Fertigfutter vs Selbstmischen

Ich bin begeistert. =)
Jetzt wissen die Selbstmischer definitiv wie hoch die einzelnen Nährstoffbedürfnisse von Farbis sind und können entsprechend ihre Mischungen austüfteln.
Bei Fellis mit viel Bewegung evtl. den Energiebedarf einen Ticken höher ansetzen und dann sollte es- meines Amateurwissens nach- theoretisch passen.
Sehr interessant auch, dass bei der naturlichen, körnerbasierten Ernährung die Nährstoffe viel höher dosiert im Futter vorkommen müssen als bei künstlich zusammengemixten Pellets. Ich vermute das liegt daran dass dort die Nährstoffe viel schlechter vom Körper aufgenommen werden können und resorptionsblockierende Stoffe schon in der Rechnung berücksichtigt wurden.

Und nun sind auch einzelne Mangelsymptome was Farbmäuse angeht bekannt. Ich schreibe das mal so wie ich es verstanden/ergoogelt habe. Wobei man berücksichtigen muss, dass Mangelsymptome erst bei einem starken Mangel "sichtbar" werden:
Kalziummangel im Wachstum kann das Wachstum verlangsamen/stoppen-> Mickerlinge?
Magnesiummangel ist sichtbar in Krämpfen (idR. verbunden mit Bewusstseinsverlust), Muskelübererregbarkeit und evtl. Kalziumablagerungen in Weichgewebe (Muskeln, Fettgewebe, Bindegewebe, Organen etc.) -> "Epileptische Anfälle?", einzelne Muskeln, die unkontrolliert zucken/zittern?
Kaliummangel schlechtes Wachstum, Mattigkeit, glanzloses Fell und Augen -> auch ein Mickerlingauslöser und einfach Fellis, bei denen der Allgemeinzustand nicht gut scheint?
Bei einem gestörten Kalziumstoffwechsel, z.B. bei Phosphatüberschuss evtl. Kalziumablagerungen in den Nieren
Vitamin E Mangel kann Muskelschwäche/Muskelschwund und "hyaline Degeneration" bewirken.
 
ich finds interessant.
Da tut "ihr" (sorry :) ) rum, dass man das Ernährungsgedöns viel zu ungenau nimmt und man am besten ja pellets füttern sollte, damit man rechniresch hinkommt. Und dann ein "wegen mehr Bewegung den Energiebedarf einen Ticken höher ansetzen" *bätsch*

Nein, ernsthaft.
Ich denke, wir sind uns einig, dass man es sich nicht so einfach machen darf:
"viele Körner, aufs Fett achten, nix Zuckerhaltiges, dann passts schon".
Aber man sollte auch nicht durchdrehen und komplett versuchen, alles durchzuplanen - oder macht ihr das bei der eigenen Ernährung auch? Da achtet man doch auch eher drauf, dass es ausgewogen nach Gefühl ist...

Was für Vitamine und Mineralien sind denn in Getreide und Blüten drin?
brennessel und Löwenzahn haben z.b. ein tolles Ca-Ph-Verhältnis.
Calcium-Räuber
könnte die böse, böse Hirse zumindest ein wenig ausgleichen.

Kalziummangel im Wachstum kann das Wachstum verlangsamen/stoppen-> Mickerlinge?
wohl v.a. wenn der Calcium-Mangel schon bei der Muttermilch beginnt.
Wenn die kleinen Murkels da schon nicht ordentlich versorgt werden, weil die mama nicht fit ist.

(und den Rest schau ich mir irgendwann genauer an. Wenn dann mal Zeit da ist)
 
Binchen said:
@moonrain: Ich habe nirgends gesagt dass man der ganzen Futtermittelindustrie uneingeschränkt vertrauen soll.

Nein, das hab ich auch so nicht gemeint und wollte dir diese Worte auch keinesfalls in den Mund legen.
Meine Aussage "die wollen eh alle nur Geld" war natürlich auch etwas plakativ. Dass nicht alle böse sind, ist ja klar. Aber die wenigen Guten zu finden ist schwer.

Da sind wir beim nächsten Punkt:
Binchen said:
Um auf die schwarzen Schafe nicht reinzufallen informiert man sich ja vorher.
Ja, im Idealfall. Es ist nur leider so, dass das nicht so viele Leute machen. Die vertrauen einfach blind der Werbung. (Da fällt mir zB die optisch meist sehr ansprechende Werbung für Katzenfutter ein. Super-schöne Katze frisst Whiskas o.ä., das muss ja gutes Futter sein. Ist aber eigentlich eher Müll.)
Wenn man sich also informiert, findet man womöglich das beste Futter fürs Tier. Aber du siehst ja selbst wie zeitintensiv die Recherche ist und da kommt man vom Hundertsten und Tausendste, was man da alles beachten muss... *umkipp* Ich befürchte, dass sich viele nicht die Mühe machen wollen, ist ja viel zu anstrengend.


