Krankheit - oder Demenz bei alter Maus?

Ronalda

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Mein ehemaliger Chefmäuserich ist Mitte August 2 Jahre alt. Man sieht ihm am Fellchen an, dass er ein Opa Maus geworden ist. Was mich wundert ist, dass er Erscheinungen zeigt, die ich bei dementen alten Menschen schon gesehen habe. Er sitzt vor der Salatschüssel und frißt nicht, andere Maus kommt, beginnt zu naschen, er kommt auch auf die Idee zu naschen. Fressen von der Futterschüssel sehe ich ihn überhaupt nicht mehr. Aber er kommt sofort, wenn ich in den Käfig öffne und bettelt mich an. Aus der Hand nimmt er Mehlwürmer, ausgelöste Kürbiskernchen (er löst sie nicht selber aus, sondern läßt sie fallen), Oblatten, Hirsebällchen und kleine Nussstücken. Nutri nimmt er nur, wenn ich die Hirsebällchen zerbrösel und im Nutri wälze. Opa Maus war immer sehr verfressen und überhaupt nicht heikel. Und jetzt verhält er sich so.
Breichen habe nach Rezepideen von Mäusewiki versucht, wird verweigert. Ebenso diverse Körner, auch wenn ich die Sonnenblumenkörner auslöse.
In seiner Bewegung ist er verlangsamt und er hat sicherlich ein Problem mit der Hüfte, so wie er sich bewegt. Kann Schmerz die Ursache für sein ungewöhnliches Verhalten sein?
Ich kenn mich nicht aus. Er hat Hunger, kommt, frißt aus der Hand, aber leider keine ausgewogene Ernährung.
Habt ihr eine Idee, womit ich den Kerl päppeln könnte? Abgenommen hat er auch.
Versucht habe ich auch Sesammus, Erdnußbutter - mag er ebenfalls nur mit zerbröselten Hirsebällchen vermischt.
 
Hallo, Ronalda, Dein alter Herr hält sich eben an die Sachen, die er kennt und hat keine Lust mehr auf Experimente wie Brei ;-) Für mich klingt das nach den typischen Alterserscheinungen. Verwöhn ihn noch kräftig mit den Leckerli, die er liebt und mach ihm die nächste Zeit so bequem wie möglich *Herz*
 
aber leider keine ausgewogene Ernährung.
In dem Alter braucht man nicht mehr allzu ausgewogen fressen.
Da darf Mäuserich nach Strich und Faden verwöhnt werden.

Was blöd ist, dass er nicht aus eigenem Antrieb frisst.

Kann Schmerz die Ursache für sein ungewöhnliches Verhalten sein?
kann, ja. Halte ich aber eher für unwahrscheinlich. Sonst würde er gar nichts fressen.
ich hätte zuerst Zahnprobleme/Kieferprobleme vermutet. Aber er knuspert ja auch harte/schwierige Sachen....

alte Mäuse werden oft sehr anhänglich, sogar die, die davor eher schüchtern sind.

geht er wirklich nicht an die Hirsebällchen (die scheint er ja zu mögen), wenn sie im Käfig vor seiner Nase liegen?
Wie viel Zeit hast Du, ihn zu beobachten? Was passiert, wenn Du mal 1 bis 2 h in Entfernung zum Käfig sitzt und ihn beobachtest, er dich aber nicht sieht? Was macht er dann?
Er wird aber nicht von den anderen bisschen gemobbt? sodass er gar nicht mehr zur Futterstelle darf und deswegen sein Glück gar nicht erst versucht?

Mag er Haferflocken? Die würden auch etwas Energie bringen....
 
nur kurz:
Ich hatte auch welche, die wie seit Jahren herbeigerannt sind, um Leckerli zu holen, und dann nicht mehr wussten, warum sie eigentlich da waren, und fast genötigt werden mussten.
Ich bin bei vielen überzeugt, dass sie dement sind (dann versuche ich, möglichst wenig zu ändern, dass sie sich noch auskennen in der Welt)

Schmerz kann appetitlos machen (zumindest mich) - und Zahnweh könnte ich mir schon auch vorstellen. (wenn einem was wichtig genug ist, geht man über den Schmerz drüber, aber auch nicht immer). Mir persönlich ist immer wieder ausgeschonter Schmerz lieber als Dumpfheit durch Schmerzmittel (der sedierenden Oberklasse - Metacam zählt da aber auch rein) und die damit einhergehende Übelkeit. Sodass ich Mäus auch nicht damit beballere "falls ihnen was wehtun könnte" bzw prophylaktisch im Alter.

Ich bestärke nochmal Lumis Fragen...

