Murmelkeks
Wusel-Experte*in
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Ein besserer Titel ist mir nicht eingefallen- ich hoffe er ist genau genug.
Aus gegebenem Anlass- weil es in dem Threat zu der Kratzwunde zu weit führen würde nach meiner Meinung- hier das Thema.
Ich persönlich bin ein absoluter Gegner davon, alles was die Mäuse bekommen vorher einzufrieden oder zu kochen.
Ja, die Mausels sind Nachfahren von Labortieren und deswegen mit einem schlechteren Immunsystem ausgestattet als ihre wilden Verwandten... aber genau dieses Immunsystem gilt es zu erhalten oder zu stärken. Und das kann man nicht tun, indem man versucht sie möglichst keimarm zu halten.
Ein Immunsystem bekommen sie initial über ihre Mutter... aber das ist lediglich eine "Grundausstattung". Wenn sie jetzt keinerlei "Keimkontakt" haben, wird dieses minimale Immunsystem auch nicht weiter verbessert- die Fähigkeit hat jedes Lebewesen. Sollten diese Tiere (gut, kommt nur für Züchter in Frage) dann auch noch Nachkommen haben, bekommen diese wiederum ein geringeres Immunsystem weiter vererbt.
Wie kann man da gegensteuern? Nunja, nicht indem man die Tiere sprichwörtlich jeden Dreck futtern lässt oder sie mit Erregern absichtlich "überhäuft".
Aber indem man ein vernünftiges Maß an Hygiene walten lässt. Dafür gehört für mich das regelmäßige hygienische Reinigen des Käfigs... eingefrorenes Futter würde ich schon abwägen. Aber Heu... und Inventar vom Feld einzufrieren oder abzukochen... halte ich für übertrieben. Moos und Algen abbürsten bei Ästen- klar, kein Thema. Obst und Gemüse waschen- nicht immer, nur wenn es nicht aus Quellen stammt die ich nicht kenne. Also bei mir wird in 90% der Fälle da nix gewaschen.
Nimmt man einen Abklatsch vom angeblich pilzfreien Allspan- hat man trotzdem Pilzsporen darin... aber eben weniger. (Wie garantieren die eigentlich Pilzfreiheit?)
Betrachtet man sich Heu, so ist darin eine Vielzahl von "Parasiten"- die teilweise auch das Einfrieren überstehen.
Vor der trop. Rattenmilbe, der Roten Vogelmilbe, Läusen und Flöhen Panik zu machen ist für mich eben genau das: Panikmache. Natürlich sind sie gefährlicher, aber wie oft schleppt man sie sich ein? Läuse und Flöhe schonmal nur über Zwischenwirte soweit ich weiß... und dann hat da etwas mit der normalen Hygiene nicht gestimmt. Und bei den anderen weiss ich es nicht... aber sicherlich nicht auf dem gewöhnlichen Weg sondern über eher exotisches Inventar/ Futter? Dann sollte man bei diesem natürlich "panisch" sein und bleiben.
So jedenfalls sehe ich das. Meine Meeris übrigens vertragen das seit Jahren mehr als gut und die Milben- und Pilzbefälle die ich bei über 20 Tieren in den letzten Jahren hatte, kann ich an einer Hand abzählen. Bis auf einmal, da brachte das Tier sie mit, allesamt komplikationslose Verläufe.
Aber da ist das Immunsystem auch besser.
Zu den "Milbenmitteln"... Ich zitiere hier nochmal meinen Beitrag aus dem anderen Threat:
Bei Ivomec ist es wichtig im Hinterkopf zu behalten, dass bestimmte Stämme von Grabmilben dagegen resistent werden.
Stronghold ist Selamectin,
Ivomec ist Ivermectin.
Beides gehört in die Stoffgruppe der Avermectine- die noch mehr Präparate umfasst, mit unterschiedlichen Halbwertszeiten. Ivomec ist immer Mittel der Wahl gewesen bei Grabmilben- und genau das scheint sich langsam aber sicher leider zu egalisieren. Mein TA hat da eine Studie drüber auf einer Fortbildung gelesen. Hatte den Fall mal bei einem Meeri- Milben gingen und gingen nicht weg... anderes Avermectin - voila.
Übrigens habe ich damit nicht Stronghold empfohlen, es gibt 5 verschiedene Wirkstoffklassen bei Avermectinen, alle mit leicht anderem Wirkspektrum. Aber wenn Ivomec nicht hilft, ist es sinnvoll im Hinterkopf zu haben dass es Milbenstämme gibt die resistent werden und dann auf ein anderes Präparat auszuweichen. Es gibt einige, aber es ist mir zu müßig und fordert m.E. immer zum "Selbstdoktorn" heraus, wenn man Präparatnamen nennt.
Und da meine Tierärzte sich regelmäßig fortbilden, vertraue ich ihnen da voll und ganz.
Ich finde Vorsicht sinnvoll- aber in einem vernünftigen Maß.