Ich frage mich, inwieweit "Maus pickt sich aus dem Futter, was sie braucht" überhaupt stimmt. Es mag schon sein, dass Tiere sich instinktiv "richtiger" ernähren als der Mensch. Aber das hängt natürlich auch vom Angebot ab. Wenn ich den Mäusen Brot ins Gehege legen würde, dann würden sie das bestimmt auch fressen. Aber nicht, weil sie das "brauchen", sondern weil es eben da ist und wohl irgendwie auch schmeckt. Wenn Maus wüsste, dass ihr das nicht gut tut, würde sie es doch gar nicht fressen. *grübel*

In einem funktionierenden Ökosystem klappt das mit dem Fressen und Gefressen-Werden wohl besser. Aber wo der Mensch mit seiner Industrienahrung mitmischt, klappt das nicht mehr so richtig. Auch freilebende Mäuse oder Ratten zB fressen doch, was Mensch wegwirft.
 
Im einem funktionierenden Ökosystem sind aber gerade Kleinstnager nicht darauf aus gelegt lange zu leben. Das Überleben um Fortpflanzung zu betreiben ist das eigentliche Ziel. Die Lebenserwartung ist in der Natur deutlich geringer als in der Käfighaltung, so dass sich eventuelle Mangelerscheinungen gar nicht so schnell zeigen können.
 
@Lumi:
Da tut "ihr" (sorry :) ) rum, dass man das Ernährungsgedöns viel zu ungenau nimmt und man am besten ja pellets füttern sollte, damit man rechniresch hinkommt. Und dann ein "wegen mehr Bewegung den Energiebedarf einen Ticken höher ansetzen"
Wieso? "Ihr" hattet ja gesagt dass Labormäuse weniger Bewegung und dadurch vielleicht weniger energiereiches Futter brauchen- falls das stimmen würde, dann müsste man ja theoretisch bei Farbis, die in einem sehr großen Gehege wohnen, viel Laufrad laufen etc. evtl die Energiezufuhr einen Ticken höher ansetzen. Aber wie gesagt ich bin nur Laie, vermutlich ist der im Paper vorgeschlagene Energiegehalt des Futters super, die Fellis fressen dann halt ein bisschen mehr davon und haben ihren höheren Energiebedarf dadurch ausgeglichen. *grübel*

"viele Körner, aufs Fett achten, nix Zuckerhaltiges, dann passts schon".
Aber man sollte auch nicht durchdrehen und komplett versuchen, alles durchzuplanen - oder macht ihr das bei der eigenen Ernährung auch? Da achtet man doch auch eher drauf, dass es ausgewogen nach Gefühl ist...
Jein. Ich hab meine Durchschnittsernährung mal durchgerechnet und weiß, dass ich nicht auf alles komme- nehme deswegen Vitamin-und Mineralstoffpräparate zusätzlich.
Beim Selbermischen denke ich, dass man schon einen groben Überblick über "die Lage" haben sollte. Die angegebenen Daten sind ja so errechnet, dass damit gesichert kein Mangel auftritt- also sollte (theoretisch) +- davon im Futter enthalten sein damit die Fellis gut versorgt sind.
Die Tatsache einfach zu ignorieren halte ich für falsch. Die meisten hier sind ja erwachsen und können sicher mit Kritik am eigenen Futter (denn darauf läuft es ja letztendlich hinaus und ist unangenehm, ich weiß. Aber wenn man das annimmt und danach handelt fühlt man sich dann viel besser *drück*) gut umgehen.
Schließlich haben wir die Verantwortung für die Fellis übernommen und tragen somit auch Sorge dass es den Kleinen an nichts ( auch im ernährungstechnischen Sinn) fehlt.

brennessel und Löwenzahn haben z.b. ein tolles Ca-Ph-Verhältnis.
Calcium-Räuber
könnte die böse, böse Hirse zumindest ein wenig ausgleichen.
Brennessel wirkt entwässernd, da sollte also keine große Menge davon gefressen werden. Zudem könnten die darin enthaltenen Gerbstoffe die Calciumaufnahme zumindest etwas bis deutlich verringern.

