Vergesellschaftstheorie

jaw

Mäusologie-Meister*in
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In den nächsten zwei Monaten steht mir eine Vergesellschaftung bevor, da dann die Kastration inklusive er Quarantänezeit vorüber ist. Ist also nicht dringend, aber ich mach mir schon mal so meine Gedanken, wie ich das machen könnte.

Die aktuelle Situation ist folgende:
Ein Käfig ist in zwei etwa gleich große Hälften geteilt. In beiden Hälften lebt eine Geschwistergruppe, die drei Böckchen auf der einen Seite, die beiden Weibchen auf der anderen.
Über dem Käfig gibt es ein Freilaufgehege, welches quasi Niemandsland ist. Von beiden Käfighälften gibt es einen absperrbaren Zugang zu diesem Bereich, den natürlich immer nur eine Gruppe betreten darf, der andere Absperrschieber ist zu.

Meine Idee war nun, zur VG einfach wenn es so weit ist, beide Schieber offen zu lassen, so dass dann eine Begegnung im neutralen Bereich ermöglicht wird, die zu einer Durchmischung der Gruppen führt. Die gegenseitigen Gerüche sind ja auch jetzt schon bekannt, und beschnüffeln können sich Böckchen und Weibchen am Rand der Abtrennung schon.

Könnte so was funktionieren, oder ist davon eher dringend abzuraten?
Ich würde beide Zugänge vorerst nur während meiner Anwesenheit öffnen, so dass ich notfalls eingreifen kann, bis sich die Gruppen zusammen geschlossen haben. Dann soll die Trennwand raus.

Mich würden jetzt vor allem die Meinungen oder am besten noch Erfahrungen zu dieser Vorgehensweise interessieren.
 
zunächst erstmal zu deiner frage:
ich würde eine vergesellschaftung immer nach einer methode durchführen, die sich hundertfach bewährt hat.
warum muss man experimentieren, wenn es sehr gute methoden gibt?
erfolgversprechende methoden findest du im wiki (klick und klick)

nun zu deiner "wohnmethode":
ich finde die käfigform mit gemeinsamer auslaufmöglichkeit für wechselweise eine gruppe nicht besonders gelungen.
wenn die mäuse in den auslauf gehen, dann betreten sie quasi immer terrain mit fremdem gruppenduft.
ich kann mir nicht vorstellen, dass die tiere das besonders angenehm finden, ich halte es eher für stress.
genauso wie das "nebeneinanderwohnen" von weibchen und böcken (fremder gruppenduft, sexualtrieb)

oder hab ich da was falsch verstanden?
evtl. könnte ein foto der anlage hilfreich sein.
 
Dringend abzuraten. Einfach auf neutralem Boden zusammensetzen ist wesentlich besser. Grund: Wenn sie ein "eigenes" Revier haben, das nach ihnen riecht, werden sie das verteidigen.
 
Ich würd sie zunächst in einer badewanne ö ä zu sammen setzen und dann in den oberen teil.. oder vll erst als zwischenstufe hamsterknast...
Das obere Teil muss aber dann unbedingt gereinigt werden dass es KEINE Urinspuren mehr enthält, auch wenn vorher schon beide Gruppen da drin waren. Nur dann ist es neutral.
Und willst du dann immer aufmachen wenn du dabist und sie sonst wieder alleine sperren?
das würd ich nicht machen, Viel zu stressig. Ich würd dann beide Gruppen einfach oben rein packen und beide Riegel zu!
#
Wie groß ist das oben?

Und natürlich kein Inventar für den Anfang!
 
also in den oberen Bereich dürfen sie eh nur, wenn ich da bin, denn der ist offen, also quasi mehr 'ne Mäuseburg. Bisher kam noch keiner raus, aber ich trau der Sache nicht so ganz. Wenn es eine Maus ins Zimmer schafft, kann ich nicht garantieren, dass sie nicht durch irgend einen Spalt ins Gebälk des Hauses schlüpft.

Stress ist es für die Mäuse wohl eher nicht, denn wenn sie oben sind, dürfen sie bleiben, so lange sie wollen. Nur wenn keine mehr da ist, mach ich zu. Sie werden also nicht verjagt oder so.

