Tumor operieren?

mus musculus

Mausfrau
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Liebe Mäusefreunde, meine Maus Sally ist ca. 11 Monate alt und hat einen inzwischen kirschgroßen Tumor im Nacken. *traurig* Freitag war ich bei einer TÄ, die meinte, der Tumor kann operiert werden. Problematisch wäre nur, daß sich die Maus wahrscheinlich die Operationswunde aufkratzen wird, d.h. die Naht.

Ich bin so unentschlossen, was ich tun soll, operieren lassen oder nicht? In einem anderen Thread hier war die Meinung wohl überwiegend gegen Tumoroperationen bei Mäusen, aber wie geht es ohne weiter? Die Maus kratzt sich viel, weil sie den Tumor als Fremdkörper empfindet, hat die TÄ gesagt. Die Haut ist bereits wund. Der Tumor wächst auch weiter. Noch ist sie munter und frißt ganz normal. Hat jemand schon mal erlebt, wie es einer Maus mit Tumor ohne Operation weiter ergeht? Oder nach einer Tumoroperation?

Wann ist es richtig, sie einschläfern zu lassen, d.h. wann sind Tierärzte dazu bereit? Muß das Tier schon unheilbar krank sein?

Ich bin für jeden Erfahrungsbericht dankbar.
 
Hallo
ich persönlich würde es nicht operieren lassen, habe schon oft gelesen das nach wenigen Wochen der Tumor wieder kommt.

Ich würde die Maus noch schöne Wochen geben und wenn es gar nicht mehr geht würde ich sie erlösen *traurig*
 
Ich habe mal operieren lassen.
Die Naht war kein Problem, aber nach 4 Wochen waren 2 neue Tumore da und ich musste die Maus dann einschläfern lassen.

Ich habe dannach nie mehr operieren lassen, sondern immer die Maus noch einige Tage verwöhnt, dann einschläfern lassen.

aber schlussendlich gibt kein richtig oder falsch.. es ist eine Entscheidung die jeder selber treffen muss.

Wann ist es richtig, sie einschläfern zu lassen, d.h. wann sind Tierärzte dazu bereit? Muß das Tier schon unheilbar krank sein?

Ein Tumor ist ja eigentlich scho unheilbar. Ich konnte meiner TA eigentlich immer sagen, dass ich das Tier jetzt erlösen möchte, als es noch soweit "fit" war..

Alles gute deiner Maus. *drück*
 
Last edited:
Hallo,

wir haben damals unsere Mama Maus operieren lassen. Vor der Operation hatte sie zwar einen Tumor, war aber gut drauf. Nach der Operation war sie nur noch ein Schatten ihrer selbst, sie hatte offensichtlich Schmerzen und ist 3 Tage später im Wartezimmer des Tierarztes (wollte sie erlösen) gestorben *traurig*. Ich lasse definitiv nie wieder operieren.

Tut mir leid. Aber unser Thilo hat mit seinem Tumor noch mehrere Monate gut gelebt. Vielleicht habt ihr ja auch das Glück!

Lieben Gruß,
Nadine
 
Hallo,

ich würde Dir auch von einer OP abraten. Habe auch schon ein paar Mäuschen operieren lassen und bin zu dem Entschluß gekommen, daß es bei Mäusen keinen gutartigen Tumor gibt, denn innerhalb kürzester Zeit kamen sie wieder. Ich lasse nie wieder einen Tumor operieren.

Ich weiß genau wie Du Dich fühlst. Ich war auch immer voller Hoffnung, als die Tierärztin meinte, die Stelle sei gut operabel und abgegrenzt. Dabei waren meine noch nicht mal so groß wie Deiner. Ich ließ bereits operieren, sofort als ich den winzig kleinen Knubbel entdeckt hatte. Das fatale ist aber, ehe Du einen Tumor mit dem bloßen Auge erkennen kannst, hat er schon gestreut.

