Fragliche Erkrankung kastrierter Bock

Umgehen tue ich normal mit ihnen, derzeit ist "normal" halt ein dehnbarer Begriff, ist ja viel los in letzter Zeit. Bis auf die möglicherweise angehende Panacur- Kur und Vit B, sowie Ginkogabe über das Wasser, ist alles wie gehabt. Ich fasse die Mäuse üblicherweise auch gar nicht an. Aber behandeln will ich es dennoch, bevor es schlimmer wird. Wenn die Warze offen ist, dann ist bereits der worst case (in anbetracht einer Warze) eingetreten. Ich will natürlich nicht, dass er weitere oder die anderen Mäuse überhaupt Warzen bekommen. Ist ja nicht sicher, dass es bei einer rein kosmetischen Angelegenheit bleibt, bzw die Stelle der Warzen ist ja auch nicht immer ohne.

Darum frage ich ja, obwohl ich mir auch hier die Antwort denken kann:
Gefahr im Verzug? Falls ja, dann versuche ich morgen einen Termin beim TA zu erhaschen anstatt Montag.
 
Da die Veränderung aber noch sehr klein ist, wäre wirklich zu überlegen, ob man sie nicht entfernen sollte. *drück* Auch gutartige Gewächse können, wenn sie nur groß genug sind, zu einem Problem werden.
Genau das meine ich ja auf lange Sicht. Aber akut gehts darum weitere Kontamination zu vermeiden, OHNE die Mäuse dabei erneut maximal zu stressen, also Quarantäne spielts sicher nicht. Nutzen- Risiko muss schon zusammenpassen.
 
Ich würde es davon abhängig machen, wie schnell dieses Gewächs sich bisher entwickelt hat. Besser wäre es, wenn Du eine maus-op-erfahrene TÄ/TA erwischen könntest. Die Lokalisation ist halt eher ungünstig (im Mäusegesicht). Von daher geht das sowieso nur, solange die Veränderung so klein ist.

Übrigens zeigen Papillomviren eine hohe Wirtsspezifität, was bedeutet, daß Mäusepapillomviren nicht identisch sind mit den humanen Papillomviren, die beim Menschen Warzen hervorrufen. Von daher kannst Du Dich hochwahrscheinlich nicht an den Warzen der Mäuse "anstecken". Aber natürlich die übrigen Mäuse. Eine Quarantäne würde ich aber für "zuviel des Guten" halten.
Viele Grüße
Fufu
 
Umgehen tue ich normal mit ihnen, derzeit ist "normal" halt ein dehnbarer Begriff, ist ja viel los in letzter Zeit. Bis auf die möglicherweise angehende Panacur- Kur und Vit B, sowie Ginkogabe über das Wasser, ist alles wie gehabt.

Ich würde jetzt nicht beides auf einmal starten, Warzenbehandlung geht vor Panacur, so meine "Denke". Vermutlich wird je nach Heilungsverlauf ein antivirales Medikament zusätzlich gegeben.

Ich fasse die Mäuse üblicherweise auch gar nicht an.

Warum nicht? Weil sie zu schüchtern und zurückhaltend sind oder weshalb? Wie lange sind sie bei Dir?

Gefahr im Verzug? Falls ja, dann versuche ich morgen einen Termin beim TA zu erhaschen anstatt Montag.

Ich sehe bei diesem Problem in erster Linie das Behandlungsproblem durch die Lage im Gesichtsbereich. Daher halte ich eine "Vereisung" für ausgeschlossen, denn es laufen viel zuviele Nerven dort lang und die Haut hat auch keine ausgeprägte Fettschicht wie z.b. am Bauch. Das Virus gibt seine DNA an die umliegenden Zellen, daher ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass bei einer operativen Entfernung der Befall erneut in der angrenzenden Haut auftritt. Ich weiß nicht, ob eine Minimal-Laserbehandlung unter Narkose möglich ist, befürchte jedoch, dass das Ganze zu tief in die Unterhaut reicht. Du wirst wohl intensiv suchen müssen, nach einer Behandlungsmöglichkeit und einem passenden Arzt.