--- aber unterm Strich ich auch: Alterserscheinungen, => liebevoll begleiten
 
Ich gebe meinem Brei immer einen Teelöffel voll Kürbiskernöl (das original steirische) zu, dann riecht und schmeckt er quasi lecker nussig, das Öl ist zwar nicht billig im Laden, aber bestimmt einen Versuch wert. =)

Breirezept hatte ich mal hier gepostet:
Breirezept
 
Ich kann mich Stefanie nur anschließen, hatte auch schon einige Fellis, die für mich dement gewirkt haben. Sie stoppten teils mitten in ihrer Handlung (fressen, laufen, putzen,..) und standen oder hockten dann orientierungslos und auf mich verwirrt wirkend herum bevor ihnen dann wieder was Neues in den Sinn kam.
Da kam es auch vor, dass sie wie gewohnt gekommen sind um Leckerlis zu holen, diese aber (als hätten sie vergessen was sie damit wollten) dann fallen ließen, oder wieder mich sahen "ah, da gibts Leckerlis!" und kamen erneut angerannt.
Oder aber sie haben mitten im Fressen gestoppt und die besten Leckerlis liegen lassen um sich ein Neues zu holen. So als kleiner Eindruck.
Viel betüddeln, möglichst wenige Neues ( das stiftet noch mehr Verwirrung) und ihnen noch einen möglichst schönen Lebensabend bereiten.
 
das erinnert mich an meine Maxi *seufz* aber die hat wenigstens gefuttert.
Aber das nur am Rande. Frage in die Runde: Nutri?
 
Danke für eure Antworten!
Ja, es ist wohl so, dass er einfach alt geworden ist, mein kleiner Mausbub.

An die Futterschüssel darf er, das ist kein Problem. Heute habe ich ihm zerkleinerte Oblatten, die er auch gerne mag, in die Futterschüssel gelegt. Die waren so klein wie Haferflocken (die er verweigert). 3 Stück hat er sich raus geholt, die anderen liegen lassen und mich angebettelt.

Nutri mag er ja nicht, maximal mit Hirsebällchen oder Oblatten vermengt. Absoluter Hit sind die von mir ausgelösten Kürbiskernchen. Da bekommt er einige davon.

Und ja, ich verwöhne ihn nach Strich und Faden. Mich wundert nur, dass er Dinge, die er so gern hatte nicht mehr mag. Als ich meiner Tumormaus Breichen gab, hat er es gerne auch geschleckt, Nutri mochte er, Haferflocken mochte er.... eigentlich alles. Aber nun gut, er darf es sich ja jetzt aussuchen.

Was mir bissl Problem macht ist, dass ich nicht so recht weiß, wie ich ihn vor den anderen schützen soll, damit er in Ruhe knabbern kann, ohne bedrängt zu werden. Das mag er überhaupt nicht. Ich kann diese Bande fast nur ablenken, wenn ich ihnen auch was gebe, nur Opa bekommt mehr und braucht daher länger Zeit zum knabbern. Ich hab versucht, ihn in eine Box zu setzen, so wie seinerzeit meine Oma-Maus (die nebstbei aber auch Körnchen gefressen hat, nur bei den Leckerli war sie von Dieben umgeben). So gern das Oma angenommen hatte, Opa mag das überhaupt nicht. Da ist er nur nervös und unruhig. Habe auch versucht, um ihm herum einen Schutzwall aus Karton zu geben. Das mag er auch nicht. Der müsste wahrscheinlich größer sein, aber so viel Platz ist dann nicht. Irgendwie schaffe ich es dann doch, allerdings, bei zweimal täglich Opa füttern heißt das auch 2x täglich Leckerbissen für die dicken Moppels, die in der Gruppe sind. Auch wenn ich die Leckerli zerkleinere, ist's doch eigentlich zuviel für so manchen Mausbuben.

Kürbiskernöl werde ich versuchen. Vielleicht mag er's im Breichen.
 
Wieviele Etagen hat dein Gehege? Vielleicht klappt's, dass Opi in Ruhe fressen kann, während die anderen Mäuse auf einer anderen Etage sind und du die kurz absperrst.

Oder sind die anderen fleißige Nestbauer? Dann Papierschnipsel ins Gehege legen, die von den Mitmäusen ins Nest getragen werden, während Opa Leckerli mampft.
 
