wilde BabyMaus uberstreckt sich

Yve

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Guten morgen :)

Seit Sonntag früh päppel ich eine wilde babymau auf. Hat noch die Augen zu, aber schon Fell.
Sie überstreckt sich manchmal beim fressen, reißt den Mund weit auf und fuchtelt mit den Armen. Was bedeutet das? Hunger? Hat sie sich verschluckt?
Wäre um jede Antwort dankbar! Erschreck mich immer total...
 
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Ferndiagnosen sind heikel,
aber ich würde tatsächlich fürchten, dass es sich verschluckt hat.
Es irgendwo suckeln lassen ist da risikoärmer, als mit einer Spritze ins Maul zu füttern - könnte es daran liegen?
Ich hab immer aus Hausfalte schlabbern lassen, andere bieten einen milchgetränkten Pinsel an.

Alles Gute!
 
Ich habe eine 2ml Spritze mit einem Nuckelaufsatz, aus der ich immer nur sehr wenig raustropfe - den Pinsel nimmt sie nicht so gern an. Das mit der Hautfalte versuche ich gleich mal :) Danke fürs Antworten!
 
Hallo Yve,
dieses Phänomen ist hier bei "kleine Tiere online" gut beschrieben (ziemlich weit unten bei "Probleme":

Zitat:"Krämpfe:
Beim Füttern kann es zu Krämpfen kommen. Die Tiere sperren dann den Mund weit auf und oft wird auch der Körper steif. Das kann durch Verschlucken von Milch ausgelöst werden. Gerade bei sehr kleinen Tieren ist es für unerfahrene Pfleger oft schwierig zu dosieren, besonders wenn z.B. Liebesperlen-Flaschen verwendet werden. Mit 1ml-Spritzen kann man vorsichtiger dosieren.
Während eines Krampfes darf man auf keinen Fall weiter Milch eingeben! Man muss eine Pause machen und beruhigend auf das Tier einwirken. Mehr kann man erstmal nicht tun. Wenn das Tier sich wieder normal verhält, kann das Füttern VORSICHTIG fortgesetzt werden. (...)

Aber es gibt auch immer wieder mal Fälle, in denen Babys krampfen, OHNE sich verschluckt zu haben. Diese Krämpfe dauern kurz an und danach kann das Tier normal weiter trinken. Man muss nur vorsichtig füttern, so dass man nicht aus Versehen Milch eingibt, wenn gerade ein Krampf beginnt. Solche Tiere können völlig normal aufwachsen und es gibt keine Krämpfe mehr, wenn sie allein essen. Wodurch sie ausgelöst werden und warum, konnte mir noch niemand beantworten. Es war bisher auch für alle befragten Tierärzte ein Rätsel."

http://web.archive.org/web/20110615185953/http://www.kleine-tiere-online.de/40.htm

Also Abwarten und dann vorsichtig weiter füttern. Alternativ kannst Du, wie von Stefanie empfohlen, die Hautfaltenmethode versuchen oder doch mit dem Pinsel.
Viele Grüße =)
Fufu
 
Vielen Dank Fufu! Das ist schon mal gut zu wissen, wo die Ursache liegt. Leider hat sie sichsowohl mit der Hautfalte als auch beim Pinsel verschluckt :/ es gibt aber auch Runden, wo gar nix passiert, ich denke sie ist einfach zu hektisch beim Essen. Probeweise (weil sie langsam die Augen öffnet) habe ich ihr eine Haferflocke gegeben, die sie dann zu meinem Erstaunen genüsslich verspeist hat :)
 
Yeah!!!!!!
Wenn die mal zufressen, wird der Stress weniger und dürften sie von der Kante sein....

Wie isses denn, kann das auch alleine schlabbern?
ich hab immer den Rest Aufzuchtsmilch reingestellt (der vom Füttern übrig blieb), und als der dann weg war, langsam aufgeatmet - dann wollten sie auch gar nicht mehr von mir gefüttert werden, sondern haben das selbst erledigt. Könnte Deins schon so weit sein?
 
