Fertigfutter vs Selbstmischen

@SuiTo:
Je nach Größe, Gewicht, Geschlecht, Alter, Veranlagung und der täglichen Beweglichkeit hat jedes Lebewesen ob Mensch oder Tier andere Anforderungen an der Kalorienzufuhr und den Inhaltsstoffen. Klar kannst du den Durchschnitt errechnen, es wird aber NIE die Formerl für jeden einzelnen geben, so das es immer zu einem Mangel an bestimmten Stoffen kommen kann. Du kannst nicht allen Tieren 100%ig Gerecht werden.
Ists aber nicht gut es wenigstens zu versuchen? ;-)
Ein Tier, das mehr braucht wird sicher auch etwas mehr fressen- schließlich soll ja das Futter nicht komplett aufgefressen werden eben für solche Fälle. Beim Futterdosieren gibts ja auch nur Normwerte.
Was ist also falsch daran wenn man ein Futter gibt, welches vielleicht nicht so toll und naturbelassen aussieht, man aber dafür weiß, dass alles, was das Mäuschen braucht, da drinnen ist.
Beim Selbermischen- gerade auch immer mit diversen Schwankungen kannst du dir im Prinzip nicht sicher sein. Außer du kennst dich top aus was sämtliche Resorptionsraten einzelner Nährstoffe etc. angeht.
Ich behaupte einfach mal dass der Otto-Normalhalter das nicht kann.
Und ich stelle auch die aufgestellten Mischverhältnisse, die online zu finden sind, in Frage. Schließlich habe ich ja auch 1,2 meiner Rezepte preis gegeben (auch wenn ich immer irgendwie noch am Anpassen war).

Zumal hier gerade so getan wird, als läge es nur an der Ernährung wenn das Tier krank wird. Es 1000 Faktoren die bei Krankheiten eine Rolle spielen und einige wie Genetik/Veranlagung, Erbkrankheiten etc. sind nun mal nicht beeiflussbar.
Ich denke du hast das falsch verstanden. Ob Mensch oder Tier- Mängel oder Überversorgungen belasten den Körper. Entsprechend geschwächt kann das Immunsystem ggFs nicht mehr so gut reagieren, Organe werden geschwächt und anfälliger usw.
Natürlich kann das best ernährteste Tier immernoch krank werden- einfach aufgrund einer Veranlagung oder zu aggressivem Bakterium/Virus. Aber die Grundvoraussetzungen sind da ganz anders.

Und selbst wenn ihr dann die hoch errechneten Pellets füttert, dürftet ihr ansonsten nichts anderes mehr hinzufüttern, weil das sonst den ausgeklügelten Nährstoffgehalt ruiniert. Sprich keine Leckerlies, keine kleine Überraschungen, nichts zusätzlich was nicht ausdrücklich auch vom Hersteller erwähnt wird.
Wer sagt das denn?
Ob das Mäuschen jetzt noch 2% Leckerlis bekommt oder nicht macht da kaum einen Unterschied.
Die meisten Nährstoffe haben auch eine (wennauch teils vergleichsweise kurze) Speicherkapazität im Körper. Heißt bei einem Tier ohne Mangel, bei dem alle Speicher aufgefüllt sind richten auch ein 4,5 Tage ganz nährstoffarmes Futter keine merkbaren Schäden an- behaupte ich mal so.
Bei einem Tier, welches bei diversen Nährstoffen aber nie den Speicher ganz auffüllen kann oder regelmäßig auf die gespeicherten Reserven zugreifen muss sieht die Sache schon anders aus.

Ich finde mit Pellets nimmt man den Tieren auch ein Stück ihrer eigenen Entscheidungsfreiheit. Ich will auch nicht jeden Tag dasselbe Essen müssen, mir auch mal etwas besonderes gönnen.
Und das selbstgemischte Futter variiert so sehr dass es nicht immer irgendwo dasselbe ist? Meins war jedenfalls immer pi mal Daumen gleich aufgebaut und mit nur selten mal neuen/anderen Einzelkomponenten.
Pelletfutter ist übrigens das Extrem- gibt ja sicher auch nährstofftechnisch ausgewogene selektierbare Fertigmischungen. Punkratz verfüttert soweit ich weiß z.B. keine Pellets. ;-)

@Skadio:
Ernährungsexperten sind doch diese Leute, die alle paar Jahre was anderes behaupten?
Ähnlich genau dürfte die Klima-Wissenschaft sein.
Ernährung ist eher Glaubenssache.
Wenn du das meinst- ich denke nicht dass sich Wissenschaftler uneinig darüber sind was für Nährstoffemengen die Kleinen brauchen.


