Was bedeutet weniger Streß?

Kräutertine

Fellnasen-Fan
Messages
105
Reaction score
0
Hallo Ihr Lieben,

ich habe eine Frage, die mich seit Tagen beschäftigt und hoffe, Ihr könnt mir Tipps geben.

Morgen Nachmittag feiert mein Sohn Geburtstag (wird 9, es kommen 4 FreundInnen zu Besuch). Allzu wild und laut sollte es nicht werden, da wir nicht nur in seinem Zimmer feiern, sondern auch draußen sind und auch in den anderen Räumen. Aber da der Mäusekäfig in seinem Zimmer steht, überlege ich seit Tagen, was wohl das Beste und am wenigsten Stressigste für die mausigen Bewohner ist...
Zuerst dachte ich, ich könnte sie für den Tag in die Transportbox setzen und im Bad an einen ruhigen Ort evakuieren. Unsere Toilette ist vom Bad getrennt, so daß dort kaum jemand hineinmüßte.
Aber dann dachte ich mir, diese Aktion ist vielleicht mehr Streß als wenn sie im Käfig bleiben und davor 5 Kinder spielen.

Sicherlich werden mindestens 3 von den Fünfen immer mal wieder an den Käfig gehen und hineinschauen wollen. Am Liebsten sicher auch mehr als nur schauen, aber ich bin ja dabei und werde das verhindern. Ich wollte einmal ganz am Anfang allen den Käfig samt Bewohnern zeigen und falls die Mäuse wach und neugierig sind, auch mal jeden ein kleines Leckerchen (Oblatenstückchen) hineinlegen lassen.
Aber mehr auch nicht, denn dann muß gut sein und ich werde den Kindern erklären, daß das alles für die Mäuse sehr viel Streß bedeutet, sie keine Spieltiere sind und lieber ihre Ruhe haben wollen. Maus und Kind kann sich dann ja gegenseitig beobachten, aber der Käfig bleibt zu und so weiter.

Bis auf ein Kind, waren auch alle schonmal hier und wissen das auch. Aber sie finden die Mäuse ja sooo süüüß... könnt Ihr Euch ja denken ;-)

Aber ist es besser, wenn Mausels nur einmal am Anfang neue Leute schnuppern und sich ansonsten in ihr Häuschen verkriechen können und alles am gewohnten Ort ist oder wäre es besser, wenn ich sie ganz aus dem Zimmer bringe und sie nichts weiter von dem Trubel mitkriegen?
Wobei die Kinder auch da sicher wenigstens einmal am Anfang einen Blick in die Transportbox werfen wollen... Ist ja auch klar.

Also wenn ich das hier so schreibe, denke ich immer mehr, es ist besser, die Mäuse im Käfig zu lassen: mehr Versteckmöglichkeiten, vertraute Umgebung etc.

Ist dann weniger Streß, oder? *grübel*

Danke für Eure Hilfe! *drück*
 
denke ich immer mehr, es ist besser, die Mäuse im Käfig zu lassen

Würde ich auf alle Fälle auch so machen. Lärm stört Mäuse im allgemeinen nicht. Umziehen dagegen bedeutet Stress.

LG Jo
 
Hey Tine =)

Ich sehe das auch so: Transportbox sollte mehr Stress bedeuten als Käfig.

Ich muss zugeben, dass es bei uns auch Tage gibt, an denen es lauter ist. Aus den unterschiedlichsten Gründen. Und dabei ist mir aufgefallen: Es stört die Süßen gar nicht. Lediglich "in die Hände klatschen" erschreckt sie, da gibt´s dann meinerseits für den Erzeuger des doofen Geräusches mächtig Ärger und gut ist. Kommt ja dann nicht wieder vor.
Hier laufen die Süßen auch normal im Käfig herum, sofern sie eben wollen. Alles ungezwungen und ohen Stress, sie wirken ganz normal.