Ich würde das Mausi gut beobachten und es noch richtig doll verwöhnen und wenn Du merkst, daß sie der Tumor plötzlich stört, weil sie z.B. daran kratzt oder sie keine Lebensfreude mehr hat, weil sie z.B. nicht mehr so agil ist wie sonst oder nicht mehr so Appetit hat würde ich sie sofort erlösen lassen. Du kannst Dir auch zusätzlich z.B. Metacam vom Tierarzt besorgen, ist ein Schmerzmittel und soll zusätzlich wachstumshemmend wirken.

Alles Gute Deinem Mausi...
 
Danke Euch für die lieben Antworten. Ich werde wohl auch nicht operieren lassen und es dem Mäuschen noch eine Zeit lang recht schön machen *seufz*
 
Ich habe bisher 3 operieren lassen, alle sind während bzw. eine Maus kurz nach der OP gestorben. *traurig* Zu lange warten würde ich aber auch nicht mit dem Einschläfern, denn der Tumor kann auch platzen und das ist furchtbar.
 
Ich lasse auch nicht mehr operieren. Hab das bei einer gemacht, da war der Tumor noch recht klein (3mm etwa). Trotzdem war die Maus fast über ihre gesamte Länge aufgeschnitten und hat sich auch die Naht geöffnet. Ich konnte also über 1,5cm Länge in die Maus gucken, weil es nicht nach genäht werden konnte. Hat die Maus weniger gestört als mich, ist auch innerhalb einer Woche zu gewesen. Aber in der Zeit musste die ganze Gruppe von 4 Mäusen auf 50x30 in ner Zeitungspapier-Duna sitzen, wegen der OP-Nachsorge. Das hat die gesamte Gruppe beeinflusst. Nach 4-5 Wochen musste ich sie dann trotzdem einschläfern, weil sie plötzlich mehrere haselnussgroße Tumore bekam. Ihre letzten Wochen waren also geprägt von teilweise klein sitzen, Schmerzen, ständig zum TA müssen, fremde Umgebungen etc. Das tu ich nie wieder einer Maus an.Sie sollen friedlich in ihrem Heim sitzen, dann eine kurze Fahrt in der TB und Ende.

Ich erlöse meine Mäuse immer dann, wenn ich eine Veränderung merke. Also die Maus weniger aktiv ist, ihr Verhalten ändert, weniger frisst, abseits schläft, nicht mehr klettert, nicht mehr durch Röhren und Eingänge passt (klar könnte ich auch Löcher vergrößern, aber man muss ja auch die Relation Tumorgröße zu Körpergröße im Blick halten). Außerdem sobald die Haut dünn wird, bzw Wunden entstehen. Egal, ob die Maus selbst kratzt oder eine andere dran rummacht!
 
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Ich habe gerade auch so einen Fall hier:

Unsere kleine Elke-Maus, 15 Monate alt.

Elke hatte einen Knubbel, gut operabel, verschiebbar, an einer Stelle die sie selbst nicht gut erreichen konnte. Sie war vollkommen agil, munter, unbeeinflusst von dieser Beule. Wir haben uns für die OP entschieden.

Elke hat das super weggesteckt, nur ein bisschen in der Nähe der Stelle die Haut "weggeputzt", aber das war dann doch gut in den Griff zu bekommen (seitdem schwöre ich auf Heilerde).

Und nun, 4 Wochen später, ist der Knubbel wieder da, schnell gewachsen und an genau derselben Stelle wie vorher.

Ich bin traurig und frustriert, denn unsere kleine Maus hat das alles so gut und tapfer mitgemacht, eine echte "Kämpfernatur" gezeigt (wo sie doch eigentlich unsere scheue Skeptikerin war) - und nun hat sie am Ende doch verloren.

Ich kann nur noch versuchen, ihr ihre letzten Tage so schön wie möglich zu machen.

Ich kann nicht grundsätzlich sagen, ob ich beim nächsten Mal einen Tumor operieren lassen würde - das hängt für mich sehr stark von der Maus und ihrem Charakter ab, und davon, wie schnell der Tumor wächst.
 
