Hallo Moonrain,
also ich persönlich tediere immer eher dazu einen Knoten punktieren zu lassen, auch um festzustellen, ob es überhaupt eine Geschwulst ist. Es könnte ja auch ein Abszeß sein und das kann man durch die Punktion feststellen, weil sich dann Eiter entleert. Oft fühlt sich ein Abzeß aber schon beim Abtasten anders an als ein "solider" Knoten. Der Abszeß kann aufgeschnitten werden, damit der Eiter abfließen kann. Ansonsten könnten die Bakterien aus dem Eiterherd sich im Körper weiter ausbreiten und daran kann die Maus auch sterben. Ein Abszeß ist eine behandelbare Krankheit!
Wenn es kein Abszeß, sondern ein solider Tumor, also eine Geschwulst ist, dann hilft die Punktion und die anschließende histologische Untersuchung bei der Entscheidung, ob ich die Maus operiern lasse. Wenn der Knoten gutartig ist, dann kann man davon ausgehen, daß der Tumor nach der Operation nicht wieder kommt. Das spricht nach meinem Verständnis für eine Operation.
Mir ist mal eine Maus an einem gutartigen Tumor gestorben. Er war einfach an einer sehr blöden Stelle, direkt vor dem Ohr. Der TA wollte nicht operieren. Er meinte, da verlaufen so viele Nerven und Blutgefäße. Hätte ich den Knoten früher entdeckt und wäre der Tumor noch zu operieren gewesen, dann hätte die Operation der Maus - weil der Tumor gutartig war - wohl das Leben gerettet.
Eine andere Maus, Papillon, mit einem gutartigen Tumor, der operiert wurde ist vor kurzem zwei Jahre geworden und die Op war vor 6 Monaten. Immer wenn ich sie sehe, wird mir ganz warm ums Herz. Sie hatte vor der Op auch schon ständig an dem Tumor herum gekratzt bis es blutete.
Für mich ist die Punktion eine Chance, daß die Maus überlebt. Aber wie viel an Diagnostik man macht, das muß wirklich jeder Halter im Einzelfall für sein Mäuschen selbst entscheiden. Es gibt einfach keine allgemeingültigen Empfehlungen. Aber das mindeste ist meiner Meinung nach, die Maus vom TA untersuchen zu lassen. Ob man dann punktieren läßt, ob man operieren läßt, oder nicht - muß halt jeder im Einzelfall selbst entscheiden, also der Halter muß das für seine Maus entscheiden, ebenso wie die Frage wann man seine Tumormaus einschläfern läßt.
Da der Pilzextrakt sehr verträglich zu sein scheint, halte ich es prinzipiell aber auch für vertretbar, ihn anzuwenden, ohne durch eine Punktion abgeklärt zu haben, ob der Tumor gutartig oder bösartig ist. Manchmal sitzt ja die Geschwulst an einer sehr ungünstigen Stelle oder ist schon sehr groß und eine Operation käme aus diesen Gründen sowieso nicht in Frage.
Also ich persönlich würde in den meisten Fällen punktieren lassen, einfach weil im Falle eines gutartigen Tumors dann eine Operation der Maus das Leben retten kann. Aber für die Verabreichung des Pilzextraktes ist das meiner Ansicht nach nicht unbedingt notwendig. Es sollte aber immer abgeklärt werden, ob es sich bei der Geschwulst um einen Abszeß handelt, wenigstens sollte der TA den Knoten abtasten. Weil im Falle eines Abszesses die Abszeßspaltung der Maus ziemlich sicher das Leben rettet, der Pilzextrakt aber nicht. =)