Löwenzahn scheint in der Hinsicht schon besser zu sein.
Aber sind wir mal ehrlich- wie viel Löwenzahn und/oder Brennessel müssten die Fellis fressen um so viel Calcium aufzunehmen dass sie das Ca:P-Verhältnis aus dem rund 50%-Hirse-Mischverhältnis wieder ausgleichen können? Und das als Mäuseart, die nicht auf große Grünfutterzufuhr ausgelegt ist? Denn das verraten uns sowohl Zahn- als auch Darmanatomie. Zudem scheint das Ca:P- Verhältnis bei den gängigen Getreidesorten auch nicht das beste zu sein ( nach Hörensagen, selbst hab ich mich noch nicht damit auseinander gesetzt).
Von z.B. Soja können rund 30% des Calciumgehalts vom Körper aufgenommen werden. Das SSSM- Pelletfutter arbeitet z.B. mit Sojamehl. Womit ich jetzt nicht sagen will dass jeder Halter seine Fellis mit Sojabohnen vollstopfen soll. War nur informativ gedacht. ;-)

wohl v.a. wenn der Calcium-Mangel schon bei der Muttermilch beginnt.
Wenn die kleinen Murkels da schon nicht ordentlich versorgt werden, weil die mama nicht fit ist.
Hmm, ich denke die Kleinen müssten (bei reinen Mangelerscheinungen als Ursache) bei gutem Futter das Wachstum schnell wieder aufgeholt haben. Schließlich wachsen sie nach dem Absetzen der Muttermilch noch ganz ordentlich. Theoretisch müssten sie damit locker den Mangel der ersten Monate (im Bauch mitgerechnet) wieder aufholen können. Zumindest fände ich das als Nicht-Fachmensch logisch.
Soweit ich weiß erholen sich ja auch fast verhungerte Kinder (aus Afrika z.B.) super bei anschließend guter Ernährung und stehen später einem von Anfang an gut genährten Menschen in nichts nach.


@moonrain:
Ja, im Idealfall. Es ist nur leider so, dass das nicht so viele Leute machen. Die vertrauen einfach blind der Werbung. (Da fällt mir zB die optisch meist sehr ansprechende Werbung für Katzenfutter ein. Super-schöne Katze frisst Whiskas o.ä., das muss ja gutes Futter sein. Ist aber eigentlich eher Müll.)
Wenn man sich also informiert, findet man womöglich das beste Futter fürs Tier. Aber du siehst ja selbst wie zeitintensiv die Recherche ist und da kommt man vom Hundertsten und Tausendste, was man da alles beachten muss... Ich befürchte, dass sich viele nicht die Mühe machen wollen, ist ja viel zu anstrengend.
Das ist ja das was ich sage. *heilig*
Aber angenommen wir kommen im Zuge dieser Diskussion und nachfolgender/bereits begonnener Recherche zu dem Schluss, dass Futter x,y und z aus dem Handel alle Bedürfnisse der Fellis erfüllen, können wir diese dann nicht ins Wiki mit einbauen damit die Anfänger das zum Start nehmen können und sich nicht von Anfang an (Gruppenzwang) unter Druck gesetzt fühlen selbst zu mischen und dort aus Unwissenheit vielleicht grobe Fehler machen?
So wären die Fellis erstmal versorgt ohne dass man sich Sorgen machen müsste und später können sich die Halter immernoch entscheiden inwieweit sie sich mit der komplexen Materie des Futtermischens auseinandersetzen wollen.
Oder vielleicht wird auch ein für die Fellis ideales Futtermischrezept ins Wiki aufgenommen als Alternative?
Ich fürchte nur das die derzeit dort aufgeführten Mischverhältnisse auf lange Sicht nicht gut sind. (ohne jetzt gerechnet zu haben)

Ich frage mich, inwieweit "Maus pickt sich aus dem Futter, was sie braucht" überhaupt stimmt. Es mag schon sein, dass Tiere sich instinktiv "richtiger" ernähren als der Mensch. Aber das hängt natürlich auch vom Angebot ab. Wenn ich den Mäusen Brot ins Gehege legen würde, dann würden sie das bestimmt auch fressen. Aber nicht, weil sie das "brauchen", sondern weil es eben da ist und wohl irgendwie auch schmeckt. Wenn Maus wüsste, dass ihr das nicht gut tut, würde sie es doch gar nicht fressen.
Mit dem Hintergrund spräche doch absolut nichts mehr gegen Pellets?
Im Gegenteil würden sich alle Selbstmischer selbst mit noch so ausgefeilter Mischtechnik nicht ins eigene Fleisch schneiden weil die Fellis wild durcheinander mampfen und so mit großer Sicherheit ein paar Fellis von einigen (vielleicht wichtigen) Futterbestandteilen nichts erhalten würden? A la wer zuerst kommt mahlt zuerst? (so scheints mir zumindest beim Fressverhalten zu sein)


