Fragliche Erkrankung kastrierter Bock

diener81

Wusel-Experte*in
Messages
465
Reaction score
0
Hallo Mäusegemeinde!

Ich bitte euch um Rat, sowie um Mitteilung eurer Erfahrungen, solltet ihr diesbezüglich welche haben.

Ich habe eine mittlerweile nur mehr vierköpfige Mäusegruppe, drei Kastraten aus einem Wurf, geboren bei mir daheim und eine Mäusedame. Die Mäuse haben sich grundsätzlich zu einer sehr harmonischen Gruppe entwickelt, der Rudelführer war von Beginn an die damals schon erwachsene, drei Monate ältere Dame. Weshalb ich bei einer fraglichen Erkrankung eines Bockes auf die Hirarchie eingehe, erfahrt ihr später im Text.

Wie oben geschrieben entwickelt nun einer der Böcke ein sehr merkwürdiges Verhalten und zeigt schwer deutbare Symptome, auch für die Tierärtze (beide zumindest relativ mäusekundig) bei denen ich war.

Begonnen hat alles vor etwa 5 Wochen, die vermeintlich kranke Maus - Amadeus - zwickte ein Auge ganz eng zusammen. Keine Schwellung sichtbar, kein Ausfluss, normales Verhalten. Zwischenzeitlich war das Auge auch wieder offen, ich konnte rein gar nichts Ungewöhnliches Entdecken. Ob nun Verletzung oder Entzündung, ich habe Augentropfen verabreicht und zwei Tage später war alles wie vorher. Danach begann das vermehrte Kratzen, an unterschiedlichen Stellen am Körper. Amadeus wurde sichtlich nervöser und zog sich ein klein wenig zurück. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass er sich immer gerne etwas abgekapselt hat, während alle am Boden im Stall herumwuseln, erklimmt er den höchsten Punkt in einem der beiden miteinander verbundenen Ställen und späht herab, isst dort oben und teilweise döst er dort auch vor sich hin. Aber innerhalb einer Woche nach der Augensache steigerte er dieses Verhalten.

Dies führte zu dem Gedanken meinerseits, dass er möglicherweise unter parasitärem Befall leide. Wir hatten zwei Monate zuvor eine mittlerweile leider verstorbene Mäusedame mit E. Cuniculi. Ihr Verhalten war ähnlich, allerdings kam das Auge erst zum Schluss. Da sich der Parasit aber willkürlich und nicht nach einer bestimmten Reihenfolge an die Organe bindet, stellt diese Tatsache kein Ausschlusskriterium dar. Also gleich ab mit ihm (plus Begelitung) zum TA meines geringsten Misstrauens. Ich schilderte die Geschichte, gab die Kotproben ab (Ergebnis ohne Befund) und bekam wieder Panacur. Ein frisches Fläschen Chloramphenicol hatte ich korrekt gelagert noch zuhause. Die Therapie begann und die Ställe wurden wöchentlich mit Bactazol gereinigt, auch die Gitter, jede einzelne Schraube, jeder Verschluss, die komplette Einrichtung wurde neu gekauft (sie bekommen eh laufend etwas Neues, aber in diesem Fall eben alles, leider notwendig falls Parasit).

Noch am selben Abend hörte ich einen lauten Schrei im Stall und sah Amadeus, wie er regungslos im Eck stand. Er fixierte mich zwar mit seinem Blick aber bewegte sich keinen Millimeter. Ich dachte an Streit und hoffte, dass der Parasit nicht bereits im Gehirn angekommen war. Zur "Differentialdiagnose" bot ich ihm sein Lieblingsleckerli an und hielt es ihm direkt vor die Nase. Keine Reaktion. Also griff ich mit der Hand hinein und nahm ihn ganz einfach heraus. Das ist bei ihm eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, darum ist es auch NoGo für mich, aber irgendetwas stimmte nicht und ich musste nachsehen, ob er vielleicht eine Verletzung hat, ob der Kotabgang normal ist, etc. Er saß regungslos auf meiner Hand und starrte mich an. Ein paar Minuten später begann er langsam zu wuseln, kletterte auf mir herum, ich konnte normalen Kotabgang beobachten und setzte ihn daraufhin wieder zurück in den Stall. Dann verkroch er sich in eine Ecke und saß eine weitere Stunde fast regungslos da. Nur wenn die anderen Mäuse ihn berührten bewegte er leicht den Kopf in ihre Richtung. Nach dieser Stunde war alles wieder beinahe normal. Beinahe nur, weil er begann zu scannen, das tat er vorher nicht.

Am Folgetag dann ein noch größerer Schreck. Amadeus sprang wie von der Tarantel gestochen im Stall herum, auch gegen die Scheibe, völlig unkontrolliert. Dann lag er kurz am Boden auf der Seite, sprang wieder auf, richtete sich auf die Beine, putzte sich den dicken Blutpfropfen vom Mund (Zungenbiss!) und kippte dabei immer wieder seitlich oder nach hinten weg. Ich war mir nun sicher, dass der Parasit bereits das Gehirn befallen hat. TA- Besuch natürlich wieder o.B.

Ich beendete die 5- Tages Kur mit Panacur und verabreichte das AB insgesamt 11 Tage. In dieser Zeit kein für mich wahrnehmbarer Zwischenfall mehr. Ich bin aber auch nicht immer zuhause, also wer weiß, was da noch alles passiert ist. Seine Persönlichkeit jedenfalls entwickelte sich wieder zum Urzustand. Die zweite Panacur- Kur folgte, diese wurde letzte Woche abgeschlossen.

Bis vorgestern schien alles in Ordnung;

Wieder ein lauter Schrei, er saß wieder versteinert in der Kokosnuss. Allerdings nur sehr kurz, dann klarte er auf. Wieder nahm ich ihn auf die Hand, diemal wehrte er sich kurz ganz leicht, aber problematisch war es nicht. Er registrierte mich sofort und war auch beweglich, also setzte ich ihn gleich zurück. Dort begab er sich umgehend zu einer der Tränken, danach nahm er mein Entschuldigungsleckerli, danach zur Futterstelle.

Da er Medikamente hasst, egal ob auf Kürbiskernen (seine Leibspeise), Käse-, Walbeer-, Karotten-, Kräuter- oder Apfelleckerli, Bananenchips, getrockneten Mehlwürmern, Nüssen, Fruchtzwergen, Sanostol, usw, hat er das AB nur sehr widerwillig und teils inkomplett genommen. Festhalten schafft nichtmal ein TA, bei den anderen Mäusen kein Problem, aber Amadeus ist unhaltbar. Also startete ich eine zweite Kur mit Chloramphenicol. Wie viel er davon abbekommt, kann ich schwer sagen, er putzt es teils am Streu ab, teils nagt er darum herum, wenn ichs ganz dünn aber dafür flächendeckend einschmiere lässt er es fallen, manchmal aber isst er es schon, ein paar Krümel bleiben aber liegen. Das war vor vier Tagen.

