Aufgabe der Maushaltung - noch eine (letzte) VG ?

Danke für Eure lieben Worte.
Die Pechphase nimmt einfach kein Ende: erst die Kratzmäuse und dann das ständige Zittern um Preston.....

Sydney hat in den letzten Stunden, als Preston schon schlapp außerhalb des Nestes lag, versucht, ihn zu putzen. Er hat sich (Panik ? Schmerz?) weggedreht, aber sie hat es mehrmals versucht, bevor sie dann Abstand gehalten hat. Sie zeigt also mehr soziales Verhalten, als ich ihr früher zugetraut hätte.

Wie die Überschrift des Threads sagt, will ich ja meine Maushaltung auslaufen lassen. Nochmals neue Nasen zu mir holen, das schaffe ich derzeit einfach emotional nicht.

Inzwischen hat sich die Situation in meiner 3-Mädels-Gruppe etwas geändert. Die beiden Binchens (gleiche Quelle, gleiches - unbekannte - Alter) werden durch Alice konsequent rasiert und haben auch keine Vibrissen. Beide sind leider am Erblinden - bei Esperance ist es schon weit fortgeschritten. Die Binchens scheinen auch älter zu sein, denn sie sind insgesamt viel ruhiger als Alice.
Eigentlich wolte ich die 3-Gruppe so belassen, damit beim Sterben eines der Binchens Alice als Partner präsent ist. Inzwischen denke ich aber, dass es die Lebensqualität der Binchens erhöhen würde, wenn ich Alice heraus nehme und die Vibrissen eine Chance haben, nachzuwachsen und den blinden Mäusen bei der Orientierung helfen. Derzeit halte ich die beiden Binchens für nicht VGbar, denn sie kommen mit dem Zustand nicht sehr gut klar und sind sehr unsicher (ich hatte schon einen blinden Kastraten, dem man es eigentlich gar nicht angemerkt hat).

Meine Idee wäre nun:
Alice plus Sydney (die beiden sind verwandt und gleich alt) und die beiden Kastraten: zwei stabil gesunde Mädchen, die sich dann die Aufdringlichkeit von Owen "teilen" könnten. Alice ist agil und munter, war bislang auch immer unkompliziert. Und vielleicht würde sie mit den wuseligen Jungs auch ausgelasteter sein und den Hang zum Rasieren verlieren.

Nachteil: Esperance und Hope (die beiden Binchens) wären alleine, was zunächst sicherlich eine positive Veränderung wäre, auf absehbare Zeit aber eine blinde, unsichere Einzelmaus bedeuten würde, die eigentlich nicht zu VG wäre (beide Binchens sind durch chronische Atemwegsgeschichten sowieso stressanfällig).

Auch wenn ich am liebsten erst einmal durchatmen möchte, so ist der Zeitpunkt für eine VG halbwegs passend, weil ich noch die nächsten 10 Tage Urlaub habe und daheim bin.

Wie sieht Eure Einschätzung aus?
 
Hallo

Ich habe die letzten Tage nochmals genutzt, meine drei Mädels genauer zu beobachten, um eher entscheiden zu können, was ich nun mache:

Esperance (Binchen, blind, Alter unbekannt) war immer schon etwas ruhiger und hat wenig mitgemischt. Sie ist eine absolute Spätaufsteherin und hat etwas ihren eigenen Rhythmus. Es sieht aus, als ob sie leicht abgebaut hat / altert. Sie wirkt nicht wirklich krank, aber fast noch ruhiger als sonst.

Hope (Binchen, verwandt ? mit Esperance, Alter unbekannt, blind ? - der Test mit einer Lichtquelle war für mich nicht eindeutig) hat immer zusammen mit Alice die Fütterungszeit abgewartet und sie streifen dann auch gemeinsam durchs Gehege.

Alice (verwandt ? mit Sydney) ist quirlig und munter. Sie rasiert die beiden anderen Mädels, so dass beide keine Vibrissen haben. Hope war bislang bei VG unkompliziert und kennt auch das Zusammenleben mit einem ruhigen Kastraten, was ihr etwas die Scheu genommen hatte.

