ganz verzweifelt... die Laborbinis aus Greifswald

vindoatus

Mäusologie-Meister*in
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Hier nun der erste Bericht, Inge, aber ich muß sofort sagen... ich bin gerade wirklich verzweifelt. *heul*

Sorry, jetzt kommt ein langer Text, hier in Kurzform:

Sie haben sich ernsthaft blutig gebissen, ich habe sie getrennt. Ich habe keine Alternative gesehen. *heul* Die Kastraten reagieren aggressiv auf die Aggression der Mädchen.

Die Vorgeschichte:

Heute haben Inge und ich die 4 Labor-Bini-Mädchen aus Greifswald ( die hier ) von Conny abgeholt, die die Tiere dankenswerterweise nach Berlin gebracht hat. *drück*

Erste Erkenntnisse:

Die Binis wurden bisher in kleinen Makrolonwannen gehalten. Alle sind verhaltensgestört. Alle reagieren auf jede Art von Streßsituation mit Kreisbewegungen um die eigene Achse. Eines der Mädchen hat eine ältere Wunde am Hinterteil von einer Beißerei. Im Auto begannen sie teilweise zu fressen.

Bei mir zu Hause:

Die Mädchen kamen in eine Maxi-Duna, dann die vier Kastraten hinzu, mit denen sie vergesellschaftet werden sollten. Auf die menschliche Hand reagieren die Binis, indem sie sich wild um sich selbst drehen. Auf den ersten Blick würde ich vermuten, daß es eventuell doch ein Zuchtstamm mit angeborenem Innenohrschaden ist? Mitten in der Bewegung gestoppt, halten sie manchmal kurz inne, schwanken leicht, drehen sich weiter. Es tut mir wahnsinnig weh, das mitanzusehen. Ich hasse Menschen, die solche Tiere züchten. Inge, du hast gefragt, was man ihnen nur angetan hat. Es ist vermutlich unbeschreiblich.

Während ich die Voli der Jungs leerräumte und neu einrichtete, gab es einzelne Situationen, in denen einer der Jungs ein Mädchen putzen durfte. Es sah gut aus, und ich war hoffungsvoll. Kein Gequieke. Die Mädchen tun nichts außer sich um sich selbst zu drehen oder apathisch frei, ohne jede Deckung, dazuliegen. Sie verstecken sich nicht im Zellstoff, sie suchen keinen Kontakt zu den anderen Mäusen.

Noch während ich die Voli neu einrichtete, kam es plötzlich zu einer ernsten Beißerei zwischen einem Binimädchen und einem Kastraten. Er wollte hinten drauf, sie sprang weg, er ihr nach, da drehte sie sich plötzlich um und griff ihn direkt und ernsthaft an. Er betrachtete sich als angegriffen und griff sie an. Ich habe noch nie solche Aggression zwischen einem Weibchen und einem Kastraten gesehen. Danach stellte sich mir folgendes Bild dar:

- die vier Jungs absolut verstört eng auf einen Haufen gekauert, reglos

- die vier Mädchen allesamt wie in Trance in engsten Kreiselbewegungen


Dann bemerkte ich die Blutspuren, ich kann schlecht Blutmengen schätzen, aber es war viel (im Vergleich zu den Beißereien, die ich von Böckchen kenne - wären es Böcke, hätte ich sie sofort kleiner gesetzt oder gar getrennt... ca. 1/2 Milliliter oder mehr). Ich fing die Jungs raus, um zu sehen, ob einer von ihnen verletzt sei. Ich fand nichts, also muß es eines der Mädchen sein. Eines der Mädchen blutet außerdem leicht am Ohr. Die Blutspuren sind aber so heftig, daß ich die Tiere getrennt habe. Die Jungs sind nun wieder in ihrer Voli, die Binimädchen in der Maxi-Duna. Es tut mir leid, Inge ;-( - im Moment habe ich keine andere Lösung gefunden. Wenn sie sich in der Duna so beißen, weil die Mädchen kein normales Sozialverhalten einer Maus kennen, wie sehr würden sie sich beißen, wenn ich sie größer setzen würde? Ich wage es nicht. Außerdem sind die Mädchen mit Sicherheit von der Einrichtung überfordert. Ich habe ihnen nun ein Körbchen und Heu mit in die Duna gelegt zum Zellstoff, den sie ja kennen, und zwei der Mädchen haben zumindest ein wenig daran geschnuppert. Die beiden anderen drehen sich nur um sich selbst. Eines der Mädchen verhält sich deutlich normaler, sie hat bereits an der Silberhirse gefressen. Diese Tiere reagieren auf jede Art von Stress, indem sie sich um sich selbst drehen. Ich habe aus dieser Jungsgruppe bereits zwei Jungs verloren, einen wegen Sepsis nach einer Beißerei, ein anderer wäre fast verblutet damals. Jetzt, als Kastraten, sind sie untereinander sehr friedlich, aber ich kann es ihnen nicht antun, sie mit den Mädchen auf mehr Raum zu konfrontieren. Weder den Jungs noch den Mädchen will ich es zumuten.