Und noch allgemein: Was spricht dagegen den Kleinen vermutlich eher langweiligeres Fertig-oder Pelletfutter zu geben, das aber so anzubieten dass es die Fellis trotzdem gut- einfach anders- beschäftigt und ihnen zum Ausgleich z.B. durch ein extrem überdurchschnittlich großes, artgerecht eingerichtetes Gehegebieten. Vielleicht sogar mit einem Dauerauslauf, bei welchem täglich ein bisschen was verändert wird damit die Kleinen etwas zum Erkunden haben und nicht in einen Alltagstrott kommen?
Ist da die Futterbeschaffenheit,-optik,-vielfalt nicht weniger prioritär?
 
Irgendwie bin ich mit den Nachträgen immer zu spät dran.. *schäm*

Bei schwerer Krankheit mit vermindertem oder gar keinem Appetit greift der Körper auf die gespeicherten Reserven zurück- in dem Fall ist es natürlich gut wenn diese jederzeit voll aufgefüllt sind.
 
Angefangen habe ich mit Supreme science selection mouse. Das waren Pellets..
War gar kein Problem für die Mäuse..

Erst danach habe ich mit Vitakraft und MultiFit angefangen..
Das Leben der Viecher ist so kurz, da sollen sie Essen was sie gern mögen..
Ich werde das immer abwechselnd füttern, dann kann ich sicher sein dass sie alles haben was sie brauchen.

Millionen von Viechern bekommen diese Art von Futter.. Tausende Beobachtungen werden da gemacht.. Rotz wird das alles nicht sein :)
Meine Mäuse sind jedenfalls zufrieden mit ihrem Essen und das ist mir das Wichtigste..
 
@skadio: Was wäre wenn sie das sogar lieber fressen würden als das Selbstgemischte?
Würdest du dann zu dem wechseln, das sie lieber mögen oder diese z.B. Pellets nur als Leckerlis geben?
Einfach als kleines Gedankenspiel. *bätsch*
 
Die SSSM-Pellets schmecken wohl recht gut - laut dem ein oder anderen Menschen wie Vollkornkekse :D
Ich hab die auch Zuhause, weil es die nur im Großpack zu kaufen gibt und ich die damals als vollwertigen Ersatz für eine Maus brauchte. Bei den Rennern sind sie unterschiedlich beliebt, bei den Farbmäusen phasenweise total der Hit.
Bei mir gibt es mittlerweile alles. Sowohl ihr normales Saatenfutter, wie auch der ein oder andere Pellet. Hauptgrund ist bei mir das Vitamin D. Dass dieses auch in Mehlwürmern enthalten sein soll, hat mir auch mal jemand gesagt, konnte das aber nicht belegen. Ich freilebenden Insekten und Co trifft das wahrscheinlich zu, bei den herangezüchteten zweifle ich (noch) etwas..
 
Zu dem Thema "so viele Beobachtungen, das kann ja gar kein großer Müll sein"
Sagte mein deutschlehrer "fresst scheiße, tausend Fliegen können nicht irren"

Wenn ich nächste Woche wieder mehr zeit hab, schau ich mir die Thematik gern näher an.
gerade die Qualität möglicher Pellets .... hab ich ja prinzipiell abgelehnt, evtl sind die doch tauglich.
 
