Fragliche Erkrankung kastrierter Bock

Ehrlich, das sind die merkwürdigsten Symptome, von denen ich bei einer Maus jemals gehört oder gelesen habe. *grübel*
Finde ich gar nicht sooo merkwürdig, passt alles zusammen. Irgendwo, entweder linksseitig extrapyramidal oder rechtsseitig payramidal ist etwas im Gange.
Stell dir normales Scannen vor, aber einseitig und mit dem ganzen Rumpf. Thats it.

Wenn die Maus reagiert, dann ist es keine Epilepsie.
Dann sind es keine generalisierten Anfälle. Fokal kann dennoch sein. Wenn die Epilepsie nur Symptom und keine eigentliche Krankheit darstellt, dann passt es wirklich zusammen.

Bleiben Störungen des Gleichgewichtssinnns und der Tiefensensibilität. Störungen des Gleichgewichtssinns müßten dann aber auch bei Bewegung auftreten und sich in Kreiseln oder ähnlichem äußern.
Nichts dergleichen ist der Fall. Vor allem würde bei einer Ohrensache / Gleichgewichtsorgansache nur eine tatsächliche Bewegung in einer Ebene etwas nützen, nicht aber Laufen auf dem Stand -> Laufrad.

Diese plötzlichen Sprünge sind sehr merkwürdig.
Wie ist jetzt die Situation mit den anderen Mäusen?
Kratzt er sich noch?
Er kapselt sich oft ab, kann aber an der Müdigkeit liegen, war früher auch oft so. Er meidet aber keine anderen Mäuse. Kratzen ist "normal", Nervosität eben.
Ich würde vielleicht doch mal ein Schmerzmittel versuchen...
Done. Aber zögerlich und deshalb wahrscheinlich zu wenig. Keine Änderung.
Ist die Maus mal gespottet worden?
Nein, bisher kein Bedarf dafür. Würde in der jetzigen Situation nur Stress bedeuten, das Kratzen ist wirklich innerhalb der Norm einer nervösen Maus. Wenn es ihm besser geht, dann gehe ich alle spotten lassen.
Baldrian kannst Du versuchen. Ich würde aber mit einer geringeren Dosierung beginnen, also das Baldrian 1:10 verdünnen und davon einen Tropfen geben.
Ok, danke. Werde ich machen. Irgendein bestimmtes Präparat empfehlenswert? Ich will ja nicht irgendeine Baldrianmixtur nehmen, die anderen Bestandteile sind nicht unwichtig.
 
OK, weiter gehts:
Lt. diversen Farmaus"seiten" sind folgende Pflänzchen auch zur Beruhigung:

Baldrian
Johanniskraut
(Zitronen)Melisse
Dill
Gänseblümchen.

So, wo bekomme ich die ersten drei denn in mäusegerechter Darreichungsform her? Blöde Frage, ich weiss, aber im Supermarkt habe ich das nicht gesehen. Die Darreichungsform soll natürlich auch mäusetauglich sein, also keine Säfte oder Pillen.

Wieviel Melisse und Johanniskraut darf denn verfüttert werden? Und welche Teile davon?
 
Die einfachste Darreichungsform wäre als Tee aus einer Apotheke oder einem Naturkostladen.

Und ich bin mit Deinem Gedankengang nicht ganz einverstanden: Pyramidal, also die Pyramidenbahn betreffend, ist ja die Willkürmotorik. Da passen die Symptome meiner Ansicht nach nicht, da sie ja nur in Ruhe und nicht bei Bewegung auftreten. Das spricht gegen eine Störung der Pyramidenbahn. Bei der fokalen Epilepsie hat man zwar keine Bewußtseinsstörung, aber eben in einer Körperregion ausgelöste Störungen, beispielsweise Krämpfe. Das paßt für mich auch nicht wirklich. *grübel*

