Diskussionsthread zum Thread 'Sagt mir bitte einmal was das ist'

Ich habe kein Problem damit, das andere Tiere Mäuse fressen. Das der Wurm jetzt verfüttert wurde finde ich fies aber das ist halt meine persönliche Einstellung. Was mir an der Entscheidung ihn zum verfüttern weg zugeben nicht passt, ist diese Einstellung, die wir Menschen manchmal an den Tag legen. Es wird kompliziert, also entledige ich mich dem Problem. Ich habe echt die Arschkarte bei den Mäusen gezogen. Wollte nie zwei Gruppen, leider sahen meine Mäuse das anders. Also passte ich meinen Wohnraum dem zweiten Eigenbau an. Ich hatte Kratzmäuse, Kreiselmäuse, fiese Tumore, Augenentzündungen, Pilze, Haarausfall durch Gendefekte, gelähmte Hinterbeine, zig Atemweginfekte usw. Ich war zig mal beim Tierarzt, bei mehreren, auch Nachts und am Wochenende. Habe oft heulend vor dem Käfig gestanden weil ein krankes Mäuschen seine Medizin nicht nehmen wollte. Ich habe Mäuse selber gespritzt, Krankengymnastik gemacht usw. Oft war ich kurz vorm aufgeben und verzweifeln. Ich möchte damit nicht sagen, das ich ja so toll bin, wahrscheinlich hab ich sogar gewaltig einen an der Waffel das ich mir das an tue. Ich finde wenn man etwas nicht aus voller Überzeugung und mit Leidenschaft macht, dann sollte man es gar nicht machen. Ich empfinde eine (vermutlich ) unkastrable, Atemwegerkrankte Mickerling Maus nicht als Katastrophe. Problematisch ja, aber da gibt es schlimmere "Mäuseprobleme"

In deinem Fall ist natürlich die "Züchterin" auch ein Problem. Das sie geblockt hat bei Weitervermittlung.

Jetzt ist es eh zu spät *seufz*
 
Ich finde diese "Lösung" abartig, ganz ehrlich!

Denn es war nicht das "Beste für die Maus", sondern ganz schlicht und einfach der einfachste Ausweg für dich. Und er hat nichtmal was gekostet, wie praktisch*Wand*

Und ich würde gerne den Vertrag sehen, der sagt ein eigentliches Liebhabertier darf zur Verfütterung weggegeben werden, aber nicht zur Vermittlung. Und selbst wenn: was hat dich davon abgehalten so zu tun, als währe der arme Kerl verfüttert worden? Es gibt immer einen Weg, wenn man wirklich will.

Die Naturgesetze des "Fressen und Gefressen werden" wurden aufgehoben, als der Bock als Liebhabertier verkauft wurde. Punkt. Das Reptilien auch fressen müssen, ist mir bewusst, wobei ich gerne wüsste, ob der Schlangenhalter wusste, dass die Maus krank war. Wer riskiert schon eine im Vergleich sehr viel teurere Schlange für eine gratis Mahlzeit?

Was mich so fassungslos macht, ist eigentlich deine Einstellung und Überzeugung. Woher willst du wissen, dass er sich nicht aufrappelt, Freude am Leben haben wird? Ich hatte genau SO ein Mäuschen. Unkastrabel, Verhaltensgestört, Immunschwäche, keine Medigabe möglich und lebenslang winzig (keine 22g). Er hatte trotzdem ein schönes Leben in Gesellschaft und ich habe mir den Ar*** aufgerissen, damit es so war. Nicht, weil ich "super toll" bin, sondern weil ich die VERANTWORTUNG für ihn hatte.

Die Mäuse suchen sich uns nicht aus, aber wir sie!
 
Last edited:
AW: Sagt mir bitte einmal was das ist

Edit: Ich muss aber auch sagen, dass ich nachdem er nicht kastrierbar war mir verboten habe ihn ins Herz zu schließen, weil mir klar war, dass ich ihn vielleicht zurück- oder abgeben würde. Sonst hätte ich diese Entscheidung so auch nicht gefällt/fällen können.

manchmal ist es gut, die Beiträge noch mal zu lesen - der Edit war mir entgangen und wirft teilweise dann doch ein anderes Licht auf die Sache.