Wie es weitergehen könnte...:

Ich denke schon, daß die Binis von "normalen" Mäusen viel lernen könnten. Sie haben es ja zugelassen, geputzt zu werden, reagierten aber auf Annäherung eines Kastraten mit reiner Aggression. Entweder man versucht es mit Kastraten, die Mädchen bereits kennen (diese hier kennen noch keine!) oder vielleicht mit älteren, absolut friedlichen Mädchen? Ich kann nicht sagen, da müssen die Jungs jetzt durch - das haben sie nicht verdient. Ich kann es ihnen einfach nicht antun. Ich habe zu viel Angst, daß es in der Nacht eine weitere ernste Beißerei gibt.

@Inge: Ich weiß im Moment nicht weiter... *heul* Die Binis haben es verdient, mehr Platz zu haben, aber ich sehe, daß sie restlos überfordert sind. Eines der Mädchen ist gerade eingeschlafen - sie ist nicht mal ins Körbchen gegangen, sondern liegt völlig frei und ist aufgeplustert. Ich dachte, sie stirbt, habe sie rausgenommen, sie ist ok. Verletzt ist sie nicht, sie hat bloß noch nie im Leben ein Nest gebaut. Ein anderes Mädchen hat nun begonnen, sich einen Heuhalm zu nehmen und anzusehen. Ein gutes Zeichen. Aber ich habe Bauchschmerzen bekommen bei der Vorstellung, sie mit den Jungs in die Voli zu setzen... und ich höre bei Tieren auf mein Bauchgefühl, diesmal hat es mir gesagt: mach es nicht. Entweder du nimmst sie mit, Inge, und läßt sie unter sich in der ehemaligen Männervoliere ohne Vergesellschaftung. *heul* Oder ich versuche es erneut, aber ganz langsam. Ich bin mir im Moment nicht sicher. Ich würde die Mädchen eine Woche oder länger in der Duna lassen, bis ich sehe, daß sie gelernt haben, was man mit Heu, Stroh und Nistmaterial macht. Die Labormäuse, die ich bisher hatten, haben noch alle Instinkte gehabt. Sie haben manches lernen müssen, zB klettern, aber sie haben es gelernt. Ich denke, man muß diese Tiere ganz langsam an ein normales Mäuseleben heranführen - so schwer es mir fällt, denn ich würde sie gerne sofort bei den Jungs sehen und mit mehr Platz und Beschäftigungsmöglichkeiten. Aber momentan haben sie kaum Interesse an ihrer Umwelt. Ein älterer Kastrat, der Mädchen bereits kennt, wäre vielleicht ein guter Lehrmeister für sie. Ich würde die Mädchen gern vergesellschaften, aber meine beiden reinen Kastratengruppen kennen beide noch keine Mädchen. Sexuelle Annäherung löst bei diesen Mädchen reine Aggression aus, der Kastrat antwortet mit Aggression.

Wenn ich es noch mal mit den Jungs versuchen sollte, so würde ich sie wohl mit den Mädchen einige Tage auf engem Platz halten. Bedingung wäre, daß es kein Blutvergießen mehr gibt. Die Jungs sind bei mir geboren und haben noch nichts Schlimmes in ihrem Leben erlebt, aber ich schwanke, ob ich sie wirklich so lange kleiner setzen möchte. Jetzt stehe ich also vor einem Dilemma:
Kann ich es den Jungs zumuten, Lehrmeister zu sein? Sind sie eventuell zu jung, zu unerfahren dafür?
Kann ich es ihnen zumuten, sie in einer Maxi-Duna für mehrere Tage zu halten, wenn sie jetzt ihre Voli kennen (dreifach 80 x 50)?
Kann ich es den Mädchen zumuten, mit gleichaltrigen Kastraten zu leben, die Mädchen nicht kennen und auf Aggression mit Gegenaggression reagieren? Es ist das erste Mal, daß ich bei einer Vergesellschaft erlebt habe, daß ein Kastrat aggressiv zu einem Weibchen wird und ernsthaft ein Weibchen beißt.