@SuiTo:
Im einem funktionierenden Ökosystem sind aber gerade Kleinstnager nicht darauf aus gelegt lange zu leben. Das Überleben um Fortpflanzung zu betreiben ist das eigentliche Ziel. Die Lebenserwartung ist in der Natur deutlich geringer als in der Käfighaltung, so dass sich eventuelle Mangelerscheinungen gar nicht so schnell zeigen können.
Das ist ein wichtiger Gedanke, den ich absolut teile.
Problem ist halt dass die Heimtierhaltung ein komplett anderes Kaliber ist. Sich da komplett an der Natur zu orientieren kann unter Umständen auf lange Sicht schaden.
Also sind wir aus der Verantwortung für die Fellis heraus quasi gezwungen ihnen das Futter vorzusetzen mit dem sie am besten für ein langes und gesundes Leben versorgt sind. So zumindest meine Meinung zu dem Thema.
 
hier nochmal eine andere Zusammenfassung der Nährstoffe:
zusammensetzung
(ich wusste, dass ich sowas schonmal gesehen hatte)
auf diese Werte bezieht sich z.B. auch Angelus auf ihrer HP.

würdet ihr es für sinnvoll erachten, auch die Nährwerte im Trinkwasser zu berücksichtigen?
 
=) Ich habe gerade mal die beiden Nährstoffbedarfsdatenauflistungen miteinander verglichen und die Werte, zu denen es bei beiden Angaben gibt, stimmen ziemlich gut überein. (im Versuchstierpaper die Angaben zur Natural Ingedient Diet versteht sich *heilig*)

Weiß man was die ursprüngliche Quelle der Angaben ist, Lumi?

Hmm, die Nährwerte im Trinkwasser spielen sicher auch eine Rolle, würde ich persönlich aber nicht in den Vordergrund stellen und in Futterberechnungen mit einfließen lassen. Nachher hat man mal eine andere Wasserversorgung und so wären da Mineralstoffschwankungen egal.
Zu einer Überversorgung braucht es schon sehr viel, da fallen (soweit ich das beurteilen kann) ein paar übers Trinkwasser aufgenommene Mineralstoffspuren (bei 4-7ml Wasseraufnahme/Tag bei Farbmäusen) nicht weiter ins Gewicht.
 
wegen dem Wasser bin ich drauf gekommen, weils eben doch von Ort zu Ort anders sein kann.
Und weil es hier im Forum vor Jaaaahren eine Kratzmaus gab, die nach einer Umstellung auf stilles Mineralwasser das Kratzen aufgehört hat.
Woran das dann genau lag (Unverträglichkeit gegen irgendeinen Stoff?), keine Ahnung.

Weiß man was die ursprüngliche Quelle der Angaben ist, Lumi?
ich hab geschaut, aber nix gefunden.
Aber ist ja schonmal interessant, wenn man solche Werte gestreut im Netz verteilt findet...
 
wegen dem Wasser bin ich drauf gekommen, weils eben doch von Ort zu Ort anders sein kann.
Und weil es hier im Forum vor Jaaaahren eine Kratzmaus gab, die nach einer Umstellung auf stilles Mineralwasser das Kratzen aufgehört hat.
Woran das dann genau lag (Unverträglichkeit gegen irgendeinen Stoff?), keine Ahnung.
Hmm, ich könnte mir vorstellen dass Kupferrohre eine Kupfervergiftung herbei geführt haben https://www.wasserklinik.com/wp-content/uploads/2012/05/Vergiftungen_durch_Kupfer_im_Trinkwasser.pdf - diese kann uU auch zur Leberzirrhose und Leberfibrose Eine Leberfibrose ist schmerzhaft und muss behandelt werden - Leber-Ratgeber führen, welche sich uU auch in starkem Juckreiz bemerkbar machen können. Trinkt man das kupferversetzte Wasser nicht mehr können die Symptome (laut dem oben verlinkten pdf) innerhalb von Stunden/Tagen verschwinden.

ich hab geschaut, aber nix gefunden.
Aber ist ja schonmal interessant, wenn man solche Werte gestreut im Netz verteilt findet...
Schade. Aber wenn die Werte, die man findet, sich nicht auffällig voneinander unterscheiden legt das ja nahe dass sie stimmen und man sich auf sie verlassen können sollte.
 
ber wenn die Werte, die man findet, sich nicht auffällig voneinander unterscheiden legt das ja nahe dass sie stimmen und man sich auf sie verlassen können sollte.
genau das war auch mein Gedanke ...

