Cushing-Syndrom

joppet

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Hallo,
ich komme gerade vom Tierarzt. Eine unserer vier verbliebenen Mäuschen ist im letzten halben Jahr deutlich dicker geworden ( keine Fettgen-Maus) aber sonst recht agil. Vor ein paar Wochen hatte sie dann einen Atemwegsinfekt, der mit Baytril ausheilte. Jetzt nach drei Wochen schnattert sie wieder los.
Nun hat er sie nochmal auf "Herz und Nieren" geprüft und vermutet das Kusch-Syndrom, dass durch eine erhöhte Produktion von Kortisol zu den auf sie ziemlich zutreffenden Symptomen führt, Gewichtszunahme durch mehr Fettgewebe, dicker Bauch, mehr Nahrungsaufnahme, mehr Trinken, lichtes Fell und Trägheit, höhere Infektanfälligkeit ( vielleicht deshalb auch der Rückfall).
Er hat mir jetzt nochmal ein anderes Antibiotikum mitgegeben, mit dem ich schon mal eine andere Maus behandelt und gute Erfahrung gemacht habe.
Hat jemand Ahnung vom Kusch-Syndrom? Der Tierarzt sagte, dass bei einem so kleinen Tier nicht viel zu machen sei, weil das Kuschsyndrom meist von einem gutartigen Tumor an der Nebenniere? stammt.
Gut, sie wird jetzt erstmal behandelt und dann schauen wir mal weiter, solange sie mitlaufen kann, soll sie das tun. Sie ist jetzt 1 1/4 Jahre alt. Trotzdem würde mich mal interessieren, ob jemand mehr darüber weiß.

Liebe Grüße!
 
AW: Kusch-Syndrom

Gerade keine Zeit nur so viel es heißt Cushing-Syndrome der Begriff kommt aus dem englischen (und ja es wird wie "u" ausgesprochen).
 
AW: Kusch-Syndrom

hey

ist im letzten halben Jahr deutlich dicker geworden ( keine Fettgen-Maus)
Es gibt nicht nur das Ay-Gen, das für Fettleibigkeit sorgt.
Fütterst Du anders, hat sich die Gruppe geändert? das Gehege?

Trinkt sie denn wirklich mehr?

diabetes wurde ausgeschlossen?

höhere Infektanfälligkeit
davon würde ich bei "zweimal Schnupfen innerhalb von einem Monat" noch nicht reden.
Das ist ein zu kurzer Zeitraum.
Und davor scheint ja nicht viel gewesen zu sein, sonst wäre es dir wohl erwähnenswert erschienen.

es gab früher mal einige Verdachtsfälle, bei denen cushing im Raum stand.
Aber ich halte das noch in deinem Fall für eine sehr wage Vermutung...

Die Anzeichen können auch auf viele andere Krankheiten zutreffen ..

LG
 
AW: Kusch-Syndrom

Über die Symptome (beim Hund) ist zu lesen:

Erhöhte Urinproduktion und vermehrtes Trinken
ständiger Heißhunger
dünnes Fell/Haarausfall
dünne Haut
Muskelschwäche
Zunahme des Bauchumfangs.

Urinprobe, Ultraschall und Röntgen wäre bei Mauspatient möglich. Ich würde jetzt prüfen, ob die genannten Symptome bei der Maus auch auftreten und dann entscheiden.

Info hier:
http://www.med.vetmed.uni-muenchen....eistungen/endokrinologie/hyperadrenokorti.pdf
 