Bereits gestern früh hat er es nicht genommen und ist mir stattdessen mit Schwanztrommeln begegnet. Er wollte auch kein normales Leckerli. Stattdessen begann er die Mäusedame zu besteigen und verhielt sich einem anderen Bock - Rambo - feindselig. Rambo ist die friedlichste und ruhigste Maus überhaupt, dennoch möchte er ihm wohl seinen Rang (welchen denn? Er gibt definitiv nicht den Ton im Stall an!) abkämpfen.

Gestern Abend wieder Schwanztrommeln. Kämpfe mit Rambo. Gegen den dritten Bock - Sylvester - hat er nichts, der kuschelt sich an ihn dran, während Amadeus selbst in dösendem Zustand gelegentlich mit dem Schwanz trommelt! Dabei ist Sylvester eigentlich der Macho im Stall, zwar gibt die Dame - Marie - grundsätzlich den Ton an, aber gleich danach schafft Sylvester die Verhältnisse im Stall, die er möchte und die anderen beiden passen sich an, sofern Marie nichts dagegen hat. Mit Rambo hingegen kämpft Amadeus so häufig, dass Rambo nur noch am Schreien ist, wenn er beim Laufen an irgendetwas anstösst, oder sich irgendeine andere Maus auch nur nähert. Rambo ist dabei aber nicht devot, wenn Amadeus sich nähert, dann gehen die Vorderpfoten hoch, das Fell sträubt sich und er schreit los, bevor Amadeus ihm zu nahe kommt. Distanz ist hierbei einzelne Centimeter bis teilweise sogar Millimeter. Wenn Amadeus sich trotzdem traut und zu nahe am Hintern schnüffelt, dann rollt der Mäuseball im Stall umher, bis zu drei Sekunden lang. Rambo denkt dann wohl, dass Angriff die beste Verteidigung ist. Verletzungen? JA! Rambo hat im Gesicht zwei winzige kahle Stellen. Die eine seit vorgestern unter dem Mund, die andere seit verganener Nacht deutlich über dem Auge. Man muss die Verletzungen nicht suchen, man muss aber schon etwas genauer hinsehen, sie sind sehr klein, sieht aus wie ausgerissenes fell. Etwa so groß wie ein Nadelstich (nicht Nadelkopf!). Heute um Mitternacht habe ich Amadeus in den zweiten Stall separiert, damit er nicht alleine ist, habe ich extra nachgesehen ob sein Schätzchen Marie auch im Hausi schläft. Um halb fünf dann hab ich sie wieder zusammengelassen. Bis kurz vor sieben kein Streit. Rambo schreit trotzdem gelegentlich wenn jamand an ihm ankommt, egal wo, egal wer. Rambo und Amadeus haben auch schon nebeneinander gegessen, alles ohne Probleme, ich denke, Amadeus hats vorerst kapiert. Leider musste ich dann in Arbeit.

So, ich fasse zusammen:
Meine Mäusehirarchie ist anders als üblich, dies ist jedoch aus der Historie heraus entstanden. Die beiden "schwächsten" Mäuse (die eigentlich beide immer noch sehr eigensinnig sind) und von Geburt an keinen Tag getrennt waren, bekriegen sich plötzlich. Von Amadeus gehen Drohgebärden aus, Rambo lässt sich das meist nicht gefallen, Silvester ist wie immer und Marie mutiert zum Sexobjekt für Amadeus. Die liebt ihn aber trotzdem, kuschelt sich häufig an ihn, sie putzen sich gegenseitig, obwohl Amadeus hierbei auch schon dominat wirkt und Marie sich freiwillig und aus heiterm Himmel unter ihn schiebt. Auch Rambo lässt sich putzen (aber nicht von Amadeus), aber auch dabei schreit er teilweise (kein Putzfiepen!). Rambo ist traumatisiert von den Prügelattacken von Amadeus und nach wie vor der Stärkere und weit Größere.

Nun gilt es für mich die Ursache dieses Desasters ausfindig zu machen und effektiv zu bekämfen.

Ehrlich gesagt glaube ich an keine Parasiten mehr. Sein Gewicht bleibt gleich, Appetit hat er wie immer, die anderen sind unauffällig. Also dachte in Epillepsie, es muss ja nicht immer ein generalisierter Krampfanfall sein, das Schwanztrommeln in Ruhe (!), sowie die teils zittrigen Bewegungen können auch fokale Krämpfe darstellen. Magnesiumreiche Nahrung bekommt er, Ruhe hat er an sich auch, zumindest wenn er das will.

Mittlerweile habe ich eine ganz andere Theorie;

Ausgehend vom Auge: Damals könnten die Rangkämpfe bereits begonnen haben, er wurde verletzt. Grundsätzlich ist Amadeus eine Maus, welche die Augen fast immer leicht zusammenkneift, also ein verlässliches Sinnesorgan waren sie wahrscheinlich nie für ihn (selbst nicht für eine Maus), nun ist es noch schlechter, vielleicht hat er ja einen Schaden davongetragen. Immerhin scannt er seither, bzw erstmalig wenige Tage darauf zum ersten mal beobachtet. Deshalb rastet er aus, dei extrme Aufregung artet in einem Krampfanfall aus. Ich therapiere ihn auf E.C., zwinge ihn zu seinen Leckerli so gut ich kann, das macht es noch schlimmer und wird aggressiv.

Ins Blaue geraten, aber es passt zusammen und bisher konnte kein TA etwas Sinnvolleres beisteuern. Immer nur Verdacht, was denn sonst bei einer Maus. Und wenn man sich die Anamnese zu Gemüte führt, war Verdacht auf E.C. legitim.