Jein. Ich hab meine Durchschnittsernährung mal durchgerechnet und weiß, dass ich nicht auf alles komme- nehme deswegen Vitamin-und Mineralstoffpräparate zusätzlich.
Beim Selbermischen denke ich, dass man schon einen groben Überblick über "die Lage" haben sollte. Die angegebenen Daten sind ja so errechnet, dass damit gesichert kein Mangel auftritt- also sollte (theoretisch) +- davon im Futter enthalten sein damit die Fellis gut versorgt sind.
Die Tatsache einfach zu ignorieren halte ich für falsch. Die meisten hier sind ja erwachsen und können sicher mit Kritik am eigenen Futter (denn darauf läuft es ja letztendlich hinaus und ist unangenehm, ich weiß. Aber wenn man das annimmt und danach handelt fühlt man sich dann viel besser ) gut umgehen.
Schließlich haben wir die Verantwortung für die Fellis übernommen und tragen somit auch Sorge dass es den Kleinen an nichts ( auch im ernährungstechnischen Sinn) fehlt.
Demnach ist also nichts dagegen einzuwenden, wenn man sein Futter halbwegs gut auslegt (dieses +/- und die nicht-Kontrolle, was sie nun genau fressen) und ab und an zusätzlich Nutri füttert.
Klar, das hat ne Menge Kalorien durch den Zucker. Verbindet aber den Nutzen, dass darin so ziemlich jedes orale medikament versteckt werden kann.
Und eben viele Vitamine, die sonst im Mangel vorliegen könnten...

So, wie du im Schnitt mal ne Pizza isst und dann mal wieder Fisch+reis+Gemüse und das sich aufwiegt und Abwechslung bringt, so kann ja ne Maus auch sich aus dem Körnerangebot unterschiedlich ernähren.
Nur Mineral/vitaminpräparate zu futtern - darauf hätten wir Menschen ja auch keinen Bock. Und das ist für mich so das Pendant zu Pellets.
Mögliches Problem bei Nur-Pellets: ist da durch genügend Faseranteil und "Härte" der Zahnabrieb gewährleistet? Ich kenn Pellets eher als bröselig und dass sie mit wenig Druck zerfallen (also v.a. weniger Nagearbeit als bei ganzen Körnern).
Maus muss weniger kauen, die Zähne reiben weniger aufeinander, was ja den Zahnabrieb bringt, ....

Ich kann mich mit Pellets allein nicht anfreunden....
Dann wirklich mehr Mühe ins Körnerfutter stecken und ggf eben ergänzen.

vitakraft hat ein Ca-Ph-optimiertes Futter. Leider ist Vitakraft bekanntlich in der Qualität durch die Abfallstoffe nicht so toll (das Argument "sie fressens gern" reden wir Neu-Usern immer aus. Sobald da zusätzliche Öle dran sind, wird das Fell super und die Mäuse fressen es gern. Das übertönt den anderen Schund, der mit rein gemischt wird).
Und auch die restliche Zusammensetzung ist nur mit "Getreide" etc angegeben. Also hat man da gar keine Kontrolle über den Rest....
 
Off Topic:
ich sags nochmal: Es muss niemand Vitakraft füttern =) Ich habe einfach nur potentielles Futter in den Raum werfen wollen, damit es nen Anhaltspunkt gibt was für Futter es überhaupt gibt.
Ich fahre mit meinem Futterangebot aus den genannten Sssm, MultiFit und Vitakraft gut.. Mehr wollte ich damit überhaupt nicht bewirken *drück*


Vielleicht wäre es hilfreich wenn die ganzen Inhaltsstoffe von Fertig Futter einfach mal neutral beleuchtet werden.
Melasse z.B. mit einer Heilwirkung
Merfachzucker als Probiotikum
Bierhefe
Yucca

Das sind alles so tolle und gesunde Sachen, wenn man sich mal damit richtig befasst
 
Lumi said:
Mögliches Problem bei Nur-Pellets: ist da durch genügend Faseranteil und "Härte" der Zahnabrieb gewährleistet? Ich kenn Pellets eher als bröselig und dass sie mit wenig Druck zerfallen (also v.a. weniger Nagearbeit als bei ganzen Körnern).
Maus muss weniger kauen, die Zähne reiben weniger aufeinander, was ja den Zahnabrieb bringt, ....

Zahnabrieb beim Kauen ist gar nicht gewünscht, da das Backenzahnwachstum der Farbmaus begrenzt ist. Das spricht bei Heimtieren eher für eine zahnschonendere Kost als bei kurzlebigeren wildlebenden Tieren. Die Schneidezähne sind dauerwachsend, sie werden jedoch bei Nagetieren aktiv geschärft und nicht passiv beim Nagen.
 