Irgendwie weiß man nicht, ob man Dich eher "schlagen", oder lieber in den Arm nehmen und trösten möchte. Eigentlich ist das alles schrecklich. *seufz*
 
Hallo Moth, die Zustimmung der Züchterin hättest Du für eine Vermittlung sicher nicht gebraucht. Ich finde Deine Lösung jedoch völlig in Ordnung. Letztlich muss durch eine solche Entscheidung (im Schnitt) eine Futtermaus weniger produziert werden. Ich verstehe aber auch die Betroffenheit bei den Kritikern. Das macht diese durchaus sympathisch. Dass die Ansichten über die Lösungsmöglichkeiten in einer solchen Situation einheitlich ausfallen, kann man jedoch nicht erwarten.
 
Hallo Moth, die Zustimmung der Züchterin hättest Du für eine Vermittlung sicher nicht gebraucht.
Doch, wenn sie einen entsprechenden Schutzvertrag unterschrieben hat.

Ich finde Deine Lösung jedoch völlig in Ordnung. Letztlich muss durch eine solche Entscheidung (im Schnitt) eine Futtermaus weniger produziert werden.
Nein. Und im Schnitt schonmal gar nicht. :P Die "Produktionsmenge" von Mäusen kann man gar nicht bis auf eine Maus beeinflussen(, weil du nie weißt, wieviele Mäuse bei einem Wurf geboren werden). Und diese eine Maus wird mitnichten irgendeinen Einfluss auf irgendeinen Futtermauszüchter haben.

Ich verstehe aber auch die Betroffenheit bei den Kritikern. Das macht diese durchaus sympathisch. Dass die Ansichten über die Lösungsmöglichkeiten in einer solchen Situation einheitlich ausfallen, kann man jedoch nicht erwarten.
Wow, drei sinnlose Sätze ohne Aussage oder Meinung. Das wird auch durch eine gehobenere Ausdrucksweise nicht intelligenter.

Joa, du musstest jetzt dran glauben.
 
Joa, du musstest jetzt dran glauben.

Machts das jetzt besser?
Ich heiße Moth' Entscheidung nicht gut. Und ob sie die Futtermausproduktion beeinflusst, sei dahingestellt. Trotz allem finde ich Torbens post nicht schlimm. Letztendlich sagt Fufu hier auch nix anderes:
Es gibt aber immer wieder Situationen, in denen verschiedene Meinungen und Haltungen aufeinander treffen. Das hier ist sicherlich so eine Situation. Und genau das versuchen die verschiedenen Beiträge auch auszudrücken.

Ihr könnt hier jetzt noch seitenweise weiter schimpfen, ändert aber auch nix mehr. Steckt eure Energien doch lieber in die Tiere, die sie noch brauchen. Dem Mäuslein hier wirds nimmer helfen.
 
Wow, drei sinnlose Sätze ohne Aussage oder Meinung. Das wird auch durch eine gehobenere Ausdrucksweise nicht intelligenter.

Die drei Sätze von Torben würde ich jetzt weder als sinnlos, noch als wenig aussagekräftig einstufen - sie sind einfach nur rational, mit einem Hauch von emotionaler Geneigtheit versehen, was die Kritiker dieses Vorgehens betrifft.

Aber das ist eben auch das Problem bei der Sache: Es geht im Kern weniger um Ratio als um Emotion und das ist auch gut nachvollziehbar.

Im Grunde ist die ganze Mausehaltung irrational. Wenn sie überhaupt einen "Zweck" verfolgt, der rational begründbar ist, dann ist es das Bemühen Mäuse aus schlechter Haltung und unkontrollierter Vermehrung zu sortieren, zu kastrieren und ihnen anschließend verbesserte Lebensumstände zu bieten.

Die meisten von uns halten ihre Mäuse aus emotionalen Beweggründen, mit Hingabe, Leidenschaft und einer nicht unerheblichen Portion Leidensbereitschaft - die Mäuse werden auf unterschiedlichste Art und Weise geliebt.

Warum hier die Emotionen teilweise so hochkochen, liegt vermutlich daran, daß der rationalen Entscheidung, diese Maus "auszusortieren" und ihrem Leben in Form von Schlangenfutter ein Ende zu bereiten, zwar eine gewisse Logik nicht abzusprechen ist, sie aber mit der emotionalen Bindung, die hier im Forum zu diesen Tieren besteht eigentlich wirklich nur schwer bis gar nicht in Einklang zu bringen ist. Moth selbst hat das in ihrem Edit zum Ausdruck gebracht, indem sie anfügt, daß sie sich diese emotionale Bindung zu der kleinen Maus "verboten" hat, da sie sonst nicht fähig gewesen wäre, diese Entscheidung zu treffen. Gerade weil ich ihr die emotionale Bindung zu ihren Mäusen ganz gewiß nicht absprechen will und kann, halte ich den ganzen Vorgang inzwischen eher für tragisch als für verurteilungswürdig. *traurig*
 
Huhu,

das Problem ist ganz einfach, dass zwei Meinungen vorherrschen, bei denen es keinen Mittelweg gibt.