Also bei meinen Farbis ist das SSSM der absolute Hit, die gehen nicht an das selbstgemischte Futter, wenn noch Pellets im Gehege liegt. Und ich konnte es mir nicht verkneifen, selbst mal zu kosten, schmeckt tatsächlich gut ;-)

Ich bin mittlerweile auch wieder vom Selbstmischfutter weg. Gerade das fehlende Vitamin D und das katastrophale Calcium:Phosphor Verhältnis der meisten Sämereien haben mir keine wirkliche Ruhe gelassen. Und wenn man ehrlich ist: Weder die hier herum schwirrenden Rezepte, noch die groben Anleitungen zum Mischen sind in irgendeiner Form auf den Nährstoffbedarf der Mäuse ausgerichtet. Es geht mehr darum, möglichst viele Komponenten im Futter zu haben, als das sich jemand hingesetzt hat und errechnet hat, wieviel wovon Maus ins Futter gemischt werden muss, um die nötigen Vitamine, Mineralien, Nährstoffe etc. abzudecken.

Hier gibt es jetzt abwechselnd verschiedenen Fertigfraß. Ich kann nicht sagen, dass sich die Mäuse weniger mit dem "Fertigfutter" beschäftigen müssen. Bei mir gibt es allerdings auch nichts aus dem Napf, sondern das wird grundsätzlich verstreut, vergraben, in Kartons gepackt etc. Alte/kranke Mäuse bekommen viel zusätzliches aus der Hand, damit bin ich bis jetzt gut gefahren.

Vom Fell her gefallen mir die Mäuse mit diesem Futter besser und v.a. haben sich die Mäuse einer Gruppe vom Gewicht her wieder angenähert (vorher hatte ich eine ziemlich große Bandbreite von fast schon zu schlank bis sehr moppelig in den Gruppen).

Lg Rumba
 
@Lumi: danke für deine Aufgeschlossenheit, ich bin gespannt was du rausfindest. *drück*

@Rumba: das ist eine interessante Entwicklung =) Viele Halter kämpfen ja mit so breiten Gewichtsspannen in der Gruppe dass sie den Schlanken Dickmacher zustecken müssen damit sie ihr Gewicht halten und wegen der Moppelchen eigentlich die Energiezufuhr des Futters herunter schrauben müssten, es aber wegen ersteren nicht können.
So habe ich das gemeint- die Fellis müssen- auch wenn es nur Pellets wären- dafür trotzdem arbeiten. Zudem kann man Pellets ja auch zerteilen, dann ists fast als müssten sie nach Körnern suchen.
Wenn du das Fertigfutter abwechselst, welchselst du dann häufiger (a la Packung ist leer, probieren wir was Neues aus) die Futter komplett oder mischst du verschiedene Sorten miteinander?
Wie lange gibst du schon das Fertigfutter/Pellets und wann hast du die ersten Veränderungen bei den Fellis bemerkt?
Waren sie davor mit dem Selbstgemischten häufiger krank/haben gekränkelt und hat sich mit dem Fertigfutter/Pellets etwas geändert?
Worauf achtest du, wenn du das Fertigfutter aussuchst?
Sehr spannend!

@skadio: an anderer Stelle wurde zu ziemlich genau dem Thema Folgendes verlinkt- ich bin einfach so frei und bediene mich derselben Quelle. https://www.youtube.com/watch?v=XUOM4Rld8co&feature=youtu.be&t=29m22s - da wird übrigens auch das Buch genannt.
Ich muss zugeben, dass ich vor einigen Tagen noch genau derselben Meinung war wie du und nicht glauben konnte dass Fertigfutter besser sein kann als selbstgemischtes Futter- und wieso mein Freund (studierter TA, jetzt in der Forschung und hat nichts mit Futtermittel am Hut) einem zukünftigen Hund Fertigfutter geben möchte und barfen als gefährlich einstuft. Aber solche Erfahrunsgberichte wie die von Rumba haben mich daran zweifeln lassen und mal kurz mein ganzes Fütterungsweltbild zerstört.
Beim Hundefutter (für den zukünftigen Hund) werde ich mich sicher am Laborfutter orientieren und danach Hundefertigfutter bewerten.
Ich bin absolut nicht gegen Selbstmischen oder Barfen- ich weiß nur einfach mittlerweile dass mir dafür die nötige Expertise fehlt.
 
Zum Labortierfutter:
Die Frage ist ja auch ob du Labortiere mit unseren Farbmäusen vergleichen kannst. Da sich die labortierhaltung doch schon drastisch von der Liebahberhaltung unterscheidet (größere Fläche, mehr Bewegung, mehr Abwechslung). Und häufig werden die Tiere ja nach einer gewissen Zeit entsorgt, so dass der Langzeitfaktor auch in Frage gestellt werden muss bei dem Futter.