Lumi *drück*
Demnach ist also nichts dagegen einzuwenden, wenn man sein Futter halbwegs gut auslegt (dieses +/- und die nicht-Kontrolle, was sie nun genau fressen) und ab und an zusätzlich Nutri füttert.
Klar, das hat ne Menge Kalorien durch den Zucker. Verbindet aber den Nutzen, dass darin so ziemlich jedes orale medikament versteckt werden kann.
Und eben viele Vitamine, die sonst im Mangel vorliegen könnten...
Ich muss mir morgen nochmal das Nutri genauer anschauen- denn wenn jedes Felli max. 2g alle paar Tage bekommt wieviel von den Vitaminen und Mineralstoffen in der Dosis dann überhaupt noch vorhanden ist (die Angaben dort sind soweit ich mich erinnere pro kg Nutri angegeben) und ob sichs z.B. auch vom Ca-P-Verhältnis eignet. Wobei ich heute gelernt habe dass Calcium und Magnesium Antagonisten sind (also nur eins davon jeweils gut aufgenommen wird pro Mahlzeit) und die Magnesiumaufnahme vom Kalium abhängig ist usw... Aber vielleicht mache ich mir da auch viel zu sehr einen Kopf, keine Ahnung.
Jeder Halter kann ja für sich selbst entscheiden ob er nur eine Futterart (also Pellets, körnerlastiges Kauffutter oder Selbstgemischtes) füttert oder einen Mix anbietet. Z.B. ein paar Pellets als Nährstoffbasis und zusätzlich noch selbstgemischtes oder Kauffutter usw.
Dem sind im Prinzip keine Grenzen gesetzt.
Prinzipiell ist ein an die gefundenen Nährstoffbedürfnisse angepasstes Selbstmischfutter (wenn man auf das Selbermischen besteht *bätsch*) natürlich anzustreben.
Bei diversen Wildsaat-/Grassamenmischungen etc. dürfte der Nährstoffgehalt unter Umständen schwierig herauszufinden sein, va wenn das genaue Mischverhältnis der einzelnen Komponenten unbekannt ist.. *Angst*
Ich bin jedenfalls gespannt was z.B. beim Durchrechnen der Wikimischrezepte raus kommt. =)

Nur Mineral/vitaminpräparate zu futtern - darauf hätten wir Menschen ja auch keinen Bock. Und das ist für mich so das Pendant zu Pellets.
Mögliches Problem bei Nur-Pellets: ist da durch genügend Faseranteil und "Härte" der Zahnabrieb gewährleistet? Ich kenn Pellets eher als bröselig und dass sie mit wenig Druck zerfallen (also v.a. weniger Nagearbeit als bei ganzen Körnern).
Maus muss weniger kauen, die Zähne reiben weniger aufeinander, was ja den Zahnabrieb bringt, ....

Ich kann mich mit Pellets allein nicht anfreunden....
Dann wirklich mehr Mühe ins Körnerfutter stecken und ggf eben ergänzen.
Ich vergleiche Pellets eher mit Keksen- oder "gepanschten" Frühstückscerealien- und von denen könnte ich- wenn sie gut sind- massig essen :D
Auf den Ballaststoff-/Faseranteil wird bei Pelletfutter geachtet, der sollte auch in einem bestimmten Prozentsatz vorhanden sein denn sonst droht den Fellis Verstopfung und Heißhungerattacken.
Dass Futter für Zahnabrieb sorgt ist ein Mythos- letztendlich sind Zähne so hart, dass sie durch Reibung aneinander (beim Kauen z.B. aber auch beim Auf-oder Aneinanderreiben ohne Futter) abgeschliffen werden. Aber soweit ich das verstanden habe ist eher unerheblich was dabei gekaut wird.
Macht für mich auf jeden Fall Sinn. Ich weiß nur nicht mehr bei welcher Recherche ich das gefunden hatte *grübel*
Ich denke wenn Futter wirklich für den Zahnabrieb sorgen würde, müssten die Zähne von Nagern, die mehr als durchschnittlich viel fressen nicht zu kurz- und bei den Fellis, die weniger fressen, automatisch zu lang sein? *heilig*
Wenn Fellis entspannt dösen reiben sie oft die Zähne aneinander- bei Degus kann man das gut beobachten und bei Farbis habe ich das Verhalten auch schon gesehen. Zähneschleifen in einem ruhigen Moment.
Bei Tieren, die schwer krank sind kann das natürlich auch mal "vergessen" werden, daher sind dort nach mehreren Tagen die Vorderzähne oftmals länger.