Man sollte einfach immer im Kopf behalten, dass eine Tumor-OP keine adäquate Krebsbehandlung ist. Warum tun wir unseren Mitmenschen Chemo und Bestrahlung an, wenn es ein simples Rausschneiden auch tun würde? Eigentlich ist es bereits vorher zum Scheitern verurteilt, aber wegen unserer eigenen Verlustängste und dem Gefühl sonst machtlos zu sein, tun wir unseren Mäusen die OP trotzdem an. Eigentlich nicht fair!
 
Auch wenn das jetzt hart klingt: Ich würde die Maus jetzt schon einschläfern lassen bzw. hätte ich das wohl schon eher gemacht.
Die Kombination "kirschgroß" und "wund" bzw. "aufgekratzt", zeigt mir deutlich, dass der Tumor die Maus stört. Die Größe ist im Verhältnis zur Maus auch schon sehr groß, das muss schmerzhaft sein.
Schau dir die Maus nochmal an und überlege nochmal, wie es ihr wohl gehen mag. Ich bin da recht vorsichtig und geh lieber einen Tag zu früh zum TA zum Einschläfern als einen zu spät. Ich würde nicht wollen, dass die Mäuse erst sichtbar Schmerzen haben müssen.
 
Hi!
Möchte ich auch noch meine Senf dazu geben. Ich habe mit meiner jetzigen Gruppe viel Pech gehabt...über die Hälfte musste ich wegen Tumoren einschläfern lassen. Ich habe nie operieren lassen, weil das Risiko, dass es wieder kommt einfach zu groß ist. So hatten sie immer noch ein paar schöne Wochen oder Monate und wurden richtig verwöhnt. Meine dicke Bella hat es total genossen endlich Kürbiskerne zu bekommen soviel sie wollte :) und sie ist richtig zahm geworden. Fürs Einschläfern habe ich mich immer dann entschieden, wenn die Haut am Tumor Wunden zeigte. Die Entscheidung fällt mir immer relativ leicht, da ich einen TA habe, der das bei mir zu Hause macht, sodass die Maus fast keinen Stress hat.
 
Lunar, mir ist klar, daß die Maus nicht mehr lange zu leben hat. Ich habe mich auch dazu durchgerungen, sie einschläfern zu lassen, um ihr Leid zu ersparen. *traurig*
 
Das heißt, du hast die Maus schon eingeschläfert?
Finde ich eine gute Entscheidung, auch wenn es sicher nicht leicht war *drück*
 
Nein, noch nicht. Ich hatte noch mal bei der TÄ angerufen und beschrieben, wie es der Maus jetzt geht. Als ich nach Einschläfern gefragt habe, war die Sprechstundenhilfe erst etwas irritiert, die TÄ meinte dann aber, es wäre meine Entscheidung, wann es soweit sein soll.

Die Maus ist noch voller Leben. Sie frißt, bettelt um ihre Leckerli (die sie reichlich bekommt) und läuft sogar im Laufrad. Sie ist auch im Umgang mit den anderen Mäusen wie immer, wird nicht ausgeschlossen und sondert sich nicht ab. Sie pflegt auch ihr Fell.

Der Tumor ist wirklich sehr groß und "stört" bestimmt. Allerdings kratzt die Maus daran nicht mehr so viel, so daß sich die Haut etwas erholt hat. Sie ist nur manchmal in ihren Bewegungen etwas unsicher.

Ich schau jeden Tag mit Adleraugen, wie es der Maus geht. Die TÄ meinte auch, daß der Tumor durch die Haut brechen kann. Sie hat jeden Nachmittag offene Sprechstunde ohne Termin, so daß ich sofort hinfahren könnte, wenn sich der Zustand der Maus stark verschlechtert. Das werde ich auch tun, ich bin jeden Tag bereit dafür. *seufz*
 
Der Tumor ist wirklich sehr groß und "stört" bestimmt. Allerdings kratzt die Maus daran nicht mehr so viel, so daß sich die Haut etwas erholt hat. Sie ist nur manchmal in ihren Bewegungen etwas unsicher.