Wie seht ihr das Thema?
Aus gegebenem Anlass- weil es in dem Threat zu der Kratzwunde zu weit führen würde nach meiner Meinung- hier das Thema.
Ich persönlich bin ein absoluter Gegner davon, alles was die Mäuse bekommen vorher einzufrieden oder zu kochen.
Ja, die Mausels sind Nachfahren von Labortieren und deswegen mit einem schlechteren Immunsystem ausgestattet als ihre wilden Verwandten... aber genau dieses Immunsystem gilt es zu erhalten oder zu stärken. Und das kann man nicht tun, indem man versucht sie möglichst keimarm zu halten.
Ein Immunsystem bekommen sie initial über ihre Mutter... aber das ist lediglich eine "Grundausstattung". Wenn sie jetzt keinerlei "Keimkontakt" haben, wird dieses minimale Immunsystem auch nicht weiter verbessert- die Fähigkeit hat jedes Lebewesen. Sollten diese Tiere (gut, kommt nur für Züchter in Frage) dann auch noch Nachkommen haben, bekommen diese wiederum ein geringeres Immunsystem weiter vererbt.
Wie kann man da gegensteuern? Nunja, nicht indem man die Tiere sprichwörtlich jeden Dreck futtern lässt oder sie mit Erregern absichtlich "überhäuft".
Aber indem man ein vernünftiges Maß an Hygiene walten lässt. Dafür gehört für mich das regelmäßige hygienische Reinigen des Käfigs... eingefrorenes Futter würde ich schon abwägen. Aber Heu... und Inventar vom Feld einzufrieren oder abzukochen... halte ich für übertrieben. Moos und Algen abbürsten bei Ästen- klar, kein Thema. Obst und Gemüse waschen- nicht immer, nur wenn es nicht aus Quellen stammt die ich nicht kenne. Also bei mir wird in 90% der Fälle da nix gewaschen.
Nimmt man einen Abklatsch vom angeblich pilzfreien Allspan- hat man trotzdem Pilzsporen darin... aber eben weniger. (Wie garantieren die eigentlich Pilzfreiheit?)
Betrachtet man sich Heu, so ist darin eine Vielzahl von "Parasiten"- die teilweise auch das Einfrieren überstehen.
Vor der trop. Rattenmilbe, der Roten Vogelmilbe, Läusen und Flöhen Panik zu machen ist für mich eben genau das: Panikmache. Natürlich sind sie gefährlicher, aber wie oft schleppt man sie sich ein? Läuse und Flöhe schonmal nur über Zwischenwirte soweit ich weiß... und dann hat da etwas mit der normalen Hygiene nicht gestimmt. Und bei den anderen weiss ich es nicht... aber sicherlich nicht auf dem gewöhnlichen Weg sondern über eher exotisches Inventar/ Futter? Dann sollte man bei diesem natürlich "panisch" sein und bleiben.
So jedenfalls sehe ich das. Meine Meeris übrigens vertragen das seit Jahren mehr als gut und die Milben- und Pilzbefälle die ich bei über 20 Tieren in den letzten Jahren hatte, kann ich an einer Hand abzählen. Bis auf einmal, da brachte das Tier sie mit, allesamt komplikationslose Verläufe.
Aber da ist das Immunsystem auch besser.
Zu den "Milbenmitteln"... Ich zitiere hier nochmal meinen Beitrag aus dem anderen Threat:
Bei Ivomec ist es wichtig im Hinterkopf zu behalten, dass bestimmte Stämme von Grabmilben dagegen resistent werden.
Stronghold ist Selamectin,
Ivomec ist Ivermectin.
Beides gehört in die Stoffgruppe der Avermectine- die noch mehr Präparate umfasst, mit unterschiedlichen Halbwertszeiten. Ivomec ist immer Mittel der Wahl gewesen bei Grabmilben- und genau das scheint sich langsam aber sicher leider zu egalisieren. Mein TA hat da eine Studie drüber auf einer Fortbildung gelesen. Hatte den Fall mal bei einem Meeri- Milben gingen und gingen nicht weg... anderes Avermectin - voila.
Übrigens habe ich damit nicht Stronghold empfohlen, es gibt 5 verschiedene Wirkstoffklassen bei Avermectinen, alle mit leicht anderem Wirkspektrum. Aber wenn Ivomec nicht hilft, ist es sinnvoll im Hinterkopf zu haben dass es Milbenstämme gibt die resistent werden und dann auf ein anderes Präparat auszuweichen. Es gibt einige, aber es ist mir zu müßig und fordert m.E. immer zum "Selbstdoktorn" heraus, wenn man Präparatnamen nennt.
Und da meine Tierärzte sich regelmäßig fortbilden, vertraue ich ihnen da voll und ganz.
Ich finde Vorsicht sinnvoll- aber in einem vernünftigen Maß.
Wie seht ihr das Thema?
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