Ok, es sieht schon sehr nach einem Männchen aus.
Das erklärt aber noch nicht den breiigen Kot, den die Maus hatte, und auch nicht die Atemgeräusche bei Stress. Atemgeräusche - rattern, knattern, fiepen - bedeuten, dass das Tier eine erschwerte Atmung hat, also eine gewisse Atemnot.
Aus Erfahrung kann ich sagen: sowas ist unglaublich fürchterlich für den Betroffenen. Mir ist das 2x im Leben passiert - einmal bei einer Anaphylaxie, einmal bei einem Herzversagen. Das Gefühl, nicht mehr richtig Luft zu bekommen, bei vollem Bewusstsein zu ersticken, ist so ziemlich das schlimmste, was man sich vorstellen kann. Reine, absolute Panik. Todesangst.
Auf sowas sollte man auch ein noch so kleines Tier nicht wissentlich zusteuern lassen. Kein Tier, kein Mensch,
niemand hat sowas verdient.
Deshalb: bitte such Dir einen ordentlichen Tierarzt, auch wenn der ein Stücken weg ist, und stell ihm die Maus vor.
Wenn Du Dir sicher bist, dass es ein Bock ist, sollte er natürlich zuvor schon von den Damen getrennt werden. Und kastriert sollte er natürlich auch werden - auch dafür muss er einem guten TA vorstellig werden.
Du musst Dich auch darauf einstellen, dass alle Deine Damen gedeckt wurden und nun Nachwuchs erwarten. Das heißt: behandle sie, als seinen sie definitiv trächtig. Füttere Proteine zu, damit sie die Jungen, die sich gerade entwickeln und nach der Geburt gesäugt werden wollen, gut versorgen können. Hier findest Du
Details zu Trächtigkeit, Geburt und Aufwachsen der Jungen (ziemlich weit unten auf der Seite, den Links folgen).
Den ordentlichen TA wirst Du auch brauchen, wenn die Kerle unter den Jungtieren soweit sind, dass sie von ihren Schwestern und den Müttern getrennt werden müssen (da muss jemand draufgucken, der sich ganz sicher auskennt, sonst hast Du das gleiche Problem wieder) und später, wenn die Kastrationen anstehen. Da heißt es jetzt schon: Geld zurücklegen.
Du hast die volle Verantwortung für Deine Mäuse, Wendy. Du trägst die Verantwortung dafür, dass es ihnen gut geht und an nichts fehlt. Du hast die Pflicht, genau dafür zu sorgen!
Keine gute öffentliche Anbindung ist keine Ausrede. Ich wohne auch auf dem Land, kann nicht Bus fahren (komme eine Station weit und fall dann kotzend auf den nächsten Gehweg), und einen Bahnhof hat´s erst im nächsten Ort. Seit besagtem Herzversagen (bei Tempo 100 auf der Bundesstraße... tjaja) hab ich eine solche Phobie vorm Autofahren, dass auch das nicht mehr geht. Bleibt nur: zu Fuß, zu Fahrrad oder von Familie/Freunden/Bekannten kutschen lassen. Erfordert ein bißchen Organisation, aber es geht. Wenn man es
will.
Noch ein Tipp: Familie/Freunde/Bekannte kutschen einen sogar liebend gerne, wenn man sich entsprechend erkenntlich zeigt. Eine Schachtel Merci, eine Tafel feinste Lindt-Schoki, ein Blumentöpfchen, ein riesiges Danke-mit-Durchknuddeln, eine gute Zigarre... das reißt einem weder ein Loch in den Geldbeute, noch einen Zacken aus der Krone.
Quid pro quo.