Die einen finden die Entscheidung richtig, die anderen nicht. Und egal wie lange man darüber diskutiert: a) die Maus lebt nicht mehr und wird auch nicht wieder lebendig b) man konnt zu keinem Ergebnis, denn dazu müsste eine Seite die andere überzeugen bzw. überreden.

Man mag mit den Ereignissen nicht einverstanden sein, aber dann User anfahren und ihre Kommentare abwerten, nur weil sie eine andere Meinung vertreten, ist auch nicht Sinn der Sache, da bin ich ganz bei reann.
 
Hi Leute, ich bin dankbar, dass einige Leute zumindest etwas Verständnis für meine Entscheidung aufbringen konnten, danke.

Ich habe offen gesagt, was mit der Maus passiert ist, da ich teilweise das Bauchgepinsel von Forenübermeinungen leid bin (ich hätte mich hier auch anders rausreden können), andererseits aber sicher auch aus Masochismus und Selbstkasteiung. Meint ein einziger von euch, dass ich diese Maus "einfach weggegeben" habe und damit ist gut? Ja, ich habe bereits geschrieben, dass diese Entscheidung sicher ein feiger Weg war. Und ich wollte eigentlich garnicht mit der Mitleidsschiene kommen, aber manchmal hat man halt genug mit sich selbst und seinem Leben zu tun und nciht mehr genug Energie für seine Schützlinge. Die jetzige VG kam einfach zu einem sehr, sehr schlechten Zeitpunkt, aber ich wollte auch auf keinen Fall, dass einer meiner Jungs alleine sitzt und wegen einer schlechten Phase die Haltung aufgeben wollte ich auch nicht.
Ich würde auch sicher nie eine meiner Mäuse aus meiner Gruppe verfüttern lassen nru weil sie krank ist. Aber diese Maus war auch erst ein paar Tage bei mir. Und dass ich geschrieben habe "ich bereue nur, dass ich die Entscheidung nicht früher getroffen habe" bezog sich eben genau darauf, dass ich dadurch, dass mir Gedanken um seinen Gesundheitszustand gemacht habe, er mir doch ein wenig ans Herz wuchs und ich habe dann im letzten Moment den "Notstop" gezogen, da ich das zusätzlich nciht gebrauchen konnte. Deswegen kam diese Entscheidung auch recht spontan...

Ich sehe den Umgang mit Tieren aber sicher dennoch sehr viel pragmatischer als viele dass hier tun. Trotzdem habe auch ich schon viele Tränen der Traurigkeit und Verzweiflung gelassen über kranke Tiere... und mache mir sehr viele Gedanken um artgerechte Haltung.
Meine Entscheidung bezüglich dieser Maus, hat also nichts mit meiner Liebe meinen anderen Mäusen und anderen Tieren generell gegenüber zu tun. Ich hoffe nur, dass das bei zukünftigen Beiträgen meinerseits nicht im Raum steht.

Off Topic:
Was das verfüttern von kranken Tieren angeht, ist das nur insofern kritisch zu sehen, dass eine kranke Maus sicher eine schlechtere Nährstoffzusammensetzung hat und evtl. schon etwas abgemagert ist. Beutetiere stellen als Vektoren für Krankheiten in dem Falle eher eine geringe Rolle dar. Eine Übertragung einer Erkältungskrankheit ist fast komplett auszuschließen. Eine Übertragung von Endoparasiten spielt bei Säuger zu Säuger natrülich durchaus eine Rolle (manche Arten sind ja sogar darauf spezialisiert bestimmten Räuber/Beute Beziehungen zu "folgen"), bei Reptilien und Säugern gibt es da aber wohl sehr wenige Überschneidungen. Auch Futtertier-Züchter und Schlangenhalter verfüttern durchaus kränkelnde Tiere.
 
Last edited:
Was ich noch anfügen möchte: Obwohl ich diese Entscheidung in gewisser Weise bereue und mich keineswegs gut damit gefühlt habe, würde ich niemand anders verteufeln der so handelt. Auch die Herrausgabe von Böckchen aus ungewollten Würfen als Futtertiere finde ich durchaus eine legitime Art mit dem Problem umzugehen, obwohl ich diesen Weg für mich (normalerweise) auch nicht wählen würde.
Das macht mich aber lange noch nicht zu einem Monster oder Tierhasser. Sonst wäre ich nciht in diesem Forum, hätte nicht (bis auf jetzt eins) nur Tierschutztiere zuhause, würde nicht mein Futter selbst mischen und meinen Hund barfen und stundenlang mit einem Löffel mit AB über Wochen vor meinem Mäuseheim stehen.

