastriert werden konnte. Auffällig war jedoch, dass er bereits vor der Kastration deutlich an Gewicht zugenommen hat.
Als ich ihn übernommen habe war er schon recht rund... Das Fell ist insgesamt struppig, es gibt an den Stellen, an denen die Füße zum Kratzen gut hinkommen, leichte kahle Stellen. Insgesamt wirkte das Fell auch schon zum Übernahmezeitpunkt stellenweise schütter und war teilweise nicht rein weiß sondern beige verfärbt.
Meine Ärztin hat dann zunächst Bravecto als Mittel gegen Hautparasiten empfohlen. Dies zeigte keinerlei Wirkung. Einen Pilz hat er nicht; Vitamin E habe ich ihm auch eine Zeitlang gegeben - ohne Veränderung.
In den letzten 6 Wochen hat er weiter deutlich zugenommen (Plus 1/3 seines Gewichts) und liegt jetzt bei 82gr. Besonders im Nacken sieht man nun immer mehr die rosa Haut durchscheinen, was ich inzwischen aber eher auf die Hautdehnung zurückführen würde. Die Haut ist generell in gutem Zustand, es gibt nirgendwo "Katzsspuren", sie ist nicht trocken, gereizt etc. Die kahlen Stellen verändern sich nicht, "wandern" auch nicht. Er wirkt für mich weder wie eine Pilzmaus noch wie eine Kratzmaus.
Wölkchen ist sehr agil, neugierig und trotz seines Leibesumfangs sehr kletterfreudig und geschickt. Wenn er unterwegs oder abgelenkt ist (zum Beispiel durch Erlebnisfutter, neue Äste etc.) kratzt er sich nicht. Am stärksten ist sein Kratzen, wenn er vor dem Einschlafen zu Ruhe kommt. Es ist dann eine Mischung aus Kratzen und über"triebenen" Putzen.
Seine Mitbewohner sind weiterhin unauffällig.
Meine Ärztin vermutet inzwischen eine organische Erkrankung, sieht aber wenig Möglichkeiten der Diagnostik. Herz und Lunge sind unauffällig, für hormonelle Hautprobleme ist der Juckreiz, den er ja doch hat, untypisch.
Die heftige Gewichtszunahme würde auch für ein nicht haut-spezifisches Problem sprechen, da weder sein Futter noch sein Fressverhalten auch innerhalb der Gruppe erklärt, warum er so zunimmt, während seine Kumpel unauffällig sind.
Ach ja: auch an Allergien habe ich schon gedacht: Heu, Stroh hat er seit wochen nicht mehr gesehen, als Einstreu habe ich staubarme Flocken, Leinstreu und Petsafe probiert.

Selbst wenn sich hinter seinem Verhalten ein organisches und vielleicht nicht behandelbares Problem verbirgt, so würde ich doch gerne seinen "Leidensdruck" mindern. Derzeit versuche ich es mit Ablenkung, Ablenkung, Ablenkung, empfinde dies aber eigentlich nur als Notbehelf....

Hat jemand von Euch eine Idee oder schon einmal ähnliches erlebt?

Im Namen von Wölkchen grüßt
Daisy-Bates
 
Hallo Daisy-Bates,
gerade bei moderatem Kratzen, schütterem Fell und kahlen Stellen würde ich doch eine Pilzdiagnostik veranlassen, da man Hautpilzerkrankungen mit einem systemischen Antimykotikum (mit etwas Mühe) behandeln und auch ev. heilen kann. Dafür werden der Maus in der Regel am Rand der kahlen Stellen einige Haare ausgezupft und diese zur Pilzdiagnostik eingeschickt.

Ansonsten ist es schwierig. Wie oft hat er denn das Ivomec bekommen? Da es beim ersten Mal ja eine deutliche Wirkung hatte, wäre eine Wiederholung vielleicht auch eine Option. Wassereinlagerungen hat die TÄ vermutlich durch Abtasten ausgeschlossen. In dem Fall wäre auch zu erwarten, daß die Maus Zeichen schneller Erschöpfung zeigt oder Probleme mit der Atmung hat.