AW: Kusch-Syndrom

Ok, dann noch mal die lange Version.;-)
Unsere Maus ist vom Erscheinungsbild her eine gebänderte Siam. Ein dreiviertel Jahr war sie rank und schlank wie die anderen, dann wurde sie innerhalb weniger Wochen richtig mopsig, von 40 auf 65 g meine ich, und nicht einfach dick sondern insbesondere um den Bauchraum herum mollig.
Ich bin deshalb im Sommer mit ihr zu meiner eigentlichen Tierärztin, die damals schon eine Stoffwechselerkrankung vermutete. Aber auch sie sagte, ich sollte das einfach weiterhin beobachten. Beim Abtasten gab es keine Auffälligkeiten.
Heute war ich wegen des wiederkehrenden Atemwegsinfekt bei einem anderen, ebenfalls recht mäusekundigen Tierarzt, bei dem ich auch schon zwei Mal war (meine eigentliche TÄ war heute übervoll und ich kann in dieser Woche leider nur heute).
Heute beim Rausnehmen fiel mir außerdem auf, dass sie dünnes Fell bekommen hat. Man sieht die hellrosa Haut deutlich durchschimmern, das ist neu. Beim Tierarzt wurde das heute auch untersucht: kein Pilz, kein Parasitenbefall.
Fressen tut sie viel. Darüber habe ich mir bisher nicht sonderlich Gedanken gemacht, häufiges Trinken kann ich tatsächlich nicht genau beurteilen.
Allerdings bin ich ja jetzt auch nicht mehr soooo unerfahren in der Mäusehaltung und hätte bestimmt Rückschlüsse gezogen, wenn ich anders gefüttert, sich die Gruppe oder das Gehege verändert hätte. ;-)
Das ist definitiv eine krankhafte Veränderung ( das sagten mir beide Ärzte). Was den Infekt angeht, sie war bereits nach drei Tagen komplett symptomfrei, ich habe ihr das Baytril allerdings volle 14 Tage gegeben. Jetzt nach über drei Wochen ein erneuter oder wiederkehrender Infekt.
Insofern treffen, wie ich anfangs schon geschrieben habe, alle Symptome auf sie zu (Trinken kann ich nicht beurteilen). Diabethes sprach er auch an, ich weiß nicht warum, aber er sagte, das er eher das Cushing-Syndrome vermutet.

Danke Delany, ich hatte den Namen nur gehört und dem entsprechend deutsch aufgeschrieben. =)

Liebe Grüße!
 
AW: Kusch-Syndrom

@ Mousyperson
Deine Nachricht sehe ich jetzt erst. Danke dir.
Also ich finde es aufgrund der oben beschriebenen Symptome nicht komplett unwahrscheinlich, weiß aber auch nicht inwieweit sich das zur Diabetes abgrenzt.
 
AW: Kusch-Syndrom

Wäre es vielleicht möglich den Titel zu korrigieren?
 
AW: Kusch-Syndrom

Kein Ding ;-)

Diabetes ist eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse (Diabetes mellitus) bzw des Hypothalamus (oder der Niere) (Diabetes insibitus centralis bzw renalis). Dabei liegt eine Störung des Zucker- bzw Wasserstoffwechsels vor.
Cushing beschreibt eine Überfunktion der Nebennierenrinde (tumorös bedingt oder auch nicht) und damit das überhöhte Aufkommen von Nebennierenrindenhormonen (zB Cortisol).
Also vollkommen verschiedene Ursachen, die teilweise dieselben Symptome verursachen (zB das vermehrte Trinken (Polydipsie)) :-)

Ich ganz persönlich finde es gewagt an der Maus nach vergrößerten Nebennieren zu suchen (kann aber sein dass es Spezis gibt die das auch am lebenden Tier können), und auch die Diagnostik übers Blut ist an der Maus ja leider ziemlich eingeschränkt (zumal für Privatpersonen).
 
AW: Kusch-Syndrom

Mit der Urinprobe könnte man Diabetes nachweisen.
 
AW: Kusch-Syndrom

Danke Delany =)

Es ist natürlich auch nur eine Vermutung des Tierarztes aufrund der Symptome und des Erscheinungsbildes.
Klar ist aber, dass sie schon mal gesünder aussah. Das Fell sieht wirklich nicht toll aus. Wobei sie ansonsten, zwar gemütlich, aber ihre bisherigen Wege durchs Gehege geht. Augen sind groß und klar, sie wirkt so ganz zufrieden.
Mir ist nur nicht klar, was das perspektivisch für sie bedeutet. Wenn ich etwas von Muskelschwund lese, bedeutet das für mich, dass ich Wasser und Futter wohl eher auf der unteren Etage anbieten sollte, usw.
Und wann gehts vielleicht auch nicht mehr. Wenn es diese Erkrankung sein sollte, fühlt sie sich trotzdem gut oder leidet sie darunter?
Lg
 