Ich behaupte ja auch gar nicht das Selbermischen das A. und O ist. Mittlerweile bin ich da auch viel flexibler geworden. Meine bekommen jeden Tag irgendwas extra untergejubelt und ich zähle die Mehlwürmer, SBK und dergleichen nicht mehr ab sondern werfe sie einfach Händeweise in den Käfig. Wenns zu viel war bleibts liegen, ansonsten ist es halt weg. Auch gegen Pellets an sich habe ich nichts, nur empfinde ich das Fertigfutter im handel meist als nicht besonders wertvoll wenn ich mir die Inhaltsstoffe ansehe und ob die sich bei dem Futter da wirklich was denken (vor allem bei den großen Marken), wage ich zu bezweifeln.

Ich hab auch mal eine Zeit lang Pellets mit dazu gefüttert bei den Mäusen. Nach der anfänglichen Begeisterung wurden sie nach ein paar Wochen aber gar nicht mehr angerührt. Bei den Wellensittichen füttere ich auch seit ein paar Wochen 50:50 Selbstmischung:Extrudate. In den Foren wird auf die Extrudate geschworen, weil Wellis halt schnell zur verfettung neigen. Und obwohl immer davon geschrieben wird, wie schwer sich die meisten Wellis mit Extrudaten tun und man viel geduld braucht, haben meine es sofort akzeptiert. Das natürliche Futter wird aber dennoch bevorzugt und erst wenns leer ist das andere Futter angerührt.
 
Das Video sagt auch nichts aus.
Könnte genauso gut ein Mietmaul der Industrie sein. *bätsch*
Da gibt es Gutachten, Gegengutachten, dieses und jenes Institut, das wiederum von Drittmittelgebern abhängig ist, usw.
Und wer auch so viel Geld für Werbung und PR ausgeben muss, um das Zeug loszuwerden muss auch nicht unbedingt vertrauenswürdig sein.

Vermutlich gibt es genau genommen weder völlig richtig noch völlig falsch.
Ernährung ist und bleibt Glaubenssache. :D
 
Last edited:
@SuiTo: Wieso meinst du? Die Labormäuschen beschäftigen sich sogar in den kleinsten Macrolons falls das der Grund sein sollte.
Mir gehts in erster Linie um den Nährstoffbedarf- der wurde versuchsweise sicher auch für den Fall einer normalen Heimtierhaltung ermittelt wenn es sogar wissenschaftliche Studien zum Thema "wie hoch muss das Einstreu sein damit Goldhamster ein ordentliches Gangsystem anlegen können" gibt. ;-) Und mit dem erlangten Wissen kann ich dann hin gehen und angebotene Futtersorten wirklich miteinander vergleichen und die geeignetsten finden.
Macht doch Sinn, oder? *bätsch*
Sonst muss man sich (wieder) auf das Gefühl, Maus liebt das Futter und sieht evtl. besser aus verlassen, was ja letztendlich subjektiv ist.
Aber keine objektive Bestätigung ob das auch tatsächlich so gut ist wie es auf den ersten Blick zu sein scheint.

@skadio: *Schulterzuck* Ich finde du machst eine Glaubenssache draus- ich versuche objektiv an die Sache ran zu gehen. Aber ich kanns nachvollziehen, ich hab auch lange Zeit nicht gewusst wem ich tatsächlich trauen kann und war dann etwas paranoid. Bei jeglichen Hundefutterdiskussionen habe ich mehrmals gefragt ob die vielen Studien, welche zu dem Zweck gemacht wurden, auch wirklich unabhängig sind und konnte ihm das "ja" einfach nicht glauben.
Aber wieso sollte die Futtermittelindustrie solche verschwörerischen Ausmaße haben, wieso sollten die so einen riesigen Aufwand betreiben (der bei jeder routinemäßigen Produktkontrolle von außen auffliegen und den Konzern vernichten könnte, je nachdem um was es sich handelt) wenn doch Hinz und Kunz alles, was ihm im Zooladen empfohlen wird auch brav kauft? Sonst wären ja einige Futtermittel schon längst wegen mangelnder Nachfrage vom Markt genommen worden. Oder nicht? Ich hab jedenfalls noch nie einen TA erlebt, der mir eine Futtermarke/ein spezielles Futter empfehlen wollte.
 