Edit: Ach, und im Übrigen fand ich es recht interessant zu lesen, dass zwar (wie -zurecht- immer wieder betont wird) jeder Zooladenkauf die Produktion ankurbelt, aber eine als Futtertier abgegebene, kranke Maus auf keinen Fall eine andere rettet...
 
Last edited:
Hallo,
ich habe das ganze jetzt mal durchgelesen und dabei abwechselnd lächeln müssen und Bauchschmerzen bekommen.

Ich habe selber Haustiere, stehe der gesamten Haustierhaltung aber etwas kritisch gegenüber.
Halten wir ein Tier, sind wir in der Pflicht es bestmöglichst zu versorgen. D.h. für uns für eine artgerechte Unterkunft, artgerechte Ernährung, Versorgung und den Tierarzt zu sorgen,aber auch Stress , Leid, Tod verkraften. Dafür bekommen wir viel Freude geschenkt.
Aber ist es nicht genau das? Wir Menschen halten Tiere in Gefangenschaft damit sie uns Freude bereiten, die Tiere wurden damals domestiziert um für uns zu arbeiten und für unsere Nahrung zu sorgen, später zusätzlich um uns Freude zu bereiten.
Aber letztendlich haben wir Menschen den Tieren ihre Freiheit genommen und können Ihnen NIEMALS 100% gerecht werden.
meine Rennmäuse haben 160cm Platz (nach zusammenführung und dann auch mit 160cm Aufbau), das ist ein Minimum von dem was die Tiere in der Wildnis haben und trotzdem nennen wir es artgerecht.
Das ist mir in den Sinn gekimmen, als ich gelesen habe dass manche User der Reptilienhaltung nicht oder wenig zusagen können oder wollen.
Egal welches Tier wir halten, wir können Ihnen nie gerecht werden, aber sowohl Mäuse als auch Schlangen sind nunmal als Haustiere anerkannt u d müssen dementsprechend versorgt werden.
So hart es klingt aber das bedeutet für die Maus: große Behausung mit Artgenossen, etc. Und ARTGERECHTEM Futter. Für die Schlange genau das selbe.
Aber für eine Schlange ist das Lebendfutter nunmal artgerecht, genau wie für die Farbmäuse der lebende Mehlwurm der hin und wieder gereicht wird.
Der lebende Mehlwurm schert niemanden, die lebende Maus (die für die Schlange artgerechter ist, als die tote) schon, da diese offensichtlichen Stress zeigt wenn sie im Terrarium sitzt.
Der Mehlwurm lebt aber auch, aber da haben die Mäuse mehr Spaß dran als am toten(ich könnte auch die Mehlwürmer nie gut lebendig verfüttern und hatte Gewissenbisse meinen Tieren ein lebendes Tier zum "spielen" zu geben).
Was ich damit sagen will: auch wenn es für die Maus Stress und Panik und Schmerz bedeutet, so ist es nur artgerecht die Schlange mit der lebendigen Maus zu füttern, die Mäuse aus dem Handel sind auch keines natürlichen Todes gestorben sondern entweder erschlagen worden oder schockgefrostet (was ich ehrlich gesagt schlimmer finde als lebendig zu verfüttern).

Ich hätte niemals eine meiner Mäuse als Schlangenfutter hergegeben, aber auch nur, weil ich eine emotionale Bindung zu ihnen hatte. Mit dem Bewusstsein, dass sie mal Schlangenfutter wird hätte das anders ausgesehen, auch wenn ich Moth' Situation gewesen wäre und mit einem frühen Tod oder vielleicht niemals eintretenden Genesung rechnen müsste.