Ich habe einmal ein zwei Tropfen in eine kleine Schale gegeben und ihr hingehalten - hat sich leider verschluckt*seufz*. Aber ich kann es Mal probieren ihr das in die Box zu geben, hoffe eben sie krampft dann nicht und fällt rein oder so...Wie alt waren deine als sie die Milch selber getrunken haben? Wie viele Haferflocken kann ich ihr pro Runde anbieten? Ab wann kann man mehr als 3h Abstand füttern?
 
Ach je, das schein echt eine Verschluckkünstlerin zu sein...

Ich glaube, das war ca gut 2 Wochen alt, als sie selber aus dem Napf (flach!!!!!) zu schlabbern anfingen, da war das "aus der Hautfalte trinken" (als sie's endlich mal kapiert haben), natürlich schon eine gute Vorübung...

Haferflocken hab ich, das weiß ich sicherer, reingemacht bei Alter ca gut 2 Wochen - wenn man halt selbst anfängt zuzufressen.
Als erstes lieben die meisten Hirsekolben - wie man sie für Wellensittiche kauft. Wenn sie an denen waren, habe ich die Aufzuchtsmilch reinstellen können, öfter als etwas dickeren Brei, und extra Wasser noch daneben.

Ich gestehe, mir sind schon auch mal 4 Std Abstand passiert (Schlafmangel.....), und in der 2. Fütter-Woche hab ich mir auch mal 5 gegönnt.
Ich hab das auch nach Gefühl gemacht (wie viel haben die intus? wie viel kriege ich rein ins Tier? Bei mehreren Kleinen gab's immer 2 Durchgänge bei einem Päppel-Termin)

*so einfach und doch simpel* fällt mir grad ein:
Augen auf = nähert sich selber fressen und könnte weniger dünne (also dickere) Milch haben.

Wie gesagt, ich hab immer von Anfang an auch Körnchen reingetan etc, und meist war "oje, jetzt sterben die mir, sie nehmen mir keine Milch mehr ab ----- oooooooha!!! Die bedienen sich ja schon selbst!!"
die Marke, wo ich mich zurücklehnen konnte und das Päppeln aus der Hand zurückfahren.
aber leg' mich nicht auf genaue Zeiten fest (die sind bei Fundtieren ja eh meist geraten bzw aus Entwicklungszustand ertüftelt)

Alles Gute!!!!!
 
AW: wilde BabyMaus überstreckt sich/ Auswildern Winter

Vielen lieben Dank nochmal für die ganzen Tipps!! Dachte ich schreibe mal, wie es momantan aussieht...

Mittlerweile ist die Kleine in ein Aquarium umgezogen, frisst selbstständig (Schmelzflockenbrei mit Katzenaufzuchtsmilch, Nüsschen, Haferflocken...) und trinkt teilweise schon bisschen Wasser - sie hat immer noch diese "Krämpfe" beim Essen/Trinken, allerdings legen diese sich schnell wieder und sie frisst normal weiter.
Ich geh nur noch alle 6h zum Futter und Wasser erneuern an ihren Käfig. Bei lauten Geräuschen und wenn ich die Hand im Käfig hab, versteckt sie sich ganz schnell. Sehr schreckhaft.
Nun weiß ich nicht, ob ich sie demnächst bald auswildern sollte - weil es ja schon sehr eisig draußen ist und bald Schnee kommt und sie keinen Wintervorrat bzw ein warmes Versteck hat.
Sollte ich sie da über den Winter noch bei mir behalten? Falls ja, wann wäre es dann gut sie rauszulassen?*grübel*
 
Hallo Yve,
erst mal super, daß die Kleine bis jetzt überlebt hat! =)
Hat sie denn jetzt schon die Äuglein auf?