Ich wünsche diesen erbarmungswürdigen Labortieren dasselbe, was ich allen Mäusen wünsche: Ruhe. Wie kann ich ihnen am ehesten Ruhe ermöglichen? Ich weiß es im Moment nicht. Ich bin ganz traurig, daß es so gekommen ist. Ich wünschte, ich könnte dir etwas Erfreulicheres berichten, Conny. ;-(

Hier endet dieser erste Bericht...
 
wie traurig... *Traurig*
vindo, ich habe keine erfahrung mit solchen (heftigen) vergesellschaftungen, aber ich dachte als erstes: villeicht brauchen sie einfach erstmals ruhe, ruhe, ruhe...
 
*heul* *heul* *heul* *heul*
oh wie schrecklich!!!
Vindo, kannst du die vier nicht unter sich lassen, dass sie erst einmal zur Ruhe kommen???
 
@Sara: Sie sind ja jetzt unter sich - nach der Beißerei habe ich die Jungs sofort rausgenommen. Die Mädchen sind jetzt allein in der Maxi-Duna. Sie nutzen nur wenig Platz.

Die Jungs waren auch sehr verstört von den Reaktionen der Mädchen. Ich will ihnen den Stress auch nicht antun.
 
Ja..daran habe ich auch gedacht.
Gibt es nicht die Chance die Gruppe beisammen zu lassen?
Ihnen nach und nach ganz langsam mehr Platz und Einrichtung zu geben?
Es liest sich alles so schlimm und tut mir im Herzen weh.
Diese armen Geschöpfe.
 
Original von Kathrin
Gibt es nicht die Chance die Gruppe beisammen zu lassen?


Nicht in der Maxi-Duna, höchstens auf noch weniger Platz - und dies über mehrere Tage. Und wie oben beschrieben - es ist ein Dilemma, denn kann ich es den Jungs zumuten, sie vielleicht über Wochen in einem Hamsterknast mit den Mädchen zu halten, nur damit die Aggression gehemmt wird und sie die Lehrer für die Mädchen sein können? Nein...

Vielleicht überfordere ich die Jungs mit der Aufgabe, Lehrer zu sein. Sie sind jung, kennen noch keine Mädchen.

Ich möchte die Mädchen jetzt erst mal alleine lassen und ihnen Zeit geben, zur Ruhe zu kommen nach diesem anstrengenden Tag für sie (Zugfahrt aus Greifswald, Autofahrt durch Berlin, abgebrochene Vergesellschaftung mit Kastraten).

Einrichtung nehmen sie überwiegend gar nicht wahr. Eines der Mädchen ist aber bereits leicht auf das Körbchen geklettert (Vorderpfoten drauf) - ein Anfang.

Es wäre ein Riesenrückschritt für die Jungs, sie jetzt über Wochen mit den Mädchen auf engem Raum zu halten und nach und nach mehr Platz und Inventar zu geben.

Momentan favorisiere ich zwei Möglichkeiten:

- gar keine Vergesellschaftung für diese Mädchen, sie bleiben ganz unter sich. Aber dann hätten sie nie die Chance, ein normales Sozialverhalten von anderen Mäusen zu erlernen.

oder

- ich lasse sie so lange unter sich, bis sie Fortschritte machen, ruhiger werden, lernen, daß niemand sie rausfängt, niemand sie mißhandeln will, lernen, daß man die Körnchen von einer Rispe nagen kann und wie man Zellstoff ins Nest trägt. Erst dann würde ich sie erneut vergesellschaften. Aber wer sagt mir, daß dieses "Dann" jemals kommen wird? Ich hoffe, daß sie all das lernen können - aber ich weiß es nicht.


Der Knackpunkt ist in meinen Augen:

Ist das Verhalten (Kreisbewegung, Unfähigkeit, Konflikte zu ertragen, Aggression) hier deutlich genetisch determiniert oder kann es wieder verlernt werden? Wenn dieser Zuchtstamm tatsächlich generell solch ein Verhalten aufweist, weiß ich nicht, ob die Binis jemals ein normales Sozialverhalten erlernen können. Aber ich würde ihnen gerne die Möglichkeit dazu geben - nur kann ich es keiner anderen Maus antun, diese Bürde als Lehrmeister zu tragen. Und doch habe ich keine andere Wahl... es ist ein Dilemma.