Dein Sohn wird ja auch mal etwas lauter im Zimmer sein, oder nicht? Da haben sich die Mausis vermutlich schon dran gewöhnt :D

Und wie du schon sagst: Falls es doch doof für sie ist, haben sie dort ihre gewohnten Verstecke und ihren bekannten Geruch. Sie müssten ja mittlerweile begriffen haben, dass ihnen in ihrem Revier nichts passiert =)

Liebe Grüße,
Sabrina
 
Huhu,

ich würde im Zweifelsfall eine Decke davor hängen und sagen, dass die Mäuse leider Tabu sind. Vor allem wenn alle bis auf einen die schon kennen, würde ich lieber ausmachen, dass dieses Kind dann nochmal kommen und sie "ganz alleine" anschauen darf, quasi so darstellen, als wäre es dann etwas Besonderes.

Denn was machst du, wenn sie nicht wach sind, wenn du sie allen zeigen willst? Dann kommen im Zweifelsfall den ganzen Tag Frage "Wann sind die denn wach? Wann können wir die denn sehen?" oder sie gehen am Ende doch alleine dran.

Ansonsten seh ich es wie Fluse, laute Geräusche stören die meisten Mäuse nach einiger Zeit nicht mehr. Ich konnte direkt vom Gehege staubsaugen und die haben weiter geschlafen.
 
Ah, danke Euch!

Ja, so dachte ich dann jetzt auch. Ich war mir nur einfach nicht sicher. Ist ja unser erster Geburtstag mit Mäusen ;-)

Dann bleiben sie Süßen besser im Käfig und dürfen zugucken oder mitfeiern :D
Oder eben versteckt bleiben, wenn ihnen das lieber ist :-)

Es stimmt: wir sind ja sonst auch nicht immer nur mucksmäuschenstill, sondern hören auch mal ein Hörspiel oder unterhalten uns im Zimmer... viel lauter wird es sicher nicht werden als üblich - sonst lasse ich mir was einfallen und wir spielen "Stille Post" :D

Und ich verhindere alle Spiele, bei denen man klatschen muß ;-)
 
@Beere: Ja, das habe ich auch schon bemerkt! Am Anfang bin ich immer auf Zehenspitzen um den Käfig geschlichen und hatte ein schrecklich schlechtes Gewissen als ich das erste Mal rund um den Käfig gesaugt habe. Aber irgendwann mußte es ja mal sein... Und sie haben auch bei mir einfach weitergepennt! Erstaunlich!
Jetzt schauen sie manchmal zu, aber haben keine Angst davor. Hätte ich echt nicht gedacht!

Die Idee mit der Decke ist auch gut. Da hatte ich auch schonmal dran gedacht, aber ich befürchtete, daß die dann eher mal angehoben wird von den Kids.
Bisher war´s immer so: sie kamen an, haben gleich nach den Mäusen geschaut und entweder waren diese wach, dann konnten die Kinder die eine Weile beobachten oder die Mäuse haben geschlafen und die Kinder haben sie wirklich in Ruhe gelassen, weil ich es ihnen erklärt hatte. Sind liebe Kinder :-) Und allesamt ja auch schon zwischen 8 und 10 Jahre alt, da ist das ok.
Klar, schauen sie immer mal in den Käfig, ob die Mäuse denn rumlaufen, aber meistens ist das gemeinsame Spielen interessanter als darauf zu warten, daß die Mäuse aufwachen ;-)
Und mal kurz reinschauen, stört die Mäuse ja nicht, aber Decke anheben, vermute ich schon. Deshalb lasse ich die erstmal weg. Habe sie aber in Reichweite und wenn es nicht klappen sollte, dann lege ich sie drüber.