Für mich (!) wären das hier die beiden Anzeichen, die mich dazu bringen würden, das Tier jetzt erlösen zu lassen, auch wenn sie sich sonst noch normal verhält.

Es ist immer sehr schwer, den richtigen Zeitpunkt zu finden, aber über die Jahre hab ich eindeutig festgestellt: lieber 2 Tage zu früh als auch nur ein paar Stunden zu spät.
 
Hallo,

ich bin ja nicht sehr oft im Forum, daher weiß ich jetzt nicht, wie aktuell das hier noch ist. Und ich kann auch nicht sagen, ob man Hamster mit Mäusen vergleichen kann. Fakt ist, dass mein Hamster 4 riesengroße Tumore vorne am Hals hatte, die der eine Tierarzt partout nicht mehr operieren wollte. Ein anderer Tierarzt (aus der gleichen Kinik!) hatte sie dann Wochen später doch operiert und sie ist an Altersschwäche gestorben. Er hatte ihr somit noch 6 Monate geschenkt. Sie starb mit 2 Jahren (was ein normales Hamsteralter ist). Daher ist es eine Entscheidung deines Tierarztes. Frage ihn Löcher in den Bauch zur OP und vor allem zur Narkose (Inhalationsanarkose muss sein, darauf solltest du bestehen, fass du dich dafür entscheidest) und wenn er gute Prognosen stellt, warum nicht. Keiner hier kennt deine Maus und ihren Gesundheitszustand so gut wie du und dein Tierarzt. Und jeder sollte das für sich und für sein Tier alleine entscheiden. Ich würde da nie zu- oder abraten.
 
Ich würde da nie zu- oder abraten.
wenn es einfach damit getan wäre, den Tumor wegzuschneiden und wieder zuzunähen.. Warum macht man bei Menschen noch so viel anderes - Chemo, Medikamente etc?
Warum sterben jedes Jahr noch so viele Menschen an Krebs?

Es ist NICHT einfach mit Wegschneiden getan.
Es reicht - wie vorne geschrieben - eine entartete Zelle aus, um einen neuen Tumor wachsen zu lassen.

(Inhalationsanarkose muss sein, darauf solltest du bestehen, fass du dich dafür entscheidest)
Würde ich so pauschal nicht sagen. Sie wird zwar besser vertragen, weil sie leichter zu dosieren ist. Wenn der Tierarzt aber lieber mit Injektionsnarkose arbeitet, warum nicht? Bevor ich ihn zu etwas zwinge, was er nicht "kann", soll der lieber was machen, wo er sich sicher ist =)

Tumor-OPs nur dann (für mich), wenn: Maus sehr jung (unter 3/4 Jahr), Tumor sehr klein (erbsengröße) und der Tumor langsam wächst.
 
Die Erfahrungen der anderen User hier fand ich sehr eindrucksvoll und würde meiner Maus keine Operation antun. Die Heilungschance ist einfach zu gering.

Und Beere, versteh mich nicht falsch, aber zum jetzigen Zeitpunkt würde ich die Maus nicht erlösen, sondern aus dem Leben reißen. Solange die Maus noch eine Lebensqualität hat, finde ich es einfach nicht gerechtfertigt, sie zu töten. *Abschied*
 
Es ist deine Entscheidung, wann du die Maus einschläfern lässt. Aber ich muss trotzdem nochmal nachfragen: Woran machst du denn fest, ob es der Maus gut geht? Nach dem Fressen kannst du nicht gehn, das machen sie bis sie umkippen.
Wenn du die Maus noch nicht einschläfern willst, geb ihr bitte wenigsten ein Schmerzmittel. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass so ein Tumor keine Schmerzen verursacht.
 
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