Ehrlich gesagt- auch wenn ich deinen Einwand ansatzweise verstehe- finde ich, dass das nun auch zu viel des Guten ist. Das ist so eine Grundsatzdebatte, die im Nirgendwo endet und die auch nicht viel Sinn macht. Wenn man das ausführt, kommt man zu dem Schluss, dass man überhaupt keine Tiere halten dürfte. Keinen Hund, keine Katze und eigentlich auch keine Nutztiere, wie Schweine, Pferde, Kühe und schon gar keine Kaninchen, Mäuse oder Hamster. Hunde in der Stadt sind ja auch fragwürdig, oder? Am besten leben wir alle vegan, essen keine Eier und verzichten auf Kaffee und H&M, da hiermit eine Ausbeutung der Welt forciert wird. Auch Schminke, gefärbte Kleidung usw. kommt nicht mehr in Frage.
Das ist eine Einstellung, die der Einzelne für sich treffen kann und die sicher auch zu befürworten ist, aber niemanden kann dazu missioniert werden.
Leider hat das aber wenig mit dem Thema hier zu tun oder mit Kindern und ihrem eventuellen späteren Verhalten Tieren gegenüber. Schon gar nicht werden Kinder mit einem Tier, das später wieder ausgewildert wird quasi dazu erzogen, dass man jedes Tiere später einfach aussetzen darf oder so ähnlich. Das ist meiner Meinung - sorry- aber Quatsch. Das was du beschreibst, hat mit Erziehung nichts zu tun. Das ist verantwortungslos und gerade dem wollen die in diesem Fall mit ihrem Mäuse- Projekt entgegenwirken. Setzt also voraus, dass den Kindern durchaus beigebracht werden soll, dass man dem Tier gegenüber Verantwortung hat und sie nicht einfach auf die Straße setzen darf, wenn sie einem nicht mehr gefallen.
Dass es solche Menschen leider gibt, ist Tatsache, hat aber mit einer Schmetterlingspuppe oder mit einem Küken oder auch mit Kindern nichts zu tun. Sicher ist es schön, wenn man Tiere dort sieht wo sie wohnen, aber dass ist leider oft eher die Ausnahme. Oder wollen wir den Kindergärten jetzt real vorschlagen, dass sie doch bitte in den Wald gehen sollen und dort schauen, ob sie ein Tier zufällig finden, dass sie dann beobachten können.
Wir sind hier zu dem Entschluss gekommen, dass es keine gute Wahl ist Kinder mit Mäusen (oder eventuell auch Hasen/Meerschweine/Hamster/ Fische) zu beglücken. Hierzu haben wir stichfeste Argumente gegeben und haben nach Alternativen gesucht. Denn wenn Lumi diesen Brief schreibt ist es gut, wenn wir Argumente und Alternativen bieten können. Und da ist die Schmetterlingspuppe durchaus eine gute Alternative mit der man niemandem schadet und die Kinder trotzdem etwas hautnah erleben können. Der Schmetterling, der später schlüpft, fliegt von alleine weg und außerdem sind Kinder durchaus in der Lage zu verstehen, dass der fertige Schmetterling nur draußen glücklich wird.