Um etwaigen Fragen vorzugreifen:

Marie ist 16 Monate alt.
Die Brüder sind 13 Monate alt.
Zwei Ställe, die miteinander verbunden sind:
100x50x60 und 60x40x50, die unteren 30 cm Glas, danach Gitter, jeweils zwei weitere Etagen, die sich aber nicht alle über die gesamten Längen oder Breiten zeihen. Einrichtung ausreichend, alles Holz, zwei Laufräder, Spiel und Klettermöglichkeiten, Behausungen, vier Tränken, eine Futterstelle, Weidenbälle, Knabberhölzer, Stricke, hängende Kokosnüsse, gute 6-7cm Streu zum Buddeln, Toilette (haha), alles da. Die Mäuse werden nicht nur beobachtet, ich beschäftige mich mit ihnen, dränge mich aber nicht auf. Es gibt regelmäßig Leckerli, wir spielen "fang den Finger" wenn sie wollen, ich erzähle ihnen dies und das und meist hört zumindest eine Maus zu und wundert sich wohl, was da für Mißklänge aus meinem Mund kommen. Sie sind verwöhnt (vielleicht zu sehr) und allgemein, unter Anstrengung all meiner Objektivität, glückliche Mäuse, sie sind kein Spielzeug für mich, eher umgekehrt, siehe mein Nickname, der hat schon seinen Grund ;)

An dieser Stelle bitte ich nun um hilfreiche Tipps, Erfahrungswerte und Denkanstösse. Ich habe bereist sehr viel Zeit und Geld in meine Mäuse investiert und bin bereit alles zu tun, damit die Kleinen wieder normal / gesund werden, also auch wenn jemand einen weiter entfernten oder kostspieligen Tipp für mich hat, bitte her damit. Was ich nur vermeiden möchte, ist zusätzlicher Stress für die Mäuse und unnötige Ausgaben bzw weitere Urlaubstage, die schlussendlich eh nichts bringen, weil ich bei jedem TA immer nur dasselbe ernüchternde Zeugs gesagt bekomme, nichts wirklich Hilfreiches.

Im Voraus danke ich euch für eure Hilfe!

LG
 
Hallo diener81,

Du hast Dir sehr viel Mühe gemacht, einen sehr ausführlichen Bericht über Symptome und Verhaltensstörungen der Maus zu geben, ich mußte den glatt zwei Mal lesen. :D =)

Unter Würdigung aller gegebenen Informationen, denke ich doch, daß mit einer hohen Wahrscheinlichkeit die Maus an einer Infektion mit Encephalitozoon cuniculi erkrankt sein dürfte. Für diese Annahme sprechen sowohl die Exposition, also das Vorliegen der gleichen Infektion bei einer verstorbenen Maus (darf ich fragen, wie die Diagnose gestellt wurde?), als auch die geschilderten Symptome. Diese Symptome können eigentlich nur neurologischer Natur sein. Die Wahrscheinlichkeit, daß die Maus neurologische Symptome durch einen anderen Krankheitserreger zeigt, nachdem ja bereits ein Krankheitserreger (bei der anderen Maus) nachgewiesen wurde, der sehr gut diese Symtome verursachen kann, halte ich für eher gering.

Die erkrankten Tiere scheiden den Erreger wohl über die Nieren aus, das aber inkonstant, weswegen ich es auch für möglich halte, daß dann auch in einer Stuhlprobe nicht zwangsläufig ein Erregernachweis gelingen muß.

Auch denke ich, daß ein Befall des zentralen Nervensystems sehr wohl auch die beschriebenen Verhaltenstörungen erklären könnte, welche dann wiederum zu den neu aufgetretenen Auseinandersetzungen zwischen den Mäusen geführt haben kann. Wenn eine Maus plötzlich ein ungewohnt aggressives Verhalten zeigt, dann werden die anderen Mäuse - je nach Persönlichkeit unterschiedlich - darauf reagieren.

Bleibt die Frage, ob die Infektion durch die durchgeführte Therapie erfolgreich beseitigt oder nur eingedämmt worden ist und ob die anhaltenden Symptome darauf zurückzuführen sind, daß die Infektion nur eingedämmt, aber nicht ausgeheilt ist oder die Entzündung vielleicht schon zu einer bleibenden Veränderung im zentralen Nervensystem geführt hat. Das ist natürlich jetzt eher schwer einzuschätzen. Es kann auch sein, daß die Panacur-Behandlung in diesem Fall vielleicht länger durchgeführt werden könnte - beim Kaninchen werden 28 Tage empfohlen. Ebenfalls denkbar wäre, daß es einfach noch etwas dauert, bis die vorliegenden neurologischen Störungen nach Beendigung der Behandlung vollkommen abgeklungen sind.

Vermutlich hast Du selbst schon viel Informationen heraus gesucht, auf die Schnelle scheint mir dieser Link recht informativ: MSD Tiergesundheit | News | News | Fokusthemen | Encephalitozoon cuniculi | Therapie

Vermutlich würde ich erst noch einmal abwarten, ob die Symptome der Maus und die Verhaltensauffälligkeiten im Verlauf einer Woche zurückgehen, ehe ich noch einen Behandlungsversuch mit Panacur in Erwägung ziehen würde. Als AB wird Oxytetracyclin empfohlen, aber ich weiß nicht, ob das für Mäuse eine Option ist.

Was Du noch versuchen könntest, ist eine Begleitbehandlung mit Gingko-Extrakt. Das ist jetzt aber keine anerkannte Therapie für Mäuse, es gibt aber diesbezüglich Studien an Mäusen und ich habe zwei Mal bei Mäusen mit neurologischen Symptomen damit (als Begleittherapie) gute Erfahrungen gemacht. Einmal bei einer Maus mit schlaganfallähnlichen Symptomen und bei einer Maus mit ataktischen Symptomen und Schiefkopfhaltung. Der Gingko-Extrakt soll die Hirndurchblutung und -funktion verbessern und ich hatte auch den Eindruck, daß es die Wirkung der AB verstärkt hat, möglicherweise als Nebeneffekt der verbesserten Durchblutung.

Wenn Du es versuchen möchtest: Tebonin forte Tabletten.
Die Dosis habe ich nach der Angabe für Menschen umgerechnet und dabei angenommen, daß die empfohlene Dosis von 240 mg/die (Tag) für einen 70 Kg schweren Menschen gedacht ist.

Berechnung der Dosis für eine Maus:

240 mg/die für 70 kg (Mensch)
entspricht 3,43 mg/kg
entspricht 0,00343 mg/pro Gramm Maus.

Damit wäre die Dosis für eine 40 g schwere Maus 0,14 mg (kann aufgerundet werden auf 0,15 mg).
Die Dosis für eine 50 g schwere Maus läge bei 0,175 mg (kann aufgerundet werden auf 0,18 mg).

Herstellung der mausgerechten Lösung:

1 Tablette Tebonin forte enthält 40 mg Gingko-Extrakt.
1/2 Tablette enthält damit 20 mg Gingko-Extrakt.

Die 1/2 Tablette wird im Mörser zerkleinert. Offenbar ist die Tablette mit einem Überzug versehen, der dann als kleine Blättchen aus dem Gingkopulver entfernt werden kann. Das Gingkopulver wird vermischt mit 20 ml 0,9%igem NaCl (oder Wasser) und ergibt eine Lösung, in der 1 ml Lösung genau 1 mg Gingko-Extrakt enthält. Entsprechend ist es auch möglich 1/4 Tablette mit 10 ml NaCl oder Wasser aufzulösen.
Die Lösung wird im Kühlschrank aufbewahrt.

