Ich will mal noch ein bisschen mehr erläutern..
Viele hier (mich eingeschlossen) vertreten den Standpunkt: Wenn irgendwann keine Farbmaus, kein Renner, kein Hamster.. mehr im Tierheim ist, hören wir mit der Haltung auf. Und das, obwohl wir unsere Tiere lieben - wie kommen wir also zu so einer Einstellung?!
Ganz einfach: Wir wissen, dass wir unseren Mäusen nicht völlig gerecht werden können - egal, wie groß wir die Gehege bauen, egal, wie liebevoll wir das Futter mischen, egal, wie viel artgemäße Einrichtung wir ihnen bieten - und betreiben daher mit unserer Haltung "Schadensbegrenzung". Das ist folgendermaßen gemeint:
Momentan sitzen Mäuse und andere Kleinnager in Tierheimen, das ist einfach Fakt. Würden wir diesen Tieren also kein Zuhause bieten, würde die ohnehin oft schon völlig überlasteten Tierheime noch mehr überquellen mit Notfallnasen. Der Vorteil bei Tierheimtieren ist (im Vergleich zu Zooladen- oder Züchtertieren): Für sie rückt kein neues Tier nach, denn der Profit hat keinen Platz im Tierschutz (zu Recht). Es geht um das Wohl der Tiere, darum, dass kein Tier leiden soll.
Wenn man den Gedanken nun weiterspinnt, würde das nun heißen: Würden alle Leute ihre Tiere nur noch aus Tierheimen beziehen, wäre das das Ende des Lebendverkaufs in Zooläden = das Ende des Leidens der Tiere.
Dass dieser Traum von uns allen in absehbarer Zeit nicht Wirklichkeit wird, ist uns natürlich allen klar, aber man muss das Ziel verstehen, um unsere Handlungsweisen verstehen zu können.
Daher lehne ich persönlich es auch ab, bewusst Heimtierarten "aufrecht zu erhalten" (domestiziert hin oder her..).