Und wenn jemand ohne mich zu fragen, den Käfig aufmacht, gibt´s Ärger! Dafür sorgt aber auch mein Sohn schon. Der zeigt die Mäuse am Anfang natürlich gern (oder wenn sie dann schlafen, später, wenn sie wach sind), aber den Rest der Zeit mag er lieber spielen und findet es an seinem Geburtstag sicherlich doof, wenn die Mäuse interessanter sind als er, das Geburtstagskind :D

Und wenn der Eine, der die Mäuse noch nicht kennt, länger anschauen will, machen wir es wirklich so, wie Du vorschlägst: dann soll er nochmal zum Mäusebeobachten kommen :-) Ich kenn ja die Zeiten, zu denen sie meistens wach sind.

Oder ich hänge Mausefotos an den Käfig - dann können die Kinder sie immer sehen... :D
 
ganz klar: im Käfig lassen!
Jedenfalls, wenn sie es im Käfig gewohnt sind, dass sie dort in ihrem Revier sind, und von außen keinerlei negative Beeinflussung oder Bedrohung zu befürchten haben -sprich: also evtl. mal ein Leckerchen zugesteckt bekommen, aber nicht heraus gefangen werden, um gestreichelt zu werden, oder sonst wie mit ihnen gespielt wird.

Wenn sie sich in ihrem Käfig sicher fühlen, dann wird der fremde Geruch und die Geräusche sie zwar neugierig machen, aber Stress ist es nicht, denn sie können sich ja in ihr sicheres Nest zurück ziehen. Die Geräuschkulisse (unterhalb der Schmerzgrenze wohlgemerkt) beeindruckt bzw. irritiert die Tiere idR. eher überhaupt nicht.

Ein Umzug in die TB wäre ein Umzug in ein unbekanntes Revier, wo sie ihren Gruppenduft entweder gar nicht, oder mindestens aber in stark verfälschter Form haben. Das zusammen mit der Enge wäre dann aber wirklich großer Stress.
 
ich würd auch die Decke weglassen (oder als Stufe 2 nehmen):
Die kids dürfen ruhig lernen, dass ein Tier in seinem Heim nicht bedeutet, dass man da reintatscht! (anspruchsvolle Pädagogik ;-) )

und wenn das je schiefgeht, kann man "Tiere haben ihre Ruhe" ja immer noch mit der Decke visualisieren.

Bei mir kamen die Kindergärten durch, "Mäuse schauen" - auch die Kleinen haben das gerafft...

ok - wache Mäuse wurden dabei reichlichst mit Leckerli versorgt :D)
 
Huhuu^^

@ Kräuterine: Ich würde lieber aufpassen, fals sie dann in dem Zimmer deines Sohnes bleiben, das er sie niht rausnimmt, nur weil die mädels sie mal auf die hand wollen :/ Ich kenn das su gut, ganz besonders bei kleinen Kindern..

Lg, Yassi
 
Hallo Yassi,

ich hab mit meinem Sohn schon gesprochen und er paßt auf, daß keiner die Mäuse stört. Er weiß inzwischen gut Bescheid und rausgenommen werden sie bei uns nie. (Nur wenn mal ein TA-Besuch anstehen würde, müßten wir natürlich..., aber im Alltag halten wir höchstens mal die Hand rein, wo sie dann fröhlich draufrum klettern oder wenn wir mal was im Käfig machen müssen, kommen sie auch gleich an). Auch die Besucherkinder, die bisher da waren (davon auch drei, die morgen kommen), kennen das schon und wissen, daß die Mäuse keine Kuscheltiere sind. Der vierte Gast ist auch ein Lieber und Ruhiger, der wird sicher auch Verständnis haben.

Ich denke auch wie Stefanie, daß Kinder das schon auch lernen müssen, wie man mit Tieren umgeht und mag die Mäuse nicht stressen mit unnötigem Evakuieren, wenn ich doch auch mit den Kindern reden kann. Mit 9 Jahren sollten sie das auch durchaus verstehen.

Und schon allein dadurch, daß er Mäuse im Zimmer hat, ist er der King bei den Mädels :D

Wenn wir in dem Zimmer sind, bin ich auch wirklich fast immer dabei. Da sehe ich dann ja, ob sie die Finger vom Käfig lassen oder nicht. Wenn´s gar nicht ginge, käme dann die Decke zum Einsatz. Aber ich hoffe sehr, das muß nicht sein.