Damit entspricht die ml-Menge genau der Wirkstoffmenge.

Also wären 0,18 ml Lösung genau 0,18 mg Ginko-Extrakt.
Das vermische ich dann mit Kokosmilch.

Das nächste Problem ist die gesprengte Gruppe. Da sehe ich zwei Möglichkeiten: Entweder Du versuchst vorübergehend den Platz/Inventar zu reduzieren, vielleicht sogar im Sinne einer "Krankenstation" oder Du trennst die zerstrittenen Mäuse solange, bis die erkrankte Maus ihr Verhalten (hoffentlich) wieder normalisiert hat und versuchst dann eine neue VG. Aber vielleicht hat zu diesem Problem noch ein anderer User eine Idee. Gut wäre auf jeden Fall, wenn die symptomatische Maus möglichst wenig Streß ausgesetzt wäre.

Das ist alles, was mir momentan einfällt. Vielleicht kannst Du etwas damit anfangen.
Liebe Grüße
Fufu
 
Hallo FuFu!

Danke für deine ausführliche Antwort. Ich kann damit sogar sehr viel anfangen.

Das größte Problem ist die Vermeidung von Stress und gleichzeitig die Gabe der Medikamente. Das schließt sich gegenseitig aus, ich habe alles Denkbare versucht, sobald das Zeug gerochen wird, was immer und egal worin versteckt passiert, war's das. Nur das Panacur nimmt er. Kortikoide sind leider auch relativ kontraindiziert, da es eine Mycomaus ist.

Ich werde dennoch alles was du mir geschrieben hast nochmal überdenken und mit einem fähigen TA besprechen. Deine Hinweise klingen äusserst dienlich, danke nochmal dafür.

Den ZNS Befall hatte ich ja von Anfang an immer Verdacht, allerdings irritiert mich, dass er sich nur mit einer Maus anlegt, da scheint (noch) etwas anderes dahinterzustecken. Unter Berücksichtigung der Augengeschichte ergibt sich eben noch der andere Verdacht, frei nach dem Motto "man sieht den Wald vor Bäumen nicht ".

Die Verdachtsdiagnose E.C. wurde genauso gestellt wie von dir, eben nur Verdacht aufgrund der Anamnese wegen der anderen Maus. Diese jedoch hat massiv abgenommen, innerhalb kurzer Zeit und war im Verhalten konsistent. Aber das heißt ja nichts, je nachdem, wo sich der Parasit zuerst ansiedelt.

Jedenfalls ein drittes mal DANKE, ich werde es so gut wie möglich abklären.
 
Der Befall der anderen Maus liegt übrigens drei Monate zurück. Panacur bei Mäusen auf keinen Fall länger als fünf Tage in Folge, dabei sind sich die TÄ wenigstens einig.
 
Man muß aber auch ehrlich sagen, daß das ein eher ungewöhnlicher Fall ist und ich würde mich freuen, wenn Du bei Gelegenheit berichten könntest, wie sich das weiter entwickelt. Ansonsten drücke ich jetzt einfach dem Mäuschen die Daumen.
Viele Grüße
Fufu
 
Ich gebe zusätzlich noch folgende Denkansätze:

Du schreibst, dass die Maus am Auge erkrankt war, kann sie noch sehen oder ggf. nur einäugig oder gar nicht? Das kannst Du leicht herausfinden, indem Du Dich mal von der einen Seite mit Leckerli näherst und von der anderen.

Was Du mit der Regungslosigkeit beschrieben hast, könnte eine Angststarre gewesen sein, Du hast auch geschrieben, dass Du auf Grund von Parasiten das komplette Inventar getauscht hast. Hier wurde das Thema schon mal näher betrachtet:
Angststarre

Nehmen wir jetzt mal an, die Maus wäre blind oder könnte nur noch sehr eingeschränkt sehen, dann wäre vollkommen neues Inventar der blanke Horror, weil sie keine Möglichkeit hat, sich zu orientieren. Aus Angst folgt oft Aggression bei Mäusen, stell Dir vor, Dich wirft einer nackt überm Dschungel ab ohne irgendwas... was passiert: genau - Du handelst nur noch instinktiv auf "Überleben" programmiert. Das würde das Verhalten gegenüber den anderen erklären.

Falls die Maus blind ist:
Bitte nimm Holzinventar und backe es eine Stunde bei 100 Grad im Backofen aus, dann überleben keine Parasiten und es ist noch etwas Mausgeruch und Orientierung da. Das kannst du auch mit einer kleinen Teilmenge benutzter Streu machen, die Du dann als Überstreu verwendest. Und bitte genau so hinstellen wie vorher, mach ein Foto wie es stand.
 
Hallo,

die Starre war VOR dem Tausch, gleich beim ersten Anfall.

Den "Sehtest" hab ich schon gemacht, aber ich halte es für extrem ungenau, immerhin merkt die Maus, dass da etwas vor oder seitlich von ihr ist. Die letzten Tage war jede Annäherung sowieso mit sofortiger Fluch verbunden, nur wenn ich lang mit ihm geredet habe und ER ganz langsam und vorsichtig zu mir kam, ging es.

Seit gestern Abend ist er ruhiger, aber sichtlich noch angespannt. Heute ist es nochmals besser als gestern. Auch mit Rambo versteht er sich wieder, bzw gestern hat er es schon versucht und Rambo ist ihm ablehnend gegenüber gewesen. Heute scheint es besser nochmals besser zu sein. Mit den anderen beiden hat er inzwischen schon wieder viele Kuschelstunden verbracht.

Danke für die Anregungen! Nur einen Kritikpunkt habe ich: Altes Streu, egal wie wenig, ist bei parasitärem Befall ein NoGo. Sagt jeder TA, sagt mein Verstand, sagt meine Freundin (arbeitet auch mit Parasiten, aber die Mäusekunde ist nur mittelmäßig, arbeitet nur mit menschlichem Material).

Das mit dem Backen werde ich machen! Ich wusste nicht, dass hierbei ein Restgeruch bleibt, danke für die Info. Das spart mir viel Zeit und Geld.

Ok, ab in die Arbeit. Schönen Tag euch allen und ich halte euch auf dem Laufenden, freue mich weiterhin über jenen Tipp.
 
