Igelmädchen Maggy

Ich drücke auch die Daumen, halte uns weiter auf dem Laufenden!
Toi Toi Toi daß sie es schafft. Wie schwer muß sie sein, um sicher draußen überleben zu können?
Ihr Appetit läßt ja nix zu wünschen übrig! :D
 
Ui das ist ja echt süß, was ihr der kleinen Maggy da gebastelt habt...
Daumen sind auch hier gedrückt!!!
LG Pomm
 
Danke *drück* =) .

Gestern abend: 356 g.
Seit sie hier ist, hat sie also ca. 100 g zugenommen.
Morgen sind die zehn Tage nach der letzten Wurmkur abgelaufen, und ich werde eine Kotprobe untersuchen lassen, die hoffentlich clean ist.

@indrayani: Das Gewicht von ihr ist eigentlich weniger entscheidend für die Auswilderung als vielmehr ihre Gesundheit. Sie ist ja noch ein Jungigel aus dem letzten August oder September und noch kein ganzes Jahr alt. Wichtig ist, daß sie gut frißt, parasitenfrei bzw. nahezu parasitenfrei ist (leichter Parasitenbefall ist für ein Wildtier normal, ich werde morgen wissen, ob noch Wurmeier zu finden sind bzw. ob sie erneut entwurmt werden muß oder nicht), daß der Kot normal ist und allg. der ganze Igel fit. Dazu muß natürlich das Wetter draußen stimmen, damit es auch wieder genügend Käfer, Raupen und Würmer gibt.
Die Nächte sind hier noch sehr kühl. Anfang/Mitte April habe ich als Termin im Auge.

Fit ist Maggy. =) Seit drei Tagen wehrt sie sich, wenn ich sie raushebe, um sie in einen Karton zu setzen, während ich ihr Gehege reinige. Sie grummelt mich auch immer energisch an. :D
 
Ich bin ein bißchen geknickt...

Die Kotprobe war leider positiv. Jetzt waren vor allem Darmsaugwürmer zu finden. Interessanterweise kaum Eier, sondern erwachsene Würmer. Maggy wird also noch ein bißchen länger mein Gast bleiben, mir tut es leid für die Kleine, jeder Tag in Gefangenschaft ist eben ein Tag in Gefangenschaft. Och menno...

Aber ein krankes Tier auswildern macht keinen Sinn. Heute hat sie erst mal Droncit gegen die Darmsaugwürmer bekommen, außerdem machen wir noch eine Runde Citarin. Dann also die zweite Citarin-Spritze am Freitag. Die Kleine hat alles tapfer ertragen, auch wenn sie beim Citarin etwas gezappelt hat. Der Doc meinte, Citarin würde manchmal etwas brennen. Armes Igelchen.

Sie frißt weiterhin gut, wehrt sich, wenn ich sie abends raussammeln muß, um das Gehege zu reinigen, knurrt mich an und verschwindet sofort wieder im Haus, wenn ich sie zurücksetze. Es ist gut, daß sie nicht zahm wird, sie wird ihre Scheu in der Natur brauchen.

Wenn ich jetzt davon ausgehe, daß Maggy am Freitag die zweite Citarin-Injektion bekommt, dann in 10 Tagen eine erneute Kotuntersuchung stattfindet, verschiebt sich der Termin zur Auswilderung auf mindestens Mitte April.
 
Blöde Frage(nur interessehalber): Warum hat denn die erste Wurmkur nicht angeschlagen? Oder braucht man für die Darmsaugwürmer ein anderes Mittel?

Hoffen wir, daß sie bald wurmfrei ist. ;-)
 
Ben, es gibt keine blöden Fragen, nur blöde Antworten. ;-)

Oder braucht man für die Darmsaugwürmer ein anderes Mittel?