Last edited:
Objektivität ist ohnehin ein Mythos, alles wird durch die eigene Sichtweise beeinflusst. :D
Es gibt höchstens ungefähre Annäherungen.

Bin mal aus der genau entgegengesetzten Richtung gestartet und habe der Wissenschaft erst ziemlich alle abgekauft.
Was bei den ganzen Studien immer vergessen wird, ist meist der Mensch. Der interpretiert alles nach seiner Anschauung.
Zudem ist gerade der industrielle Einfluss auf die Universitäten schon ziemlich groß, dass man kaum noch von unabhängiger Forschung sprechen kann.
"Wissenschaftsgläubigkeit" ist da auch nicht der Weisheit letzter Schluss.

Da spreche ich gar nicht von Verschwörungen.
Die wiederkehrenden Skandale in der Ernährungsindustrie sprechen Bände.
Wie viel mag da gar nicht bemerkt werden?
Warum sollte der Aufwand betrieben werden? Weil es Profit verspricht, das ist in anderen Branchen so, und warum sollte es ausgerechnet dort anders sein?
Faktor Mensch sollte nie unterschätzt werden.
 
@skadio: Da sind wir ja voll aneinander vorbei gerauscht :D
Mit der Einstellung darfst dich aber nichtmal auf dein eigenes Urteil verlassen- gruselig.
(ich sag nicht dass ich das nicht von mir selbst kenne. Nur übertreiben darf mans nicht sonst wird man wirklich paranoid.. *Angst*)
 
Aber wieso sollte die Futtermittelindustrie solche verschwörerischen Ausmaße haben, wieso sollten die so einen riesigen Aufwand betreiben (der bei jeder routinemäßigen Produktkontrolle von außen auffliegen und den Konzern vernichten könnte, je nachdem um was es sich handelt) wenn doch Hinz und Kunz alles, was ihm im Zooladen empfohlen wird auch brav kauft? Sonst wären ja einige Futtermittel schon längst wegen mangelnder Nachfrage vom Markt genommen worden. Oder nicht? Ich hab jedenfalls noch nie einen TA erlebt, der mir eine Futtermarke/ein spezielles Futter empfehlen wollte.

Weil der Mensch glauben will, weil er mitunter blind vertraut, und nicht merkt, dass er doch des öfteren einfach verarscht wird.
Das Zeil der Lebensmittelindustrie ist doch nicht, Mensch und Tier gut und gesund zu ernähren. Das Ziel ist Geld, viel viel Geld verdienen, mit möglichst wenig Wareneinsatz.

Warum ist in manchem Katzenfutter nur 4% Fleisch drin? Was sind die anderen 96%? Und wieso ist da Zucker drin, wo Katzen das doch ohnehin nicht schmecken können?

Und was genau sind denn diese pflanzlichen Nebenerzeugnisse, die in vielen Kauffuttern drin sind!?
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das was gutes oder gesundes ist. *grübel*


Binchen said:
Und das selbstgemischte Futter variiert so sehr dass es nicht immer irgendwo dasselbe ist? Meins war jedenfalls immer pi mal Daumen gleich aufgebaut und mit nur selten mal neuen/anderen Einzelkomponenten.

Die tägliche Fütterung von selbstgemischten Futter variiert insofern, dass ich heute auf einem Löffel Futter vllt mehr Getreide habe, morgen dafür eine Blüte mehr, übermorgen eher Kleinsämereien usw.
Also selbst wenn man immer die gleiche Mischung verfüttert, variiert doch das Angebot im Tapf von Tag zu Tag. Ich habe zB in meiner Mischung keine Flocken drin. Aber ab und zu bekommen die Mäuse einen extra Löffel Getreideflocken.

Wenn ich nur Pellets verfüttere, dann ist da vllt alles drin, was Maus braucht. Aber keine Abwechslung.
 