Mir ist jetzt noch ein ganz anderer Gedanke gekommen. Aber bitte, das soll keine Kritik sein und ich kann damit auch total daneben liegen. Der Gedanke ist, ob es nicht sein kann, daß die Maus irgendwie eine Dosis zuviel an Pyrethroiden abbekommen haben könnte. *grübel* Diese Substanzen können neurotoxisch wirken und ebenfalls zentralnervöse Störungen verursachen, unter anderen eine erhöhte Erregbarkeit und Reiz-Überempfindlichkeit, gesteigerte Aggressivität, Krämpfe und Ataxien, unkontrollierte Bewegungen, sowie diverse Mißempfindungen durch Störung der Funktion peripherer Nerven. Die Substanz kann sich im Körper anreichern. Vielleicht könntest Du bei der notwendigen Käfigdesinfektion auf Chlorbleiche ausweichen? *grübel* Auch 70%iges Ethanol für 30 Sek. tötet E. cuniculi wohl zuverlässig ab.
Aber wie gesagt, das muß nicht die Ursache sein. Ich versuche nur, alle Möglichkeiten zu überdenken.
Viele Grüße
Fufu
 
Die einfachste Darreichungsform wäre als Tee aus einer Apotheke oder einem Naturkostladen.
Das wird nicht hinhauen, wenn ichs ins Wasser gebe, dann schlabbern alle davon. Hmmm... Naturkostladen... du meinst die Bioläden, die jetzt überall aus dem Boden spriessen? Haben die frische Kräuter wie Johanniskraut? Apotheke? Ich finde leider nichts über die Dosierung bei Mäusen, ansonsten würde ich irgendwas kaufen und entsprechend anpassen. Bei den Baldriantropfen ist ja üblicherweise auch Alkohol dabei, fällt damit auch raus, oder?

Bei der fokalen Epilepsie hat man zwar keine Bewußtseinsstörung, aber eben in einer Körperregion ausgelöste Störungen, beispielsweise Krämpfe. Das paßt für mich auch nicht wirklich. *grübel*
Fokale Anfälle passen schon, sogar sehr gut, siehe unkontrolliertes Schwanztrommeln. Aber ja, wie du sagst, nicht pyramidal, mein Fehler. Ist aber eigentlich alles relativ egal, er hat etwas Neurologisches und die Symptome machen ihm sehr zu schaffen. Also muss das gedämpft werden, zumindest so lange, bis man etwas weiss (falls dieser Fall jemals eintreten sollte).

Pyrethroiden...
Woher denn? Diese exzessive Reinigung und die medikamentöse Therapie begann ja erst nach den ersten beiden Anfällen. Wirken die nicht cholinerg? Schlecht zu checken, Pupillen, Schweiss, Puls... lässt sich für mich nicht feststellen bei einer Maus. Ich habe den Stall das letzte mal vor zwei Wochen richtig saubergemacht, seither war ich am Backen und grob Reinigen, wie ihr es vorgeschlagen habt. Da dürfte eigentlich nicht übrig sein, was vor drei Tagen zu wirken beginnt, dann auch nur bei ihm. Oder was meinst du, wie könnte er damit sonst in Kontakt geraten? Frischfutter? Keine Sorge, das wird verschmäht, bestenfalls ein Häppchen Dill. Kein Apfel, Karotte, Birne, Gurke, Tomate, Melone, Waldbeeren, usw, er rührt das Zeug nicht an. Niemand rührt das an. Ich verstehe es selbst nicht, diese Mäuse hassen jede Art von Frischfutter, von klein an. Die mögen auch kein Nutrical, kein Apfelmus, keine Fruchtzwerge, kein Joghurt, kein Käse.
 
Hier Beispiele für alkoholfreie Baldrianzubereitungen:

https://www.amazon.de/BALDRIANFL%C3%9CSSIGKEIT-TROPEN-Alkoholfrei-1000mg-30ml/dp/B00014HNXW

https://www.amazon.de/Salus-Schoenenberger-Baldrian-Heilpflanzensaft-200-ml/dp/B0029W2Y92

Alkoholfreier Johanniskrautpreßsaft:

Salus Natur-Arzneimittel GmbH & Co KG - Schoenenberger® Johanniskraut, Naturreiner Heilpflanzensaft

Ansonsten gibt es das auch als Dragees. Du kannst ein Dragee zermörsern und mit Wasser verdünnen, so wie mit dem Tebonin.