Hier ist nochmal (für menschliche Papillome, HPVF16, krebserregend) gut auf einer Zeichnung dargestellt, wie das Ganze funktioniert.
HPVF1

Edit: Ätzen mit Salicylsäure entfällt wegen der Lage auch. Beim Menschen wir äußerlich Podophyllotoxin angewandt, das funktioniert vermutlich auch nicht wegen der Möglichkeit der oralen Aufnahme durch putzen. Kryo (=vereisen, -57°C) ist im Mausgesicht zu kalt, das zerstört sicher wichtige Nerven... Schwieriger Fall.... *grübel*

Edit2: Ich bin ja sonst kein Fan von Hokuspokus, mir fällt da aber gerade noch "Besprechen" ein, das wäre völlig ohne Eingriff mit vagem Ausgang.
 
Last edited:
(...) befürchte jedoch, dass das Ganze zu tief in die Unterhaut reicht.

Also falls es tatsächlich eine Warze sein sollte, dann reicht sie ganz sicher nicht in die Unterhaut. Warzen sind Gebilde der Epidermis, also der obersten Hautschicht. Es kommt aber letztlich darauf an, welche Therapie der behandelnde TA für geeignet hält, bzw. ob man einen TA findet, der einen Eingriff vornehmen würde. Ich habe einmal eine 1 1/2 jährige Mäusedame wegen eines Tumors operieren lassen, der histologische Befund hat dann einen gutartigen Tumor, eine Warze, ergeben. Das Gebilde dieser Maus war schon deutlich größer, allerdings auch erheblich günstiger gelegen, nämlich am Rücken, aber die Maus hatte ziemlich daran herumgekratzt. Nach der Entfernung trat kein Rezidiv auf und die Maus wurde letztlich 2 Jahre und 4 Monate alt.
Viele Grüße
Fufu
 
Ich würde jetzt nicht beides auf einmal starten, Warzenbehandlung geht vor Panacur, so meine "Denke". Vermutlich wird je nach Heilungsverlauf ein antivirales Medikament zusätzlich gegeben.
Keine Sorge, ich starte von selbst gar nichts, das war zukünftig gedacht. Warze, oder was auch immer das ist, hat Vorrang.
Warum nicht? Weil sie zu schüchtern und zurückhaltend sind oder weshalb? Wie lange sind sie bei Dir?
Sie sind seit der Geburt vor knapp 14 Monaten bei mir. Meine Mäuse sind keine Kuscheltiere, sie wollen nicht angefasst werden, ich dränge mich nicht auf. Sie fassen mich an, wenn sie das wollen. Das kommt auch öfters vor, aber das sollen sie nach Lust und Laune entscheiden. Sie haben auch ihr Revier, ich habe da drin meistens nichts verloren. Ich versuche die Mäuse schon auch Mäuse sein zu lassen.
Du wirst wohl intensiv suchen müssen, nach einer Behandlungsmöglichkeit und einem passenden Arzt.
Ja, das mit dem passenden TA ist ja das Problem. Ich bin schon bei einer, die recht mäusefit ist, aber eben nur einigermaßen. Bisher aber die mit Abstand Beste. Ich werde am Montag schlauer sien, leider ist da nur ihre Vertretung da, die soll aber angeblich ähnlich bemüht und kundig sein. Mal schauen.
 
