Immunabwehr/Milben/Pilz/Haltung

Murmelkeks

Wusel-Experte*in
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Ein besserer Titel ist mir nicht eingefallen- ich hoffe er ist genau genug.

Aus gegebenem Anlass- weil es in dem Threat zu der Kratzwunde zu weit führen würde nach meiner Meinung- hier das Thema.

Ich persönlich bin ein absoluter Gegner davon, alles was die Mäuse bekommen vorher einzufrieden oder zu kochen.
Ja, die Mausels sind Nachfahren von Labortieren und deswegen mit einem schlechteren Immunsystem ausgestattet als ihre wilden Verwandten... aber genau dieses Immunsystem gilt es zu erhalten oder zu stärken. Und das kann man nicht tun, indem man versucht sie möglichst keimarm zu halten.
Ein Immunsystem bekommen sie initial über ihre Mutter... aber das ist lediglich eine "Grundausstattung". Wenn sie jetzt keinerlei "Keimkontakt" haben, wird dieses minimale Immunsystem auch nicht weiter verbessert- die Fähigkeit hat jedes Lebewesen. Sollten diese Tiere (gut, kommt nur für Züchter in Frage) dann auch noch Nachkommen haben, bekommen diese wiederum ein geringeres Immunsystem weiter vererbt.

Wie kann man da gegensteuern? Nunja, nicht indem man die Tiere sprichwörtlich jeden Dreck futtern lässt oder sie mit Erregern absichtlich "überhäuft".
Aber indem man ein vernünftiges Maß an Hygiene walten lässt. Dafür gehört für mich das regelmäßige hygienische Reinigen des Käfigs... eingefrorenes Futter würde ich schon abwägen. Aber Heu... und Inventar vom Feld einzufrieren oder abzukochen... halte ich für übertrieben. Moos und Algen abbürsten bei Ästen- klar, kein Thema. Obst und Gemüse waschen- nicht immer, nur wenn es nicht aus Quellen stammt die ich nicht kenne. Also bei mir wird in 90% der Fälle da nix gewaschen.

Nimmt man einen Abklatsch vom angeblich pilzfreien Allspan- hat man trotzdem Pilzsporen darin... aber eben weniger. (Wie garantieren die eigentlich Pilzfreiheit?)
Betrachtet man sich Heu, so ist darin eine Vielzahl von "Parasiten"- die teilweise auch das Einfrieren überstehen.

Vor der trop. Rattenmilbe, der Roten Vogelmilbe, Läusen und Flöhen Panik zu machen ist für mich eben genau das: Panikmache. Natürlich sind sie gefährlicher, aber wie oft schleppt man sie sich ein? Läuse und Flöhe schonmal nur über Zwischenwirte soweit ich weiß... und dann hat da etwas mit der normalen Hygiene nicht gestimmt. Und bei den anderen weiss ich es nicht... aber sicherlich nicht auf dem gewöhnlichen Weg sondern über eher exotisches Inventar/ Futter? Dann sollte man bei diesem natürlich "panisch" sein und bleiben.

So jedenfalls sehe ich das. Meine Meeris übrigens vertragen das seit Jahren mehr als gut und die Milben- und Pilzbefälle die ich bei über 20 Tieren in den letzten Jahren hatte, kann ich an einer Hand abzählen. Bis auf einmal, da brachte das Tier sie mit, allesamt komplikationslose Verläufe.
Aber da ist das Immunsystem auch besser.

Zu den "Milbenmitteln"... Ich zitiere hier nochmal meinen Beitrag aus dem anderen Threat:
Bei Ivomec ist es wichtig im Hinterkopf zu behalten, dass bestimmte Stämme von Grabmilben dagegen resistent werden.
Stronghold ist Selamectin,
Ivomec ist Ivermectin.
Beides gehört in die Stoffgruppe der Avermectine- die noch mehr Präparate umfasst, mit unterschiedlichen Halbwertszeiten. Ivomec ist immer Mittel der Wahl gewesen bei Grabmilben- und genau das scheint sich langsam aber sicher leider zu egalisieren. Mein TA hat da eine Studie drüber auf einer Fortbildung gelesen. Hatte den Fall mal bei einem Meeri- Milben gingen und gingen nicht weg... anderes Avermectin - voila.
Übrigens habe ich damit nicht Stronghold empfohlen, es gibt 5 verschiedene Wirkstoffklassen bei Avermectinen, alle mit leicht anderem Wirkspektrum. Aber wenn Ivomec nicht hilft, ist es sinnvoll im Hinterkopf zu haben dass es Milbenstämme gibt die resistent werden und dann auf ein anderes Präparat auszuweichen. Es gibt einige, aber es ist mir zu müßig und fordert m.E. immer zum "Selbstdoktorn" heraus, wenn man Präparatnamen nennt.