Pyrethroide sind beispielsweise in Bactazol enthalten. ("Begonnen hat alles vor etwa 5 Wochen, die vermeintlich kranke Maus - Amadeus - zwickte ein Auge ganz eng zusammen. (...) Also gleich ab mit ihm (plus Begelitung) zum TA meines geringsten Misstrauens.(...) Die Therapie begann und die Ställe wurden wöchentlich mit Bactazol gereinigt, auch die Gitter, jede einzelne Schraube (...)" Ich hatte das so verstanden, daß die Anfälle dann erst später aufgetreten sind. Aber Du wirst das sicher besser im Kopf haben, ob es da einen Zusammenhang geben könnte.
Viele Grüße
Fufu

Edit: Versuch mal das Haselnußmus von Rapunzel für die Medikamentengabe. Aber das Mus, nicht die Creme.
 
Danke für die Links!

Ich habe jetzt getrocknete Baldrianwurzeln, getrocknetes Johanniskraut und getrocknete Zitronenmelisse gekauft. Er hat sich's kurz angesehen und ist dann angewidert weg. Was denn sonst. Glücklich wirkt er nicht, sitzt allein in der Röhre im anderen Stall. Aber das heißt bei ihm nichts, er will oft seine Ruhe, immer schon. Hoffentlich ist's auch jetzt so.

Gänseblümchen habe ich auch, trocknen gerade, morgen Abend dann bekommt er sie.

In der Apotheke hieß es, es gibt keine alkoholfreien Baldriantropfen ;) Sehr kompetent.

Ich glaub, ich mach einen Tee aus der Melisse, lasse ihn abkühlen und dann trinken eben alle davon, wenn's ihnen schmeckt. Was bleibt mir sonst auf die Schnelle übrig.

Nein, diesen Irrsinn habe ich gestartet, nachdem er die ersten Symptome gezeigt hat, Sonntag war das mit dem Auge und wobei Tage darauf das mit der Abwesenheit wo ich ihn einfach rausnehmen konnte. Zumindest hab ich's so in Erinnerung. Ich prüfe das, meine Freundin wird's noch genau wissen. Aber guter Tipp, danke! Nur selbst falls es zutrifft, was mache ich dagegen?
 
Last edited:
Auf Grund der von Dir beschriebenen Symptome, die die Maus hat, kommt noch das Gleichgewichtsorgan in Frage. Wurde die Maus mal auf Milben im Gehörgang untersucht?

Es gibt auch noch das "Idiopathische Vestibularsyndrom", was aber im Normalfall bei Alterspatienten auftritt und oft mit dem Schlaganfall verwechselt wird, wegen der ähnlichen Symptome.

Bei Hunden wird gegen das Vestibularsyndrom Karsivan gegeben, was allgemein die Durchblutung verbessern soll, Wirkstoff ist Propentofyllin. Ich schlage vor, dass Du das morgen mal mit Deinem Tierarzt durchsprichst, wenn der kleine Kerl ohnehin mit dort ist. Auf der folgenden Seite im Video sieht man ganz gut, wie sich so ein Tier verhält, vielleicht trifft das auch auf die Maus zu:
Idiopathisches Vestibularsyndrom

Was als homöopathisches Zusatzmittel begleitend gegeben wird ist hier zu lesen:
Vestibularsyndrom
 
