jetzt endlich auch mein Beitrag, nachdem das Internet ordentlich gespackt hat:
hallo Du,
schön, dass Du hergefunden hast und hier nachfragst=) das zeigt, dass Du was dazu lernen willst, finde ich gut!
Bevor der männliche Nachwuchs überhaupt auf den Gedanken kommt: hmm, Weibchen, doch schon seeeehr interessant... hat das erwachsene Männchen, das Du in jeder Gruppe ja dabei hast, schon wieder längst alle Weibchen geschwängert.
Weibchen sind nach der Entbindung sofort wieder empfängnisbereit.
Das heißt: Wenn Du weitere Würfe vermeiden willst (Wozu wir dir hier wirklich raten!), musst Du schon jetzt unbedingt alle zeugungsfähigen Männchen von den Weibchen trennen.
Geschlechtsreif werden Böcke im Alter von ca 30 Tagen. Daher sollte man sie im Alter von 28 Tagen nach Geschlechtern trennen, damit selbst frühreife Jungs absolut keine Chance haben.
In deinem Profil steht ja, dass Du Kornnattern hälst. Daher wird deine "Zucht" wohl eine Futtermauszucht sein, oder?
Auch wenn wir hier ein Liebhaberforum sind, sind hier auch ab und an verantwortungsbewusste Schlangenhalter unterwegs (z.B. Flori2211).
Auch wenn es dem Großteil hier weh tut, wenn die eigenen Haustiere für andere "nur" Futter sind:
Wir sind sehr daran interessiert, dass auch Schlangen ein qualitativ hochwertiges Futter bekommen. Und das ist nur möglich, wenn man bei einer eigenen Futtermauszucht einige Spielregeln beachtet.
Das fängt natürlich bei grundlegenden Dingen, wie der Haltung und Ernährung, an. Das geht aber auch weiter zu komplexeren Dingen, die einiges an Planung erfordern, wie eben der Zuchtalltag und die Zuchtpraxis.
Es liegt auf der Hand, dass Mäuse, die in kleinsten Minikäfigen mit schlechtem Futter (Zuckerhaltig etc) gehalten werden, kaum kräftigen und gesunden Nachwuchs hervorbringen können.
Aber um gesunde und kräftige Jungtiere zu erhalten, muss man auch die richtige Zuchttaktik wählen. Das heißt u.a.: Die Weibchen dürfen nicht dauerträchtig sein.
Ein Weibchen trägt 21 Tage, geborene Jungtiere bleiben 28 Tage bei der Mutter. Das heißt: es überschneidet sich. Während die geborenen Jungtiere die Mama aussaugen wie kleine Milchvampire (ist ja schon anstrengend genug!), muss sie ja auch die neuheranwachsenden Babies in ihr versorgen. Das ist eine monströse Doppeltbelastung, die unbedingt zu vermeiden ist. Sonst geht dir nicht nur der Nachwuchs kläglich ein, sondern auch das Muttertier.
Und wenn dann der neue Wurf geboren ist, ist der erste Wurf noch nicht mal richtig flügge. Das heißt: Der alte Wurf trinkt noch ab und an bei Mama, der neue Wurf sowieso. und wenn dann noch der Bock im Gehege ist, dann deckt der das Weibchen erneut. Und das arme Weibchen hat zu "Stoßzeiten" 3 Würfe zu versorgen.
Das sollte man absolut vermeiden. einmal, weil einem das Weibchen an sich Leid tut (Aus Tierliebe zur Maus) und zum anderen weil man ja gutes Futter erwartet (Aus Tierliebe für die Schlangen).
Eine Farbmausfutterzucht ist alles andere als einfach. Und auch nicht billig- wer billiges Futter will, muss wohl auf Frostfutter zurückgreifen. Die moralisch "Bessere" Lösung ist aber natürlich die eigene Zucht- wenn sie entsprechend aufgebaut und geführt wird.
Wenn Du daran interessiert bist (An einer artgerechten Futtermauszucht) kannst Du uns hier gerne fragen. Wir helfen wo wir können. du kannst natürlich auch flori2211 mal anschreiben. Ist n ganz Netter, der hilft Dir bestimmt auch weiter =)
Liebe Grüße
Lumi