Last edited:
Also falls es tatsächlich eine Warze sein sollte, dann reicht sie ganz sicher nicht in die Unterhaut. Warzen sind Gebilde der Epidermis...
Das sieht ganz und gar nicht nach nur Epidermis aus. Es sieht eher nach wildem, durchsichtigen Kaviar aus, mehrere kleine, leicht glänzende Kügelchen übereinander. Das ist wohl eher keine Warze. Wir werden sehen, jedenfalls wird das Ding weggemacht werden müssen. Selbst wenn bei ihm eine Art Facialisparese die Folge ist, damit kann er normal weiterleben, mit dem wachsenden Ding im Gesicht wirds aber schwer, wenn das so weitergeht. Muss halt eruiert werden, welcher Nerv da vorbei geht, ich weiss auch nicht, ob Mäuse dieselben Hirnnerven haben wie Menschen, aber üblicherweise liegt an der Stelle aussen kein Hirnnerv, mit dessen Zerstörung man nicht leben könnte. Menschen sehen bei sowas nachher aus wie Stallone, oder tun sich schwer beim Kauen, sowas halt. Sollte nur nichts bezüglich Geruchssinn sein, aber ein Olfactorius sollte da rein von der anatomischen Logik nicht vorbeiziehen. Vestibulo Cochlearis auch nicht, Gehör also hoffentlich auch safe. Da das nervale System der Maus dem des Menschen sehr ähnlich ist, bleibe ich mal optimistisch. Ist jetzt aber eh nur ins Blaue geraten, ich werde mich erkunden, ich werde machen was möglich ist, unter maximaler Rücksichtnahme auf den kleinen Freund. Momentan ist er gierig wie eh und je, aufgeweckt und definitiv happy über einen kleinen hängenden, neuen Thron, der am Gitter in schwindelerregender Höhe seinen Platz gefunden hat.
 
Hallo Diener,
die Anatomie ist bei allen Säugetieren recht ähnlich. Gefährdet wäre da der N. facialis, der die mimische Muskulatur steuert und v.a. der N. trigeminus, der für die Gesichtssensibilität zuständig ist. Allerdings vermutlich nur die kleinen Nervenäste, da der Hauptstamm dieser Nerven nicht an dieser Stelle vorbeizieht. Ich weiß aber nicht, ob da genügend "Hautüberschuß" vorhanden ist, um die entstandene Wunde wieder zu verschließen, das müßte aber der TA feststellen können. Wie gesagt, es ist nahezu unmöglich eine Diagnose von Hauttumoren ohne die entsprechende Histologie zu stellen, weswegen ein gutartiger Tumor, auch eine Warze, noch nicht ausgeschlossen ist. So optimal Dein Foto ist, fehlt uns hier aber zudem die Möglichkeit das abzutasten und von daher sind alle gegebenen Einschätzungen nur mit Vorbehalt zu gebrauchen.
Ich drücke dem Mäuschen aber auf jeden Fall alle Daumen.
Wie geht es denn Deinem anderen Patienten mit den neurologischen Störungen, dem Amadeus?
Liebe Grüße
Fufu
 
Sag ich ja, wenn er wie Stallone daherkommt, dann ist immer noch alles gut, passend zum Namen. Nur Hypoglossus u.ä. wäre ganz schlecht. Ich glaub, er packt das schon :)

Amadeus ist grundsätzlich immer schon eher mürrisch gewesen, besonders nach dem Aufstehen. Er ließ sich so gut wie nichts gefallen, lieb blieb er dennoch immer. Und so ist er jetzt auch. Schlabbert an seinen Trinkflaschen, abwechselnd Ginko und VitB (das liebt er). Er scannt unverändert, ist nicht ganz so gierig wie früher wenn's ums Leckerli geht. Er niest ständig, auch so wie immer schon. Wirkt aber wie eine zufriedene Maus, auch wenn Dr einen geringfügig anderen Schlafrhytmus hat als Marie und Rambo, ein bisschen Einzelgänger war er ja auch immer schon, er lauscht mir aber auch nicht mehr gerne wenn ich mit ihm rede. Ist halt viel passiert in letzter Zeit, das hat Nachwehen. Aber in Summe ist er fast der Alte. Ich hoffe, es bleibt alles so.
 
Das sieht ganz und gar nicht nach nur Epidermis aus. Es sieht eher nach wildem, durchsichtigen Kaviar aus, mehrere kleine, leicht glänzende Kügelchen übereinander. Das ist wohl eher keine Warze. Wir werden sehen, jedenfalls wird das Ding weggemacht werden müssen.