Ich werde mir die nächste Zeit mal zum Projekt machen möglichst viele verschiedene Kauf- Farbifutter (online) zu suchen und da bei mir geeignet erscheinenden Kandidaten (kein Zucker, Nebenerzeugnisse etc.) mal den Hersteller nach einer genauen Nährwertauflistung (per Mail) fragen.
Das sollte zumindest schonmal in der Theorie Aufschluss geben. Mit Praxistests wie die Fellis es annehmen kann ich leider nicht dienen. Denn wenn ein selektives (hauptsächlich Körner-) Futter nur teilweise gefressen wird ist die Nährstoffbilanz wieder hin.
Mit mehr kann ich in der Hinsicht gerade leider nicht helfen. *seufz*

@Punkratz: ich muss sagen, dass ich Melasse und Honig nicht traue, auch wenn neben den Zuckermassen vielleicht doch noch ein paar Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe versteckt sind. Schätze mal das gehört zu den Sachen, die jeder Halter mit sich selbst ausmachen muss was er an Stoffen im Futter duldet und was nicht. *bätsch*
Bierhefe jedenfalls ist klasse- ist eine Vitamin-B-Bombe und unbedenklich da B-Vitamine wasserlöslich und somit fast nicht überdosierbar sind. =)
 
und was ist mit den Nebenerzeugnissen?
Ich bin der Meinung, wenns was hochwertiges wäre, würde mans explizit erwähnen und nicht als Nebenerzeugnisse "abwerten".

Ich fahre mit meinem Futterangebot aus den genannten Sssm, MultiFit und Vitakraft gut
und das kann ich nicht nachvollziehen ^^
es gibt zwar Unterschiede, aber alle Futtersorten, die ich da jetzt von Vitakraft gesehen habe, gewinnen nicht mein Vertrauen.

Wie gesagt:
Das zugesetzte Öl sorgt für glattes, tolles Fell.
Und dass Nahrung wirkliche Auswirkungen auf die Gesundheit hat, muss extrem viel schief gehen.
(Es gibt ja entsprechende Versuche, bei denen Menschen wochenlang ausschließlich Pizza gegessen haben und keine nennenswerte Verschlechterung der Blutwerte auftraten).

Das sollte man aber nicht als Freibrief nehmen und sich selbst oder seine Haustiere mit irgendeinem "erstbesten" Zeug versorgen.

EDIT:
wenn man auf das Selbermischen besteht
das sit für mich mehr oder minder die Konsequenz.
Vitakraft und das restliche kommerzielle Großfabriken-Futter übrezeugt mich nicht.
Pellets auch nicht.
Bleibt: selbst mischen oder gemischtes Futter von Kleinanbietern, die ihre Zutatenliste transparent gestalten (Mixerama, nagers Futterstube etc)

Dass Futter für Zahnabrieb sorgt ist ein Mythos- letztendlich sind Zähne so hart, dass sie durch Reibung aneinander (beim Kauen z.B. aber auch beim Auf-oder Aneinanderreiben ohne Futter) abgeschliffen werden. Aber soweit ich das verstanden habe ist eher unerheblich was dabei gekaut wird.
ja, so meinte ich das schon auch.
Aber wenns schneller "zerfällt", muss man weniger kauen. Also weniger Abrieb
 
Last edited:
Binchen said:
Dass Futter für Zahnabrieb sorgt ist ein Mythos […]

Bezogen auf die Schneidezähne ist das richtig. Druzinsky (2015: The oral apparatus of rodents, S. 323–349, in Cox und Hautier (Hrsg.): The Evolution of Rodents) schreibt, dass die Schneidezähne der Nagetiere häufig als „self-sharpening“ bezeichnet werden und dass dies fälschlich impliziere, dass sie sich passiv beim Nagen schärfen. Er schreibt weiter „occlusion of the sharpening tips of the upper and lower incisors has never been reported in functional biting“ (anders als z.B. bei Hasenartigen) und beschreibt die Schärfung der Schneidezähne als aktiven Vorgang mit „sharpening movements“, die von verschiedenen Nagetieren bekannt seien.
 
Last edited:
@Lumi:
und was ist mit den Nebenerzeugnissen?
Ich bin der Meinung, wenns was hochwertiges wäre, würde mans explizit erwähnen und nicht als Nebenerzeugnisse "abwerten".
Da sind wir uns einig (steht mit in der Klammer nach Zucker ) :D

Wie gesagt:
Das zugesetzte Öl sorgt für glattes, tolles Fell.
Und dass Nahrung wirkliche Auswirkungen auf die Gesundheit hat, muss extrem viel schief gehen.
(Es gibt ja entsprechende Versuche, bei denen Menschen wochenlang ausschließlich Pizza gegessen haben und keine nennenswerte Verschlechterung der Blutwerte auftraten).