Könntest Du vielleicht Fotos von der Maus hochladen? Wenn man die Maus sieht, tut man sich einfach leichter, etwas dazu zu sagen. =)

Was mir spontan noch einfallen würde, wäre ein Diabetes. Vielleicht kannst Du bei passender Gelegenheit einen Combur-Stix in den Urin der Maus halten. *grübel* Das wäre noch eine einfache Art der Diagnostik - vielleicht kommt etwas dabei heraus.
Viele Grüße
Fufu
 
Hallo,

Wurde denn ein Tesa-Abklatsch gemacht um weiteren Parasitenbefall auszuschließen?

Bei meinen hatte Ivomec auch mal nicht geholfen und wir haben danach Stronghold gespottet, damit sind die Milben dann zum Glück verschwunden.

Wann immer meine Mäuse Milben hatten, war meistens Stronghold das Mittel der Wahl.

LG
Hugo
 
Hallo

Bravecto ist wohl derzeit DAS Zaubermittel, wenn bei einem Hautparasitenbefall andere Mittel wie Stronghold etc. versagen. Meine Ärztin hat selbst auch sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Ein Abklatsch hat keinen Befund gebracht.

Ich werde gleich einmal ein paar Photos hochladen. Vielleicht hilft das.
Mich irritiert auch sehr die starke Gewichtszunahme, die meiner Erfahrung nach nicht normal ist. Eine Stoffwechselerkrankung könnte Haut und Gewicht erklären...

Daisy-Bates
 
Eine Stoffwechselerkrankung könnte Haut und Gewicht erklären... Daisy-Bates

... da gebe ich Dir vollkommen Recht. Aber Diagnosen werden auch durch Auschluß anderer Krankheiten gestellt und eine Pilzerkrankung würde ich auf jeden Fall ausschließen lassen, gerade weil man sie behandeln kann. =)
Viele Grüße
Fufu
 
Hallo
Hier sind nun ein paar Photos von Wölkchen.
Man sieht gut das schüttere und struppelige Fell. Auf dem letzten Foto ist auch zu erkennen, wo das Fell fehlt. Die Haut schimmert besonders am Nacken durch. Am Rücken sind die beigen Verfärbungen.









Die Bilder sind nicht ideal, aber ich denke, sie geben einen guten Eindruck.
Mich irritiert wie gesagt auch das Gewicht und die schnelle Zunahme. Wölkchen ist auch normal groß....

Der Urintest wäre eine Möglichkeit. Ich werde mir mal einen Streifen besorgen. Zu der Ivomecbehandlung kann ich nicht mehr sagen. Da er direkt bei Einzug in der Pflegestelle behandelt wurde, kann auch die Umstellung und die neue Umgebung das Kratzen durch die "Abwechslung" unterdrückt haben. *grübel*

Viele Grüße
Daisy-Bates
 
Hallo Fluse,

würdest Du zu einer "harten" Pilzbehandlung raten - also mit Gehege mehrfach entpilzen oder "nur" Wölkchen behandeln?
Allerdings zeigt die Haut wirklich keine Anzeichen für Pilz und meine Ärztin beurteilt es genauso. Aber besser als gar nichts zu tun, wäre es allemal!

Daisy-Bates
 
... nee, die Haut zeigt wirklich keine Anzeichen für eine Pilzinfektion. Bei einer Pilzinfektion findet man meist richtig kahle Stellen. *grübel* Hmm. Das Fell sieht etwas strähnig aus, das stimmt. Ich würde es vermutlich zunächst wirkliich noch mal mit einem Antiparasitenmittel versuchen, einfach um sicher zu gehen, daß nicht doch Parasiten die Ursache für das Kratzen sind.

Beim Combur-Test gibt es verschiedene Ausführungen, die unterschiedlich viele Substanzen im Urin nachweisen. Das scheint mir, neben einem weiteren Versuch mit Stronghold oder ähnlichem, jetzt die einfachste Methode der Untersuchung zu sein.