Ich finde es schade wie Moth gehandelt hat, aber würde auch kein Urteil Fällen wollen.
Ich finde es schade dass manche urteilen und gar kein Verständnis aufbringen und nur sehen, dass eine Maus verfüttert wurde.
Das warum steht erstmal außer Acht.
Schlange braucht Nahrung, Schlange frisst keine Möhren oder Butterbrote, Schlange will Fleisch, möglichst lebendig (bei einer Schlange die richtig gefüttert wird, Hunger hat und lebendfutter kennt geht das normal auch zackig mit dem Tod der Maus).
Hier wurde eine kranke Maus verfüttert aber aus guter Haltung, versteht mich nicht falsch, aber das ist besser als eine gequälte aus dem Zooladengefrierfach.
Wie gesagt hätte ich so eine Entscheidung nicht gefällt und wäre noch eher bei unserem TA eingezogen, aber die Entscheidung finde ich jetzt nicht völlig daneben.
Manche Leuten haben eine emotional höhere Bindung zu ihren Mäusen und können nicht verstehen wie man seine Maus als Futter hergeben kann, manche haben eine hohe emotionale Bindung verstehen aber auch die Sicht dass die Schlange eben am besten die lebende Maus bekommt und sehen es eher so wie ich (schade aber kein Verbrechen) .

Allein beim Gedanken graumaus und schwarzmaus auf dem serviertablett vor eine Schlange zu setzen wird mir speiübel, aber die emotionale Bindung ist auch schon zu groß. ..
 
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Ich finde, der Vergleich mit dem Mehlwurm hinkt immer ein wenig. Ein Mehlwurm ist kein Wirbeltier. Er hockt nicht am Gitter und kuckt einen mit seinen Knopfaugen bettelnd an. Stichwort emotionale Bindung!

Moths Argumentation kann ich gut nachvollziehen! Außerdem gehört da auch einiges dazu, erstmal sich selbst einzugestehen, dass man momentan nicht die Kraft hat, einem Mäuschen gerecht zu werden oder dass man auch mal überfordert ist, und das dann auch hier im Forum zuzugeben.

Man kann leider das Mäuschen nicht fragen, wie es ihm geht und wie seine Meinung zu dem Thema ist.
Wir haben die Maus auch nicht live erlebt, sondern kennen sie nur von Moths Beschreibungen. Nur Moth hat gesehen, wie die Maus aussieht, was sie tut, wie sich entwickelt oder eben nicht usw.

Wir müssen bei unseren eigenen Tieren auch selbst entscheiden, ob eine Behandlung noch sinnvoll ist oder wir ein krankes Tier lieber erlösen lassen. Das ist nie eine einfache Entscheidung! Man kann da auch nichts verallgemeinern, es ist immer ein Einzelfall.
In diesem Fall wurde die Maus halt nicht eingeschläfert, sondern hat einem anderen Tier als Nahrung gedient.
Ist vielleicht nicht schön, aber für mich dennoch nachvollziehbar.
 
Ich verfolge die Diskussion seit gestern. Und ich muss sagen Hut ab Moth! Das du das durchziehen konntest und dich wirklich hinstellst und sagst so ist es geschehen. Ich weiss selber wie es ist eine Maus abzugeben und bin da fast verrückt bei geworden obwohl es bei mir so war das sie in andere Hände ging. Bei denen ich wusste sie hat es gut. Ich find es zwar schwer zu sagen, aber irgendwie denke ich das du in dem Moment für dich den richtigen Weg gegangen bist. Es bringt nichts den Leidensweg zu verlängern wenn du keine Zeit oder Nerven hast dich da voll rein zu hängen. Und ich glaub jeder weiss selber wie es ist wenn ein Mäusschen von uns krank ist. Dann noch zusätzlichen privaten Stress, wo man gar nicht weiss wieviel der bei dir an Kraft aufbraucht da zum Teil so hart urteilen find ich heftig. Klar hätte es vielleicht eine andere Lösung gegeben, aber manchmal sieht man sie nicht oder hat nicht die Kraft dafür. Auch wenn du die Entscheidung als feige ansiehst dich hier zu stellen und das alles durchzulesen usw, das ist alles andere als feige.

Die Tatsache das die Züchterin bei Weitervermittlung sagt ist nicht, weil sie erfährt nicht kastrabel etc. Ist doch eigentlich in meinen Augen wirklich löblich. Sie möchte nicht das weitere Mäuse produziert werden. Für die Maus schade aber Tatsache ist bei Züchtern werden die Männchen normalerweise wirklich direkt zur Schange gegeben in den seltensten Fällen kommt es überhaupt zur Kastration bzw Vermittlung. Besser als ein neuer Thread hilfe ich glaub meine Dame ist schwanger! Klar gibt es Böckchengruppen, aber ihr wisst selber wie naiv manche sind und bis man eine Gruppe gefunden hat wo wirklich kein unkastrierter gewesen wäre, hätte ewig dauern können und selbst dann ist es immer noch auf Vertrauen. Und in all der Zeit wäre der kleine allein dagesessen. Auch nicht wirklich schön :-/

Manchmal muss man sich nicht nur die positiven Dinge vor Augen führen, sondern leider auch die negativen. Und deswegen nochmal Hut ab Moth, und ganz ehrlich je länger ich hier drüber nachdenke, ich kann an der Entscheidung nichts feiges feststellen. Denn ein Vertragsbruch durch Lügen etc wäre für mich persönlich nicht in die Tüte gekommen.