Warzen reichen tiefer, als in die Epidermis, sie versuchen sich an Blutgefäße in der Lederhaut=Dermis "anzudocken". Epidermis ist nur Oberhaut. Hier sind Schnitte dargestellt:
Schnitt Warze

Schnitt Warze Mikroskop

Hier findest Du einen Bericht über eine operierte Rennmaus, die einen vermuteten Duftdrüsentumor hatte, der sich im späteren pathologischen Befund als Papillomavirus / Warze herausgestellt hat und wo alles positiv verlaufen ist (6 Monate post-OP, path. Befund ganz am Ende des Artikels)
Rennmaus - Papilloma - OP

Die Lage des Gewächses ist zumindest in der Nähe der Gesichtsvenen der Maus, Lage Gesichtsvenen Maus

Weißt Du schon, ob Du operieren lassen willst?
 
ganz sicher, ja. Donnerstag ist die OP. Gewebe wird dann zur Histologie geschickt. Bei der Untersuchung vor einer Stunde beim TA hat's geblutet. Nicht schwach.

Amadeus wollen sie am Donnerstag einem Röntgen unterziehen, um zumindest mal Thorax und Abdomen auszuschließen. Theoretisch könnte es ja auch hämodynamische Ursachen haben. Die Frage ist nur, was anderts an der Therapie ;) Gestern war er wieder arm, hat sich abgekapselt und wieder leicht abwesend. Heute vielleicht auch, oder er war nur extrem müde und fertig, jetzt läuft er nach dem TA Stress im Laufrad. Beim TA ist er sogar plötzlich aufgesprungen und am Boden gelandet :( Aber keine Verletzungen scheinbar. Die Frage ist, soll ich ihm Narkose mit Röntgen antun? Ist es das Risiko wert? Alles, was im Röntgen zu sehen ist, wäre eine Raumforderung oder grobe Läsion. Was hätte er davon, selbst wenn etwas rauskommt?
 
Warzen reichen tiefer, als in die Epidermis, sie versuchen sich an Blutgefäße in der Lederhaut=Dermis "anzudocken". Epidermis ist nur Oberhaut.

Ich hatte geschrieben "Warzen sind Gebilde der Epidermis". Das ist eine sehr präzise Beschreibung. Dabei kommt es zwar zu einer Verdickung der Epidermis (Oberhaut), aber im Unterschied zu einer malignen Neoplasie (einer bösartigen Geschwulst) nicht zu einer Infiltration (Einwachsen) des darunterliegenden Gewebes. Die Blutgefäße liegen auch in der unveränderten Haut immer unter der Oberhaut in bindegewebigen Zapfen der Lederhaut, die in die Epidermis hineinragen.

Zitat Braun-Falco: Dermatologie und Venerologie: "Warzen sind von wenigen Ausnahmen abgesehen benigne infektiöse Epitheliosen (Veränderung des Epithelgewebes, hier der Epidermis, Oberhaut). Ihnen liegt eine virusbedingte, reaktive und geschwulstähnliche, aber rückbildungsfähige Epithelhyperplasie (Wucherung des Epithelgewebes, hier der Epidermis, Oberhaut) (Ankanthose, Hyperkeratose) mit konsekutiver Verbreiterung des bindegewebigen Papillarkörpers (Verdickung der natürlichen Zapfen der Epidermis, die in die oberste Schicht der Lederhaut reichen) zugrunde."

attachment.php


(Nasemann, Jänner, Schütte: Histopathologie der Hauterkrankungen) Dunkel gezeichnet die verbreiterte Epidermis, die dünnen Striche darunter sind das darunterliegende Bindegewebe. Zwischen den verbreiterten Reteleisten (mit 4 gekennzeichnet) liegen die erweiterten Blutgefäße der Lederhaut.

Warzen heilen nach einer Behandlung oder auch spontan aus diesem Grunde narbenlos ab.
Viele Grüße
Fufu
 

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ganz sicher, ja. Donnerstag ist die OP. Gewebe wird dann zur Histologie geschickt. Bei der Untersuchung vor einer Stunde beim TA hat's geblutet. Nicht schwach.

Ich finde es richtig, von allein wirds nicht besser. Die Daumen sind gedrückt, für Maus-OP und Befund.

