VZM paart sich mit Farbmaus?

jedediah

Mäusologie-Meister*in
Messages
1.512
Reaction score
0
Bitte nicht gleich hauen, bei mir paart sich gar nix. Aber in einem großen Terraristikforum (darf ich das verlinken?) meint jemand, daß er Hybriden aus VZMs und Farbmäusen hätte. Bilder gibt's leider noch nicht, würden aber wohl eh wie VZMs aussehen.
Hat jemand schon mal sowas gehört (Vindoatus??? *heilig*)?
 
nope geht nicht...

wäre wie ein elefanten-mensch hybrid

sind unterschiedliche gattungen
 
Hat jemand schon mal sowas gehört ?


Nö... ich habe noch nie von Hybriden zwischen Farbmaus und VZM gehört. Keine Ahnung, ob jemand (gemeint sind Biologen) jemals molekulargenetische Phylogenie mit denen gemacht hat oder nur morphologische bzw. anatomische, aber grundsätzlich werden VZM in eine völlig andere Gattung gestellt, Mastomys, als die Hausmaus, Mus.

Ich sach mal so...: Behaupten kann man eine ganze Menge. VZM gibt es mit mehr oder weniger ausgeprägtem Weißanteil. Hier im Forum hat mal ein User eine VZM und eine Farbmaus zusammengehalten, behauptet, beides seien Farbmäuse und da es keinen Nachwuchs trotz unterschiedlichen Geschlechts gebe, könne man auch gemischtgeschlechtliche Farbmausgruppen ohne Nachwuchs zusammenhalten. Soviel dazu, daß manche Tierhalter nicht mal wissen, welche Art sie überhaupt halten --- und, schlimmer noch, manche interessiert es auch gar nicht.

Ich halte es für Unfug, daß es Hybride aus Farbmaus und VZM gibt.
Ich weiß die Chromosomenzahl beider Spezies nicht, kann aber durch gesunden Menschenverstand vermuten, daß es bei etwaigen Paarungsversuchen schon rein anatomische Probleme geben wird.
 
öhm ja, definitiv - ich hab mal nen farbmausbock bei zwei vzm gehabt...

das sah ungefähr so aus als würd ein dackel ne bordeaux-dogge beglücken wollen :D
 
Ist doch der selbe Schwachfug,wie angebliche Kaninchen-Meerschweinchenhybriden.*Vogelzeig*
Oder Katzen-Hundehybriden,völlig andere Gattungen und die Babys die gezeigt worden,waren ganz normale Kaninchenbabys und Hundewelpen.
Manche Leute wollen sich einfach nur wichtig machen oder haben schlichtweg keine Ahnung.
 
Man muss ja hier unterscheiden, zwischen:
-aufreiten (versuch einer Paarung)
und
- "echter" Paarung, wo auch eben Nachwuchs bei rauskommt.

Rein vom Logischen würde ich auch sagen, dass sowas nicht möglich ist. Wir raten hier ja im Forum dazu, unkastrable Böcke als letzter Ausweg mit VZM oder Stachis zu vergesellschaften. Wenn da aber genausogut Nachwuchs entstehen kann, kann man dem Bock auch gleich eine echte Farbidame dazusetzen...
Mich würden mal ein paar Bilder davon interessieren- sowohl von den Eltern als auch vom Nachwuchs..
 
Prinzipiell ist die Tatsache, dass es sich hier um verschiedene Gattungen handelt, kein Hinderungsgrund.

Die biologische Systematik mit ihrer Unterteilung in Stamm-Klasse-Ordnung-Familie-Gattung-Art ist ein rein anthropogenes Konstrukt und kein Prinzip der Natur. Will heißen: das ist eine künstliche Aufteilung, dazu gemacht, dass Mensch die Natur einigermaßen übersichtlich katalogisieren kann. Der Artbegriff nach Mayr (Arten sind Populationen von untereinander fertil kreuzbaren Individuen; dagegen zeichnen sich Gattungen dadurch aus, dass ihre Individuen verschiedener Arten untereinander nicht fertil kreuzbar sind) ist eine ungefähre Richtlinie - kein Gesetz.

Und wie so oft bestätigt die Ausnahme die Regel. Es gibt eine ungeheure, unüberschaubare Menge an systematischen Gruppen, auf die diese Definition nicht zutrifft.

Zum einen gibt es diverse biologische Arten, die (trotz postulierter Artbarriere) untereinander problemlos kreuzbar sind - und das oft genug auch munter tun. Beim Basilikum (Ocimum) beispielsweise lassen sich, obwohl zahlreiche Arten beschrieben sind, diese eigentlich nicht klar gegeneinander abgrenzen, weil jeder mit jedem hybridisiert und es schlicht keine Grenzen gibt. Auf der anderen Seite gibt es Arten, die zwischen ihren Populationen so viel genetische Distanz aufgebaut haben, dass die einzelnen Populationen untereinander überhaupt nicht mehr kreuzbar sind. Gerade in unserem gegenwärtigen Eiszeitalter geht das recht schnell, Stichwort Gründerereignisse.

