Igelmädchen Maggy

Vorwurf: gefährliche Körperverletzung

Ankläger: Mensch
Beschuldigter: Igel

Knappe Zusammenfassung des Vorfalls:
Igel wehrte sich beim Wiegen, woraufhin der Mensch sich genötigt sah, mit der zweiten Hand hinzufassen. Daraufhin kam es zum vorgeworfenen Tatbestand der gefährlichen Körperverletzung, da ein abgebrochener Stachel in der Fingerkuppe verblieb. Der Angeklagte zeigte keine Reue.

Verhandelung des Falls:
Die Schuldzuweisung erscheint eindeutig unzulässig. Dem Angeklagten ist nicht vorzuwerfen, sich seiner Art gemäß verhalten zu haben. Zum Schutz von Leib und Leben steht es einem Europäischen Braunbrustigel, Erinaceus europaeus, zu, sich jederzeit auch ohne Vorankündigung zusammenzurollen. Auf Gefährdung Dritter kann und soll hierbei keinerlei Rücksicht genommen werden.

Schlußfolgerung:
Der Angeklagte ist freizusprechen. Das Fehlverhalten zeigte hier eindeutig der Mensch, der sich aus freien Stücken ohne ausreichende Schutzbekleidung einem Tier näherte.

Entschädigungsforderung:
Der Mensch hat dem zu Unrecht Angeklagten durch konsequenten Kauf der Lieblings-Katzenfuttermarke des Mandanten den Verlust eines Stachels auszugleichen.

Der Fall ist abgeschlossen und kann zu den Akten gelegt werden.
Der eingebüßte Stachel kann ausfallen und nachwachsen.
Außerdem ist meine Tetanus-Impfung aktuell.
 
*umkipp* hochgefhrlich, das kleine Igeltierchen *schreiweg* zu geil, vindo, du bist die geborene Schreiberin :D
 
wirklich, Du müßtest das Igeltagebuch veröffentlichen!!! Mit den Fotos!
Toll, wie gut es Maggy jetzt geht! Sie ist ein richtig hübsches Igelfräulein geworden...
 
Maggy hat die 500-Gramm-Marke elegant übersprungen und hat gleich die 515 g erreicht.
Aber sie hat wieder Durchfall, ich weiß im Moment nicht, woran es liegt. Futter hatte ich nicht gewechselt. Ich hatte aber seit einigen Tagen Tag und Nacht das Fenster gekippt, damit Gnä`ge Frau auf die Außentemperatur vorbereitet wird (nein, der Igel wohnt nicht im Mäusezimmer, die Mäuse haben es kuschelig-warm bei 22 Grad ;-) ) ... jetzt habe ich probeweise wieder Fenster zu, heute Nacht hatten wir nämlich Nachtfrost (Eisblumen an den Fensterscheiben). Maggy braucht ja sonst den Großteil ihrer übers Futter aufgenommenen Energie zum Heizen, sprich um die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten.
Nächste Woche sind die 10 Tage nach der zweiten Entwurmung vorüber. Dann heißt es Daumen drücken, daß die Würmer gekillt sind.
 
Dann drück ich der Süßen mal die daumen!! *drück*
Die Füße sind echt der Knaller... und die Geschichten auch :D

Grüße BIne
 
Danke, Bine... *drück*

Bitte eßt heute und morgen alle fleißig eure Teller leer, damit das Wetter sich bessert... bei Nachtfrost kann ich Maggy noch nicht rauslassen... ;-(
 
Gut, dann geh ich morgen lieber nicht in die Kantine, weil den fraß kann ich nicht aufessen:D
 
Sara hilft mit vollem Körpereinsatz! :D *drück*


Gestern abend habe ich die letzte Kotprobe weggebracht... nach ewigem Warten im völlig überfüllten Wartezimmer, eingepfercht zwischen Menschen, die Einzelmeeries und Einzelsittiche halten, kam endlich die erlösende Nachricht:

Keine Parasiten mehr im Kot nachweisbar. =)

Wenn`s heute abend nicht regnet, kommt Maggy heute raus, ansonsten morgen. Der Wetterbericht ist günstig.

Obwohl ich mich darauf freue, sie wieder auszuwildern, bleiben doch diese Gedanken... Igel können 7 Jahre alt werden, aber die meisten werden nur 1 oder 2, weil sie überfahren werden oder anderweitig verunglücken. ;-( Der Mensch hat einfach überall seinen Stempel aufgedrückt.
Aber Maggy muß sich dort draußen durchschlagen, eine andere Möglichkeit bleibt nicht, genau dafür ist sie geboren. Zwischen Mai und Mitte August erstreckt sich die Paarungszeit, dann muß Maggy sich in ihrem Revier eingerichtet haben, um bereit zu sein, wenn ein Igelmännchen vorbeikommt. Igel können schon im ersten Jahr trächtig werden, aber meistens bekommen Weibchen erst im zweiten Jahr Junge, weil die ersten Paarungen meistens nicht zur Schwangerschaft führen.