Was für Vitamine und Mineralien sind denn in Getreide und Blüten drin?
Versteht mich nicht falsch, die haben hier auch nen Napf mit Blüten, Kräutern und Saaten. Den nutzen sie nur nicht.

Mir geht es bei der Futterauswahl nun wirklich (!) wichtige Sachen wie eben Calcium?
Ich schreibs nochmal.. Ca:P Verhältnis von Hirse ist 1:11!! In den meisten Mischunge ist über 50% Hirse drin. Wo bitte sollen die Mäuse sich denn das Calcium da noch aus der Nahrung ziehen? So viel können die doch niemals fressen?!
Im Endeffekt ziehen sie sich das dann aus den Knochen.
Wenn ich mir das jetzt noch bei Mäusen im Wachstum vorstelle, da wirds mir ganz gruselig.

Das ist einfach ne Sache die man sich einfach mal überlegen muss.. Ungeachtet von persönlichen Einstellungen und Meinungen dass es möglichst immer natürlich und bio usw. Sein sollte.
Ich find den Anblick von Pellets jetzt auch nicht "schön" und hätte es lieber anders.
Muss ich mir aber kneifen, weils da nicht um meine Meinung zur Optik \Naturlichkeit usw geht, sondern darum dass mein Tier bitte mit allem abgedeckt sein soll was es zum gesunden Leben braucht.

Ich finde Taurin Paste z.B. auch nicht ansprechend weils wirklich künstlich hergestellt ist. Seit ichs aber fast endlos in meine Tiere reinkippe, sind sie wahnsinnig aktiv und agil. Sie haben glänzende Augen, schönes Fell und Robo Ramses läuft mit seinen fast drei Jahren noch wie ein Berserker im Laufrad.

Bierhefe.. Gestern habe ich im Wiki Thread über Kauffutter gelesen, dass Bierhefe "böse" ist und nicht ins Futter gehört.
Bierhefe ist super für den Magen Darm Trakt. Würde (und mache ich auch) immer in meine Tiere rein kippen...

Es geht uns ja allen darum, dass die Tiere möglichst gesund sind und man nicht ständig ne FlatRate beim Tierarzt hat.
Seit ich Haltung und Ernährung umgestellt habe, erlebe ich hier ganz andere Tiere. Völlig gesund!
Vielleicht kann man ja auch bei den Farbis mal gucken was man da optimieren oder abändern kann, damit die eben nicht ständig rotzen und krank sind.
Irgendwoher muss ja diese enorme Anfälligkeit kommen?! Ich mein damit jetzt nicht ausschließlich die Ernährung, sondern auch andere Faktoren..

Das fühlt sich bei mir ein bisschen so an wie "damals" als ich nicht glauben wollte dass Rennmäuse aggressiv sind und VGs schwierig. Ich habe probiert und experimentiert und nun wimmelt es im VG Bereich von positiven VG Threads...
Sowas würde ich mir eben auch bei anderen Arten und auf andere Bereiche bezogen wünschen.
 
@moonrain: Ich habe nirgends gesagt dass man der ganzen Futtermittelindustrie uneingeschränkt vertrauen soll. *kopfschüttel*
Ich finde es jedenfalls schlichtweg falsch gleich alle zu verteufeln nur weil es (wie überall!) ein paar schwarze Schafe gibt, die in das vermutlich durchaus lukrative Geschäft einsteigen wollen. Denn wenn man das Prinzip auf den Tierschutz anwendet würden wir hier die Leute zum nächsten Züchter schicken weil der Tierschutz auch einige schwarze Schafe zu bieten hat. Nur um vielleicht irgendwann festzustellen dass es auch unter den Züchtern "böse" gibt, dann vielleicht zum Zooladen wechseln um genauso auf die Schnauze zu fallen und dann? Hören wir mit der Haltung auf oder entscheiden wir uns dafür doch jemandem, aber mit Vorsicht zu trauen?
Nur als kleines Beispiel *bätsch*

Aber zurück zum Futterthema:
Um auf die schwarzen Schafe nicht reinzufallen informiert man sich ja vorher.
So auch beim Futter- was braucht mein Tier überhaupt an Nährstoffen und in welchen Mengen muss es aus dem Futter vom Körper verwertbar sein können?
Und mit dem Wissen schaut man sich dann das Angebot der Futtermittelindustrie an. Ist eigentlich ganz einfach aber irgendwie schon das xte Mal dass ich das (in diversen Variationen) schreibe. :D