Ich versuche den Kindern gleich zu Anfang zu erklären, daß fremde Gerüche im Käfig und fremde Menschenhände großen Streß für die Mäuse bedeuten und daß dieser sehr ungesund für sie ist. Sie werden sicher große Augen machen, aber es dann doch verstehen. Und weil ja alle die Mäuse so toll finden und lieb haben, hoffe ich einfach mal, daß sie dann auch vernünftig mit ihnen umgehen, auch wenn ich mal nicht hinschaue...

Ich werde Euch berichten, ob ich zu optimistisch war oder ob alles geklappt hat :-)

Und ich danke Euch allen sehr für Eure Erfahrungsberichte und Tipps! *drück*

Bis bald!
 
Hey Tine!

Na, dann berichte mal, wie ist es denn gelaufen? *drück*

Liebe Grüße,
Sabrina
 
Huhu Sabrina!

Also wir haben es wie besprochen gemacht: die Mäuse blieben im Käfig, die Decke war bereit (wurde aber nicht gebraucht) und die Kinder kamen natürlich gleich am Anfang gucken, wo die Kleinen denn sind. Aber Mausels schliefen und ich habe auch gleich gesagt, wir lassen sie in Ruhe.
Dann war eh Programm (Geschenke, Essen, Spiele) und sie haben auch gar nicht mehr an den Käfig und seine Bewohner gedacht. Laut war es auch nicht, da wir nur ab und zu in dem Zimmer waren und dann war es nicht viel lauter als sonst auch. Die Mäuse haben auch wie immer geschlafen und sind auch wie sonst immer gegen 16/16.30h aufgewacht. Irgendwann krähte dann einer: "Daaa!! Ich hab´ ´ne Maus gesehen!!" Alle haben hingeschaut und waren entzückt, aber nur Drei von den Fünfen sind hin und wollten dann jetzt doch mal den Käfig öffnen und vielleicht auch Leckerchen geben.
Ich habe dann den Käfig geöffnet und ihnen nochmal deutlich erklärt, daß sie zwar Leckerchen geben dürfen und auch ruhig mal die Hand reinhalten, aber keine Maus hochheben oder ähnliches. Die Drei hatten eh total Respekt vor den Mäusen und haben ihnen bloß mit spitzen Fingern Oblatenstückchen hingehalten - total süß.

Die Mäuse haben sich von ihrer besten Seite gezeigt: Leckerchen genommen, geknuspert, rumgelaufen und waren total spannend :D

Die Kids waren begeistert und nach einer Weile habe ich dann den Käfig wieder zu gemacht und gesagt, sie dürften noch beobachten, aber die Mäuse würden jetzt wieder ihre Ruhe brauchen. Zwei haben sich dann davor gesetzt und kommentiert: "Schau mal hier!" und "Boah, guck mal, was die kann!" usw.

Mehr haben die Mäuse vom Geburtstag nicht mitbekommen und gestreßt waren sie (hoffentlich!) gar nicht. War ja auch nichts anderes als sonst... nur daß mehr Leute reingeschaut haben und es mehr Leckerchen gab. Aber ich hatte nur Oblaten austeilen lassen und die machen ja nicht dick. Außerdem sind sie nach einer Weile uninteressant und die, die nicht gefressen wurden, haben die Kids im Käfig versteckt, so daß die Mäuse bis heute immer mal das ein oder andere Stückchen finden...

Das war doch so ganz ok, denke ich, oder?
 
ja, das klingt wirklich super.
Aber Oblaten sind für Mäuse schon kleine Kalorienbömbchen, das sollte man nicht unterschätzen.
 
