Prinzipiell ist die Tatsache, dass es sich hier um verschiedene Gattungen handelt, kein Hinderungsgrund.
Die biologische Systematik mit ihrer Unterteilung in Stamm-Klasse-Ordnung-Familie-Gattung-Art ist ein rein anthropogenes Konstrukt und kein Prinzip der Natur. Will heißen: das ist eine künstliche Aufteilung, dazu gemacht, dass Mensch die Natur einigermaßen übersichtlich katalogisieren kann. Der Artbegriff nach Mayr (Arten sind Populationen von untereinander fertil kreuzbaren Individuen; dagegen zeichnen sich Gattungen dadurch aus, dass ihre Individuen verschiedener Arten untereinander nicht fertil kreuzbar sind) ist eine ungefähre Richtlinie - kein Gesetz.
Und wie so oft bestätigt die Ausnahme die Regel. Es gibt eine ungeheure, unüberschaubare Menge an systematischen Gruppen, auf die diese Definition nicht zutrifft.
Zum einen gibt es diverse biologische Arten, die (trotz postulierter Artbarriere) untereinander problemlos kreuzbar sind - und das oft genug auch munter tun. Beim Basilikum (Ocimum) beispielsweise lassen sich, obwohl zahlreiche Arten beschrieben sind, diese eigentlich nicht klar gegeneinander abgrenzen, weil jeder mit jedem hybridisiert und es schlicht keine Grenzen gibt. Auf der anderen Seite gibt es Arten, die zwischen ihren Populationen so viel genetische Distanz aufgebaut haben, dass die einzelnen Populationen untereinander überhaupt nicht mehr kreuzbar sind. Gerade in unserem gegenwärtigen Eiszeitalter geht das recht schnell, Stichwort Gründerereignisse.
Für interfertile Gattungen fallen mir allerdings keine Beispiele ein. Noch weiß ich, inwieweit Hausmaus und VZM in der Natur sympatrisch leben. Aber prinzipiell muss die Tatsache, dass Mensch diese beiden Gruppen aufgrund ihrer unterschiedlichen Habitus, Lebensweisen und Verbreitungsgebiete in zwei verschiedene Gattungen gestellt hat, nicht bedeuten, dass sie unter unnatürlichen Bedingungen (Gefangenschaft) nicht hybridisieren könnten.
Auch eine unterschiedliche Chromosomenzahl ist prinzipiell kein Hinderungsgrund. Dann wären lediglich die Nachkommen steril (obwohl es hier auch wieder Ausnahmen gibt). Wichtiger sind, wie Vindoatus genannt hat, anatomische Inkompatibilität und natürlich Unterschiede im Verhalten.
Von daher glaub ich auch nicht, dass es funktioniert. Zumindest nicht auf natürlichem Weg.
Wenn er aber ohnehin züchtet, wäre es interessant, zu erfahren, ob diese angeblichen Bastarde fertil sind. Dann wären es nämlich sehr wahrscheinlich keine echten.