Wenn ich nun - wie im letzten Beitrag angedacht - nur Alice aus der Gruppe nehme, um sie mit Sydney und den beiden Jungs zu VG, dann würde ich Hope ihre Sozialpartnerin nehmen. Wenn Esperance weiter abbaut, wäre sie auch bald alleine.
Alle drei Mädels mit zu den anderen Mäusen zu VG erscheint mir auch schwierig: die beiden Binchens sind durch Blindheit UND fehlende Vibrissen erkennbar eingeschränkt, Esperance vielleicht sogar zusätzlich durch Alterswehwehchen.
Bei zwei früheren VG-Versuchen ist Sydney immer direkt auf Esperance losgegangen und hat sie attackiert - allerdings muss sich dies nun nicht unbedingt wiederholen, denn Esperance ist ja keine Konkurenz für die Machtposition und auch Sydney ist viel ruhiger geworden.

Ich habe nun echt keine wirkliche Idee, wie ich's richtig mache. Alle zusammensetzen und dann schnell agieren und Hope und Esperance im Ernstfall doch herausnehmen? Das hat schon etwas von Tierexperiment....

Was sagt Euer Bauchgefühl?
 
(war 3 Tage weg & off, werde aber auch in näxter Zeit viel off sein)

Mein Bauch sagt (dasselbe wie bei meinen hier):
Gruppe beieinanderlassen, selbst wenn leicht suboptimal,
bis es 2 sind, zu denen mir urplötzlich die Eingebung kommt "DAS muss es sein!!", oder aber bis nur 1 übrig ist (und bis dahin sieht eh alles ganz anders aus insgesamt).
Dann haben alle, Mensch und Tier, mal ne Runde Ruhe im "Kennen wir so schon (und wer weiß, ob große Aktionen überhaupt Besseres brächten)"

Teilweise genießen die das auch, super im Rang zu stehen mangels Konkurrenz, und gewöhnen sich manche Piepse auch ab...
 
Irgendetwas muss ich aber tun, denn Sydney ist ja alleine...
EIne weitere Variante wäre, Sydney zu den Mädels zu setzen. Da alle Damen älteren Datums sind, könnte es eine ruhigere VG werden und die jungen Kerle blieben erst einmal unter sich.
 
DAS fände ich einen Versuch wert
(ich persönlich bin frustriert, deshalb "Versuch": Einzel-Fundbock/kastrat, dem ich alles (Böse) zutraue, zu 2 Mädels. Und was ist: Die Weibsen benehmen sich saumäßig!!!
 
So, seit einer halben Stunde sitzen nun die vier Mädels zusammen.
Es st für alle sehr anstrengend - besonders Esperance und Sydney haben eine kräftige Flankenatmung. Ansonsten verläuft es total unspektakulär.
Ich habe in eine Ecke 5gr Heu gelegt - besonders zur Orientierung für die beiden Blinden. Allerdings liegt Sydney derzeit in einer anderen Ecke. Allerdings ist noch Bewegung drin und jeder geht überall mal schauen.

Ich bin fast versucht, eine Weidenbrücke hineinzu stellen - so, dass sie von beiden Seiten zugänglich ist. Oder ist das völlig jenseits jeglicher Sinnhaftigkeit?
 
ich mach das gern als Test: Gehen sie sich wirklich aus dem Weg, oder können sie sich nicht einigen, wer den Nestplatz vorgibt?
Meistens legt sich die Einzelmaus dann doch drunter und zur Gruppe. Ich stelle die Brücke dann gern über den Schlafplatz der Einzelmaus, um der ein Hausrecht zu geben.

(und wenn sie verjagt wird, haben wir meinen o.g. Fall - und hat das wenig Zukunft-. Grrrrrrrrrrrrrrr)
Wenn sie sich prügeln, kann die Brücke ja schnell wieder raus.
 
So, die Brücke ist drin. Sydney schläft jetzt vor der Brücke oder doch kurzweilig mit unter der Brücke. Bei jedem Ausflug einer Maus in den Rest des Geheges bleibt aber alles komplett ruhig.
Da Sydney generell gerne in der Nähe schläft aber den Körperkontakt nicht unbedingt sucht, habe ich derzeit ein gutes Gefühl. Kein Prügeln, kein Verjagen. Es wird im Vorbeigehen mal geschnuffelt, aber eigentlich ist alles ganz ruhig.
Vielleicht doch einmal eine unkomplizierte Senioren-VG ?????
 