Ja. Citarin hilft gegen Lungenwürmer (Crenosoma striatum). Droncit ist ein Präparat gegen Bandwürmer (bei Igeln: Hymenolepis erinacei), gegen Kratzer (Acanthocephalus, viele Arten) und gegen Darmsaugwürmer (Brachylaemus erinacei). Und nein, das weiß ich nicht ausm Kopf, das schreibt die igelerfahrene TÄ Barbara Zaltenbach-Hanßler. :D

Wieso jetzt Darmsaugwürmer im Kot aufgefallen sind und bei der ersten Kotuntersuchung nicht, weiß ich nicht. Material von draußen habe ich nicht benutzt (denn alles von draußen könnte prinzipiell Wurmeier mitbringen). Täglich wird das Gehege gereinigt, damit der Igel keinen kontaminierten Kot aufnimmt. Bleiben die Möglichkeiten:

- der TA hat bei der ersten Unterschung die Darmsaugwürmer übersehen oder verwechselt
- oder: das Citarin hat die Masse der Lungenwürmer gekillt, aber dadurch konnten sich (wenige) vorhandene Darmsaugwürmer vermehren, die erst jetzt auffallen.

Ich weiß es nicht. Ich muß mich darauf verlassen, daß die TÄ die Parasiten richtig bestimmen und das wirksamste Mittel anwenden.

Jetzt also Droncit gegen die Darmsaugwürmer und noch mal Citarin, "sicher ist sicher".
 
Ich hab auch eine doofe Frage, oder gleich mehrere:D Haben nicht alle freilebenden Tiere Würmer? Und wenn nein, wie hat Maggy sie sich dann zugezogen? Bekommt sie nicht gleich wieder neue Würmer, wenn Du sie freiläßt? Die Wildtiere werden doch auch nicht entwurmt.
Ich finde es supertoll, was Du für Maggy tust - das wird Maggy später bestimmt mal ihren Kinderchen erzählen, was sie in ihrer Jugend erlebt hat! ;-)
 
Das kenne ich *lach* Habe auch schon Innereien gekocht für meinen Überwinterungsgast damals *würg*

Ich kenne eine ganz tolle Frau, die eine Igelstation mit Igelkrankenhaus leitet. Falls Du Tipps zur Ernährung brauchts, etc. Willst Du mal für alle Fälle ihre Nummer haben? Sie hat 30 Jahre Erfahrung mit Igeln
 
Hallo ihr,

Haben nicht alle freilebenden Tiere Würmer?

Man geht davon aus, daß alle Wildtiere parasisiert sind, ob das Endo- oder Ektoparasiten oder beides sind, kommt natürlich auf die jeweilige Tierart an. Bei Igeln dürften wohl alle oder nahezu alle Igel Würmer, Flöhe, Zecken haben.


Bekommt sie nicht gleich wieder neue Würmer, wenn Du sie freiläßt?

Ja, sie wird sich binnen weniger Wochen/Monate neu infizieren, denn wenn sie in der Laubstreu nach Käfern sucht, wird sie zwangsläufig kontaminierten Kot anderer Igel wieder aufnehmen.

Trotzdem macht eine Entwurmung in Menschenobhut Sinn, denn damit entlasse ich ein parasitenfreies Tier in die Freiheit, ich gebe dem Igel damit also einen "Vorsprung" zu seinen Artgenossen, einen wirklich guten Start ins neue Jahr (und ins Leben, denn das erste Jahr ist für die meisten Wildtiere das heikelste). Der Igel kann sich also übers Jahr hinweg gut was anfuttern, ohne von Parasiten geschwächt zu sein. In den ersten Wochen wird das ein großer Vorteil sein. Maggy muß jetzt vor allem wachsen und gut zunehmen, und Würmer im Darm würden nur "mitessen". Die Lungenwürmer beinträchtigen Igel auch sehr stark durch Atembeschwerden.