Also Kopf hoch, stell dich deinem Stress das du bald wieder den Kopf frei hast und dich wieder deinen Mäusen widmen kannst
 
Ich finde, der Vergleich mit dem Mehlwurm hinkt immer ein wenig. Ein Mehlwurm ist kein Wirbeltier. Er hockt nicht am Gitter und kuckt einen mit seinen Knopfaugen bettelnd an. Stichwort emotionale Bindung!

Hi,
genau das ist es was ich meine ;-)
Die Maus guckt uns an, deswegen Leiden viele beim Gedanken das Mäuschen zu verfüttern. Aber der Mehlwurm ist für uns nie mehr als Futter und wir haben keine Probleme damit einen lebenden (!) Mehlwurm zu verfüttern und gucken zu wie das Mäuschen genüsslich dem Mehlwurm den Kopf abknabbert.
Sobald wir etwas süß finden ist für uns nur schwer keine emotionale Verbindung zum Tier einzugehen.

Jetzt mal total doof ausgedrückt :
Wenn man die Emotionen bei einer Farbmaus so weit runterkurbelt, dass die Farbmaus was unsere Emotionen angeht auf einem Ähnlichen Stand ist wie der Mehlwurm ist es nicht mehr schwer diese zu verfüttern.
Und Emotionen lassen sich schnell bei einzelnen Tieren runterkurbeln (nicht unbedingt ausschalten aber ganz arg runterfahren) sei es dadurch dass dieses Tier einem viel Stress angetan hat, es die Lieblingsmarke bei einer VG schwer verletzt hat oder dadurch das man nicht mehr weiß was man tun soll weil dass Tier so viele Rätsel aufwirft.
Man kann es als Mensch selber steuern, manchmal ist es aber auch eine Schutzreaktion vom Körper eine starke Bindung zu verbieten.

Ich nehme Moth nicht in Schutz, wie gesagt könnte ich es bei meinen früheren Tieren und den jetzigen auch nicht, aber ich glaube ich kann den emotionalen Gang dorthin einigermaßen nachvollziehen.


Off Topic:
Anbei finde ich es echt schrecklich zu sagen: aber der Mehlwurm guckt einen nicht mit seinen Kulleraugen durchs Gitter an....
Sobald wir den lebenden Mehlwurm der Maus zum fraß vorlegen lassen wir damit durch unseren Willen ein LEBENDIGES Tier sterben, egal ob Wirbeltier oder nicht.
Ich schimpfe auch sehr viel mit meinen Nichten, wenn die absichtlich auf einen Käfer treten... da zählt auch nicht ob es ein Wirbeltier oder nicht u d es ist schrecklich. Vielleicht bin ich in meinen Ansichten etwas extrem , ich kann auch mit dem Tod besser umgehen als es "normal" ist. Aber wenn ich ein Tier verfüttere dann denke ICH dabei daran, dass das Tier was dieses Futter bekommt es BRAUCHT
 
Ich sehe das genauso wie zwergwachtel! Und bei Yehonala unterschreibe ich auch!

Auch wenn Wurm oder Käfer keine Wirbeltiere sind, so haben sie doch ein Nervensystem und können Schmerzen spüren. (Vermute ich mal ganz stark.)

Das Auge entscheidet schon mit, was man mag und was nicht. Marienkäfer zB sind total niedlich, andere Käfer finde ich eher gruselig.
Mehlwürmer gibt es bei mir auch nur getrocknet, weil ich die nicht lebend in der Wohnung haben will. Andere Menschen finden Würmer und Insekten total faszinierend und schön.
Da gibt es kein richtig oder falsch.

Und machen wir uns nichts vor - es gibt auch Menschen, die Mäuse total eklig finden und/oder Angst vor ihnen haben!
Mancheiner würde vielleicht gerne eine Schlange halten, scheut sich aber davor, weil er Mäuse so gruselig findet.
 
Es hätte durchaus andere Lösungen gegeben, aber die wurden nicht genutzt, das ist schade.
Und wenn ich etwas die Wahrheit hätte verbiegen müssen, wäre das auch nicht tragisch gewesen.
Wenn ich die Verantwortung für die Maus übernehme, werde ich sie vielleicht erlösen, aber nicht per Schlange vermutlich qualvoll umbringen lassen.
Ist sicher eine Vermenschlichung, aber ich bringe meinen kranken Hund auch nicht in den Zoo, um damit die Löwen zu füttern.
 
