Wann wirft sie????

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Also gut......dann antworte ich mir erstmal selbst. 20-60€ pro Maus...hmmmm lässt sich drüber reden. Werd das dann denke ich mal in Angriff nehmen.

Zuvor gönne ich mir aber noch ein paar google-infos zu dem Thema
 
naja google wird dir in dem punkt wahrscheinlich als alleroberste info unser wiki oder diebrain aufrufen ;-)
 
Je mehr Platz unkastrierte Böcke haben, desto wahrscheinlicher ist es, daß sie sich gegenseitig an die Gurgel gehen. Von daher plädieren wir ja eben für die Kastration, da unkastrierte Böcke nicht auf den Mindestmassen ohne Streit gehalten werden können;-)
 
HALT!

Könntet ihr BITTE mit dem Zerfleischen einhalten, und erst einmal auf weitere Informationen warten? Und selbst wenn Hoffe´s Konzept auf grundsätzliche Ablehnung stößt, ist es sinnvoller, das ruhig, gesittet und rational zu erklären. Wenn ihr Hoffe zerfleischt, könnt ihr nicht mehr mit Einsicht rechnen. Wahrscheinlicher wird Hoffe abblocken und hier einfach verschwinden. Damit ist wirklich keinem geholfen.

(Achtung, längerer Text. Aber, Hoffe, bitte lies ihn. Er stammt von jemandem, der früher ganz ähnlich dachte wie Du. Und der samt seinen Tiere einiges an Lehrgeld zahlen musste.)

Zunächst einmal ist eine gezielt Mäusezucht nicht grundsätzlich zu verurteilen. Ich kann mich aber erinnern, anfänglich auch etwas angefahren worden zu sein (wenn´s auch noch nicht so heftig war).

Zweitens kann sich nicht jedermann - besonders nicht jeder Mann - mit dem Gedanken an eine Kastration rundweg anfreunden. Erging mir nicht anders. Auch wenn ich einer derjenigen bin, die immer wieder Rationalität predigen - man hat doch so seine Ansichten. Und wenn´s um unsere besten Teile geht (oder äquivalente Anatomie anderer und damit verbundene Fähigkeiten), sind diese Ansichten äußerst starr.
Wenn ihr also einen Kastrationsgegner vom Gegenteil überzeugen möchtet, ist eine gute - und einfühlsame - Argumentation angebracht.

Das beste Argument hier ist sicherlich: Es funktioniert! Es funktioniert unglaublich gut. Selbst ich (und ich hab mich wirklich, wirklich vor dem ersten Kastrationen gegruselt, und grusle mich immer noch ein wenig) konnte auf den ersten Blick erkennen, wie gut es den Kerlen danach im Vergleich zu zuvor ging. Ihrem Leben fehlt nichts! Sie haben nicht weniger Spaß. Sie sind nicht weniger zufrieden. Im Gegenteil. Sie haben das Bedürfnis dieser exquisiten Freude nicht mehr - und entbehren dieser deshalb auch nicht. (Genau das finde ich so gruslig - aber aus der Menschensicht. Ich habe gelernt, dass die menschliche Sichtweise gerade hier nicht, überhaupt nicht, auf Mäuse anwendbar ist)

Keine anderen Mäuse, oft nicht einmal Weibchen, sind so freundlich, ausgeglichen und sozial wie Kastraten. Oh, sie sind deshalb nicht träge oder langweilig, ganz im Gegenteil. Sie sind noch ebenso agil, ebenso frech, neugierig, manche werden ebenso zahm... nur die gelegentlichen Zickereien, die man von Weibchen kennt, entfallen. Es hat sowas Harmoniehütte-mäßiges. And they lived happily ever after...

Trotzdem könnte man argumentieren: Aber ihrem Leben fehlt eindeutig etwas - der Sinn. Der Sinn einer männlichen Maus ist es doch, sich zu paaren, und der Sinn einer weiblichen Maus, zu werfen. DAS ist aber ihr Sinn in der Natur - die Arterhaltung. In dem Moment, in dem eine Spezies domestiziert und damit aus der Natur entfernt wird, erlischt dieser Hauptsinn des Lebens und verkommt zum unerheblichen Nebenzweck. Die Fortpflanzung ist nicht der Lebens-Sinn und Zweck von Farbmäusen.

Und letztlich ist die ganze "Sinn-" Argumentation für die Mäuse selbst unerheblich - denn die können sich nicht daran beteiligen. Es ist eine reine Grundsatz- und Moraldebatte zwischen Menschen.

