Erzähl doch mal die laaange Geschichte!
Ok, überredet
Eine Bekannte von mir hat damals dort im Tierheim gearbeitet und mich gebeten ihr Gesellschaft bei einer ihrer Notfallnachtschichten zu leisten.
Am nächsten Tag rief sie mich wieder an und meinte ich müsste da mal was sehen, sie würds selber noch ned glauben.
Als ich ankam lagen in einer Box 1 Huskydame mit ihren 4 Welpen. Alle mit Öl übergoßen, verklebt, verfilzt und verwurmt. Sie wurden an einer Raststätte angebunden hinter einem Klohaus gefunden.
Wir haben sie erstmal alle geschoren und versucht zu päppeln.
Bei der näheren Untersuchung kam raus dass die Mutter voller Tumore war (sie wurde dann später leider auch eingeschläfert).
Die Welpen waren alle sehr schwach und einer ist uns in der Nacht leider auch verstorben.
Also hatten wir nur noch die 3 anderen übrig.
Das eine kam irgendwie zum andern und so nahm ich sie mit nach Hause.
Sie haben sich dann auch ganz gut entwickelt und wir fanden für die 2 Mädls auch relativ schnell nette Familien. (Man hab ich damals geheult... )
Auch für Chicco gab es Interessenten und die Wahl fiel dann auf eine Familie aus der Nähe von München.
Alles war super! Sie kamen des öfteren zum Sparzieren vorbei, die Platzkontrolle war absolut positiv (großer Garten, immer jemand da...) und so wurde dann auch der Schutzvertrag unterschrieben.
Ich fuhr mit Chicco nach München, redete noch etwas mit der Familie und fuhr dann schweren Herzens nach Hause.
Die Ruhe hielt nicht lang, nach ca. 4 Std. klingelte mein Telefon und mir wurde erzählt dass der Hund nur noch am bellen wäre, unter der Eckbank läge und niemanden an sich ranlassen würde.
So kannte ich ihn nicht!
Ich beruhigte die Familie und riet ihr den Hund erstmal in Ruhe zu lassen. Er bräuchte seine Eingewöhnungsphase und würde schon selbst von sich aus dann auf die Menschen zugehen.
Ich schlief zwar relativ schlecht, war aber der Überzeugung dass der Hund einfach nur Zeit bräuchte.
Nach einer Woche (und einem kaputtem Sofa, schlaflosen Nächten der Familie und einer Anzeige wegen nächtlicher Ruhestörung) bat mich die Familie Chicco wieder abzuholen.
Es hatte sich nichts gebessert...
Gut, ich nahm den Hund also wieder mit und bei mir verhielt er sich auch wieder ganz normal.
Nächster Versuch, nächste Familie, neues Glück...
Der zweite Platz war eine alleinstehende Dame. Rahmenbedingungen passten (Hund konnte sogar mit in die Arbeit)
Diesmal aber langsamer. Chicco ging stundenweise mit und sollte sich langsam einleben können.
Naja, Ende vom Lied war: Auch hier gleiches Spiel.
Er demolierte die Einrichtung.
Einen dritten Anlauf wollte und konnte ich ihm irgendwie nicht zumuten und seither ist er ein vollständiges Familienmitglied und BLEIBT!