76,6 % von 164 ausgewilderten Jungigeln wurden einer Studie nach 9 bis 43 Monate später lebend wiedergefunden... die Quote ist also sehr hoch, die Chancen stehen gut.

...ich hoffe, ich werde niemals in der Gegend einen überfahrenen Igel sehen. *seufz*
 
schade, dass man sie nicht irgendwie markieren kann. dann wüsstest du immer, ob du maggy oder einen anderen igel siehst =)
 
Markieren... lieber nicht, jedenfalls nicht mit Farbe oder ähnlichem. Sie soll von keinem Feind besser gesehen werden als andere Igel. Und Kontakt zu einer Igelforscher-Gruppe hab ich nicht, sonst könnte man sie eventuell mit einem Sender markieren... aber ich weiß nicht mal, ob gerade solche Projekte in Berlin laufen.

Wahrscheinlich werde ich Maggy nie wiedersehen. Man sieht Igel ja höchstens zufällig mal, wenn man spätabends unterwegs ist.

Ich hab schon dem ersten Nachbarn gesagt, er soll morgen und in den nächsten Tagen, ehe er mit dem Wagen abfährt, vorher drunter schauen, ob ein Igel vor einem der Reifen liegt... man weiß ja nie.
 
Ach Vindo,
das hast du toll gemacht.
Du hast Maggy das Leben gerettet. =)

Sie wird sich freuen wieder in der Natur zu sein..
wo lässt du sie denn frei?
An der Stelle an der du sie gefunden hast, oder irgendwo weiter draußen, wo es ruhiger ist?

lg
Kathrin
 
Ich denke, ich werde sie am Fundort bzw. ganz in der Nähe freilassen, denn hinter einem kleinen Gartenhäuschen habe ich inzwischen einen Igelhaufen entdeckt (mit Trampelpfad davor), ich nehme an, das war ihr Winterversteck, bis sie zu früh aufgewacht ist. Denn als Einzelgänger überwintern Igel recht weit auseinander. Hier in der Gegend gibt es seit Jahren Igel, die Futtersituation muß also recht gut sein. Hinter den Häusern stoßen kleine Gärten aneinander. Igel haben ein gutes Ortsgedächtnis und merken sich ihr Revier, sie haben eine Art Landkarte im Kopf, und vielleicht findet Maggy sich trotz der Abwesenheit noch zurecht, das kann sein.

Die Alternative wäre, wenn ich noch etwas weiter raus an den Stadtrand fahre zu einem landwirtschaftlichen Gebiet mit Bio-Feldern (also keine Pestizide/Insectizide und damit Käfer zum Essen). Der Nachteil ist, daß es dort viele Hunde gibt und eine Buslinie in der Nähe vorbeiführt.
 
Ach Vindo! *drück*

Du hst dich so gut um die Kleine gekümmert, ich drück gaanz dolle diie Daumen, dass Maggy ein tolles Igelleben leben kann *Daumenhoch*
 
Seit gestern abend, ca. 22.30 Uhr, streckt Maggy ihr schwarzes Näschen wieder in die Frühlingsbrise draußen. =)

Ich habe sie mitsamt Schlafnest umgesetzt und Futter hinzugestellt.

Ich bin froh, daß die Aktion "Märzigelchen" ein voller Erfolg war.

Leb wohl, kleine Maggy, paß gut auf dich auf, ja? Ich wünsche dir ein schönes, langes, gesundes Igelleben! Bitte halte dich von Straßen fern. Und mögest du immer einen leckeren Käfer mehr finden, als du eigentlich brauchen würdest.

Alles Gute, Maggy!
 
Ach wie schön..die süße Maggy..hoffentlich hat sie ein langes Igelleben.
Danke Vindo. *drück*
 
Super Vindo, war einerseits bestimmt nich leicht, wenn man nich genau weiß, was die Kleine alles draußn erleben wird, aber andereseits bestimmt schön, dass sie nun wieder in ihrer angestammten Heimat herumwuseln kann *drück*

Alles Gute Maggy und halte grooooßen Abstand zu diesen Riesenmosterluftverpestern, sprich Autos, oder zu Raubtieren aller Art *Abschied*
 
Hab sie nicht mehr gesehen, und vom hingestellten Futter hat sie nur ein wenig gefressen. Da es jetzt so warm wird, gibt es bestimmt genügend Würmer, Schnecken und Insekten. Bitte lacht nicht über mich, aber ich habe gestern einige Straßen abgesucht... keine überfahrenen Igel. =)
 
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