Ich kenne keinen einzigen Fall, den ich persönlich erlebt hätte, wo eine Böckchenhaltung von Unkastrierten mehr als 6 Monate gut gegangen wäre.
Selbst wenn es anfangs gut aussah, haben sie sich nach einem halben Jahr übelst zerbissen. Und dann hat man lauter Einzelböcke, die verletzt sind.
Ich würde keine Unkastrierten auf Dauer zusammenhalten... ich bin absoluter Befürworter von Kastrationen.
Außerdem denke ich, daß nur Platzmangel bei (gesunden, also nicht Mickerlinge mit gestörtem Sexialtrieb) Unkastrierten zeitweise zu Frieden führt - aber wer will die Tiere dauerhaft im Platzmangel halten? Und auch dann gibt es keine Garantie, es kann genauso eskalieren. Ich hatte schon Böcke, die sich auf 40 x 20 zerfetzt haben (einige Tage vor und nach der Kastration mußten sie in eine TB). Ich vergesellschafte keine Böcke - auch Teams, die seit der Geburt zusammen waren, können sich spontan zerbreißen.
Original von Schranzerin
Stimmt es wirklich das sie sich bei zuviel Platz nicht vertragen?
Ja, und ich wundere mich oft, daß sich das so wenig herumspricht?!

Das ist nicht böse gemeint, aber wie oben geschrieben... mir persönlich ist kein (!) einziger Fall bekannt, in dem Unkastrierte ein Mäuseleben lang friedlich zusammenlebten. Keiner. Bleibt noch hinzuzufügen:
Beißereien gibt es fast immer: will man es den Tieren antun, daß sie unter Dauerstress stehen? Denn einer wird von anderen immer unterdrückt. Will man das wirklich zulassen, selbst wenn die Beißereien nicht lebensgefährlich werden?
Ab 80 cm Käfiglänge wird es kritisch. Man kann natürlich versuchen, Unkastrierte auf 60 x 40 zu halten, aber will man das wirklich ein Mäuseleben lang?
Daß es Ausnahmen gibt, in denen Mickerlinge einigermaßen friedlich zusammenlebten, mag sein, aber es blieben wie gesagt Ausnahmen. Und gesunde Böcke mit gesundem Sexualtrieb sind nun mal von Natur aus nicht friedlich zueinander. Daran läßt sich nichts ändern...