Vielleicht könnte man es mit Nachtkerzenöl versuchen, die enthält viel Gamma-Linolensäure und wird bei trockener, schuppiger Haut als Nahrungsergänzung eingesetzt. Allerdings ist die Frage, wie man das der Maus anbietet. Ich hätte es mit Nutri vermischt, aber das Mäuschen ist ja schon genug "dick" und Nutri ist eine richtige Kalorienbombe. Vielleicht in Kokosmilch? Das müßte man aber ausprobieren, ob sich das mischt und die Maus es dann auch nimmt.

Sonst fällt mir momentan leider nicht viel mehr ein.
Viele Grüße *drück*
Fufu

Edit: Eine Pilzbehandlung ist nur empfehlenswert, wenn auch Pilze nachgewiesen wurden. Es gibt ein orales Antimykotikum, das immer mit einer Woche Pause für jeweils eine Woche gegeben wird. Die Mäuse mögen es aber nicht sonderlich. Ohne Befund macht eine Pilzbehandlung keinen Sinn.
 
Mmmm - gegen Parasiten hat er ja Bravecto bekommen. Und darauf schwört meine Ärztin wirklich.

Für mich ist jetzt ein Urin-Test der sinnvollste nächste Schritt.

Danke für das gemeinsame Grübeln *seufz*

Wäre eine Lebensmittelallergie noch eine Idee???
Mit Allergien habe ich so gar keine Erfahrung. Wie beschrieben habe ich allerlei Streu-Varianten schon durchprobiert.

Viele Grüße
 
... stimmt, ja, Bravecto habe ich überlesen. Lebensmittelallergie halte ich eher für unwahrscheinlich.
Gute Nacht! =)
Fufu
 
Hallo Fufu,

als ich eben nach Nachtkerzenöl Ausschau gehalten habe, habe ich mehrfach gelesen, dass es bei Hautproblemen äußerlich angewendet werden soll. Die innere Anwendung zielt auf entzündliche Prozesse etc. ab. *grübel* Das verunsichert mich nun etwas, denn auf die Haut will ich Wölkchen ja nichts schmieren.
Hast Du Erfahrung mit der oralen Eingabe?
Wenn es nicht allzu schlimm schmeckt, sollte er es eigentlich mit Babybreichen oder Kokosmilch etc. unkompliziert einnehmen.

Ansonsten: ein Versuch ist es vielleicht so oder so wert.

Liebe Grüße
 
Hallo Daisy-Bates,

laut meinem Phytotherapiebuch kann man Nachtkerzenöl sowohl äußerlich (hier natürlich nicht, :D) als auch innerlich anwenden. Es wirkt antiphlogistisch und immunmodulierend und greift an Entzündungsmediatoren an. Deshalb wird es eben gegen Neurodemitis eingesetzt und soll zudem auch gegen Juckreiz wirken.

Zudem enthält Nachtkerzenöl Linolsäure und Gamma-Linolensäure, essentielle Fettsäuren, die der Körper nicht herstellen kann.

Außerdem habe ich Hinweise (unbestätigt) gefunden, daß Nachtkerzenöl den Abbau von Fett im Organismus anregen könnte und eventuell eine Senkung des Cholesterinspiegels bewirkt. Ob das stimmt, kann ich nicht sagen. Die Gamma-Linolensäure ist ein Ausgangsstoff zur Bildung von Prostaglandinen. Prostaglandin soll beim Diabetiker die Aktivität des noch vorhandenen Insulins steigern können.

Aber es handelt sich nur um Hinweise, ich habe bisher keine Studien gefunden, die das belegen. Das Öl soll aber nicht schlecht schmecken und angesichts der mangelnden Optionen für Diagnostik und Therapie bei Deiner Maus, denke ich, wäre das vielleicht einen Versuch wert. =)
Viele Grüße
Fufu
 
Gerne. =) Du wirst ja sicher berichten, ob Du eine Wirkung erkennen kannst.
Liebe Grüße
Fufu
 
*traurig*

Heute Nacht ist Gibbs, ein Mitmäuserich von Wölkchen, einfach im Nest gestorben. Es gab keine Anzeichen. Er lag friedlich mittendrin.... Er wird so knapp 1 Jahr geworden sein.

