Hallo Drachenkuss,
soweit ich das weiß, ist diese Virengruppe recht wirtsspezifisch, was heißen würde, daß in der Regel nur eine Tierart befallen wird. Allerdings handelt es sich bei den Murinen Leukämieviren um eine Gruppe verschiedener Viren, wobei manche Viren auch beide Arten infizieren können (z.B. das Kirsten-Sarkomvirus).
Ich habe heute schon crawler auf die Frage zur Leukose geantwortet. Damit ich jetzt nicht alles noch mal schreiben muß, kopiere ich ausnahmsweise Teile aus diesem Beitrag hier her und bitte mir das nachzusehen:
Die Diagnose Leukose ist - gelinde gesagt - bei Mäusen problematisch und es ist auch überhaupt nicht gesichert, ob das murine Leukämievirus (MuLV) bei Mäusen eine so große Rolle spielt.
Das MuLV kann bei Mäusen tatsächlich die Ursache für das Auftreten bestimmter bösartiger Tumoren sein, schwerpunktmäßig handelt es sich um maligne Lymphome, also "Lymphknotenkrebs". Allerdings sind Mäuse generell anfällig für Tumorerkrankungen und auch das Auftreten von Lymphomen ist bei Mäusen nicht ungewöhnlich. Dabei vergrößern sich vor allem die Lymphknoten in den Leisten- und Achselbeugen. Ich hatte mindestens drei Mäuse, die an einem Lymphom erkrankt waren. Die Diagnose malignes Lymphom wurde in allen drei Fällen histologisch gesichert, entweder durch das Op-Material oder eine Sektion nach dem Tod der Maus. In keinem Fall fanden sich histologische Zeichen einer Leukose. Bei einer Maus hatte ich das Gewebe sogar auf das MuLV testen lassen (Polymerasekettenreaktion, ein sicherer Test), das Ergebnis war negativ. Damit wurde bei keiner der drei Mäuse mit nachgewiesen Lymphomen eine Leukose festgestellt.
Allein das Auftreten eines Lymphoms, selbst bei mehreren Mäusen, rechtfertigt also noch nicht die Diagnose Leukose. Zudem stimmt es zwar, daß diese Art von Krebs durch MuLV angeregt werden kann und es sich hierbei um eine ansteckende Erkrankung handelt. Allerdings gibt es bei den MuLV zwei grundsätzliche Übertragungswege. Einmal direkt von Maus zu Maus (horizontale Übertragung), das bedeutet das Virus wird von einer Maus auf eine andere Maus übertragen. Viel häufiger ist aber wohl der vertikale Übertragungsweg, das bedeutet das Virus wird von der Mutter auf die ungeborenen Jungen übertragen und die Jungen tragen dann bereits das Virus in sich, wenn sie auf die Welt kommen oder sie infizieren sich später über die Muttermilch. Es wird angenommen, daß der vertikale Übertragungsweg der weitaus häufigere ist und eine horizontale Übertagung von Maus zu Maus eher die Ausnahme darstellt.
Ich würde einfach, um sicher zu gehen, ein Mäuslein nach seinem Tod auf Leukose untersuchen lassen, also eine Polymerasekettenreaktion auf das MuLV durchführen lassen. Dazu muß der TA etwas Gewebe, z.B. Lungengewebe, Leber oder Milz entfernen und einschicken. Das kannst Du vorher mit dem TA besprechen, damit man sich rechtzeitig erkundigen kann, welches Labor diese Untersuchung anbietet. (Ich glaube es war Synlab)
Bei meinen Mäusen, also schwerpunktmäßig bei den Mäusen mit Lymphknotenkrebs, habe ich einen Therapieversuch mit einem Vitalpilz gestartet, dem Coriolus versicolor. Die Mäuse haben trotz des Lymphoms verhältnismäßig lange gelebt, (bei Mäusen mit anderen Tumorarten konnte ich keine so eindeutige Wirkung feststellen). Geheilt wurden die Mäuse mit dem Vitalpilz nicht, aber es war schon erstaunlich, daß sie mit dem Lymphom länger gelebt haben als andere Tumormäuse. Wenn Du Dir vorstellen kannst, das zu versuchen, dann würde ich die Stellen raussuche, wo ich das beschrieben habe und es dann verlinken. =)
Liebe Grüße
Fufu