Mit dem Auswildern ist momentan eher schwierig. Es kommt aber auch darauf an, um was für ein Mäusekind es sich handelt. Auch wegen des Futterangebotes wäre es jetzt gut, wenn man versuchen könnte, die Mäuseart zu bestimmen. Hausmäuse beispielsweise sollen gar nicht in die Natur entlassen werden. Sie leben in Gebäuden und da wäre möglicherweise auch im Winter was zu finden.

Am besten ist es, wenn Du hier Fotos von Deinem Pflegekind hochladen könntest. Gut wäre, wenn man von der Seite die Körperlänge mit Schwanz in ganzer Länge erkennnen könnte, außerdem vielleicht die Bauchfärbung und das Gesicht mit Ohren. Hier ist ein Link, wie man hier am besten Fotos hochladen kann: http://mausebande.com/forum/community/fragen-forum/54967-anleitung-fotos-einfuegen.html

Wenn man die Mäuseart bestimmt hat, ist es einfacher weiter zu überlegen, ob und wie die Maus überwintern sollte und welches Nahrungsangebot am sinnvollsten ist. =) Ich würde ihr auch eiweißreiche Kost anbieten, wie getrocknete Mehlwürmer oder Insekten.
Liebe Grüße
Fufu
 
Hallo fufu,
Das sind die Bilder von der Maus.
Sie hat die Augen seit ca. 1,5 Wochen offen.


Vielen Dank für die Hilfe bei der Bestimmung.

Liebe Grüße

Yve
 

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Hallo liebe Yve,
da hast Du wirklich schöne Fotos gemacht. =) Auf jeden Fall handelt es sich bei Deinem Findelkind um eine Wühlmaus. Im Gegensatz zu den echten Mäusen haben die Wühlmäuse einen eher kurzen Schwanz, der weniger als die Kopf-Rumpflänge beträgt. Da kommen infrage eine Feldmaus, Erdmaus oder eine Rötelmaus.

Bei so jungen Tieren sind aber häufig die typischen Merkmale noch nicht sehr ausgeprägt, weshalb eine genaue Bestimmung nicht so einfach ist. *grübel* Die Rötelmaus hat für eine Wühlmaus einen verhältnismäßig langen Schwanz, der etwas mehr als die halbe Körperlänge beträgt. Zudem sind bei der Rötelmaus die Ohren freistehend, also nicht im Fell verborgen.

Auf dem zweiten Bild ist sehr schön zu erkennen, daß bei den Ohren Deiner Maus nur der Rand zu sehen ist, weswegen ich die Rötelmaus eher ausschließen würde. *grübel* Aber auch die Feldmaus weist freistehende Ohren auf, während bei der Erdmaus die Ohren von langen borstigen Haaren bedeckt sind, so daß nur ihr Außenrand das Fell deutlich überragt. Also mit viel Vorbehalt würde ich sicher sagen, daß es sich um eine Wühlmaus handelt und zwar am ehesten um eine Erdmaus.

Du kannst das auch selber noch einmal nachlesen - es gibt eine sehr schöne Wildmausseite von kleinsaeuger.at. Da kann man übrigens auch Fotos zur Bestimmung hinsenden. =)

Erdmaus: Erdmaus - Microtus agrestis - kleinsaeuger.at

Feldmaus: Feldmaus - Microtus arvalis - kleinsaeuger.at

Rötelmaus: Rötelmaus - Myodes glareolus - kleinsaeuger.at

Aber wie gesagt, können sich diese Merkmale noch ändern, wenn die Maus wächst und aus dem Kindheitsalter herauskommt.

Die Nahrung der Erdmaus: "Die Nahrung der Erdmaus ist rein pflanzlich und besteht aus grünen Teilen von Pflanzen, Setzlingen und Samen. Nur bei Nahrungsmangel nagt sie auch an Wurzeln und Rinden von jungen Nadel- und Laubbäumen (vorwiegend Buche, Eiche, Esche und Ahorn) (...)."