Die tägliche Fütterung von selbstgemischten Futter variiert insofern, dass ich heute auf einem Löffel Futter vllt mehr Getreide habe, morgen dafür eine Blüte mehr, übermorgen eher Kleinsämereien usw.
Also selbst wenn man immer die gleiche Mischung verfüttert, variiert doch das Angebot im Tapf von Tag zu Tag. Ich habe zB in meiner Mischung keine Flocken drin. Aber ab und zu bekommen die Mäuse einen extra Löffel Getreideflocken.

Wenn ich nur Pellets verfüttere, dann ist da vllt alles drin, was Maus braucht. Aber keine Abwechslung.
Ich muss ehrlich sagen dass mir ein gewisser Grad an Variation auch wichtig ist (ich nehme an das ist im Menschen so sehr verankert weil wir uns vor lauter Auswahl oft kaum entscheiden können was wir essen wollen. Ich behaupte aber mal dass die Mehrheit der Menschen das heute- oder noch vor wenigen Hundert Jahren- das gar nicht kann/konnte).
Aber vereinfacht gesprochen lässt sich genau die Variation, die du beschreibst, sogar mit reiner Pelleternährung erreichen.
Denn wenn man mehrere Sorten ( für die Fellis wirklich geeignete ) Pellets zugleich füttert lässt sich für jeden Tag ein etwas anderes Mischungsverhältnis finden. Dann noch verschiedene Leckerlis dazu geben et voila- da haben wir Variation.
Vor allem können sich bei der Variation die Fellis wirklich uneingeschränkt das raus picken was sie fressen wollen und sogar wenn sie sich vollkommen auf eine Pelletart einschießen würden wären sie rundum versorgt.
Ist doch eine schöne Sache.?

Versteht mich bitte nicht falsch, aber zuviel Variation beim Selbstgemischten (vor allem wenn man dann auch noch sehr selektive Fresser hat, da muss vor allem bei Napffütterung aufgepasst werden) kann Vitamin-/Mineralstoffmängel hervorrufen. Eben je nachdem was in welchen Saaten,Kräutern, Blüten und Blättern an Nähr- und Blockierstoffen vorhanden ist und wieviel pro Tier von wem gefressen wird.
Klar, man kann sich sagen "die Tiere spüren was sie brauchen und fressen dann gezielt genau das"- ich gebe zu darauf habe ich mich viele Jahre verlassen.
Sagen wir mal dem wäre so, was wenn Andere schneller waren oder gar nicht so viel von dem Begehrten/Wichtigen im Futter enthalten ist? Dann geht einer oder mehrere leer aus und wenn das häufiger passiert hat das früher oder später Folgen.
Mit dem Futterverteilen auf großer Fläche kann man dem etwas entgegen wirken aber auch dann gibts Spätaufsteher etc.
Wie soll der Tierhalter mit dieser Tatsache umgehen?
Bei größeren Tieren ists einfach- jeder hat seinen eigenen Napf/Futterplatz und ggFs werden die Tiere zur Fütterung getrennt.
Aber bei den Nagern, die ja über den Tag verteilt fressen müssen und nicht nur mit wenigen Futterzeiten auskommen würden geht das nicht.
Was also tun?
 
Mist, wieder zu lahm *schäm*
Oder hier https://www.virbac.de/home/katalog/kleintiere/erganzungsfuttermittel/nutri-plus-gel.html die Zusammensetzung "Glucosesirup, Sojaöl, Lebertran, Hydrolysierte
tierische Proteine, Magnesiumsulfat." In diesem hier wäre z.B. gar kein Calcium angegeben, vielleicht also gar nicht enthalten?.

vorhin hatte ich das hier angeschaut Nutri-plus Gel vet. 120 g - sollte das nicht dasselbe sein?
Die Zusammensetzung (Sojaöl, Melasse, Lebertranöl, Fleischextrakt, Mineralstoffvormischung, Vitaminvormischung. ) ist hier aber anders- etwas weniger zuckerlastig und auch Calcium als Calciumpantothenat ist angegeben.