Du könntest auch die anderen Mäuse mit "nicht so tollen" Leckerlis ablenken und dem Opi dann die kalorienreichen Sachen verabreichen. Oblaten eignen sich da ganz gut. Die meisten Mäuse finden die total lecker, aber sie enthält kein Fett und macht deshalb nicht so schnell dick.
 
wollt' ich auch vorschlagen - wobei Oblate sich schon sehr schnell in Zucker spaltet ;-) - aber da sind sie gut lang beschäftigt in den Ecken, in die sie dann schnell rennen (und wenn sie da drauf geeicht sind, kann man denen dann mal Medis auf Oblate geben :D)

ans Schnipseltragen würd ich jetzt doch weniger glauben, da werdens chonmal Prioritäten gesetzt...
 
ans Schnipseltragen würd ich jetzt doch weniger glauben, da werdens chonmal Prioritäten gesetzt...

Ich weiß, das ist nicht der ultimative Tipp. Aber hier hat's schon mal geklappt. ;-) Deswegen wollte ich es zumindest mal erwähnen.
 
Danke!
Schnipseltragen werde ich mal versuchen - befürchte aber, das klappt nicht. Die Herrschaften hören, dass jemand knabbert und kommen gelaufen.
Oblatten nehme ich jetzt auch, aber 2x am Tag so viel, dass sie abgelenkt sind und das auf Dauer, da bin ich unsicher?
Was ich noch versuchen werde: Bekannte hat einen Hasendraht mit 1 cm Durchmesser. Sie meinte, vier Teile zuschneiden und mit Hanfseil verbinden und dem Herrn Opa drüber stülpen. Vielleicht klappt ja das, wenn es hoch genug ist, das die anderen nicht so leicht drüber klettern können. Dann ist er nicht so "zugemauert" und sieht, hört und riecht die anderen. Und ich sitze ja sowieso dabei, wenn er frißt und kann die anderen etwas kitzeln, wenn sie zu frech werden. Angst haben sie ja keine vor meiner Hand und ich tauch sie jetzt auch weg, wenn sie Opa was wegnehmen wollen. Nur ist's halt jetzt so, einen tauch ich weg und von der anderen Seite kommen zwei. Ist zumindest einen Versuch wert und kostet auch nicht viel, falls es keine Lösung ist.
Bin heute 2 Stunden oder länger vor dem Käfig gesessen und hab den Herrn beobachtet. Er geht wohl zur Futterschüssel, taucht die Nase rein und tut nichts.
Käfig hat 2 Etagen, nur ist es selten, dass die richtigen alle auf einer Etage versammelt sind und Opa Jamie auf der anderen sitzt. Sind auch blöd abzusperren, die beiden Ebenen, erfordert einen Verrenkungsakt meinerseits. Aber wäre mal zwischendurch eine Lösung, falls die meisten oben sind und Jamie unten oder umgekehrt. Mit ein- oder 2 anderen werde ich wahrscheinlich eher fertig als mit 6. Und wenn seine Schwester und sein Bruder mit ihm unten wäre - die dürfen eher zusätzlich etwas bekommen. Schwesterchen ist nicht zu dick und Brüderchen, naja - grenzwertig, aber eben auch schon zwei betagte Mäuschen. Irgendwie sind sie ja wirklcih alle zu putzig, aber wenn es um solche Situationen geht, auch anstrengend. Aber gut, ich hab sie lieb.
 
Last edited:
Da nichts so wirklich klappt, um die kleinen Pirhanjas vom Opa abzulenken, gibts jetzt eine Mischung aus: "Da hast etwas und lass ihn in Ruhe", "Mach mal schön dein Bettchen (Papierschnipsel)" - "Schau, guter Salat" , manchmal kann ich die Verbindung zwischen den Etagen schließen und hab's mit wweniger Mäuschen zu tun, die ich dann meine Finger ablecken lasse, besonders, wenn die vorher in Nutri oder Ernussmus eingetaucht waren, schmecken die gut, manchmal rennt Opa auch in das für ihn aufgestellte Häuschen, das ich dann mit meiner Hand verschließe, oder mit einer Klorolle.
Irgendwie klappt es und Opa kommt zu seiner Fütterung.
Wiederholte versuche, ob er sich was aus dem Schüsserl nimmt, sind leider gescheitert. Er tut es einfach nicht. Bin unlängst mit einem Buch lesend 4 Stunden vor dem Käfig gesessen und hab auf jedes Geraschel reagiert. Opa war auch ein paar mal in und bei der Schüssel ..... er nimmt sich nichts.
Hätte es gerne ihm und mir leichter gemacht, denn hin und wieder wird er schon bedrängt. Auf der anderen Seite, ist auch ganz nett, wenn die anderen oder ein Teil der anderen an meinen Fingern hängen, zumal sie mich nicht zwicken.
 