In dieser Nacht haben sie jetzt erst mal Ruhe und Stille...
 
Gibt es nicht die Chance die Gruppe beisammen zu lassen?
ich glaube kathrin meinte ohne die jungs

edit: ich hoffe, die kleinen werden sich beruhigen und aufleben...es ist so unglaublich traurig!!! Da seh ich meine PittbullMaus fröhlich durchs Zimmer rennen und woanders passiert sowas *heul*
 
Hallo Vindo, darf ich mal versuchen, Dir einen Rat zu geben? - Ich höre, wie verzweifelt Du bist und weiß nur zu gut, wie man sich fühlt, wenn man eine Situation zum ersten mal erlebt...

Ich denke, Du tust den Mädels keinen Gefallen, wenn Du versuchst ihnen normale schöne Bedingungen mit ausreichend Platz und guter Gesellschaft zu schaffen. Ich glaube, hier gelten erstmal andere Regeln.

Auch wenn ich die Mäuse gar nicht selber gesehen habe, so hast Du die Situation doch genauestens analysiert und ich glaube/hoffe mir ein Bild machen zu können (welches ja aus Deinem geboren wurde...).


Ich würde zunächst keinerlei Vergesellschaftungen unternehmen und die Tiere auch erstmal nicht bedeutend größer setzen. Veränderungen sollten sich erstmal eher in der Höhe und Einrichtung ergeben, denke ich. Sie müssen erst Selbstvertrauen finden und merken, dass sie Instinkte haben, dass muss eine Maus doch beruhigen. Bevor sie nicht wenigstens einfache Nester bauen und miteinander kuscheln, würde ich keine Mäuse dazusetzen. Dann langsam den Platz erweitern und schauen, ob sie mit neuen Situationen besser umgehen können. Erst wenn sie sich sowas ähnliches wie normal verhalten, würde ich die von Dir genannten Vergesellschaftungsmöglichkeiten ins Auge fassen. Nicht, dass sie noch Angst vor Mäusen entwickeln...

(So, jetzt hab ich ne Weile gebraucht, bin gespannt, was andere in der Zwischenzeit geschrieben haben...)

Liebe Grüße,

Sabine
 
Ich kann Psaya da nur zustimmen.
Genauso wüde ichs wahrscheinlich auch machen.
 
Hi Vindo,
weiaweiaweia, die armen Tiere!

(bin alle, hoffe, hab alles mitgekriegt, und jetzt etwas kurz, soll n icht kurz angebunden sein!!!)

ich würd sie auch auseinanderlassen.
Kastraten dürften das Duna überleben, trotz Voil-Kennen, Hamsterknast würd ich nicht, das dann doch etwas wenig, und zuwenig Platz kann ja auch Agressionen schüren, ganz abgesehen von s.u.

ME mal die Mädels trainieren, wie Du oben geschrieben, und dann weitersehn.

Ich hab hier (unfreiwillig) einen interessanten Doppelversuch:
Bübchen mit Onkels und welche ohne.
Die mit Onkels sind Top-Mäuse. (die ohne weniger)

Aus allem, was ich gekriegt habe bislang und Vorgeschichten kenne, weiß ich, dass es eine Riesenrolle spielt, wie die Kinners sozialisiert wurden.
Kinners (Geschlecht egal) ab Alter 4 Wochen in einem eigenen Trupp ohne ältere Mäuse sind deutlich mehr asoz und nehmen allenfalls jüngere reibungslos auf (das dann aber ja). (bei einzelnen sieht's bisschen anders aus, aber auch nicht nur rosig)
Ich vermute, Deine Buben waren unter sich nach Trennung.... damit scheiden sie fastgar aus als Sozialisationshelfer für die Mädels , wie Du auch schon vermutet hast. Bin gespannt, wen meine dann mal leiden Können (auch 4)
Deine würd ich abschreiben für den aktuellen Job.
Und da meistens die mädels auch nur bei jüngeren kein Theater machen, sieht's blöd aus (hab grad überlegt, ob nette alte Damen..... das bekäme denen aber vermutlich auch nicht gut)

Vielleicht die Mädels trainieren, und dann einen Trupp jüngerer, normaler dazu, wenn sich's halbwegs gut entwickelt?

Alles Gute Dir und den ARmen! Stefanie
 
Huhu vindo...