Hallo,

jetzt senfe ich doch dazu, auch wenn ich eigentlich nicht wollte, weil das mehr eine ethische Debatte ist und nicht wirklich zielführend.

Mir geht es hier aber langsam etwas zu weit. Klar, in dem Fall ist daran nichts mehr zu machen, Moth hat es so entschieden (und ich bin ehrlich gesagt froh, dass das noch etwas weiter hier diskutiert wurde, weil Moth die Entscheidung am Anfang echt trocken wiedergegeben hat und nun merke ich glückerlicherweise doch, dass es ihr nicht leicht gefallen ist. Ich denke das war auch Teil des "Aufschreis" und das war auch das, was mich am Anfang total geschockt und sich jetzt etwas gelegt hat).

Das heißt aber nicht, dass es sich hierbei um ein empfehlenswertes Vorgehen handelt. In die Richtung, in der sich die Diskussion gerade entwickelt, ist es für mich nicht mehr fern im Vermittlungsbereich Ratschläge zu erteilen ála: "Du bekommst deine unkastrierten/schnupfenden (was auch immer) Böcke nicht vermittelt? Ich kenne da einen Schlangenhalter". Das ist die Mausebande einfach nicht und ich hoffe inständig, dass das auch so bleiben wird.
Ich kann den Zustand der Maus nicht einschätzen, ich habe nur etwas gelesen von "trockenem Niesen" und "Zustand nicht verbessert", das ist für mich aber noch weit entfernt von "dem Tode geweiht". Wie hättet ihr denn über einen Tierarzt geurteilt, der ein Tier aufgrund von "Trockenem Niesen" und momentan nicht kastrabel eingeschläfert hätte? Wäre das auch ok? Ich stelle die Frage jetzt nur mal so zum Überlegen in den Raum, es muss niemand tatsächlich darauf antworten.

Verurteilungen sind hier denke ich Fehl am Platz (da es sich wie oben bereits erwähnt, um eine ethische Debatte handelt und jeder nach seinen eigenen Prämissen handelt und urteilt), aber Lob ist es meiner Meinung nach auch.

Viele Grüße
trulla
 
Da ich mich durch deinen Post angesprochen fühle antworte ich mal tatsächlich dadrauf.
natürlich ist es NICHT ok das mit dem verfüttern von schwierigen/kranken/unkastrablen Tieren zu verallgemeinern!
Meine Aussage zum verfüttern bezog sich eher auf die Situation und allgemein dadrauf das viele User/Menschen allgemein das verfüttern von lebendigen Mäuschen verurteilen/wiederlich/herzlos/etc. finden.
Selbstverständlich sollte man niemals hingehen und bei jeder kranken Maus oder jedem unkastrablem Bock oder bei zu vielen Böcken im Wurf hingehen und direkt an den schlangenhalter im Bekanntenkreis denken sondern hauptsächlich versuchen das Problem auf medizinischem Wegen zu lösen oder ein anderes zu Hause zu finden!!

Ich kann den Weg hier aber nachvollziehen da es sich um einen vermeindlichen Bock handelt der aber irgendwie nicht so richtig nach Bock aussieht aber halt irgendwie doch, der noch einen drauflegen musste in dem er krank wurde... ihn zu vermitteln wäre sehr schwer grworden, da eine Vergesellschaftung für ein krankes Tier noch mehr Stress bedeutet, zu anderen Böcken hätte er nicht gekonnt, zu Weibchen schonmal gar nicht, nur zu Kastraten.
Die wenigsten halten meines Wissens nach reine Kastratengruppen und wenn doch, wer nimmt denn bitte einen kranken zu 99% sicheren Bock?

Klar hätte man ein Antibiotikum auf Depot spritzen können (Meine TÄ hätte auch was die Kastration an gehtvsehr wahrscheinlich narkotisiert und geguckt was da los ist oder einen Ultraschall gemacht, schon allein weil sie es selber wissen wollte) aber das hätte nur in sofern was geändert, dass das Tier dann nicht mehr krank gewesen wäre, Gesellschaft hätte er immer noch nicht.
Vielleicht sehe ich hier gerade auch den einfachen weg, aber manchmal denkt man nach und denkt nach und sucht nach einer Lösung und findet keine und dann kommt einem die letzte Idee und bevor man das Mäuschen ewig alleine sitzen lässt geht man den vielleicht einfachen weg, da kein Tierarzt ein sonst gesundes Tier euthanasieren wird.