Wollte mal weiter Bericht geben:
Schnipseltragen nutzte nichts.
Ich versuche sie jetzt mit Heu und manchmal mit Samenkapseln, selbstgetrockneten Löwenzahnblätter .... etwas abzulenken. Die Mäusebande kommt aber trotzdem erstens zu meiner Hand, wenn ich dem Opa was gebe, zweitens wird er fallweise doch bedrängt. Allerdings habe ich jetzt schon ein paar Tricks auf Lager, die Ablenkung bringt zumindest, dass nicht alle auf einmal kommen und ein paar beschäftigt sind - zunächst ;-). Wenn ich meine Hand über Opa halte, was den nicht stört und meine Finger bewege, lassen sich ein paar Kandidaten durch die Bewegung abhalten.
Manchmal kann ich wie schon erwähnt ein paar Diebe in einer andere Etage "festhalten"... und im Großen und Ganzen funktioniert die Fütterung von Opa.

Ich hab ihm jetzt doch Schmerzmittel gegeben. Er wird lebhafter und knabbert schneller, das ist auch eine Erleichterung bei der Fütterung. Ab morgen bekommt er dann Homöoathril, wenn das nicht hilft, bleibt noch Zeel (ist auch ein homöopathisches Komplexmittel). Es ist ein Versuch, um ihn nicht mit Schmerzmittel zuzudröhnen, der lt. TA helfen könnte. Selbständiges Fressen findet trotzdem nicht statt. *heul*
 
Was mir noch eingefallen ist: vielleicht frißt er auch heimlich, wenn die anderen schlafen? Als ich vor einer Weile mein Wölkchen in den letzten Lebenstagen verwöhnt habe, hat sie sich nach einer Weile angewöhnt, früh morgens zum Leckerliabholen zu erscheinen, der Rest hat zu der Zeit immer geschlafen. Ich habe dann ganz bewußt beispielsweise Kokosmilch erst am Morgen hineingestellt, um ihr die Gelegenheit zu geben, ordentlich loszuschlappern ohne Konkurrenz. Vielleicht hilft Dir das noch weiter, kommt natürlich auf den Tagesrhythmus von Opi an.
 
Was mir noch eingefallen ist: vielleicht frißt er auch heimlich, wenn die anderen schlafen?

Ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Meine damalige Oma Maus holte ich bei der Leckerlivergabe in den Transporter (sie wartete schon darauf und krabbelte auf meine Hand), wenn die anderen satt waren, wuselte sie zur Schüssel und holte sich was.
Opa Jamie seh ich halt nie bei der Schüssel, nur manchmal, und da starrt er nur hinein. Kann aber auch sein, dass er aufhört, wenn er mich merkt. Und der hat einen Sensor, das ist kaum zu glauben.
Kokosmilch ist prinzipiell mal eine gute Idee, die kann ich ihm anbieten, aber bei ihm auf einem Löfferl, denn meine andere Bande hat genau den gleichen Sensor wie Opa. Merken sie mich, sind sie auch schon da. Einen Test ist es jedenfalls wert, einen Versuch zu starten, ob mir was heimlich gelingt.;-) mit einem Schüsserl. Was mich schon wundert ist, dass er Dinge, die er früher so gern wollte nicht mehr nimmt.
 
Update zu meinem Mäuseopa
Opa Jamie ist mittlerweile zwei Jahre und fast 3 Monate alt. Er wird von mir täglich 2x gefüttert und langt kräftig zu. Er ist auch fast ausnahmslos immer der Erste, der sich mir erwartungsvoll nähert. Er bekommt Nutrical (das nimmt er inzwischen wieder), Hirsebällchen, manchmal knabbert er ein Nüsslein, Mehlwürmer und dann habe ich ein salzfreies Knäckebrot entdeckt. Kürbiskernchen nimmt er auch, wenn ich es auslöse. Alleine knabbert er Heuhalme, Salat und Rispenhirse. Er wirkt zwar bereits sehr greisenhaft, ist aber mitten unter den anderen und freut sich über neue Sachen, die es zu untersuchen gilt, noch immer. Er ist neugierig und immer mit von der Partie.
Das Fressproblem haben wir mittlerweile so gelöst: Er bekommt etwas, läuft damit meistens unter ein bestimmtes Tunell, das ich dann, so sich ein anderes Mäuslein nähert mit der Hand abdecke, sodass ein etwaiger Dieb nicht zu ihm schlüpfen kann. Das ganze Prozedere dauert zwar entsprechend lang. Aber Opa wünscht es so. Er mag halt nicht in einen Box zum Fressen gesetzt werden. Er schaut etwas zernepft im Fellchen aus, ist aber wie gesagt noch immer guter Dinge. (Schmerzmittel bekommt er allerdings und mit diesem wurde er vom Verhalten klarer, orientierter). Ich freue mich jedes Mal, wenn er mir entgegen wackelt und es ihm gut geht. Abgenommen hat der Opa allerdings schon einiges.
 
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