Amadeus wollen sie am Donnerstag einem Röntgen unterziehen, um zumindest mal Thorax und Abdomen auszuschließen. ...
Die Frage ist, soll ich ihm Narkose mit Röntgen antun? Ist es das Risiko wert? Alles, was im Röntgen zu sehen ist, wäre eine Raumforderung oder grobe Läsion. Was hätte er davon, selbst wenn etwas rauskommt?

Ich würde auch sehr gut abwägen, im Moment wäre mir vermutlich das Risiko der Narkose zu hoch für den möglichen Nutzen des Röntgenbildes. Schwer, das zu entscheiden, insbesondere weil er noch nicht wieder voll fit zu sein scheint. Vielleicht eine Positiv-Negativ-Tabelle als Entscheidungshilfe machen. *grübel*

Gestern war er wieder arm, hat sich abgekapselt und wieder leicht abwesend. Heute vielleicht auch, oder er war nur extrem müde und fertig, jetzt läuft er nach dem TA Stress im Laufrad. Beim TA ist er sogar plötzlich aufgesprungen und am Boden gelandet :( Aber keine Verletzungen scheinbar.

Puh, Glück gehabt und Mausschutzengel dabei. Habe ich auch mehrfach und wiederholt bei Mäusen beobachten können, dass das Laufrad zum Stressabbau genutzt wird. Als ob sie sich die Anspannung ablaufen - da werden offenbar dieselben Endorphine freigesetzt wie bei menschlichen Langstreckenläufern, was ihnen hilft "runterzukommen".
 
Glück triffts leider nicht ganz, zumindest nicht in Summe, er hatte kurz nachdem ich geschrieben habe wieder seine fokalen "Schwanzanfälle", saß verängstigt und regungslos unter der Brücke. Dann, nach einer Stunde war alles wieder etwas besser. Also ja, Auslöser definitv Stress, das Trommeln war auch nicht willkürlich sondern völlig unkontrolliert. Wenn ich seinen Zusand vom Vortag miteinbeziehe, dann war das abzusehen. Es sind immer fast etwa zwei Tage, in denen er auffällig ist, dann steigert sichs bis es zum Ausbruch kommt. Er hat auch nie das typische Schmerzgesicht, immerhin. Danach wirds i.d.R. schnell wieder besser und es ist wochenlang Ruhe. Hoffentlich auch dieses mal.

Heute früh hat er zumindest wieder Leckerli genommen, Kopf aus dem Mauseloch, schnapp und weg.

Das Röntgen können sie sich sparen, das tue ich ihm nicht an. Was änderts schon, gar nichts, ausser, dass er eine gehörige Dosis Strahlung abbekommt und das auch noch unter Narkose. Leider muss ich ihn trotzdem mitnehmen, Rambo braucht eine Begleitperson und somit wäre er der Einzige im Stall. Das geht gar nicht. Also soll er sich während Rambo operiert wird an Mariechen kuscheln. Gestern haben sie während wir 45 min gewartet haben alle in der TB geschlafen, sie nehmens also relativ gelassen. Hoffentlich am Donnerstag auch.
 
Hallo Diener,
als denkbare, wenn auch nicht sehr wahrscheinliche, Ursache für die Anfälle von Amadeus, käme eine Herzschwäche infrage. In diesem Fall könnte man auf dem Röntgenbild eventuell eine Herzvergrößerung feststellen. Allerdings ist das meiner Ansicht nach eher eine Ausschlußdiagnose, also um auszuschließen, daß die Anfallssymptome durch eine Herzschwäche verursacht werden. Zu der Symptomatik paßt das eigentlich nicht sehr gut. Ansonsten wären auf einem Röntgenbild Raumforderungen zu erkennen, also Tumoren in der Brusthöhle, eine schwere Lungenerkrankung, (die aber sicher zu Atemnot geführt haben müßte), oder Wasser in oder auf der Lunge (auch hier müßte die Maus Symptome von Atemnot zeigen). Eine weiterführende Diagnose, also eine Diagnose mit Therapieoption würde ich eher nicht erwarten. Von daher ist der notwenige Aufwand und das Risiko (der Narkose) gemessen am zu erwartenden Nutzen eher als nicht besonders günstig zu bewerten. Ich würde die Maus vermutlich auch nicht röntgen lassen. Die Strahlenbelastung halte ich weniger für problematisch.