Von den Vorteilen fürs Tier abgesehen, habe ich auch ein ganz egoistisches Interesse daran, ein flohfreies Tier in meinem Schlafzimmer hausen zu lassen. :D

Danke fürs Angebot, Mistmaus, aber ich bin mit Monika Neumeier ganz gut beraten, denke ich. =) Ich richte mich bei der Fütterung nach ihr. Ihre Vorschläge werden auch von Pro Igel e.V. angewandt. Maggy ist auch nicht mein erster Igel, allerdings hatte ich im Frühjahr noch keinen, Maggy wird der erste Igel sein, den ich dann im Frühjahr wieder auswildern darf. Sonst hatte ich nur wenige Tage Igelgäste im Spätherbst, bevor sie bei Igelstationen eingewintert wurden.
 
Danke *drück* .

Der TA-Besuch aus der Sicht von Maggy würde sich wahrscheinlich so ähnlich anhören:

"Nachmittag. Ich liege schlafend im Nest, als plötzlich der Mensch hereinkommt und mein Nest anhebt. Kaum bin ich ganz wach, nimmt der Mensch mich heraus und setzt mich in eine kleine Kiste. Ich grummele, so laut ich kann, aber der Mensch verschließt die Kiste und stellt sie in eine Tasche, dann wird es dunkel. Laute Geräusche. Ich brumme weiter in meiner Kiste. Irgendwann wird die Tasche abgestellt, mir ist schon fast schlecht. Menschen unterhalten sich. Ich rieche andere Tiere, Hunde und Katzen. Dann wird die Tasche wieder angehoben, und plötzlich nimmt der Mensch die Kiste wieder heraus. Der schreckliche Mensch mit der tieferen Stimme, der mir schon mehrmals spitze Nadeln in den Rücken gepiekst hat, betrachtet mich. Ich beginne vorsichtshalber zu grummeln. Die beiden Menschen unterhalten sich ewig über mein Gewicht (403 g) und über die Würmer, die in mir leben. Ich werde hochgehoben und auf eine Waage gesetzt, und als ich versuche, runterzuspringen, werde ich angepustet. Das ist gemein. Ich kugle mich sofort ein bißchen ein. Dann setzt man mich auf einen Tisch, der nach Chemikalien riecht. Der schreckliche Mensch fäßt mich am Rücken an und sticht mir schon wieder eine Nadel zwischen die Rückenstacheln. Ich versuche zu flüchten, aber es geht nicht. Dann hebt er meine Hinterbeine an und schaut meinen Bauch an. Ich habe große Angst. Endlich setzt der Mensch mich zurück in die Kiste. Die beiden Menschen unterhalten sich wieder ewig über Termine. Schließlich wird die Kiste in die Tasche gestellt, es wird wieder dunkel, es fängt wieder an zu schwanken. Vor lauter Angst muß ich erst mal eine Pfütze machen,, aber dem Menschen fällt das erst auf, als er die Kiste wieder aus der Tasche holt --- den ganzen Rückweg muß ich in der Pfütze sitzen... Als der Mensch die Kiste öffnet, mache ich mich erst mal zur Stachelkugel. Soll der Mensch doch sehen, wie er zurechtkommt. Aber der Mensch nimmt mich raus und setzt mich ins Gehege, und ich merke sofort, wo ich bin, und verschwinde in meinem Haus. Für heute reicht es mir!"


Ich habe heute Heiko gefragt, wie es sein kann, daß bei der ersten Kotuntersuchung keine Saugwürmer, wohl aber bei der zweiten welche auffielen. Er hält es auch für möglich, daß das Citarin einige Würmer gekillt hat, andere Arten dadurch aber profitierten.
 
Gerade hat Maggy ca. 5 Stückchen Katzentrockenfutter gefressen (Igel sollen hin und wieder auch was Festeres als Katzenfeuchtfutter, Rinderhack, Ei etc. bekommen, um Zahnsteinbildung zu vermeiden), dann ist sie mitten im Gehege eingeschlafen. :D War wohl doch ein sehr anstrengender Tag. Ich glaube, Heiko ist der einzige Mensch, den sie noch weniger mag als mich. ;-)