Danke für die Info. Die ist mir jedoch nicht neu, das habe ich gleich bedacht und die TÄ haben's auch gleich ausgeschlossen, das war so schnell verworfen, daran habe ich seither gar nicht mehr gedacht. Das passt gar nicht. Kopf gerade, er driftet aufrecht als Ganzes weg, die Y- Achse bleibt gerade. Er kann normal laufen und klettern. Kein Nystagmus. Ohren sehen aus wie sie sollen (heißt aber wenig, ich weiß). Er legt sie nichtmal an. Es tritt ausnahmslos in Ruhe auf. Hätte er eine Störung des Gleichgewichtsorgans, dann würde nur eine Veränderung in einer Ebene Abhilfe verschaffen, dafür müsste er vom Fleck kommen, die räumliche Lage müsste sich ändern. Wie bei Übelkeit als Beifahrer im Auto, da ist es eben umgekehrt. Er bewegt sich im Laufrad aber nicht von der Stelle. Und beim Klettern ist er sicher, gerade nach oben, kopfüber, seitlich, alles kein Problem. Aber an Milben im Ohr habe ich gar nicht gedacht! Ich werde das morgen explizit zur Sprache bringen, vielleicht sind die abwechselnd aktiver und dann wieder nicht, vielleicht gibt's da atypische Erscheinungen. Es würde theoretisch zum Beginn der Ganzen passen, Erkältung. Wenn er einen Luftzug erwischt hat, deshalb das Auge betroffen war (das kenne ich selbst regelmäßig), auch das Ohr betroffen ist (auch das kenne ich), sich dann auch an dieser Stelle Milben oder Bakterien ansiedeln weil's dort so schön warm und feucht ist, er deshalb ausrastet und sich gar nicht mehr eingekriegt, teils reflektorisch mit dem Schwanz trommelt... Man kann sich so viel zurechtrücken ;) Eine solche oder ähnliche Erkrankung würde ALLES erklären. Aber dass es so lange anhält, ist auch wieder seltsam. AB hat er ja auch bekommen, direkt ins Ohr muss es ja nicht gehen, Wirkung gibt's auch so. Aber gegen den Parasiten spricht, dass er kein Gramm abnimmt, sich nicht so viel putzt und kratzt, sondern nur vermehrt, er fühlt sich halt unwohl. Kann natürlich sein, dass ein Parasit schon da war, sich auch dort angesetzt hat und er jetzt unter den Folgeschäden leidet. Wie soll man das denn differenzieren?

Ich denke, ich interpretiere teilweise schon ganz viel in nichts hinein. Als ich heimkam haben alle Alarmglocken angeschlagen, so jämmerlich wie er sich allein im Tunnel versteckt hat, teilnahmslos, fix und fertig, appetitlos. Dann steckt er sich, gähnt, putzt sich, nimmt seinen Kürbiskern, wandert rüber in den großen Stall, frisst da sein nächstes Käseleckerli gemeinsam mit Rambo, klettert ein wenig herum, geht ins Laufrad und bettelt anschließend um das nächste Leckerli.

Dennoch, gesund ist er definitiv nicht. Ich konzentriere mich morgen also wieder aufs Ohr. Nur was kann man da EFFEKTIV machen? Maus ist nicht Hund. Ich bespreche das und gebe wie immer Feedback.
 
Last edited:
Er kann normal laufen und klettern. Kein Nystagmus. Ohren sehen aus wie sie sollen (heißt aber wenig, ich weiß). Er legt sie nichtmal an. Es tritt ausnahmslos in Ruhe auf.

Deshalb habe ich überlegt, ob es nicht eine Störung der extrapyramidalen Bahnen, z.B. der Tiefensensibilität sein könnte. So etwas tritt auch infolge von Infektionen auf. *grübel* Aber es hat keine praktische Konsequenz, leider. *seufz*
Viele Grüße
Fufu
 
Vielleicht ist der Infekt noch aktuell und man kann therapieren. Ich hoffe es sehr. Morgen bin ich schlauer.
 
Rambo:
Das Ding reichte bis in die Kutis, nicht weiter. Komplett entfernt. Befund kommt in einer Woche, vielleicht erst die Woche darauf.

Amadeus:
Nach wie vor ratlos. Beim Abtasten fragliche (weil so minimale) Vergrößerung der Leber. Kann auch von der Medikation stammen. Ursache somit unklar. Symptome können theoretisch daher kommen. Ist aber komisch, dass er von Anfang an Symptome hatte und die Vergrößerung so geringfügig ist. Nun Versuch mit Homöopathie, das Gebräu heißt passend zum Organ "Hepar". Weiterhin VitB. Hilft beides.

Alle Mäuse gespottet.