Da schließe ich mich an: Alle Daumen sind gedrückt für Donnerstag. *drück*
Viele Grüße
Fufu
 
Amadeus gehts leider immer noch nicht wirklich besser.
Er hat nach wie vor seine Absencen und fühlt sich sichtlich unwohl. Zwischendurch dreht er schon seine Runden, Leckerli lässt er sich auch nicht immer kampflos abnehmen, aber hat in absoluter Ruhe (und nur da!) eine Drehbewegung oberhalb der Beine nach links. Es ist also nicht nur der Kopf. Wobei der Körper evtl doch auch nur dem Kopf folgt, sicher kann man das nicht sagen. Darum liegt er meist leicht auf der linken Seite, dann kann das nicht passieren.

Für eine Erkrankung im Ohr halte ich es nicht, da müsste doch irgendeine Entwicklung der Krankheit zu beobachten sein, oder?

Epillepsie ist damit wohl auch auszuschliessen, sieht nach einem einseitigen Herd aus.

Bleibt eine Raumforderung, ein Parasit oder eine Folgeerscheinung eines Schlaganfalls.

Was meint ihr dazu? Bis auf den Parasiten bin ich machtlos, Panacur ist jetzt auch nicht aktuell, aber wenns nicht besser wird, dann habe sehe ich keine andere Möglichkeit, als es damit nochmals zu versuchen, in Kombination mit Chloramphenicol.
 
Liebe diener,
kannst Du das genauer beschreiben? *drück*

aber hat in absoluter Ruhe (und nur da!) eine Drehbewegung oberhalb der Beine nach links.

So ist das schwer nachzuvollziehen. Bezieht sich das auf die Vorder- oder Hinterbeine? Meinst Du das linke Bein? Dreht sich das nach außen? Oder dreht sich der Körper nach links?

Es gibt verschiedene Arten von Epilepsien. Von den typischen "Krampfanfällen" bis hin zu Absencen, bei denen der Patient kurzzeitig "weggetreten" ist. Schau mal, ob die Maus in diesem Zustand reagiert, wenn Du beispielsweise Deine Hand der Maus näherst, oder ob sie wirklich "weggetreten" ist. Wie ist die Atmung im "Anfall"? Es könnten differentialdiagnostisch auch Schmerzanfälle sein, da würde die Maus aber auf die Hand reagieren. Zudem gibt es sehr viele Ursachen für epileptische Anfälle. Sie können auch Folge diverser Hirnschädigungen sein und kommen beispielsweise auch nach Hirn- oder Hirnhautentzündung vor. Es ist also durchaus denkbar, daß diese Anfälle als Folgeschaden der Infektion entstanden sind, die dabei gar nicht mehr aktiv sein muß. Auch motorische Störungen, also Störungen der Bewegung, können infolge von Hirnschädigungen auftreten.

Die wichtigste Differentialdiagnose scheinen mir aber Schmerzanfälle zu sein. Die Maus hat auf jeden Fall "einen Schlag weg". Möglicherweise behält sie auch einen Schaden zurück. Ob das jetzt nur Folgezustände der durchgemachten Infektion sind, oder die Infektion noch nicht ausgeheilt ist, das ist schwer zu beurteilen. Möglicherweise muß man einfach ausprobieren, ob eine erneute Therapie mit Panacur und Chloramphenicol noch mal eine Besserung bringt oder nicht und dabei bedenken, ob das nicht eine zusäztliche Belastung für die Maus ist. *grübel*
Viele Grüße
Fufu
 
Er steht auf den Hinterbeinen und dabei dreht der gesamte Körper, wahrscheinlcih ausgehend vom Kopf, nach links. Langsam, wie beim Scannen. Die Hinterbeine bleiben dabei da wo sie sind, Danach wie die Schreibmaschine zurück in den geraden Ausgangszustand und wieder von vorne. Und das nur in Ruhe, bzw beim Fressen, beim Putzen. Begleitet wird das von den leichten Abcensen, besser beschreiben könnte ich es als "Freezes".