Fragen wir doch mal - rein hypothetisch, versteht sich, die Mäuse-Kerle. "Was wollt ihr - ein Leben größtenteils in Einsamkeit oder in ständigem Kampf gegen eure Konkurrenten? Oder ein Leben mit besten Kumpels und Mädels und Grooming soviel ihr wollt?" (Die Sex-Frage müssen wir ausklammern, da sie sich für die Mäuse nach einer möglichen Kastration nicht mehr stellt - auch das Bedürfnis ist passé.)

Und betrachten wir die Alternative:

Männchen unter sich - funktioniert nicht. Nicht auf Dauer, und nicht auf annähernd anständigem Raum. Die Folgen wurden bereits dargestellt - was bei Ratten problemlos funktioniert, bei Meerschweinen funktionieren kann, endet bei Mäusen in fast allen Fällen mit wilden Gruppenbeißereien, regelrechten Putschen, Kleinkrieg im Mäusekäfig. Unkastrierte Männchen bekämpfen sich in der Regel gegenseitig bis zum Tod. Es sei denn, man hält sie unter Bedingungen, die eine Revierbildung ausschließen - dem Mäuse-Äquivalent einer Hühner-Legebatterie.

Männchen unter Weibchen - oh, funktioniert sehr gut, aber nur für 1-2 Monate. Danach hast Du zum einen eine Mäuseschwemme, die Du nicht mehr überblicken kannst (Stichwort "Tiermessie" - das geht bei Mäusen sehr schnell. Ich hab inzwischen einige solcher Fälle kennen gelernt), und zum anderen völlig ausgelaugte und kaputte Mäuseweibchen, die daran zugrunde gehen, dass sie viel zu früh und viel zu oft gedeckt werden. Wer Glück hat noch irgendwie einen Wurf hinbekommt, frisst seine Jungtiere nach Geburt aus schierem physischem Stress auf. Wer mehr Glück hat, abortiert (Absterben der Jungtiere im Mutterleib, gefolgt vom Abstoßen) oder erleidet Frühgeburten (mit schweren Schäden der Jungtiere verbunden, sie zum sofortigen Gefressen-werden führen). Wer weniger Glück hat, erleidet eine missed abortion (Absterben der Jungtiere im Mutterleib, ohne Abstoßung der Feten) und stirbt einen grausigen Tod an den entstehenden Leichengiften.

Fazit:

Mäuse zu züchten ist nicht so einfach, wie es klingt. Mäusezuchten tendieren dazum einem ganz, ganz schnell über den Kopf zu wachsen, mit fatalen Folgen für Mensch und Maus.

Es ist aber durchaus möglich, Mäuse auf vernünftige Weise zu züchten - etwa als Futtermäuse. Das erfordert aber eine erhebliche Planung und Logistik seitens des Halters. Da muss der entsprechende Platz vorhanden sein, müssen sichere Abnehmer aufgetan werden, muss gewährleistet sein, dass die Zucht nicht gewerblich wird, muss ein strikter Zuchtplan eingehalten werden, müssen sichere Wurfkontrollen durchgeführt werden, müssen die Tiere (vielleicht sogar noch mehr als in reiner Haustierhaltung) gesund erhalten werden... und neben der ganzen Arbeit am Tier muss noch ein Berg von Verwaltungsarbeit und Logistik bewältigt werden.
Schau mal auf Angelus Noctis´ Homepage - da findest Du ein sehr gutes (und damit auch sehr anspruchsvolles) Zuchtkonzept. Wenn Du diese Auflagen und Anforderungen erfüllen kannst - dann kannst Du züchten. Immer vorausgesetzt, die Nachfrage regelt das Angebot (d.h., Du hast nur so viele Würfe, wie Du auch von vornherein unter bekommst).

Bedenke, Hoffe, bei Deinem Vorhaben neben Deinem eigenen Vergnügen immer auch die Folgen für die Tiere. Es muss dem Halter gut mit seinen Tiere gehen, und es muss den Tiere gut bei ihrem Halter gehen.

Über Risiken und Nebenwirkungen solltest Du nun einigermaßen aufgeklärt sein. Jetzt schalte für einen Moment neben Gefühl auch Logik und Vernunft ein, und entscheide - logisch und vernünftig.
 
Das nenn ich mal ne anständige Argumentation *Danke*

Werde selbstverständlich die Pros und Cons beider Varianten sorgfältig durchgehen. Hatte ja nie vor sinnlos drauf los zu züchten. Deshalb bin ich ja auch hier im Forum.
 