Nur einen Kritikpunkt habe ich: Altes Streu, egal wie wenig, ist bei parasitärem Befall ein NoGo.
wenns in den Backofen kommt, dann ists kein Problem.

zum einen: kniffliger Fall.

zum anderen: ich vermute, dass das nicht alles zusammenhängen muss. Während das Immunsystem der Maus ackert, um den einen Erreger irgendwie dingfest zu machen, ist die Maus anfälliger für Zweiterkrankungen.
Deswegen muss die Augengeschichte nicht zwingend mit der Erstdiagnose zusammen passen. Das kann auch eine Sekundärinfektion sein.

Grundsätzlich scheinst du aber mit der Vermutung von E.C. richtig zu liegen. Spricht auch in meinen Augen vieles dafür.

Was du noch probieren kannst, weils ja nicht schadet:
Vitamin B.
Die brauchts für die Nerven.
Da kannst Du auch "Menschenprodukte" nehmen, z.B. Kapseln und den Inhalt ins Trinkwasser geben. Da die Vitamine lichtempfindlich sind, rät es sich, eine Trinkflasche dafür zu nutzen, die verkleidet wurde (Klopapierröhre o.ä.).

Und dann haben wir ja noch die unharmonische Gruppe.
Knifflig.
ich tippe drauf, dass die Kandidaten allgemein nicht so einfach sind. Und da herrschte einfach eine schon leicht angespannte Situation. Das Weibchen ist im besten Alter für Fortpflanzung, das merken die Jungs auch kastriert.
Dann die Erkrankung, das ständige desinfizieren, ...
Wenns nicht komplett eskaliert, würde ich es erstmal so lassen. ich denke, der kranken Maus schadets mehr, wenn man da jetzt groß was ausprobiert oder gar trennt...
 
Entschuldigung, wenn ich hier so reinplatze. Denn ich kann hierzu leider nichts Hilfreiches beitragen, jedoch habe ich zu diesem E. Cuniculi eine Frage.

Es geht um meinen Rennmausopa Anton, der für eine Woche weg war, da er vergesellschaftet werden sollte. Allerdings musste ich ihn nach einer Woche wieder abholen, da es ihm sehr schlecht ging, unter anderem auch ab und zu torkeln, umkippen und ein Hauch von Schiefkopf.

In einem anderen Forum gab es die Vermutung, dass bei ihm diese Krankheit ausgebrochen ist.

Er hat kein Panacur bekommen, die ersten zwei Wochen Vitamin B12. Nach drei Tagen bei mir zuhause war er wieder normal, flitzt seither fleißig in seinem Käfig und ist „viel“ im Laufrad. Seit nun fast 5 Wochen hat es keinerlei Ausfallerscheinungen gegeben.

Kann ich nun davon ausgehen, dass bei ihm E. Cuniculi nicht ausgebrochen ist oder in welchen Abständen kommen diese Schübe.

Da es leider nur durch eine Blutuntersuchung oder Untersuchung des Urins feststellbar ist, was bei einer Rennmaus nicht möglich ist, versuche ich in irgendeiner Weise herauszufinden, ob es sein kann, dass Anton E. Cuniculi hat oder nicht.

Vielleicht gibt es da Ansätze oder Verhaltensweisen, woraus ich schließen kann, ob ja oder nein.

Liebe Grüße
Moni
 
wenns in den Backofen kommt, dann ists kein Problem.
Ach so, das Streu soll ich backen :-D
Nicht, dass das Streu dann mausartig zum Popcornen beginnt, ist Maiseinstreu, weil er so viel niest (was aber wahrscheinlich nichtmal am Staub liegt, Verdacht auf Myco da auch seltenes Knattern und mit Baytril wirds schnell besser)

zum anderen: ich vermute, dass das nicht alles zusammenhängen muss. Während das Immunsystem der Maus ackert, um den einen Erreger irgendwie dingfest zu machen, ist die Maus anfälliger für Zweiterkrankungen.
Deswegen muss die Augengeschichte nicht zwingend mit der Erstdiagnose zusammen passen. Das kann auch eine Sekundärinfektion sein.
Ja, daran denke ich ja auch, zuerst krank, dann "Paniktherapie" und nun die Auswirkungen. Wobei es mit dem Auge anfing und dass schon sehr dafür spricht, dass sich der Parasit zuerst an dieses Organ gebunden hat. Passt leider sehr gut zusammen. Dennoch hoffe ich, dass der Parasit erfolgreich bekämpft wurde und dass es derzeit "nur" noch die Nachwehen sind, gepaart mit einem Machoproblem.

Was du noch probieren kannst, weils ja nicht schadet:
Vitamin B.
Vier Tränken habe ich, drei davon sind gelb, die ohne Vit B hängt unangenehm hoch für ihn (er ist der Kleinste, die anderen kommen hin, aber anscheinend ists denen egal ob normales Wasser oder Vit B^^)
Da die Vitamine lichtempfindlich sind, rät es sich, eine Trinkflasche dafür zu nutzen, die verkleidet wurde (Klopapierröhre o.ä.).
Der Raum ist relativ abgedunkelt, habe mein Wohnzimmer extra deswegen verlegt, damit ich bei den Mäusen sein kann und sie es im Sommer kühler haben (Baumlandschaft direkt vor dem Balkon, immer Schatten) und, dass nicht zuviel Licht reinkommt (zT pinkeyed, siehe Avatar Sylvester), Amadeus immer schon mit leicht zusammengekniffenen Augen (ist aber ein Siamese Seal Point). Mittlerweile ist das Wohnzimmer auch Schlafzimmer, damit ich immer eingreifen kann. Mein bereits angeschlagener Rücken protestiert, aber das ist´s wert.

ich tippe drauf, dass die Kandidaten allgemein nicht so einfach sind.
Doch, eigentlich schon. Im Großen und Ganzen sogar eine auffällig soziale und liebe Gruppe. Wenns einer Maus schlecht geht, dann wird Rücksicht genommen, nicht mal mehr Leckerli wird gestohlen. Maries Regeln sind das, sie ist so und die drei Männer haben es so gelernt, sonst gibts Ärger. Die Mama der Drei war da anders, die hat sich zwar rausgehalten und selbst nichts provoziert oder geklaut, dafür aber hat sie auch nie eingegriffen, wenn die Drei mal zu wild waren. Sie kam dann separat betteln, während die anderen gestritten haben.
Das Weibchen ist im besten Alter für Fortpflanzung, das merken die Jungs auch kastriert.
Ja, "blöde" Sache. Allerdings wurde sie sonst immer von Sylvester bestiegen (war ihr meist herzlich egal, sie ist "etwas" runder und er traf wohl nicht mal, sie hat manchmal dabei sogar gefressen!). Jetzt lässt er sie in Ruhe und Amadeus scheint dafür sehr anhänglich zu sein, hält sich auffällig oft in ihrer Nähe auf, aber primär immer noch um zu kuscheln oder gemeinsam zu fressen, so als ob er total verliebt wär und dann seine Hormone nicht mehr halten kann. Dementsprechend provoziert er Rambo, der eigentlich keinen nennenswerten Sexualtrieb hat. Sylvester ist ihm egal, umgekehrt auch. Verdrehte Welt. Darum tippe ich eben auf Rangordnung.