Wie gesagt darf man das nicht auf jede Situation projizieren, aber was ich geschrieben habe bezog sich halt dadrauf, dass auch die Schlangenhaltung und die Fütterung mit lebendfutter allgemein verurteilt wurde und es dann auf diesen speziellen Fall projiziert wurde.
 
Obwohl ich jetzt eigentlich nichts mehr zu dem Thema sagen wollte - jetzt fühl ich mich doch gedrängt, mich noch einmal zu Wort zu melden. In einem anderen Thread hatte ich mich vor Wochen ernsthaft, also ganz naturwissenschaftlich, dafür interessiert WIE eine Maus stirbt, die von einer Schlage erdrückt wird.

Ich hatte mich stundenlang durch endlose Seiten gegoogelt und es war ziemlich schwierig, etwas anderes zu finden als MEINUNGEN dazu, wie die Maus stirbt. Schließlich bin ich fündig geworden und die Ergebnisse habe ich in diesem Thread zusammen gefaßt. Zudem existieren reichlich Video-Clips auf Youtube zu dem Vorgang, wie Schlagen ihre Mäuseopfer töten. Ich habe mir ca. 10-12 davon, teilweise mehrfach, angesehen. Bei einem davon war der Kopf der Maus während des Würgevorganges deutlich zu sehen. Es hat ca. 60 Sekunden gedauert, bis vermutet werden konnte, daß die Maus endlich das Bewußtsein verloren hatte und bis dahin war die Todesangst in ihren Augen zweifelsfrei und eindeutig erkennbar.

Ich habe einen dieser Clips verlinkt, der Link wurde aber von jaw entfernt mit der Begründung, der Clip sei hier im Forum den Usern nicht zu zumuten, da sich hier - sinngemäß - hauptsächlich User aufhalten, die von diesen Bilder schockiert werden könnten.

Dieser Einwand war absolut berechtigt. Ganz allgemein - und jetzt ausdrücklich nicht (!) auf die Situation von Moth bezogen - möchte ich doch allen, die es als irgendwie "natürlich" und "vertretbar" empfinden, Mäuse lebend zu verfüttern, dringend raten, sich einmal einen solchen Video-Clip anzusehen.

Hier im Forum wird so darauf geachtet und dafür gekämpft, daß Mäuse, auch kranke, nicht leiden sollen (zu Recht), daß ich es gerade zu als "Bruch" empfinde, wenn im Bezug auf die Lebendverfütterung von Mäusen so leichtfertig (ja das ist in dem Fall eine Wertung) dieses Vorgehen eingestuft wird als "natürlich", "vertretbar", "die Schlange muß ja auch artgerecht gehalten werden", etc.

Ich liebe Schlangen wirklich sehr, es sind faszinierende Tiere. Ich liebe auch Füchse, noch mehr, leidenschaftlich und grenzenlos. Beide Tierarten ernähren sich von Mäusen. Und ich lege noch eines drauf: Ich habe auch schon Mäuse an einen Fuchs verfüttert. Einer von den zwei Fuchswelpen, deren Fuchseltern (beide!) durch die Jagd ums Leben kamen und die ich im Wald aufgezogen habe, hatte sich zu sehr an meine Verpflegung gewöhnt, daß ich aus lauter Verzweiflung, er könne in der freien Natur nicht überlebensfähig werden, im Zooladen Mäuse zur Verfütterung besorgt habe. Meine erste Mäusegruppe war der Rest dieser Futtermäuse. Doch der Fuchs hat sich später, wachsam, klug und stark sein eigenes Revier gesucht.

Die verfütterten Mäuse hatten keine Chance, sie waren einfach zu zutraulich und unerfahren. Eine ist, glaube ich, entkommen - die erste. Aber normalerweise haben die wildlebenden Mäuse wenigstens eine Chance, ihren Beutegreifern zu entfliehen. Die Maus im Schlangenterrarium hat KEINE Chance. Sie ist zum Sterben geboren. Sie stirbt nur aus dem einen Grund, weil der Mensch gerne eine Schlange als Haustier halten will. Es ist KEIN barmherziger Tod, davon kann sich jeder sehr einfach überzeugen, der es wirklich wissen will.

Meine Liebe zur Schlange würde mit dem Tod anderer Wirbeltiere (Maus) bezahlt werden müssen, wenn ich mir eine Schlange als Haustier hielte. Deshalb tue ich es nicht. Der Preis ist mir zu hoch.
 
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