Solange die Oblaten Leckerchen bleiben, sehe ich da nicht so das Problem ;-)
Und ansonsten finde ich, dass die Aktion "Geburtstag" vorbildlich gelaufen ist.
Man kann in der Tat auch schon 5-8jährigen den gescheiten Umgang mit Tieren beibringen, das versuche ich in der Schule jeden Tag aufs Neue und bin in meiner jetzigen Klasse begeistert, wie interessiert sie das alles aufnehmen und versuchen umzusetzen....
Ich würde sowas zwar nie machen, aber ich bin mir sicher, ich könnte auch ein Mäusegehege in meine Klasse stellen, und die Kinder würden sowas von rücksichtsvoll damit umgehen, und ich hätte die mucksmäuschenstillste Klasse überhaupt ;-)

LG, seven
 
Hey Tine =)

Ja, das klingt wirklich super. Total stressfrei und für die Kids auch toll.

Und es war immerhin eine Geburtstagsfeier. Da dürfen auch die Mausis mal das ein oder andere Leckerchen mehr bekommen ;-) Ist ja nicht täglich so.

Perfekt :D

Liebe Grüße,
Sabrina
 
Ach, fein! Danke! Das beruhigt mich sehr, daß Ihr das auch so seht und daß ich alles so gut wie möglich gemacht habe! :-)

@jaw: oh, das wußte ich gar nicht, daß Oblaten Kalorienbomben sind für die Mäuse! Ich dachte immer, da ist bloß Mehl und Wasser drin und das wär ok... hui! Wieder was gelernt :-) Das Mehl ist es vermutlich, was die Kleinen dick macht, oder? Kohlenhydrate in Reinform... oder so?
Aber sie sind wirklich nur Leckerchen bei uns und es gibt sie nicht allzu oft und unsere Mäuschen sind auch sehr aktiv, da wird zum Glück gleich alles wieder verbrannt ;-)
Ich versuche immer abzuwechseln, was als Leckerchen gereicht wird, wenn mal Besucherkinder da sind oder mein Sohn etwas geben möchte. Ich der Reihenfolge hätte ich die Leckerchen eingeteilt bisher:
- Oblaten (dachte ja immer, die machen nicht dick - deshalb gab es die bisher am Häufigsten)
- Kokoschipseckchen (wenig, denn die machen ja dick und haben Zucker drin)
- Bananenchips (ganz selten - zuviel Zucker, deshalb nur winzige Stückchen)
- Nüsse/Sonnenblumenkerne (kaum - da fettreich)
- ... was gibt´s bei uns sonst noch? Weiß ich grad gar nicht... ah, doch!
- Mehlwürmer oder Puppen (max. 1x die Woche für´s Eiweiß)
...
Gestern habe ich das erste Mal mein Futter online bestellt zum Selbermischen und dabei habe ich auch getrocknete Blütenköpfe gefunden, von denen mir eine Freundin erzählte, daß ihre Hamster die so toll finden. Vielleicht eignen sich die ja auch als Leckerchen?

Was hätte ich sonst verteilen lassen können, was gesünder gewesen wäre? Ich bin immer dankbar für Tipps und Ideen :-)

@seven: Da hast Du aber Glück mit Deiner Klasse gerade! Wie schön!! Ich erlebe immer öfter das Gegenteil, was ich so schade finde. Aber es stimmt: Tiere haben oft eine positive Wirkung auf Kinder - in der Schule meines Sohnes gibt es einen Hund, der ab und zu in die Klassen kommt und für Ruhe sorgt. Allein durch seine Anwesenheit :-)