Wenns nicht komplett eskaliert, würde ich es erstmal so lassen. ich denke, der kranken Maus schadets mehr, wenn man da jetzt groß was ausprobiert oder gar trennt...
Sehe ich ähnlich. heute habe ich einen Termin ohne Maus, nur Beratung bei einem von hier empfohlenem TA. Äusserlich sieht man sowieso nichts, Kotproben nehme ich trotzdem wieder mit. Montag dann - je nach Zustand - noch ein Termin mit Mäusen, aber woanders, auch ein hier empfohlener TA. Wenn er bis dahin weiterhin äusserlich unauffällig und trotzdem noch fertig mit den Nerven ist, dann auch das ohne Mäuse. So viele Meinungen wie möglich halt und Stress für die Mäuse gibt´s nur dann, wenn es voraussichtlich auch etwas bringt.
 
... unter anderem auch ab und zu torkeln, umkippen und ein Hauch von Schiefkopf.
Neben der direkten Schädigung des Gehirns, gibt es noch einen üblichen Verdächtigen: Das Gleichgewichtsorgan sitzt im Ohr. Ist dieses angegriffen, dann ergibt das von dir beschriebene Symptome. Das kann durch einen entzündlichen Prozess passieren (Zugluft, Ohrenentzündung, Halsentzündung, etc), sowie durch die o.g. Schädigung, Durchblutungsstörung bzw Raumforderung im Gehirn (Tumor, Schlaganfall (kann sich auch vollständig wieder zurückbilden)), sowie durch parasitären Befall. Wobei Letztgenanntes sich selten so lange hält ohne zumindest irgendwelche Symptome zu zeigen; An der vom Parasiten befallenen Stelle gibts Symptome und 5 Wochen ohne diese... ich glaub nicht daran. Aber gerade was Parasiten betrifft bin ich leider (noch) nicht so fit. Es gibt aber leider genügend Erkrankungen, welche schlummern und erst bei Immunschwäche ausbrechen = Symptome zeigen.

Panacur ist bei Farbmäusen (k.A. wie es bei Rennmäusen ist) eh "so toll", dass es reichlich TAs gibt, welche überhaupt irgendeine Wirkung bei E.C bestreiten, bzw sehr unsicher sind. Ist eigenlich ein Wurmmittel. Es greift die Darmflora an und sollte immer mit Präperaten unterstützt werden, welche die darmflora in Schwung halten.

Alles Gute weiterhin für deinen lieben Anton!
 
Danke für die Anregungen! Nur einen Kritikpunkt habe ich: Altes Streu, egal wie wenig, ist bei parasitärem Befall ein NoGo. Sagt jeder TA, sagt mein Verstand, sagt meine Freundin (arbeitet auch mit Parasiten, aber die Mäusekunde ist nur mittelmäßig, arbeitet nur mit menschlichem Material).

Mit 100 Grad und 60 Minuten erledigt man außer Milzbrand und Prionen (BSE-Erreger, Creutzfeldt-Jakob-Krankheit) sämtliche Erreger. Hier ist eine Tabelle angegeben:
Tabelle Hitzebeständigkeit Organismus/Erreger
(Anmerkung: Bacillus stearothermophilus ist kein Krankheitserreger sondern ein Kontrollbakterium für den Erfolg einer medizinischen Sterilisation)

Ich hatte oben gemeint: beides Ausbacken bei Befall, Holzinventar und bei Bedarf Streu. Dass Du "Popcorn" als Streu verwendest kann ja keiner ahnen... :D

Bytheway: MAIS-Granulat wird aus Maiskolbenspindeln hergestellt, das was nach dem Entkörnen von "Dosenmais" übrig bleibt *heilig*

Du hast uns echt neugierig gemacht, welcher parasitäre Befall eigentlich vorlag oder ob die Aktion "alles neu" nur auf Grund von Vermutungen erfolgt ist. Bitte nähere Infos hierzu.

Noch mal auf das Schwanztrommeln näher eingegangen, es gibt zwei Arten von Schwanztrommeln, einmal das

"Warntrommeln", wo unmittelbar kein Angriff auf andere Mäuse erfolgt, verursacht durch Unsicherheit, meist auf erhöhter Stelle sitzend und die Mitmäuse warnend, Ursache wäre hier ungewohnte Umgebung gepaart mit Angst - wäre auf Deine Inventar-Aktion zurückzuführen

"Dominanztrommeln" - worauf meist unmittelbar ein Angriff auf eine andere Maus erfolgt. Das tritt aber überwiegend in Vergesellschaftungen auf, wenn die Rangfolge geklärt wird. Möglich wäre hier die Genesung der Maus und damit verbunden der Anspruch, vom "Krankenplatz" wieder auf den ursprünglichen Rang zu kommen.

Ich tendiere zum "Warntrommeln", da Du schreibst, dass sich die Situation bereits gebessert hat.
 
Jede Therapie, sowie Pseudotherapie ist alleine aufgrund von Verdachtsdiognose von den TAs erfolgt. Kotprobe war negativ, aber das heißt ja nicht wirklich was. Und andere Möglichkeiten einer Diagnose gibt es nicht, man könnte zwar ein kleines bisschen Blut abnehmen und hoffen, dass die Menge ausreicht, aber das geht bei ihm nur unter Vollnarkose, das Risiko ist hoch, ohne Narkose bringt ihn der Stress wahrscheinlich um. Und das für eine unsichere Sache.

Komme gerade wieder von TA:

Weil ich das hier gelesen habe: E.C. lässt sich bei Mäusen nicht im Urin nachweisen, das geht zwar bei anderen Tieren, aber eben nicht bei einer Maus. Das hat sie zumindest gesagt.

Das Schwanztrommeln in absoluter Ruhe, ich zeigte ein Video, scheint auch ihrer Meinung nach unkontrolliert zu sein und somit tatsächlich ein fokaler Krampf. Er hat gedöst und war kurz vorm Einschlafen als ich es aufgenommen habe, zusammengekuschelt mit einer anderen Maus. Aber wer weiß, vielleicht hat er auch nur an den Stress gedacht, so wie Menschen manchmal die Lippen bewegen wenn sie nur an etwas Gesprochenes denken. Das Trommeln war auch leichter. Mit Sicherheit lässt sich sowas nicht sagen, aber DIESES Trommeln wirkte auch für die TA pathologisch.