Ich kann gut verstehen, dass du dir nun solche Sorgen machst. Aber es ist wichtig, dass du dabei Ruhe bewahrst. Sie sind doch gerade erst angekommen... lass ihnen Zeit.

Und dass die Kleinen so gar keine mausigen Eigenschaften zeigen ist natürlich sehr traurig. Aber vermutlich für dich schlimmer, als für sie. Sie kennen es gar nicht anders, für sie ist das normal. Sich "normal" verhaltene Mäuse passen gar nicht in ihr Bild und verunsichern dadurch natürlich immens. Darum würd ich auch, wie die anderen vorschlugen, ganz behutsam vorgehen. Ihnen ein paar Gegenstände anbieten und abwarten. Und selbst wenn es Wochen dauert, bis sie sich dafür interessieren... da ist dann deine Geduld gefragt.

Vom Zusammensetzen mit anderen Mäusen würde ich erstmal vollkommen absehen. Sie sind ja nicht allein, kennen sich... das gibt Sicherheit um die Welt zu erkunden. Darum sehe ich auch nicht die Notwendigkeit in einer Vergesellschaftung.... ob sie sich nun absolut mausig verhalten oder nicht ist doch relativ unwichtig, solange sie damit zufrieden sind.

Also, wie du ja auch schon erkannt hast: Ruhe. Zeit. Geduld.

Ganz lieben Gruß,
Sarah
 
Noch mal @Inge: Wenn du einverstanden bist, möchte ich sie gerne vorerst unter sich in der Duna lassen (womit Maus-Gruppe Nr. 5 da wäre). Oder im knapp 80er Käfig (bessere Belüftung). Denn ich denke auch, daß sie mit mehr Platz (zB in deiner Männervoli) überfordert wären. Und aus diesem enormen Stress finden sie ganz schwer wieder hinaus...


Gerade war ich noch mal bei ihnen im Raum. Ich durfte mich annähern, ohne daß die panisch zu kreiseln begonnen.

Inge, ich denke jetzt auch... die Idee, sie sofort mit den Männern zu vergesellschaften, war schlecht. Du warst ja noch dabei und hast gesehen, wie gut es am Anfang aussah. Sie haben sich geputzt. Ich hätte nicht gedacht, daß es eskaliert, aber es eskalierte. Und danach war Stress pur.

Klinge ich so panisch, Toast? ;-)
Es ist einfach kein leichter Anblick... *seufz* Aber du hast recht - sie wissen nicht, daß sie sich "unnormal" verhalten. Für sie sind sie "normal". Sie haben keinen Vergleichswert, sie vermissen nichts - weil sie nichts kennen...

Gerade wurde ich wieder Zeuge des typischen Verhaltens, aus einer Konfliktsituation mit dieser stereotypen Kreiselbewegung zu finden (oder nicht zu finden, sondern sie zu umgehen und zu meiden):
Eines der Mädchen fand die Gurke, schnupperte kurz - und begann sich zu drehen. Je mehr sie sich aufregte, desto enger wurde der Kreis, bis sie mit der Nase am Schwanz kreiselte. Nach und nach löste sich ihr Konflikt (alles ist gut, Gurke offenbar harmlos), und die Bewegung pendelte in größer werdenden Kreisen aus.

Es ist die Art von Stressbewältigung, die sie kennen. In den winzigen Makrolons konnten sie sich mit nichts beschäftigen außer damit, im Kreis zu laufen - der Kreis bot ihnen die einzige Chance, auf irgendeinen Reiz zu reagieren.
Ich hatte schon Laborbinis aus Berlin, aber von diesen zeigte keines solch ein Verhalten (und auch diese Tiere kamen aus Makrolons).

Eingerichtet ist die Duna nun spartanisch, aber ich hoffe, sie erst mal nicht mehr zu überfordern: nur Zellstoff, das eine Körbchen, ein wenig Heu, etwas Futter, Frischfutter, ein ganz flacher Wassernapf.

Ich habe mich gerade neben sie gesetzt und nichts gemacht, nur zugeschaut (und für euch die Kamera hochgehalten).