Ja - aber ich will nichts beschreien.

Nun gab es - zur gewohnten Zeit - frisches Futter. Esperance ist wirklich völlig platt - sie ist einfach alt und müde. Aber sie liegt mittendrin und schläft/döst und alle lassen sie in Ruhe bzw. putzen sie.

Sydney lag die ganze Zeit vor der Brücke, aber eben beim Herumwuseln ging wieder alles drunter und drüber ohne Aufregung. Ich habe Esperance etwas Nutri vom Löffel geben wollen - doch sie mochte nur ein ganz klein wenig. Den Rest haben sich gemeinsam schleckend Sydney und Alice geteilt. Die beiden waren meine Kandidaten für Rangstreitigkeiten, aber eben taten sie, als ob sie sich schon immer einen Löffel geteilt hätten.

Ich hoffe, es wird eine ruhige Nacht!
 
Es war eine ruhige Nacht.
Sydney schläft inzwischen auch unter der Weidenbrücke und rutscht immer näher an das Mädel-Knäuel heran. Sie sitzt manchmal auch mittendrin, putzt und wird geputzt. Das etwas "Auf-Distanz-Schlafen" ist einfach Sydney, so dass ich es unkritisch sehe.
Heute morgen gab es Pinienkerne - sie saßen alle friedlich nebeneinander und haben geknuspert ganz ohne Futterneid. *freu*

Wenn sie heute tagsüber alle eine aktive Phase haben werde ich den Trenner etwas schieben und ihnen etwas mehr Platz gönnen.

Eine Frage habe ich noch: Sie sind jetzt in meiner Nagerhütte, würden aber - wenn es vom Platz her dem VG-Schritt entspricht - wieder in das andere Gehege umziehen, in dem zuvor die Mädel-Gruppe gelebt hat. Normalerweise mache ich ja alles geruchsneutral in solch einer Situation. Nun ist die Frage, ob ich - um den beiden blinden Mäusen das Leben etwas zu erleichtern - die Ebene und die Rampe/Aufstieg so belassen kann? Ich würde auch die Einrichtung wieder genauso anordnen, wie sie es zuvor gewohnt waren.

Erleichterte Grüße
daisy-bates und das Vier-Mädel-Haus
 
Klingt doch immer noch bestmöglich

Sydney schläft inzwischen auch unter der Weidenbrücke und rutscht immer näher an das Mädel-Knäuel heran.
:D :D
das ist so goldig, dieses unauffällige Herrücken

Ich denke, den Blinden etwas Hausrecht dürfte nichts schaden - bzw: hoffen tu ich das. Aber doch mit einigem Anhalt (freilich hat mich selbst neulich ein 0,1%-Risiko erwischt ;-) -- na, in solchen Risikoklassen muss man aber einfach probieren und wagen!)
 
Esperance hatte nun heftig weiter abgebaut und hatte eindeutig Schmerzen.
Bei der TÄ heute vormittag haben wir uns nach reiflicher Überlegung entschieden, sie gehen zu lassen. Im Bauch gab es eine deutliche und schmerzhafte Veränderung... Sie war bis zuletzt voll integriert und von allen umsorgt. *traurig*

Nun sind die Mädels also zu Dritt.*seufz*

Da alle zur Vorsicht mit beim Arzt waren, habe ich die Situation genutzt und sie gleich in ihren alten Käfig zurück gesetzt (statt VG Gehege). Sie haben jetzt zwar einen größeren Sprung an Platz gemacht, aber ich habe dennoch kein schlechtes Gefühl.
Die Zeit seit Samstag war total friedlich, alle sind neugierig, auch um Leckereien gibt es keine Eifersüchteleien. Ich hoffe, dass es nun dennoch so weiter geht....
 
Hallo

Nach einem Monat melde ich mich einmal wieder mit einem Zustandsbericht gepaart mit Zweifeln....