Als wir gehen wollten lag Amadeus komplett auf der Seite, sah präfinal aus. Panik bei mir und ich hab ihn angegriffen. Er war nur erbost. Jetzt frisst er, trinkt und ist wieder so wie gestern, ein bisschen ruhiger. Normal war das nicht, aber das ist eine Narkose sowieso auch nicht. Er jagt mir immer wieder große Schrecken ein und schlussendlich ist er nur müde. Solange es dabei bleibt, darf er das gerne weiterhin machen. Seine Ohren sind unauffällig soweit man sehen kann. Symptome wären auch asymptomatisch. Also heißt es weiterhin Daumen drücken.
 
Das freut mich doch, dass die Op gut verlaufen ist und es kein sehr tiefgehendes Gewächs war. =)

Mit Amadeus wird es ja immer mysteriöser *grübel* wie war er eigentlich vor Beginn seiner ganzen Krankengeschichte vom Wesen her?
 
Rambo: gut. Super, daß Du eine Histologie machen läßt, ich drücke beide Daumen für ein gutes Ergebnis.

Amadeus: Hast Du ihn doch röntgen lassen oder warum bekam er eine Narkose? Oder bringe ich da was durcheinander? Vielleicht könntest Du es mit Mariendistel versuchen, das wird bei Lebererkrankungen und sogar bei Vergiftungen gegeben. Für Mäuse ist es als Futtermittel geeignet. Mal sehen, ob ich eine Zubereitung finde, die man der Maus geben könnte.
Viele Grüße
Fufu
 
Amadeus war ein kleiner Grantler, immer am höchsten Punkt des Stalls, recht ruhig, viel beobachtet, recht viel alleine aber doch kein richtiger Einzelgänger. Hätte er einen Beruf, dann wär's beim Geheimdienst. Er war immer da, auch wenn man ihn zuerst gar nicht gesehen hat. Freundlich ja, höflich nein, ständig am Klettern, ständig am Niesen.

Er ist jetzt also nicht völlig anders, nur extremer und weniger agil, dafür teilweise äusserst nervös. Aber sein eigentliches Wesen ist schon noch da, er ist nach wie vor Amadeus, der kleine Egozentriker.

Die Narkose bekam er weil es noch niemand geschafft hat ihn zu halten. Und ja, es wurde so ziemlich alles durchprobiert, auch von TÄ. Und für die Untersuchung der Ohren, sowie das gründliche Abtasten muss er nun mal stillhalten.
 
Wie verheilt die OP-Wunde? Gehts der Maus besser?

Ich habe erstmal "Grantler" nachsehen müssen, das ist jenseits des Weißwurstäquators kein bekannter Begriff ;-)

Hepar Sulfuris deckt sowohl die Ohrenschmerzen, als auch die vorher vermutete Bronchitis ab, welche Potenz wurde verordnet? Gab es da schon Besserung?
 
Hallo!

Rambo: Die Wunde verheilt gut, keine Komplikationen, topfit, versucht ständig Marie zu "beglücken", frisst wie einer, der die Magersucht überwunden hat und verhält sich genau wie immer.

Amdaeus: Hepar ist ebenfalls nur ein Irrgarten und ein Strohhalm, er nimmt es sowieso nicht mehr. Am Samstag Abend hat er sich in die Ecke gekauert, den Kopf im Streu vergraben, nachdem er begonnen hat sich unkoordiniert zu bewegen, immer seitlich umkippte und auch den Kopf schief gehalten hat. Er fraß nicht, er trank nicht. Schmerzgesicht hatte er keines, aber fix und fertig war er dennoch. Dann am Sonntag plötzlich stand er auf und ging zu den anderen beiden ins Haus. Nach ein paar Stunden kam er raus, fraß wie ein Scheunendrescher etwa ein Dutzend große Mandelsplitter, ein Pellet, Leckerli, trank fleissig, wühlte herum, kletterte. Immer noch tollpatschig, aber jedenfalls weit besser und fast wie vorher. Seit gestern Abend jedoch ist es wieder so wie Samstag. Teilnahmslos, ins Eck gekrümmt und neuerdings sogar ist sein Auge zugeschwollen. Ich fürchte, die Wahrscheinlicheit des Tumors ist nun beinahe schon eine Tatsache. Mit Baytril haben wirs dennoch versucht, sollte es doch etwas anderes sein. Da er nichts nimmt, schmierten wir es ins Fell und auf die Pfote. Gestern knabberte er sogar kurz an einem mit Baytril versetzten Leckerli.