Was ich mich nur immer Frage,warum in aller Welt muß man Farbmäuse züchten?
Die Farben sind ja nun völlig egal und auf Charaktereigenschaften kann man bei Mäusen nicht züchten.Die Tierheime sind voll mit Mäusen und ich glaub nicht,das den Züchtern die Jungtiere aus den Händen gerissen werden.Wie leben denn z.B. die Böckchen bei Züchtern,ab und an mal zu den Weibchen und ansonsten mit Kastrat oder in artfremder Gesellschaft.Man sollte eine Kastration nicht immer von der menschlichen Seite sehen.Ich glaub nicht das die Maus da was vermisst,im Gegenteil ihr Leben ist viel weniger stressig.
Ich kann Hoffe nur raten die Böcke kastrieren zu lassen.Bei Mäuseböckchen nutzt viel Platz überhaupt nichts.Im Gegenteil,ich sprech da aus Erfahrung und damals hab ich von Mäusekastration überhaupt nichts gewußt.Also wenn du nicht möchtest,das einem oder mehreren Böckchen bald der halbe Schwanz abgebissen wird oder noch schlimmer,dann kastriere sie.
 
ich bin ehrlich verwundert, dass derart menschliche überlegungen (eines mannes!) ein grund sein sollten, mauseböcken nicht kastrieren lassen zu wollen.
es wird wohl eher der finanzielle hintergrund & der aufwand sein, der halter davon abhält *zwinker* (nicht auf hoffe, sondern allgemein bezogen)

tja, und da dies immer noch das tierschutzforum ist (wie sagte vindo so schön: eierkuchen-foren gibts genügend andere *g*), bleibt zucht/vermehrung kritisch beäugt bis unbeliebt. auch schattenschwinge weiss das, logik und beste zuchtanleitungen hin & oder her.
 
Ich finde, Schattenschwinge hat sehr gut argumentiert. Er hat eine ganze Menge Gründe FÜR eine Kastration aufgezählt und diese ausführlich erläutert. Und er hat detailliert geschildert, wie komplex und kompliziert eine gut durchdachte Mäusezucht ist. Ich denke, sein gesamter Text ist ein (gut begründeter) Appell an verantwortungsbewusste Mäusehalter, die nicht züchten möchten - und der lautet: Lass´ doch bitte Deine Kerlchen kastrieren und biete ihnen so ein schönes Leben.
Und ich denke, dieser Appell ist bei Hoffe angekommen - und das finde ich gut!
(Zum Thema "Zucht" möchte ich nur noch kurz ergänzen, dass man neben den von Schattenschwinge aufgeführten Kriterien auch noch solche Dinge wie Letalfaktoren berücksichtigen muss - und dazu braucht man auch eine gehörige Portion Genetik-Wissen...)
@Hoffe: Es wäre wirklich schön, wenn Du Dich im Sinne Deiner Mäuse für eine Kastra entscheiden könntest - auch wenn das eine Menge Geld ist. Wir haben 5 Tierheim-Kerlchen kastrieren lassen - sie sind seither die sozialsten Mäuschen, die wir überhaupt in unserer Truppe haben. Und ja - sie haben trotzdem noch ihren Spaß mit den Mädels ;-) - aber der hat keine Konsequenzen in Form einer Mäuseschwemme. Und bei einem kompetenten Tierarzt ist das OP-Risiko nicht höher als bei einer Blinddarm-OP beim Menschen...
LG, sevenofnine
 
Genau. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Gruß Billie
Mäuseführsorgerfrischling mit Ehrgeiz zur Perfektion
 
Wegeditiert.

Man sollte schon beide Seiten lesen, bevor man postet*schäm*
 
Ui, da hat aber jemand tief gebuddelt...

Bitte keine Threadleichen ausgraben, wenn´s nicht wirklich einen guten aktuellen Anlass gibt! Der Thread ist von September 2007... ;-)
 
:D das habe ich schon gesehn als der erste geantwortet hat :D und musste hier schon schmunzeln ^^
 
ich weiß wir sollten hier nicht weiter machen, aber es würde mich trotzdem mal interessieren wie die sache ausgegangen ist..sind die jungs kastriert worden? Bitte nicht schlagen, weil ich jetzt doch was geschrieben habe..
 
Antworte mir selber: s`gibt doch immer wieder Fragen zu dem selben Thema
 
weil sie für informationssuche hilfreich sein könnten. und warum sollte man sie löschen???
 
Genau.

Und da "Hoffe" seit dem 24.01.2008 um 20:25 nicht mehr im Forum war, und wir damit vermutlich nie erfahren werden, wie alles ausging, mache ich hier dicht, bevor eine Grundsatzdiskussion über die Mindesthaltbarkeitsdauer von Forenthreads entbrennt.

Hoffen wir das Beste.
 
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