Das sollte man aber nicht als Freibrief nehmen und sich selbst oder seine Haustiere mit irgendeinem "erstbesten" Zeug versorgen.
Da würde ich auch nicht drauf vertrauen- daher zuerst mal vom Hersteller nach genauen Nährwertangaben fragen (auf der Packung wäre es viel zu aufwendig alles anzugeben) - und erst wenn die mit den gefundenen Nährwertbedürfnissen übereinstimmen kommt es in die engere Wahl als potenziell geeignetes Futter. Wobei dann aber noch Praxistests fehlen wie gut es von den Kleinen angenommen wird.
Und erst wenn das alles stimmt kann man eine Empfehlung aussprechen.
So zumindest mein Gedankengang. *bätsch*

Aber wenns schneller "zerfällt", muss man weniger kauen. Also weniger Abrieb
jein. Die Backenzähne wachsen sooo langsam dass da beim Fressen wirklich nur minimalster Abrieb entsteht. Solange das Mäuschen eine annähernd normale Futtermenge frisst und nicht wochenlang nur Flüssignahrung zu sich nimmt (:D) gibts da absolut keinen Grund zur Sorge.
Sonst hätten auch Klappergreise, die sich teils wochenlang mehrheitlich von Breichen und zugesteckten Fettbomben/Oblaten ernähren sehr schnell ein Problem mit den Backenzähnen.
Ich hatte jedenfalls bei meinen x präparierten Farbischädeln noch keinen mit sichtbar zu langen Backenzähnen. Auch, wenn es sich um oben genannte Ömchen/Opis handelte. Soviel zur Beruhigung. *heilig*
 
Lumi said:
Aber wenns schneller "zerfällt", muss man weniger kauen. Also weniger Abrieb
Das ist auch gut so, denn die Backenzähne der Farbmaus sind im Wachstum begrenzt. Abrieb kann im schlimmsten Fall zum vollständigen Funktionsverlust der Backenzähne führen.

Man muss hier wirklich sauber zwischen dem Abrieb bei verschiedenen Vorgängen trennen: 1. Beim Kauen sind die Backenzähne betroffen, Abrieb ist negativ und zahnschonende Kost ist von Vorteil. 2. Beim Nagen sind potentiell die Schneidezähne betroffen. Dabei evtl. auftretender Abrieb ist jedoch vernachlässigbar, da die Schneidezähne dauerwachsend sind und nicht beim Nagen geschärft werden. 3. Die Bewegungen, die der aktiven Schärfung der Schneidezähne dienen.
 
Binchen said:
Mit dem Hintergrund spräche doch absolut nichts mehr gegen Pellets?
Im Gegenteil würden sich alle Selbstmischer selbst mit noch so ausgefeilter Mischtechnik nicht ins eigene Fleisch schneiden weil die Fellis wild durcheinander mampfen und so mit großer Sicherheit ein paar Fellis von einigen (vielleicht wichtigen) Futterbestandteilen nichts erhalten würden? A la wer zuerst kommt mahlt zuerst? (so scheints mir zumindest beim Fressverhalten zu sein)

Ich bin ja gar nicht grundsätzlich gegen Pellets. *bätsch*
Ich lasse mich da auch gerne überzeugen, dass es auch gute Pellets gibt. Nur reine Pelletkost kommt für mich irgendwie nicht infrage. Das mag vielleicht eine doch sehr menschliche Sicht sein, aber - das Auge isst doch mit. ;-) Daher würde ich wohl eher meine Futtermischung anpassen, evtl. halt auch mit Pellets (verschiedene Körner etc. sehen einfach "leckerer" aus als ein Haufen Pellets - auch beim Menschenfutter: ein Steak mit Salat sieht doch besser aus als eine Schüssel voller in Milch eingeweichter Frühstücksflocken, auch wenn beides schmeckt und somit seine Berechtigung hat *bätsch*).

Manche Futterkomponenten werden ja ohnehin von vielen Haltern gezielt an die Maus gebracht und das wird hier auch oft so empfohlen. ZB Eiweiß nicht unbedingt ins Hauptfutter zu mischen, sondern lieber aus der Hand verteilen. Oder auch andere Leckerlis wie SBK oder ähnliches. Damit eben nicht die Maus, die als erste an der Futterstelle auftaucht, die besten Sachen schon mal weggefuttert hat.
 
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