Habe mein medizinisches Inventar nun um die empfohlenen Ginkotabletten erweitert und je 10mg auf 100ml Wasser in den Tränken aufgelöst. Wenn er nun zumindest zwei ml davon trinkt, dann hat er 0,2 mg intus, Überdosierung gibt es bei sowas nicht, meinte sie, zumindest nicht bei diesen Dosen und den anderen schadet es auch nicht.

In den anderen Tränken ist nach wie vor Vit B, seine beiden Lieblingstränken sind also mal so und mal so präpariert.

Solange er weiterhin unauffällig ist, soll ich mal nichts anderes geben, er hat eh schon genug intus vorerst, nicht, dass ich durch die immunsuppressive Wirkung des Chloramphenicol es verschlimmere, bzw dafür die Myco heraufbeschwöre. Wenn sich der Allgemeinzustand innerhalb der nächsten Woche nicht bessert, dann wieder Panacur und Chloramphenicol oder Prednisolon als Alternative für Letzteres. Ich soll das nach Zustand entscheiden.

Im Prinzip mache ich also bis aufs Ginko und das zukünftige Backen alles wie bisher.

Montag ist der nächste TA dran, mal schauen, was er dazu sagt.

Sonntag werden wieder die Ställe neu gemacht, da werde ich dann das Streu backen und eine dünne Deckschicht davon verteilen.

Jetzt gilt mal wenig Stress, viele Leckerli, viel Ruhe und manchmal ist weniger mehr. Heute ist er gut drauf. Hoffentlich bleibt das so und es war bloß ein Nachbeben, bzw hatte er die Nase einfach mal voll.

Ich halte euch auf dem Laufenden.
 
Last edited:
Sonntag werden wieder die Ställe neu gemacht, da werde ich dann das Streu backen und eine dünne Deckschicht davon verteilen.

Ich hoffe, Du liest das hier noch, bevor Du den Käfig sauber machst... Da Du im Moment keinen Befall von Parasiten nachweislich hast, überleg bitte, ob im Sinne "Ruhe für kranke Mäuse" ein Teilwechsel der Streu günstiger ist.

Das wurde hier diskutiert:
Gaenzlicher Streuwechsel oder Teilwechsel

Im Wiki hier ebenfalls nachlesbar
Käfigreinigung
 
Hallo,
ja, ich hab's gelesen ;)

Wenn ich allerdings nur bei bestätigter Diagnose aufgrund von eindeutigem Nachweis Handeln würde, dann hätte ich keine vier Mäuse mehr sondern bloß noch eine. Wer macht denn das bei Mäusen? Myco ist in der lebenden Maus auch nicht nachweisbar, trotzdem gibst du Baytril, wenn die Symptome passen, E.C. ist praktisch ebenfalls nicht nachweisbar. Ich hab keine Ahnung, ob da noch ein Erreger vorhanden ist, aber ich hab jetzt mal Streu gebacken, welches ich gestern entnommen habe und werde es heute verwenden.

Ich bin sogar so weit, dass ich wirklich eine neue VG versuchen "möchte". Der bisherige Mäusemacho Sylvester ist plötzlich ganz ruhig, zieht sich nur zurück, wenn dann kuschelt er mal kurz mit Marie, aber den anderen beiden geht er komplett aus dem Weg. Und gestern habe ich gesehen, wie einer der beiden anderen ihn rasiert, das gab es bei diesen Mäusen noch nie! Jetzt gerade liegt er wie eine totkranke Maus unter dem Laufrad, direkt an der Scheibe. Ganz arm. Und es passt sehr gut zu meiner Theorie, dass der Erreger längst weg ist und durch die dreimalige Desinfektion Anarchie ausgebrochen ist und Amadeus möchte wohl der neue Chef sein.

Sollte da wirklich eine Krankheit dahinter stecken ist eine VG so ziemlich das letzte was ich machen sollte. Wenn's aber keine Krankheit ist, dann ist es das einzige was ich tun sollte. Die Gruppe ist ja nicht völlig fremd, ich muss sie ja nicht aneinander gewöhnen, ich muss sie "nur" aneinander schweißen, so wie früher. Wie mache ich das? Nur noch einen Stall lassen, alle Etagen raus, nur ein Haus, nur ein Laufrad, Wasser, Futter und das war's? Oder nach und nach kleiner setzen? Da käme dann natürlich wirklich nur die Teilreinigung in Frage. Oder gleich bleiben lassen und wiedermal nur abwarten?

Es ist zum verzweifeln.
 
Mein Plan wäre, dass ich den großen Stall lasse und mit einem Etagenbrett auf 2/3 abtrenne. Dann haben sie etwa 66x50. Ein Haus in das alle reinpassen, ein Laufrad, Futter, Wasser. Nach 24 Stunden, wenn alles gut verlaufen ist, bekommen sie 20cm dazu. Weitere 24 Stunden später dann irgendein Spielzeug, einen Weidenball, nochmal 24 Stunden darauf einen Grastunnel. Am Folgetag dann den Rest des Stalles. Danach wieder ein kleines Spielzeug zur Beschäftigung. Und dann ist mal zwei Tage nichts. In Woche zwei eine Etage. Usw. Das wäre keine VG, sondern eine "Resozialisierung". Wenn das Sinn macht.

Was meint ihr?
 
Ich bin sogar so weit, dass ich wirklich eine neue VG versuchen "möchte". Der bisherige Mäusemacho Sylvester ist plötzlich ganz ruhig, zieht sich nur zurück, wenn dann kuschelt er mal kurz mit Marie, aber den anderen beiden geht er komplett aus dem Weg. Und gestern habe ich gesehen, wie einer der beiden anderen ihn rasiert, das gab es bei diesen Mäusen noch nie! Jetzt gerade liegt er wie eine totkranke Maus unter dem Laufrad, direkt an der Scheibe. Ganz arm. Und es passt sehr gut zu meiner Theorie, dass der Erreger längst weg ist und durch die dreimalige Desinfektion Anarchie ausgebrochen ist und Amadeus möchte wohl der neue Chef sein.