Silberhirse. Die Maus in der Bildmitte stellt fest, daß sie eßbar ist.
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Das verletzte Mädchen, auf dem Klopapierschnipsel ein wenig Blut erkennbar.
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Sie findet es interessant, daß das Futter aus verschiedenen Körnern besteht und man es in die Pfoten nehmen kann
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Ihr erster Kletterversuch. Sie hat das Körbchen erklommen. (Die Löcher habe ich ins Körbchen geschnitten.)
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Ihr erstes Salatblatt. Sie weiß noch nicht, daß man es essen kann, und leckt ein bißchen daran.
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Sie schlafen auf einem Haufen außerhalb des Körbchens, sie kennen ja keine Versteckmöglichkeiten.
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Die Maus am Bildrand rechts dreht sich im Kreis. Ich bin aus dem Zimmer gegangen...
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ich kann verstehen, dass es Dir das Herz zerreist....

Aber wie die Elben sagen: Es besteht noch Hoffnung...!
 
Och Gott wie grausam *Traurig*

Schön das sie jetzt bei dir sind und auch lernen dürfen Maus zu werden *drück*
 
au mann vindo ...welch ein desaster ...die armen mausis ...
wenn du es kannst rein von der aufgabe bzw platz her lass sie unter sich ......
allerdings bedeutet dies wieder eine gruppe mehr ...und das wolltets du doch nciht ....
da ich ja ohnehin die opis nehmen wollte kann ich dir nur anbieten sie zurückzunehmen aber wie ich dich kenen kannst du sie ohnehin nicht mehr hergeben ...
ich würde wegen der belüftung den 80 er käfig nehmen ...udn vor allem würde ich eine sehr flache( ca 5cm ) ca 40 x40 etage
rein tun (fehlende eingänge )
das ist kein häuschen aber ein versteck so lernen sie evtl was es bedeutet sicheren unterschlupf zu haben
udn dann ganz langsam schritt für schritt nach vorne
mein waschpulvers waren anfangs ähnlich sie würden aber dank eine stoischen alten kastraten irgendwann normal
 
Was eine traurige Geschichte *Traurig*
Den Vorschlag von Inge mit der niedrigen Etage als ersten Unterschlupf finde ich gut. Und ich kann mich allen Vorrednern nur anschliessen: laß ihnen vile Zeit und steigere gaaaanz langsam das Angebot.

Und ich lese aus Deinen Worten auch heraus, daß Du sie nicht mehr abgeben willst, obwohl es eine Gruppe mehr bedeutet ;-) (ich könnte es aber auch nicht)
 
hoffentlich schimpft mama nicht ...die fragte schon etwas entsetzt..sind da mäuse drin ...ich antworte " ja meine " damit wars ok ....grmpfl
 
.... fällt mir auch noch ein:
Die Kreiselmäuse, die in Botnang waren, haben das im Lauf der Zeit ziemlich abgelegt --- Hoffung!!!!!!!!!
 
Heute morgen habe ich sie noch wach erwischt, nur eine kreiselte leicht. Sie schlafen jetzt in zwei Zweiergruppen ohne Deckung. Ich mache den 80er fertig und nehme den ganzen alten Zellstoff mit rein.

Natürlich mag ich sie nicht "hergeben", Bat ;-) - weil es einfach ganz entzückende zarte Geschöpfe sind... Und irgendwie hat es auch meinen Ehrgeiz gepackt, ihnen die Welt zu zeigen...

Noch eine Gruppe mehr, Inge... geht wohl nicht anders. Für noch einen Eigenbau hätte ich weder Geld noch Platz, aber sie werden ja nun erst mal für lange Zeit im 80er bleiben... und der ist ja sowieso frei und würde sonst nur herumstehen.

Die Jungs haben sich vom Schock erholt und sind wieder zum Alltag übergegangen.

Die Mädchen sind soweit ok - die Verletzte ist auch soweit ok, Zorro hat sie nicht so sehr gebissen (Schwanzwurzel, Ohr und Hinterteil - aber da muß ich nichts dran machen).

Weil Psaya gesagt hat, die Elben pflegen zu sagen, daß Hoffnung besteht, und weil es ganz zierliche, kleine, zarte Mäuschen sind, habe ich sie jetzt mal meine Labor-Elfen genannt. *grübel*

Ans Frischfutter sind sie bisher nicht gegangen, aber sie können schon aus dem Napf trinken und Silberhirse aus der Rispe fressen. *freu*

Die flache Etage ist eine sehr gute Idee, das mach ich. =)

Sie haben noch immer nicht kapiert, daß jeder sich einen Futterbrocken nehmen kann, und sind sehr futterneidisch, weil einer dem anderen das Futter aus dem Schnäuzchen nimmt.
 
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