Er reagiert auf meine Hand, teils normal, teils verspätet. Er har kein Schmerzgesicht, keine Schonhaltung, keinen Buckel. Er klettert, er läuft. Im Laufrad läuft er schnurgerade, er läuft auch vermehrt. Früher war er was das Laufen betrifft eher faul, er war ein Kletterer. Jetzt ist das umgekehrt. Ich vermute, er umgeht die Symptome so zumindest temporär.

Ich glaube nicht, dass er Schmerzen hat. Ich glaube aber umso mehr, dass er Angst hat und nicht weiss, wie ihm geschieht. Das steigert sich dann bis hin zu wildem Herumspringen. Gestern ist der gegen das Gitter gesprungen, zwei Sprossen geklettert, danach wieder weggesprungen, dann ins Laufrad gesprungen, kurz gelaufen, wieder raus, usw. Und mit Springen meine ich große, weite Sprünge. Das sah panisch aus. Ein bisschen in Ruhe mit ihm reden, mit einem Leckerli ablenken hilft kurzzeitig.

Die meiste Zeit liegt er linksseitig auf seinen Podestchen, weil er allgemein ziemlich fertig ist. Allerdings bedeutet "die meiste Zeit" nicht zwingend einen Großteil seiner Zeit, es beschreibt nur die Zeit, in der ich ihn sehen kann. Ich muss arbeiten und schlafen, in der Zeit, in welcher ich ihn beobachte ist grundsätzliche die faule Phase bei den Mäusen angesagt.

Ich hab mir mittlerweile schon Baldriantropfen überlegt, das senkt seine Aufregung und damit auch die Wahrscheinlichkeit für akute Anfälle. Ein Tropfen aufs Leckerli wird nicht schaden, nur die ideale Dosis ist halt fraglich. Wenn ein Tropfen nchts nützt, dann am nächsten Tag zwei Tropfen, rein symptomatisch also, solange bis er ein bisschen entspannter wird (ich will ihn nicht ausknocken!). Das Problem wird vermutlich aber sein, dass er das Zeug nicht anrühren wird. Einzige Hoffnung: VitB könnte er wahrscheinlich auch pur trinken, er trinkt primär von der Tränke, welche damit angereichert wurde, obwohl er zwei Ausweichmöglichkeiten hätte. Und VitB ist ebenfalls herb.

Was meint ihr, ein Versuch wert? Wenn ich die Krankheit nicht behandeln kann, dann will ich die Symptome lindern, Amadeus zuliebe.
 
Ehrlich, das sind die merkwürdigsten Symptome, von denen ich bei einer Maus jemals gehört oder gelesen habe. *grübel*
Gut. Wenn die Maus reagiert, dann ist es keine Epilepsie.
Das Wegdriften nach links kann eine Muskelschwäche der linken Körperhälfte sein, wie bei einem Schlaganfall. Aber das paßt nicht, weil die Maus dann Probleme auch mit der linken Vorderpfote beim Essen haben müßte und außerdem nicht normal laufen könnte - was ja offensichtlich nicht der Fall ist.
Bleiben Störungen des Gleichgewichtssinnns und der Tiefensensibilität. Störungen des Gleichgewichtssinns müßten dann aber auch bei Bewegung auftreten und sich in Kreiseln oder ähnlichem äußern.

Diese plötzlichen Sprünge sind sehr merkwürdig.
Wie ist jetzt die Situation mit den anderen Mäusen?
Kratzt er sich noch?

Ich würde vielleicht doch mal ein Schmerzmittel versuchen, nur zum Ausschluß, ob sich die Symptome darunter bessern. (Bei Katzen gibt es ein Hyperästhesie-Syndrom, das ich aber bei Nagern nicht gefunden habe.)
Ist die Maus mal gespottet worden? Das könnte man auch noch überlegen, da Du anfangs geschrieben hast, daß sich die Maus verstärkt gekratzt hatte.

Baldrian kannst Du versuchen. Ich würde aber mit einer geringeren Dosierung beginnen, also das Baldrian 1:10 verdünnen und davon einen Tropfen geben.
Viele Grüße
Fufu
 
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