Die Nahrung der Feldmaus: "Die Feldmaus ernährt sich selektiv von in ihrem Gebiet vorkommenden Gräsern und Kräutern, wobei Löwenzahn und Klee besonders beliebt sind. Daneben frisst sie in geringerer Anzahl andere Pflanzenarten. Samen, unterirdische Pflanzenteile und Rindenstücke werden ausschließlich im Winter verzehrt. Häufig sammelt sie auch Nahrung in Eingängen und Vorratslagern. Insekten bilden phasenweise mit 20 % einen wichtigen Bestandteil in ihrer Ernährung"

Die Nahrung der Rötelmaus: Im Frühjahr nimmt sie vorwiegend Keimlinge, Gräser und Kräuter zu sich. Im Sommer und Herbst wird die Kost durch Moos, Pilze, Rinde, Früchte und Samen ergänzt. Im Frühjahr/Sommer werden zu 40-60 % grüne Pflanzen und im Herbst/Winter zu 20-50 % Samen verzehrt. Im Herbst ergänzt sie ihre Nahrung mit Beeren und Früchten sowie Pilzen. Kommen Heidelbeeren in ihrem Habitat vor, verzehr sie zum Zeitpunkt der Reife fast ausschließlich diese Beeren. Tierische Nahrung in Form von Insekten und deren Entwicklungsstadien, Würmer, Schnecken und manchmal Vogeleier dienen als Eiweißlieferanten während der Fortpflanzungszeit." (alles aus kleinsaeuger.at)

Ich würde versuchen Gras- und Kräutersamen zu besorgen, außerdem andere Kleinsämereien wie bei Kanarienvogelfutter. Zusätzlich würde ich ihr Getreidekörner, Nüsse und weiter Getreideflocken geben. Außerdem kannst Du Keimlinge ziehen und schauen, ob die Maus das frißt. Ich würde der Maus auch Insekten anbieten - wie getrocknete Mehlwürmer oder auch andere Insekten, getrocknet oder frisch. Im Edeka gibt es immer noch Beeren, wie Heidelbeeren - da kannst Du ja mal schauen, ob sie das mag. Du kannst ihr auch einen Kräutertopf ohne Topf mit Erde ins Gehege stellen und jeweils genau beobachten, was die Maus davon frißt.

Eine Auswilderung scheint mir momentan eher ungünstig, weil die Maus ja keine Vorräte anlegen konnte und in der freien Natur nun eher keinen Unterschlupf findet. Einen Bau zu graben ist bei dem gefrorenen Boden für die Maus momentan auch nicht möglich. Also denke ich, daß Dir Dein Findelkind bis zum Frühjahr erhalten bleiben wird.

Von daher würde ich versuchen, das Mäuseheim so naturnah wie möglich einzurichten. Es gibt eine Rindenstreu, die ich ganz gut finde und die dem natürlichen Bodenbelag am ehesten nahe kommt: https://www.hansemanns-team.de/Buchengranulat/-Rindenstreu/Rindenstreu-20-Ltr-Fa-Speidel-mittel::2660.html

Du kannst auch einfach Äste oder Rinden und etwas Heu in das Gehege tun. (Bitte Rinden und Äste vorher bei 100 Grad für 1 Std. im Backofen ausbacken, um das Einschleppen von Parasiten zu verhindern). Moos kann ebenfalls ausgebacken und ins Gehege gelegt werden. Ich sammle im Herbst immer Buchenblätter, die werden sehr gerne als Nistmaterial verwendet. (Bitte immer alles ausbacken, jeweils 1 Std. bei 100 Grad im Backofen). Solange die Maus prinzipiell ausgewildert werden kann (also nicht krank oder behindert ist), sollte man darauf achten, daß sie nicht zutraulich wird und nicht jede Scheu vor dem Menschen verliert.
So, das ist momentan alles, was mir einfällt. =)
Liebe Grüße
Fufu
 
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