Die drei Mädel Sydney, Alice und Hope sind "zusammengerutscht" als ob es gar keine VG gewesen wäre. Allerdings rutschen sie nun auch wieder ganz subtil auseinander:
Sydney vereinzelt sich immer mehr (wie in anderen Gruppen auch) und schläft alleine. Wahrscheinlich dadurch wird sie ab und an von Alice etwas gejagt. Außerdem hat sie nun angefangen, auch Sydney zu rasieren und sie hat schon keine Barthaare mehr...
Außerdem ist Sydney nun das erste Mal in ihrem Leben krank (Atemwege) - auch das ein Zeichen für mich, dass die Gruppe, die ihr Heimat werden sollte, eigentlich nicht passt. Sie wirkt insgesamt auf mich auch ruhiger als sonst.
Hope ist inzwischen wohl komplett blind: für sie sind die fehlenden Fibrissen ein richtiges Problem. Sie zieht sich auch immer mehr zurück.

Alice ist deutlich wuseliger als die beiden anderen Mädel.

Die beiden Jungs, die alleine geblieben sind, Dale und Owen sind auch nicht so recht glücklich miteinander. Auch hier wird manchmal gejagt (in beiden Richtungen), was nicht unbedingt spielerisch wirkt. Es ist deutlich eine Zweckgemeinschaft und keine Freundschaft.

Ich gehe davon aus, dass irgendwann der Tag kommen wird, an dem ich Alice zu den Jungs VG "muss", da sie von den Mädels wohl übrigbleiben wird.
Ich frage mich nun, ob ich dies nicht sogleich machen soll:
Nun ist Alice munter und wuselig und kann den Jungs Paroli bieten und zugleich adäquate Gegenüber finden.
Ob sie dort auch Rasieren wird, kann ich nicht einschätzen - ich habe mit Alice meine erstere Rasiererin. Als sie alleine mit einem ruhigen und sehr ausgeglichenen Kastraten gelebt hat, hat sie dies noch nicht getan.

Ich möchte keine weiteren Mäuse aufnehmen. Ich weiß nicht, ob ein Mädel zu zwei Kastraten wirklich eine gute Idee ist...

Wieder einmal würde ich mich über Eure Einschätzung meiner Zweifel freuen!
 
Liebe Daisy-Bates,

ein Mädel zu zwei Kastraten geht meist ganz gut. =)
In allen Fällen, die ich hatte, wurde das Mädel von den Kastraten hofiert und bestens behandelt und ließ es sich gerne gefallen.

Ich hab auch eine Rasiermaus, aber die Mitmäuse leben mit diesem Makel seit Monaten. Ist halt nicht zu ändern, es gibt Schlimmeres.

Also mach nach Deinem Gefühl. =)
Viele liebe Grüße
Fufu
 
Danke für die schnelle Antwort!

Das Rasieren der Barthaare ist für Hope schwieriger zu ertragen, weil sie durch ihre Blindheit die Barthaare wirklich gut gebrauchen könnte ...

Etwas Gedanken macht mir der Altersunterschied: die beiden wuseligen Kastraten sind wahrscheinlich knapp 1 Jahr alt, die absolut fitte und auch muntere Dame Alice ist sicherlich doppelt so alt. Könnte sie durch die Zudringlichkeit der Jungs nicht genervt sein? Beide können und werden sich ja auf sie als einziges Mädel konzentrieren *grübel*
 
Könnte sie durch die Zudringlichkeit der Jungs nicht genervt sein? Beide können und werden sich ja auf sie als einziges Mädel konzentrieren *grübel*
Ich hab 2 Kastraten und 1 Weibchen (alle max 6 Monate alt) zusammen. Die Jungs bedrängen sie überhaupt nicht oder streiten sich um sie. Mag vielleicht eine ungewöhnliche Kombi sein, aber wurde mir teilweise geraten zu machen und es klappt echt super! Das Weibchen kommt mir zum Teil auch wie die "Prinzessin auf der Erbse" vor. :D
 
Also die zwei Kastraten hier steigen den drei jüngeren Mädels schon hinterher, wenn diese hitzig sind. Manchmal nervt sie das auch, indem sie dann quieken, wenn einer aufsteigen will.
Allerdings lassen sie unsere Farbmausomi (1 Jahr 8Monate) komplett mit ihren Annährungsversuchen in Ruhe. Ich habe noch nicht mal beobachten können, dass sie verstärkt an ihr schnüffeln. Keine Ahnung, ob das mit dem Alter zu tun hat? *grübel*
Aber eigentlich wissen sich die Mädels auch wohl zu wehren, wenn die Jungs zu aufdringlich werden. Und dann lassen diese auch recht schnell von ihnen ab.
LG
 
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