Wenn man sich das mal ausrechnet... Maggy wiegt ca. 400 g und benötigt pro Tag zwischen 70 und 80 g Futter. Wieviele Insekten muß ein Igel pro Nacht finden und verspeisen, um überhaupt einigermaßen satt zu werden! Erwachsene Igel wiegen ca. 800 - 1500 g und fressen dementsprechend mehr Insekten. Selbst ein großer Käfer wiegt sicherlich nur um die 1 g, die meisten Arten weniger. Würde Maggy sich nur von Käfern ernähren, müßte sie immerhin mindestens 75 große Käfer pro Nacht fressen. Ok, wenn sie mal eine dicke Raupe oder einen Regenwurm schlürft, wird sie damit schon mehr Kalorien aufnehmen, aber ich finde es erstaunlich, wieviele Insekten, Insektenlarven und Würmer ein Igel tatsächlich fressen muß. Schon deswegen müssen sie sich in solch großen Gebieten bewegen, ein Garten alleine würde niemals einen Igel sattmachen können.
 
Ach Wiebke,
ich mag deine Geschichten.
Und die von Maggy verfolge ich schon von Anfang an.
Schön das du dich so gut um sie kümmerst..
Hoffe die kleine Dame kann bald wieder in die Freiheit. =)
 
Danke, Kathrin. *drück* =)

Zwei von drei gängigen Wurmmitteln bei Igeln haben wir ja jetzt durch :D ... ich hoffe, daß die nächste Kotuntersuchung dann die letzte sein wird und ich Maggy danach auswildern kann. Hoffentlich ist bis dahin kein fremder Igel in ihrem Gebiet eingezogen... es sei denn, es handelt sich um einen schmucken Igelherren, natürlich. =) Wobei ich gestehe, daß ich nicht weiß, ob Igelweibchen schon im ersten Jahr Junge bekommen oder erst im zweiten Jahr. Mal wieder ein Fall für die Recherche...! :D
 
Herzlich willkommen zu einer kleinen Einführung in den igeligen Alltag in Menschenobhut. :D

Gegen 22.30 Uhr. Der Igel ist wach und unterwegs!

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Aus leer mach voll...
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Und aus dreckig mach sauber...
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Dann kommt der Igel zurück in die Kartons. =)

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Liebe Fußballfans, bitte nehmt es nicht persönlich, daß Maggy die Sportseite als Klo benutzt hat, aber den Immobilienteil und die Seite für die Pflanzenfreunde nicht. Das ist bestimmt ein Statement gegen Monokulturen = Fußballrasen als igelfeindliche Monokultur ohne mampfbare Insekten drin. *grübel* ;-) ;-)
 
die Füße....wahhhhhhhhhhhh*Herz*
Hoffentlich darf sie bald wieder raus
 
Findest du die Füßchen auch so niedlich?
Sie hatte gestern stolze 474 g. Die 500 g hat sie sicher bald voll, dann hätte sie ihr Gewicht verdoppelt, seit sie hier ist. Außerdem wird sie mit jedem Tag vitaler.
 
Das is schön, lasse, dass du die kleinen so geholfen hast *drück*

Die Fotos sind pitze, haben die eigetnlich immer so lange Krallen??
 
An Haustieren würde ich die Krallen auch viel zu lang finden, deswegen hatte ich Heiko gleich beim ersten TA-Besuch danach gefragt, er meinte, sie seien so schon richtig. Igel müssen auch etwas graben können, wenn sie sich einen Wurm ausgraben. :D
Wenn ich die (letzte) Kotprobe abgebe, werde ich den Igel noch mal mitnehmen, dann kann man entscheiden, ob man die Krallen vorsichtig kürzt oder nicht, denn in Gefangenschaft nutzen sie sich ja kaum ab.
Die Frage ist aber auch, ob man Maggy überreden kann, stillzuhalten. Ich glaube eher nicht. :D Auf den Rücken gedreht, bilden Igel immer eine Stachelkugel, dann schauen die Füße nicht oder nur etwas raus (wenn der Igel vorsichtig rauslugt). Und wenn man Maggy extra mit Isofloran benebeln müßte, nur um die Krallen einzukürzen, würde ich das eher ablehnen. Ich warte mal die Meinungen der TÄ ab.
 
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