Für interfertile Gattungen fallen mir allerdings keine Beispiele ein. Noch weiß ich, inwieweit Hausmaus und VZM in der Natur sympatrisch leben. Aber prinzipiell muss die Tatsache, dass Mensch diese beiden Gruppen aufgrund ihrer unterschiedlichen Habitus, Lebensweisen und Verbreitungsgebiete in zwei verschiedene Gattungen gestellt hat, nicht bedeuten, dass sie unter unnatürlichen Bedingungen (Gefangenschaft) nicht hybridisieren könnten.

Auch eine unterschiedliche Chromosomenzahl ist prinzipiell kein Hinderungsgrund. Dann wären lediglich die Nachkommen steril (obwohl es hier auch wieder Ausnahmen gibt). Wichtiger sind, wie Vindoatus genannt hat, anatomische Inkompatibilität und natürlich Unterschiede im Verhalten.

Von daher glaub ich auch nicht, dass es funktioniert. Zumindest nicht auf natürlichem Weg.

Wenn er aber ohnehin züchtet, wäre es interessant, zu erfahren, ob diese angeblichen Bastarde fertil sind. Dann wären es nämlich sehr wahrscheinlich keine echten.
 
Im Thread steht, daß keine wirklich "produktive" Zucht damit hinzukriegen ist (geht um Futtertiere), Junge scheint es aber schon zu geben bei einer Gruppe, die anscheinend nur noch aus den Hybriden besteht.
Da die Tiere ja eh wie VZMs aussehen, frage ich mich wirklich, woran das denn jetzt festzumachen ist, daß es Hybride sind *grübel* Ich bin jedenfalls auf die Fotos und weitere Erklärungen neugierig.
 
mal ne Frage, ob mein Gedankengang stimmt:
Prinzipiell stammen ja alle Mausarten von einer Art "Urmaus" ab, oder? und die haben sich dann eben den Lebensräumen angepasst, haben sich verändert...
Vielzitzenmäuse kommen doch aus .... Wiki sagt Afrika. Und unsere Farbmäuse stammen von der Hausmaus ab. Haben die sich nicht schon soweit verändert (gibt ja auch Mutationen und Co.), dass eine Paarung nicht möglich, oder gar irrsinnig ist? Ich mein, eine VZM in Afrika denkt niemals daran, dass sie mal eine europäische Farbmaus (oder Hausmaus) decken könnte.

Versteht jmd meine wirren Gedanken^^?
 
@ Lumi: lies nochmal meinen Beitrag, da steht´s drin. ;)

Genetische Distanz (durch etablierte Mutationen) bedeutet nicht zwangsläufig, dass zwei Individuen nicht mehr kreuzbar sind. Es gibt einige Taxa, die ihren Erfolg sogar genau der Strategie verdanken, dass sie (bei geographischer Separation) zwischen ihren Populationen genetische Distanz aufbauen, und die Individuen dieser Populationen später, wenn sie durch Zufall wieder zusammen treffen, sich untereinander kreuzen (hybridisieren). Bei diesen Taxa sind die Hybride besonders kräftig und fertil und können die restlichen Teilpopulationen innerhalb kürzester Zeit verdrängen bzw. ersetzen.

Ist ein ganz praktisches System: Wenn sich eine Population aufspaltet, entwickeln sich die Tochterpopulationen auseinander (divergent). Kommen sie später wieder zusammen, hybridisieren sie. Die stärksten Hybride "übernehmen" sozusagen die Population - aus 2 mach wieder 1, jetzt aber stärker, kräftiger und mit den besten Eigenschaften, die die Teilpopulationen inzwischen erworben haben. Und dann geht das ganze Spiel von vorne los. Resultiert schon nach ein paar Millionen Jahren, also teils ziemlich schnell, in riesigen Sammel-Arten, die manchmal über mehrere Kontinente hinweg kontinuierliche, aber unheimlich vielfältige Genpools haben. Solche Taxa sind dann sehr erfolgreich, robust und sehr effektiv vor Aussterben geschützt.

Bei Mäusen ist das allerdings nicht der Fall. Mir sind absolut keine beispiele bekannt, dass verschiedene, noch dazu recht weit entfernte Mäusearten untereinander hybridisieren.
 
Schattenschwinge :D
Ich schätze Deine Beiträge, ABER:
Wenn ich Normalsterblicher jedes Wort, was ich nicht verstehe, bei dir unterstreichen müsste, wäre die Hälfte des Beitrages markiert. ;-)
Hab aber nu verstanden, dass mein Gedankengang nicht so wirr war, wie ich dachte ^^
 
Back
Top Bottom