Und da meine Tierärzte sich regelmäßig fortbilden, vertraue ich ihnen da voll und ganz.

Ich finde Vorsicht sinnvoll- aber in einem vernünftigen Maß.

Wie seht ihr das Thema?
 
Last edited:
Also, nur ein kleiner Beitrag von mir: eine meiner Mäuse hatte die tropische Rattenmilbe!! Und es war eine Heidenarbeit, die wieder loszuwerden... dass diese ekligen Viecher besonders nach dem Putzen auch auf mir rumgeklettert sind und da gestochen haben, daran will ich gar nicht mehr denken...

Aber es hat wirklich Wochen gedauert, die wieder loszuwerden, weil sie überall sitzen!! Und meine Maus ist fast daran gestorben, weil die Viecher so hartnäckig waren... habe fast das gesamte Zimmer, einschließlich Teppiche, Vorhänge, Polster etc. mit Ardap behandeln müssen, weil die Viecher ja wandern und sich überall festsetzen. Die Mäuse selbst wurden mehrfach mit Stronghold behandelt...

Und wie im Wiki steht: man kann die sich leichter einfangen, als man denkt. Ich achte wirklich darauf, dass meine Tiere nicht unnötig irgendwas ausgeliefert werden... aber ich wusste damals nicht, dass wilde Mäuse im Gartenhaus wohnen, wo mein Streu lagert... so schnell kann es gehen...

Man sieht also: gleich meine erste Erfahrung mit Milben war mit so einer aggressiven Sorte. Würde es also gar nicht mal Panikmache nennen... es kann schneller passieren als man denkt.

Off Topic:
ist es eigentlich Absicht, dass es wieder bei den Rennern steht?
 
Last edited:
Ich friere auch nichts ein, einfach weil ich nicht die Möglichkeit dazu habe.

Hätte ich eine TK Truhe die groß genug ist, wäre es kein wirklicher Aufwand Heu, Futter und ähnliches einzufrieren.

Zu einem gewissen Teil halte ich es für übertrieben. Aber irgendwo denke ich mir, die Leute die das empfehlen machen es nicht aus Langeweile, sonder weil sie Langjährige Erfahrung damit haben
 
Ich kann auch nicht viel einfrieren... habe eben nur 2 kleine Fächer unterm Kühlschrank, da passt kaum was rein... aber wenn man es portionsweise macht, geht es einigermaßen...

Denke auch: wer es macht, der wird schon wissen, warum. Ich friere mein Streu seit dem auch ein, so gut es geht... denn das ist wirklich kein Hobby oder lustiger Zeitvertreib. :)
 
Nun, die Erfahrungen mögen einen immer eines Besseren belehren- aber wie gesagt, ein geschontes Immunsystem ist immer ein schlechtes Immunsystem.

Kleine Portionen einfrieren- wo lagerst Du die dann, bis Du genug eingefroren hattest um die Streu auswechseln zu können? Wieder in der Wohnung? Dann hast Du aber bereits wieder eine Kontamination... weil wir alle nicht Milbenfrei sind. Spätestens wenn Du nicht im Ganzkörper"kondom" erst die alte Streu weg schaufelst, Käfig desinfizierst, Mäuse desinfizierst... Inventar desinfizierst... hast Du sofort die Besiedelung wieder im neuen Streu.

Vielleicht reden wir ein wenig aneinander vorbei. Im Falle einer Erkrankung muss man natürlich konsequent vorgehen damit man sie los wird. Aber auch im Normalfall hast Du immer vereinzelt Milben auf den Mäusen wohnen. Ebenso wie Mykoplasmen. Nur wird sie eben nicht immer daran erkranken. Erst wenn das Immunsystem in die Knie geht oder auf Hochtouren läuft um etwas anderes zu bekämpfen kommt es zum Ausbruch. Beispielsweise unter Stress. Oder wenn die Milben sich eben exponentiell vermehren.
 
Klar hat jedes Tier immer Milben und die wuseln auch immer überall rum. Nach dem Einfrieren kommt das Streu in eine Tüte und die Tüte in eine Kiste... klar kommen dann wieder die üblichen Milben angekrochen, die eben allgegenwärtig sind... aber eben keine rote Vogel- oder tropische Rattenmilbe, die vllt draußen im Garten wuselt.