Alles Liebe Euch allen! *drück*
 
so ist es: Die Ernährung einer Maus ist darauf ausgelegt, dass sich das Futter erarbeitet werden muss. Ich hab die exakten Werte grade nicht parat, aber ich kram die mal aus meinem Gedächtnis hervor:
Um ein Haferkorn zu futtern, wird ca. 19% der im Korn enthaltenen Energie zum Zernagen und kauen benötigt. Bei einer Haferflocke, die ja im Vergleich zum ganzen Korn nur gequetscht und damit aufgebrochen wurde, sind's nur noch 7% - und bei Oblaten ist quasi gar keine Nagearbeit mehr nötig, da liegt der Arbeitsaufwand bei vielleicht 1-2%.
Wenn also ein Korn in der Energiebilanz als Orientierung mit 100% Kalorien angesiedelt wird (der Referenzpunkt ist mehr oder weniger willkürlich, ich verwende diesen, weil's der natürlichen Ernährung in diesem Beispiel am nähesten kommt), dann hätte ein identisches Korn als Haferflocke dann einen Energiegehalt von 115%, und das selbe Korn zur Oblate verarbeitet dann immerhin 122% auf die Energiebilanz bezogen. Dazu kommt noch, dass die Oblate wesentlich schneller gefressen werden kann.
So weit nun zu den Fakten. Die Zahlen stimmen u.U, nicht exakt, die Größenordnungen hingegen schon.

Der Rest ist nun Spekulation: Beim Menschen setzt ein Sättigungsgefühl unabhängig von der Menge der Nahrungsaufnahme erst nach einer gewissen Zeit ein (AFAIR ca. 20 Minuten). Es ist nun nicht undenkbar, dass es eine solche Zeitspanne bei Mäusen auch gibt - natürlich wesentlich kürzer. Das würde allerdings bedeuten, dass z.B: eine Sättigungempfindung nach dem Mampfen eines vollständigen Korns bereits ein gesetzt haben kann, nach dem Mampfen des selben Korns in Oblatenform jedoch noch nicht, da das um ein vielfaches schneller geht.

Edit: von all den aufgezählten Leckerchens sind die Oblaten auf das reine Gewicht des Leckerchens bezogen schon noch die 'harmlosesten', denn der Rest ist (von den Bananen abgesehen) stark Fett- oder Ölhaltig.
So lange die Mäuse das figurtechnsich vertragen, sind die alle kein Problem. Nur muss man da halt ein Auge drauf haben.
 
Last edited:
Oh super! Ich DANKE Dir!! *drück*

Mensch, da hast Du ja echt eine Nachtschicht eingelegt!

Das ist großartig erklärt und wirklich nachvollziehbar! In einem anderen Thread hattest Du´s ja mal ansatzweise erklärt, aber jetzt hab ich´s erst komplett verstanden *schäm* Dauerte wohl ein bißchen ;-) Ich brauche immer die Möglichkeit der praktischen Vorstellung und Umsetzung einer theoretischen Erklärung - jetzt ist´s klar:
Weizen in verschiedenen Stadien: Korn, Flocke, Mehl/Oblate und der unterschiedliche "Arbeits"aufwand (=Energieverbrauch) beim Fressen... wirklich logisch!

Na, zum Glück gibt´s Leckerchen aller Art bei uns nur ab und zu, damit sie auch noch was Besonderes bleiben :)
 
also das mit dem Weizen gilt für alles aufgebrochene Futter - egal, ob geflockt, gemahlen, gepufft etc.
Bei naturbelassenem Popcorn, Maisflocken und Maiskörnern etc. ist's z.B. genau das Selbe. Je leichter es essbar ist, desto mehr Energie verbleibt in der Maus.

Die Energiebilanz ist stets die Selbe:
(Energiegehalt des Futters) - (Arbeit des Futterns) = (nutzbarer Energiegewinn in der Maus)

und auf die Maus bezogen:
(zugeführte Energie pro 24h) - (benötigte Energie pro 24h) = (Gewichtszu- oder -abnahme)

Wobei das Gewicht natürlich nicht innerhalb von 24h extrem schwankt, wie beim Menschen ja auch nicht. Langfristig ändert es sich jedoch je nach Bilanz.
 
Ja, das ist mir jetzt klar. Danke für die gute Zusammenfassung :-)

*drück*

Es ist übrigens noch eine Oblate im Käfig, die reizt die beiden gar nicht mehr. Vermutlich haben sie jetzt erstmal genug von Oblaten und ziehen ihnen gerade Körnerfutter vor.
 
Back
Top Bottom