Ich war schon so weit, ihn erlösen zu lassen, zwei mal. Ich glaube aber, er will noch nicht gehen. Immer wieder steht er auf, steigt sogar ins Laufrad, dreht ein paar Runden, knabbert etwas, geht sogar kurz zu den Anderen. Einen Lebenswillen hat er also noch, ansonsten würde er aufhören zu fressen. Erst wenn dieser Wille erloschen ist, ziehe ich es in Betracht. Ich will keinesfalls, dass er gegen seinen Willen herausgerissen wird, um seine letzte Stunde unter größter Angst und Einsamkeit verbringen zu müssen. Die Leichtfertigkeit mit der an eine Euthanasie herangegenagen wird ist leider eine häufige Tatsache. Wenn er nicht mehr will und nicht binnen kurzer Zeit von uns geht, DANN erlöse ich ihn. Was er da bei seiner eintägigen Erholung gezeigt sagt, spricht sehr dafür, dass es sehrwohl wieder besser werden kann (PRIND evtl, wer weiss das schon). Diese Chance will er anscheinend haben, die Hoffnung ist noch nicht ganz verschwunden, die Möglichekit bekommt er.

Ich glaube nach wie vor nicht an eine Ohrengeschichte als Ursache, das sieht aufgrund der Halbseitenschwäche sehr neurologisch aus, die Kopfschiefhaltung kam auch erst neu dazu, er wurde ja auch mit Chloamphenicol im Vorfeld behandelt. Ich denke, es war von Anfang an kein Parasit, sondern ein Schlaganfall aufgrund eines Tumors.

Inzwischen bekommt er Baytril bestenfalls auf die Pfote, das mit dem Fell lasse ich bleiben, das macht mehr Stress, als dass es nützlich ist. Viel Ruhe wird ihm gegönnt, eine Auswahl an Leckerli hat er auch, einen Trinknapf mit Wasser und VitB ebenfalls. Und für jede Kletteraktion und jedes verputzte Leckerli erntet er auch noch Lob *anbet*
 
Amadeus musste leider über die Regenbogenbrücke geschickt werden. Ich glaube, er wollte nicht mehr, hat nicht gefressen und getrunken, lag schmerzgeplagt herum. Ein schönes Ende hatte er dennoch nicht, ich habe ihn aber bis zum letzten Atemzug gehalten. Wenigstens wusste er, dass er nicht alleine war.

Danke für eure Hilfe in diesem Thread. Kann geschlossen werden.
 
Das tut mir wirklich Leid. *traurig*
Aber Du hast wirklich alles getan, um dem kleinen Kerl zu helfen - mehr hätte niemand tun können. Du hast ihn nicht im Stich gelassen. Leider kann man manchmal einfach nicht helfen, wenn eine Maus sehr krank ist.
Ich denke, Du hast auch den richtigen Zeitpunkt gewählt, auch wenn das kein wirklicher Trost ist. Du bist eine wirklich gute Mäusefreundin.
Liebe Grüße
Fufu
 
Du bist eine wirklich gute Mäusefreundin.
Eher nicht, stattdessen bin ich ein Mäusefreund ;-)

Jetzt heisst es neue Gesellschaft für Mariechen und Rambo finden, ich hoffe, ein Tierheim hat etwas für uns.
 
Eher nicht, stattdessen bin ich ein Mäusefreund ;-)

Der ist gut! Da habe ich ja sauber falsch gesext, :D
Viel Glück bei Deiner Suche auf jeden Fall. =)
Hier im Forum gibt es auch einen Vermittlungsbereich, man kann auch Gesuche aufgeben. Der Erfolg hängt aber immer davon ab, ob man in einer mäusereichen Gegend wohnt oder eher in der "Diaspora".
Man kann aber auch einfach mal Glück haben.
Viele Grüße
Fufu
 
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