Mal ehrlich: wenn du wüsstest, dass durch dein Streu vllt wilde Tiere wuseln, bevor du es benutzt... würdest du dann auch sagen "och, Milben gibt es schon immer überall, ein paar mehr oder weniger ist da auch egal."?
 
*durchatmen*

Du bist noch nicht in den Genuss von trop. Rattenmilbe etc gekommen, oder?
Wenn Du das wärst, würdest Du einfrieren nicht als Panikmache etc verstehen.

Ich hatte einmal stinknormale Milben, die mit Stronghold weggegangen sind. Ich hatte damals nur 2 Mäuse. Und selbst das war ein ENORMER Aufwand, die wieder wegzubekommen.
Angefangen von der Strongholdbehandlung (2 mal), Käfigreinigung (2mal), einfrieren, Zimmerreinigung (2 mal)...
echt kein zuckerschlecken.
Bei diesen fiesen Milben ist das nochmal was anderes.
da darfst du gleich die komplette Wohnung ausnebeln. Oder gleich den Kammerjäger rufen (Der macht dir das dann für ca 150-200 Euro, soweit ich weiß). Klamotten waschen, exzessives Duschen... bleibt dennoch an dir hängen.
Und nun stell dir mal vor, Du darfst 10, 15 oder mehr Tiere behandeln.

Außerdem gehen diese extrem-Parasiten auch auf Menschen über. Und da hört der Spaß auf. Hier geistern Fotos rum von solchen Milbenbissen beim Mensch. Einige User hier haben kleine Kinder, deren Immunsystem ja auch nicht so ausgeprägt ist, das entwickelt sich ja auch noch. Und den Kids will man solche Milben ersparen... warum dann nicht auch den Mäusen ;-)



Sicher, das Immunsystem zu stärken ist das eine.
Die Mäuse aber bewusst der Gefahr von Parasiten auszusetzen das andere.
Denn den Befall merkt man erst, wenn er zu groß ist oder man ein allgemein schwaches Tier in der Gruppe hat.
Die normalen Mäuse haben ein gutes Immunsystem (da nützt ja schon die ausgewogene Ernährung einiges). Es gilt aber nun, die Schwachen zu schützen. Aber gerade die sind gern mal Opfer von Parasiten.
Parasiten bedeuten Stress. Stress durhc das jucken und das kratzen, Stress durch die Behandlung, stress durch das Abheilen... Und Stress macht auf andere Weise krank und verkürzt die Lebzeit einer Farbmaus.
und das nur, weil man ein tolles immunsystem haben will?
Da hab ich doch lieber eine Maus mit so lala Immunsystem als mit supergenialem immunsystem.

Nimmt man einen Abklatsch vom angeblich pilzfreien Allspan- hat man trotzdem Pilzsporen darin... aber eben weniger. (Wie garantieren die eigentlich Pilzfreiheit?)
Betrachtet man sich Heu, so ist darin eine Vielzahl von "Parasiten"- die teilweise auch das Einfrieren überstehen.
es kommt drauf an, was für Pilzsporen ads sind. es gibt da ja gewaltige Unterschiede zwischen Schimmelpilzen und Hautpilzen....
Einstreu/Heu und Co. kann man auch ausbacken- ich habs selbst mal machen müssen.


Ich kann es voll und ganz nachvollziehen, wenn jemand Futter, Einstreu und Co. einfriert und ausbäckt.
Und ich finde es auch toll, wenn das jemand konsequent durchzieht-zum wohle der Maus.


Mir fällt zum Schluss noch ein netter Vergleich ein:
Stell dir mal vor, Du hast ein Kleinkind. Dieses Kind bringst Du nun zu einem, der eine dicke Lungenentzündung hat- Das Kleine soll sich anstecken und dadurch ein stärkeres immunsystem bekommen.
..
..
Und spätestens da sagt einem der gesunde Menschenverstand: Gehts dir eigentlich noch gut?!

Das Immunsystem zu stärken funktioniert so nicht. In diesem Fall muss man mit Antibiotikum ran und das macht das eigene Immunsystem noch schwächer.

Man kann nur stärken, wenn man weiß: Das Kind (oder eben auch die Maus) ist dem tatsächlich gewachsen. Und ich muss keine Medikamente geben, um das Tier/Kind wieder gesundzubekommen.