Welches ist jetzt das Richtige?

Glücklicherweise hab ich noch kein Papprecycling weggebracht und meine Umverpackung wieder aus dem Sammelkarton gefischt. Ich benutze dieses Nutri plus:
Nutriplus.jpg

Magnesium, Calcium, Kalium und Phosphor stehen rechts.

Die MHD ist 11/17, also ein aktuelles Produkt.

Ich glaube kaum, dass Virbac sein Image aufs Spiel setzt und irgendwelchen tierischen Müll hineinmischt, es ist auch keine Melasse drin. Das hydrolysierte Protein wird beim Produktionsprozeß aufgespalten, das kann man sich wie eine Art Vorverdauung vorstellen. Das hydrolysierte Protein dient dazu, die Muskelmasse während Rekonvaleszenz zu erhalten und/oder zu verbessern. Du findest solche Präparate auch im Hochleistungssport oder bei Nahrungsergänzungsmitteln für Bodybuilder.
 
@Mousyperson:Also was mich am Nutri beunruhigt ist der extrem hohe Zuckergehalt- denn nichts Anderes ist Glucosesirup (95%Glucose, 5%Fructose) https://de.wikipedia.org/wiki/Glukosesirup , wobei Glucose die Bauchspeicheldrüse (weil insulinabhängig) stark beansprucht und der Blutzuckerspiegel auf einmal drastisch steigt, nur um dann wieder ebenso schnell abzufallen, was wiederum ein Hungergefühl auslöst. Es gibt viele Gründe wieso Glucose ungesund ist- und das nicht nur für die Fellis. Ist ja auch ein Grund wieso es im normalen Futter nichts zu suchen hat- auch nicht in anderer Form.
Zudem möchte ich nicht wissen aus was für "tierischem" die hydrolysierten Proteine herausgezogen werden.
Das mal am Rande.
Wie häufig bekommen deine Kleinen denn Nutri?

Ich habe gerade ein (sogar) deutsches Paper gefunden was Farbmausnährwerte angeht- da stehen gegen Ende auch die einzelnen Vitamine und Nährstoffe und deren ungefährer Bedarf drauf. Und es wird immer natürliches, getreidebasiertes Futter mit Pellets (nehme ich zumindest an) verglichen.
Das dürfte für die Selbstmischer sehr interessant sein.
http://www.gv-solas.de/fileadmin/user_upload/pdf_publikation/Ernaerung/ern_ernaehrung_maus.pdf
Sehr interessant auch die Tatsache, dass heranwachsende (Farb-)Mäuse wohl bei Kalziummangel einfach das Wachstum einstellen anstatt gleich mit dem Abbau aus dem Knochen zu beginnen wie andere Tierarten. -> Mickerlinge = Kalziummangelkandidaten im Wachstum?
Der Bedarf an verfügbarem Calcium wird bei der Maus auf 0.5% und der von
P auf 0.3% geschätzt (NRC 1995). Diese Konzentrationen sollen eine gute Knochenkalzifikation gewährleisten. Es scheint, dass Mäuse weniger anfällig gegenüber niedrigen Calciumgehalten im Futter sind als Ratten. Mäuse haben die Fähigkeit, bei einem Calcium-Mangel die Konzentration an Calcium–binding–Protein im Duodenum zu
erhöhen und das Skelettwachstum zu bremsen. Daraus resultiert bei Mäusen eher ein vermindertes Wachstum als eine Osteoporose.
Ich schätze mal dass erwachsene Farbis mit Kalziummangel letztendlich dann doch an die Knochensubstanz gehen müssen.

Oder dass ein Fettgehalt über 5% im Futter die Lebenserwartung verkürzt.
Die heutigen NCR Empfehlungen für den Fettgehalt von Futter liegen bei 5%. Diese Fettmenge bringt nicht unbedingt maximale Wachstum- und Reproduktionsraten mit sich, es ist ein Kompromiss in Anbetracht der nachgewiesenen Verkürzung der Lebenserwartung von Mäusen bei hohen Fettgehalten.
Sehr spannend. =)
 
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