Huhu =)

Hab direkt den Threadtitel geändert. Hoffe, das stimmt jetzt so :D

Ich denke, dass du es erkennen wirst, wenn die Maus leiden sollte. Einfach weil du kein Neuling mehr bist und deine Erfahrungen gesammelt hast. Du hast deine Schätze doch gut im Blick und dann wirst du auch merken, wenn es ihr langsam schlechter gehen sollte *drück* Mach dich nicht verrückt. Es ist nicht mal klar, ob es das ist.

Aber könnte man nicht durch Ultraschall oder Röntgen herausfinden, ob die Nebennieren vergrößert sind? Bin auf dem Gebiet absolut mies *schäm* Ist wohl zu klein, um da einen Größenunterschied festzustellen, oder? *grübel*

Aber Diabetes könnte mit Urinprobe nachgewiesen oder ausgeschlossen werden (oder ist so ein Test nicht sicher?). Gäbe es ansonsten Krankheiten mit diesen Symptomen?
Eventuell können wir uns einfach per Ausschlussverfahren der "richtigen Diagnose" nähern. Das in Anführungszeichen, wir sind hier (fast) alle keine Tierärzte und aus der Ferne sowieso schlecht...

Liebe Grüße,
Sabrina
 
Ja, jetzt sieht der Titel deutlich besser aus. :D

Ich hab mich jetzt etwas im Inet schlau gemacht. Die Diagnose ist wohl nicht so leicht. Bin da aber auch medizinisch gar nicht versiert. Um das Syndrom zu diagnostizieren bräuchte es zumindest bei Hunden mehrere Blutabnahmen. Das schließt sich bei einer Maus dann wohl aus. ;-)
Aber soweit ich den TA heute verstanden habe, ist auch wohl eine Medikation schwierig. Insofern würde sich auch aus einer gesicherten Diagnose keine Therapiemöglichkeit ergeben.
Allerdings ist das Syndrom unbehandelt wohl ein Todesurteil, weil es sich auf alle Organe auswirkt. Das ist natürlich nicht so schön. Klar kann man damit argumentieren, dass sie mit ihren 1 1/4 Jahr sowieso nicht mehr ganz so viel Leben vor sich hat, aber ich würde ihr schon gern noch ein bisschen Lebensqualität gönnen.
Was Diabetes angeht müsste ich mich nochmal schlau machen, auch was die Symptome bei Mäusen angeht.
Ich werd sie jetzt erstmal den Infekt auskurieren lassen und dann nochmal zu meiner Tierärztin gehen und sie befragen.
Ich hoffe nämlich, sie hat noch ein bisschen Lebenszeit bei uns.
Danke dir nochmal Fluse!
 
Hallo Joppet,
das sicherste Symptom für Diabetes ist eine Polydipsie, das heißt man hat ständig Durst. Die Maus müßte also auffallend häufig an der Wasserquelle zu finden sein. Außerdem scheidet sie dann auch viel Urin aus. Diabetes im Urin kann man nur feststellen, wenn der Blutzucker so hoch ist, daß auch Zucker (Glucose) über den Urin ausgeschieden wird. Also ein positiver Glucosenachweis im Urin ist praktisch beweisend für Diabetes, allerdings umgekehrt schließt ein Fehlen von Glucose im Urin Diabetes nicht aus.
Viele Grüße
Fufu
 
Die Größe der Nebennieren ist leider auch nur ein Indiz. Es gibt zumindest bei Hunden auch Fälle wo die Nebennieren signifikant vergrößert sind ohne einen Cushing auszulösen, und genauso Fälle wo ein Cushing vorliegt, die Nebennieren aber in Ordnung sind.