Wenn sie sich aneinander gewöhnt haben, soll ja unten die Trennung raus. Der obere Teil wird wohl noch mit Volierendraht gesichert, damit stünde die Option mit unten dicht machen zur Debatte.
Die Größe ist oben mit 100x45, aktuell nur mit einer Ebene. Das soll längerfristig aber auch noch aufgestockt werden. So wäre es für 5 Mäuse aber viel zu klein.

Naja, sind wie gesagt nur Überlegungen, es ist ja noch ein Weilchen hin.
 
Stress ist es auch wenn sie nicht verjadt werden. Immerhin riechen sie zwar Markierungen anderer Mäuse, sehen sie aber nicht und können auch keinen Kontakt haben.
 
sehen können sie die anderen - allerdings unten - und beschnüffeln geht auch, denn die Trennwand (Plexiglas) lässt so viel Platz, dass sie die spitzen Näschen an den Seiten durch quetschen können. Beschnüffelt und angestubst haben sie sich schon des öfteren. Daher denke ich mal, ist ihnen der Geruch nicht völlig fremd.
 
Also mir gefällt das ganze Szenario nicht. Eine Gruppe oder zwei getrennte Gruppen, alles andere dürfte nur Stress machen. Und den oberen Bereich abwechselnd freigeben ohne sauberzumachen, also kein neutrales Gebiet, ne, gar nicht gut. Beschnüffeln über den Plexirand, hm. Wenn da mal nicht sogar genug Platz ist für die Zeugung von Jungen *Angst*. Es kann sein, dass es alles so klappt und sie sich dauerhaft vertraut sind, dass der Plan aufgeht. Aber wenn nicht, kann das sogar die Lebensdauer der Mäuse verkürzen, fürchte ich. *traurig*
 
Sie können sich beschnuppern, das macht es nur schlimmer! Sie können nicht ihre Rangordnung abmachen! Das stell ich mir schlimm vor für Tiere die sich auf ihre Hierarchie verlassen.

Ich hätt sogar Schiss dass die durchs Gitter poppen, so irre Sachen solls ja geben *Angst*
 
also mir ist bewusst, dass Mäuse zu Dingen fähig sind, die man ihnen echt nicht zutraut. Ich bin mir aber wirklich absolut sicher, dass sie dort nicht für Nachwuchs sorgen können. Der Spalt ist etwa 1mm breit, und die Plattenstärke der Trennwand ist etwa 3mm - und um den Manövrierspielraum noch weiter einzuschränken, ist der Spalt am Eck. Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass es so nicht klappen kann.
Dass das durch ein Gitter durch kein Problem ist, ist mir klar. Das geht ja sogar bei Menschen, und die sind in dieser Hinsicht meist weit weniger erfinderisch.

Das mit der Rangordnung ist vermutlich selbst dann schon ein Problem, wenn man mehrere Gruppen im selben Haus hält, aber auf jeden Fall in der selben Wohnung.
 
ganz ehrlich?
bei dieser Vorgeschichte wäre ich extrem vorsichtig bei Vergesellschaftung beider Gruppen.
ich meinerseits würde beide Gruppen für 3-4 Tage erstmal komplett trennen (räumlich! Also eine Gruppe in die Küche, die andere ins Wohnzimmer z.B.... ).
bei solchen Situationen bilden sich gerne mal Agressionen/Spannungen. Man will zu den anderen Mäusen, weiß, wie sie riechen, kann aebr nciht hin. Das macht einige Mäuse recht kirre.
Muss natürlich nicht sein, aber ich bin bei VGs eher eine Nummer zu vorsichtig, als dass es dann schief geht.
bei Ratten kann man sowas in der Art machen (gemainsamer Auslauf auf neutralem boden) soweit ich informiert bin. Aber bei Mäusen gibt es diesbezüglich keine Erfahrungen. Daher würde ich lieber die sichere Variante wählen, die außerdem noch möglichst stressarm ist.

Kampfplan:
-beide Gruppen räumlich trennen.
-Käfig und den Auslauf (sehr gefährliches Terrain- Gruppenduft der einen Gruppe wird von der anderen immer wieder überdeckt und andersrum...) gründlichst reinigen
-da es nicht zu viele Mäuse sind, würde ich die gleich in einen neutralen Knast packen.
- dann die restlichen Schritte. Langsam größer setzen und etwas Inventar...

Vor deiner Idee gruselt es mcih etwas, ist mir nicht wohl bei der Sache...

Lumi
 
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