Das bestätigt aus meiner Sicht, dass die Krankheit und/oder die Totalreinigung + neues Inventar die Rangreihenfolge gekegelt hat. Ich würde nur das reduzieren, um was sich offensichtlich gestritten wird, das mach am wenigsten Stress, jedenfalls weniger, als wenn Du jetzt alles wieder "auf Null" setzt. Wenn eine Maus mal gesondert Ruhe haben will, lass sie einfach, sie müssen nicht 24/7 zusammen sitzen, manchmal wollen sie auch Ruhe von den anderen. Ich würde von kurzem "Alleingang" nicht gleich auf Gruppenzerfall schließen. Das Rasieren paßt auch zu der Theorie, dass es eine neue Rangfolge geben wird - aber das ist nicht schlimm, sofern es nicht zum Dauerrasieren kommt. -> beobachten, Tee trinken ;-)


Mein Plan wäre, dass ich den großen Stall lasse und mit einem Etagenbrett auf 2/3 abtrenne. Dann haben sie etwa 66x50. Ein Haus in das alle reinpassen, ein Laufrad, Futter, Wasser. Nach 24 Stunden, wenn alles gut verlaufen ist, bekommen sie 20cm dazu. Weitere 24 Stunden später dann irgendein Spielzeug, einen Weidenball, nochmal 24 Stunden darauf einen Grastunnel. Am Folgetag dann den Rest des Stalles. Danach wieder ein kleines Spielzeug zur Beschäftigung. Und dann ist mal zwei Tage nichts. In Woche zwei eine Etage. Usw. Das wäre keine VG, sondern eine "Resozialisierung". Wenn das Sinn macht.
Was meint ihr?

Ich würde erst mal nur Streit-Inventar reduzieren und den Platz nicht, was auf jeden Fall: Häuser raus, nur ein Schlafhaus (das größte was Du hast) als erste Reaktion. Wenn sich nicht um Inventar gestritten wird, muss es auch nicht raus. In Abhängigkeit vom weiteren Verhalten der Mäuse kannst Du dann entscheiden, ob es so bleiben kann oder Du doch noch Inventar oder Platz reduzieren mußt. Mein Bauch sagt gerade: jetzt nur keinen Zusatzstress sondern Ruhe, nicht dass die Gefahr eines Rückfalls besteht...
 
Hallo diener,
eine "gestörte" Gemeinschaft ist sicher ebenfalls Streß für die Mäuse. Ich denke noch immer, daß die plötzliche, vielleicht krankheitsbedingte, Verhaltensänderung von Amadeus, möglicherweise verstärkt durch die notwendig gewordenen Gehegereinigungen, zu der Störung der Gruppenstruktur geführt haben wird. Wenn eine Maus plötzlich von einem Gruppenmitglied angegriffen wird, dann stört das natürlich erheblich das Sicherheitsempfinden in der Gruppengemeinschaft. Der so entstandene "Streß" ist auch für das Immunsystem der kranken Maus und für den Heilungsverlauf nicht unbedingt günstig. Also scheint mir der Gedanke, hier einzugreifen nicht abwegig, auch wenn jede Veränderung wieder einen gewissen Streß bedeutet. Aber wenn es funktioniert, dann hätte sich die Situation für alle Mäuse verbessert. Also würde ich die Variante wählen, die das geringste Streßpotential darstellt und das wäre die Reduktion von Platz und Inventar, so wie Du es beschrieben hast. Das ist auch am einfachsten rückgängig zu machen, wenn sich die Situation wieder entspannen sollte.
Viele Grüße
Fufu
 
Sie streiten um gar nichts, sie kapseln sich nur voneinander ab.
Darum die Idee, ihnen nur ein Haus zu lassen.

Ok, Platz im großen Stall wird nicht reduziert, aber den kleinen Stall nehme ich ihnen weg, sodass sie zwangsläufig beieinander sein müssen. Sylvester verkriecht sich wie beschrieben unter dem Laufrad im kleinen Stall, oder verweilt NEBEN dem Häuschen, in dem auch Marie schläft. Ab und zu geht er rein, aber nicht lange. Amadeus und Rambo sind inzwischen im anderen Stall.

Die Etagen bleiben dann auch, das Problem dabei ist, dass sie oben einen Heuball haben und auch noch 5 hängende Kokosnüsse. Und jeder schläft separat mittlerweile, nur manchmal kuscheln sie zusammen, aber eben nur mehr selten. Früher haben sie den Platz genutzt und überall Leckerli versteckt, alleine oder miteinander gedöst, sich geputzt, sind geklettert und haben sich von Nuss zu Nuss gejagt (nicht bösartig), haben überall geknabbert, usw.

Also der große Stall bleibt, es bleibt als Rückzugsmöglichkeit nur ein Haus, die Etagen werden komplett geleert und ich nutze den Platz dafür für Futterschälchen und zwei Tränken.

So siehts derzeit aus:

7X9A9710.jpg 7X9A9708.jpg 7X9A9709.jpg

Die Ställe sind 100x50x60 und 60x40x50. Da haben sie viel zu viele Möglichkeiten um sich gezielt aus dem Weg gehen zu können. Die unterste Etage im großen Stall ist fast zur Gänze frei, nur ein Laufrad und das Haus blockieren am Boden, da wäre also genügen Platz um das zweite Laufrad hinzustellen, anstatt dem Zwischenstockwerk rechts im Eck, auf dem auch der zweite Heuball liegt. Soll ich das frisch gebackene alte Haus nehmen oder muss ich das derzeitige Haus drinlassen? Das derzeitge Haus besteht halt aus zwei Stockwerken und unten auch aus zwei miteinander durch die Röhre verbundenen Zimmern. Eher nicht so gut.

Amadeus und Rambo werden verdammt miese Laune daraufhin bekommen, Sylvester ist sowieso völlig demotiviert und willenlos wie es scheint und Marie wird traurig sein und sich wundern. Aber ein anderer Weg fällt mir nicht ein.

Ist mein Plan OK? Irgendwas muss ich an dieser Stelle tun, die Gruppe bricht täglich weiter auseinander. Ich hoffe Sylvester ist nicht krank sondern "nur" traurig, das legt sich wenigstens höchstwahrscheinlich bald wieder...

Nun zu Rambo, derjenige, der Streit mit Amadeus hatte:
Die kleine Verletzung sieht seit gestern so aus:

7X9A9685.jpg 7X9A9690.jpg

Das sieht für mich aus wie eine dicke Kruste, ein geronnenner Blutpfropfen. Aber auch so, als ob es von innen herauswachsen würde. Was ist das?
Vom Verhalten her ist er unauffällig, aufgeweckt, freundlich, immer hungrig, trinkt ausreichend, neugierig. Morgen ist eh wieder TA angesagt, da nehme ich ihn mit, dennoch lässts mir bis dahin keine Ruhe.
 
Back
Top Bottom