Nun ist Wölkchen nur noch mit Ash zusammen. Die beiden verstehen sich gut, aber zweie sind nun wirklich auf Dauer keine Gruppe..... Die ältesten Mädels, die es derzeit in Berlin zu geben scheint, sind erst 8 Monate, also noch im Zickenalter. Es kommt aber auch immer alles zusammen. *seufz*

Traurige Grüße
Daisy-Bates
 
... ach, das tut mir Leid. *traurig* *drück*

Schreib doch mal skadio eine PN. Der hat ein Altenheim für Mäuse und bekommt am ehesten Infos, wenn alte Mäuschen einen neuen Platz suchen.
Liebe Grüße
Fufu
 
Hmmmm, ich habe das 3. Foto von deinem Post #6 vergößert und ich meine da Hautveränderungen entdeckt zu haben, die mir wie kleine "Pusteln" erscheinen. Leider kann man nicht sinnvoll weiter zoomen, du müßtest da vielleicht mal mit der Lupe die Stelle an deiner Maus betrachten, ich hoffe es gelingt.

Bild 3 vergrößert
 
Soweit aus dem Beipackzettel ersichtlich, ist es eigentlich ein Mittel gegen Flöhe und Zecken *grübel* und ich bin gerade über die vielen Meldungen zum Mittel gestolpert *Angst*

Aufgrund von Meldungen zu möglichen schwerwiegenden Nebenwirkungen wurde vom Rapporteur über die EMA eine engmaschigere Überwachung des Produktes sowie weitere Maßnahmen, um einen eventuellen Kausalzusammenhang ableiten zu können, initiiert. Sollte ein solcher Kausalzusammenhang deutlich werden, wird die Aufnahme von Hinweisen zu den identifizierten Nebenwirkungen in die Fachinformation und die Packungsbeilage vorgenommen.

BPT - Information zum Antiparasitikum Bravecto®

BVL- Information zum Antiparasitikum Bravecto®

Die Zulassungsinhaber (MAH) werden demnach aufgefordert, einen gezielten Bericht über die Unbedenklichkeit des Arzneimittels (PSUR) bereit zu stellen, der eine ausführliche Analyse und eine kritische Überprüfung aller gemeldeten ernstzunehmenden Nebenwirkungen beinhaltet. Dazu gehören – so listet es die EMA auf – neurologische Ausfallerscheinungen, Irritationen von Haut und Gliedmaßen, Überempfindlichkeits-/Immunvermittelte Reaktionen und Hepatopathien, darüber hinaus Todesfälle oder Nebenwirkungen, die zu einer Euthanasie geführt haben.

RTL heizt Nebenwirkungsdebatte um Bravecto® an
 
Hallo und guten Abend.
Nein, Wölkchen hat definitv keine Pusteln. Die Haut ist zart, glatt, unauffällig - weder trocken, noch uneben, noch sieht man irgendwelche Auffälligkeiten.

Meine TÄ hat mich ausführlich über Bravecto beraten. Ja, es ist für Flöhe und Zecken entwickelt worden. Sie selbst und die anderen Ärzte der Praxis, in der sie arbeitet, haben aber schon weitergehende gute Erfahrungen gemacht. Gerade auch mit Dauerkratzern bzw Tieren, bei denen die üblichen Mittel (Stronghold etc.) keine Wirkung gezeigt haben. Und sie hat auch auf die Diskussion im Netz hingewiesen und mir dazu ihre Meinung dargestellt. In ihren Augen ist Bravecto eher ein Hoffnungsträger, gerade weil es schwierigen Fällen helfen kann. Die beschriebenen negativen Nebenwirkungen gab es in ihrer Praxis nicht.
An dieser Stelle vertraue ich meiner TÄ - sie ist wirklich keine Ärztin, die einfach der Pharmaindustrie hinterher rennt.

Daisy-Bates
 
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