äh, nein.
so einfach ist es schlichtweg nicht.
Wie hat sie die Mäuse angesehen, kein Tesaabklatsch und Bestimmung der Milbenart unter dem Mikroskop? Das wäre dringend nötig. Sonst schießt man absolut blind mit Kanonen auf Spatzen.
Fakt ist aber (du kannst im Folgenden dann gern meine Argumentationskette unterbrechen, wenn Du denkst, ich würde da einen Fehler machen):
- Wenn die Maus Milben hat, dann kommen die irgendwo her. Mäuse werden ja so nicht geboren

- Dadurch, dass sie also von irgendwo anders herkommen müssen, heißt das: Milben sind mobil. Die bleiben nicht da, wo sie sind. Milben haben Beine und einen Magen und können laufen und überleben. Wie lange sie ohne Wirt überleben können, ist von der Milbenart abhängig. Die ganz fiesen überleben - ungelogen! - 9 Monate ohne Wirt...
- Dadurch, dass Milben laufen können, können sie logischerweise den Wirt wechseln
- Dadurch, dass Mäuse auch gern miteinander kuscheln, macht man es den Milben leicht, einfach auf die andere Maus zu "hüpfen".
- Dadurch, dass Milben also mobil sind, sind idR immer alle Mäuse betroffen. Es sitzen immer auf jeder Maus Milben, wenn eine Maus in der Gruppe Milben hat.
- Daher müssen bei einem bemerkten und erwiesenen Milbenbefall immer alle Tiere dieser Gruppe behandelt werden. Wenn Du die äußerst mobilen Milben erwischt haben solltest (Tropische Rattenmilbe, rote Vogelmilbe), dann musst Du die gesamte Wohnung ausräuchern, da diese eben sehr viel laufen und auch den Menschen befallen. Tut man das nicht, machen die es sich in deinem Sofa und in deinem Bett bequem und warten auf dich zum Blutsaugen. Nicht so prickelnd.
- Daher sollte man die Milbenart bestimmen lassen, um sie wirksam bekämpfen zu können.
- Da Milben also nun mobil sind, muss man immer alle Tiere behandeln.
- Da Milben mobil sind, sitzen sie auch manchmal im Streu bei dir daheim, oder im Schlafhäuschen der Mäuse.
- Deswegen muss man das komplette Inventar entweder austauschen oder entmilben.
- zum Entmilben muss man logischerweise die Milben killen, das kann man mit entsprechenden Sprays, aber auch über einfrieren oder ausbacken oder abkochen.
- Man muss äußerst gründlich vorgehen, um alle Mistviecher zu erwischen.
- Hält man sich gründlich an einige Grundspielregeln, kann man sehr wohl ein milbenfreies Zuhause haben.
Diese Grundregeln wären:
*neue Mäuse beim Einzug immer prophylaktisch behandeln. Die spielen sonst u.U. Milbentaxi.
*das Streu aus der Box der neuen Mäuse wegwerfen, Transportbox desinfizieren
*neue Streu immer ausbacken oder einfrieren, ebenso Heu und Stroh
*neues Futter einfrieren
*neues Inventar ausbacken, einfrieren oder abkochen
*Äste und Grünzeug von draußen ebenfalls entmilben.
*Kurzgesagt: Alles, was in irgendeiner Art "kontaminiert" sein könnte, vor dem Mauskontakt entmilben.
So erspart man den Mäusen fiese Parasiten und schont auf Dauer den eigenen Geldbeutel und die eigenen Nerven.