Fufu, man kann auch aufgrund einer Niereninsuffizienz Glucose im Urin haben, muss nicht Diabetes sein ;-)
 
Fufu, man kann auch aufgrund einer Niereninsuffizienz Glucose im Urin haben, muss nicht Diabetes sein ;-)

Es gibt auch noch andere Ursachen, die allesamt aber selten sind. Die häufigste Ursache für die Gucosurie ist mit Abstand der Diabetes mellitus. In Kombination mit einer Polydipsie und Polyurie wäre dann die Niereninsuffizienz eher keine wahrscheinliche Diagnose mehr. =) Aber prinzipiell hast Du Recht.
Viele Grüße
Fufu
 
Die häufigste Ursache für die Gucosurie ist mit Abstand der Diabetes mellitus. In Kombination mit einer Polydipsie und Polyurie wäre dann die Niereninsuffizienz eher keine wahrscheinliche Diagnose mehr.

zu deutsch für den geneigten Leser:

Die häufigste Ursache für die überdurchschnittliche Ausscheidung von Glukose (Traubenzucker) ist mit Abstand Diabetes (Zuckerkrankheit). In Kombination mit einer überdurchschnittlich hohen Flüssigkeitsaufnahme in Folge von großem Durst und die krankhaft erhöhte Urinausscheidung wäre dann die Niereninsuffizienz(Nierenschwäche) eher keine wahrscheinliche Diagnose mehr.


Für 99% der User hier im Forum sind medizinische Fachbegriffe das, was sie sind: Fachbegriffe. Und nicht zu verstehen.
Und eigentlich sollen unsere User ja verstehen, um was es geht. Daher bitte vielleicht nicht mehr so wild mit Fachbegriffen um sich werfen, wenn es auch entsprechend einfacher zu verstehende Formulierungen gibt.
 
ach, bitte Lumi! Ich hatte mich in den Posts davor sehr verständlich ausgedrückt. Dieser einzelne Post war jetzt lediglich eine Antwort auf Delanys Einwand! Bitte keine Haare spalten! Ich gebe mir sehr, sehr, sehr viel Mühe mich allgemeinverständlich auszudrücken. Aber Delany ist vom Fach und da muß ich nicht jedes Wort "übersetzen".


Hallo Joppet,
das sicherste Symptom für Diabetes ist eine Polydipsie, das heißt man hat ständig Durst. Die Maus müßte also auffallend häufig an der Wasserquelle zu finden sein. Außerdem scheidet sie dann auch viel Urin aus. Diabetes im Urin kann man nur feststellen, wenn der Blutzucker so hoch ist, daß auch Zucker (Glucose) über den Urin ausgeschieden wird. Also ein positiver Glucosenachweis im Urin ist praktisch beweisend für Diabetes, allerdings umgekehrt schließt ein Fehlen von Glucose im Urin Diabetes nicht aus.
Viele Grüße
Fufu
 
das war nicht böse gemeint.
der Trend ist mir nur in letzter Zeit stark aufgefallen....

und hier lesen doch alle mit *drück* nicht nur delany.
 
ja, ich finde es wichtig, daß jemand, dem ich etwas antworte, diese Antwort auch verstehen kann - gerade wenn es um medizinische Zusammenhänge geht. Eigentlich ist das mein Beruf, medizinische Zusammenhänge so zu erklären, daß sie jeder verstehen kann und es ist mir auch eine Herzensangelegenheit. Die Geheimniskrämerei und Elitementalität in der Medizin regen mich maßlos auf. Das war wirklich eine Ausnahme.
 
Also ich persönlich finde so einen fachlichen Austausch ganz interessant, zumal alle Fachbegriffe von Fufu vorher erklärt wurden (z.b. Polydipsie) ;-). So lerne ich als Laie auch noch was. =)

Ich hab mich mal in die Symptome von Diabetes bei einer Farbmaus eingelesen, so wirklich finde ich sie da nicht wieder.
Zumal für Diabetes ja eher eine Gewichtsabname spricht, oder? Unsere Maus ist das Gegenteil. Außerdem habe ich nirgendwo gelesen, dass es zu Fellausfall kommen kann....
 
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