Und Mäuse sind Parasiten nicht gewachsen.
Daher finde ich es falsch, Einfrieren und Co als Panikmache abzustempeln.

Bei mir wandert Einstreu durch den Ofen. Grünzeug aus der Natur wird abgebrüht.
 
Das Problem ist, dass einen solche Gedanken immer in Panik versetzen. Ja, die mögen durchwuseln. Aber man wird es niemals genau wissen. Auch beispielsweise nicht, wie lange das Streu schon abgelagert ist- denn auch die Rattenmilbe lebt als Larve nur wenige Monate.
Ich bin ja nicht gegen jegliche Vorsicht. Aber gegen zu übertriebene.

@Jimmy: Das Posting finde ich ehrlich gesagt mehr unsinnig. Sind wir im Kindergarten? Wer nicht sinnvoll mitdiskutieren möchte, der sollte sich bitte raushalten.
Und dass ein geschontes Immunsystem schlechter ist als eines das sich aufgrund einer "normalen" Keimbelastung differenziert ist eine wissenschaftliche Tatsache die auch durch zahlreiche Versuchsreihen bestätigt ist.

Sorry Lumi war schneller- also nochmal Edit:

Dass man ein Kleinkind nicht absichtlich in Kontakt mit Pneumonieerregern bringt, ist doch klar. (Es sei denn in Form von Impfstoff...)
Ich sage ja auch nicht, dass man Mäuse bewusst infizieren soll. Aber ich finde, man sollte eben auch den Versuch der Sterilität nicht übertreiben- der geht nämlich nach hinten los. Ein sinnvoller Mittelweg erscheint mit am Besten.
Dass Vogel- oder Rattenmilbe besonders hartnäckig sind, ist klar, wenn man sie hat muss man eben auch zu drastischen Mitteln greifen. Bei mir wären es dann 23 Tiere zu behandeln. Kein schöner Gedanke. Aber ich werde deswegen nicht in Panik verfallen und versuchen alles zu "entseuchen". Weil es nicht funktioniert.
Ich habe ja geschrieben, dass man eben abwägen muss, woher man sich Dinge einfängt. Dass wilde Ratten es auf allen möglichen Orten hinterlassen können- klar. Also gilt es dann Dinge die man aus der Natur holt zu reinigen ehe man sie den Mäusen gibt.
Hobelspäne-Streu wird oft Monate gelagert ehe es in den Vertrieb geht. Deswegen halte ich diese Gefahr für sehr gering. Der Markt ist da einfach immens. Anders mag es bei Hanfstreu aussehen, bzw. bei allen Streusorten die in kleineren Mengen produziert werden.

Die Pilzsporen im Streu umfassen jene, die gerne Lungeninfektionen hervorrufen, bzw. das Immunsystem schwächen und dann zu einem Ausbruch von Mykoplasmose führen können genauso wie vereinzelt Trichophyten- einer der klassischen Erreger von Pilzinfektionen bei Mensch und Tier.
 
Last edited:
ein dickes *drück* an inge, vindoatus, stefanie, reeann, jimmy, kathrin - an all die, die diese fiesen milben schon hatten und aus deren erfahrungsberichten wir das wissen, was wir benötigen, um sie von den mäusen wieder wegzukriegen.
auch ein dickes *drück* an all die, die sich mit ihren kratzmäusen geplagt, gehofft und gebangt haben und nicht wussten, dass es wahrscheinlich grabmilben/ohrräude war, die durch stronghold nicht behandelbar war, während es produkte gibt, die auch dagegen erfolgreich sind. es ist eben nur sehr mühsam, für in der forschung und tierarztpraxis vernachlässigte tiere wie farbmäuse die geeigneten medikamente und antiparasitika in den korrekten dosierungen zu berechnen.

ungehorsam, fassungslos
 
@Jimmy: Das Posting finde ich ehrlich gesagt mehr unsinnig. Sind wir im Kindergarten? Wer nicht sinnvoll mitdiskutieren möchte, der sollte sich bitte raushalten.
Und dass ein geschontes Immunsystem schlechter ist als eines das sich aufgrund einer "normalen" Keimbelastung differenziert ist eine wissenschaftliche Tatsache die auch durch zahlreiche Versuchsreihen bestätigt ist.

ich nicht.
kurz ja, unsinnig nicht.
du schlägst allen ernstes vor, das immunsystem dadurch zu stärken, dass man möglichst viele erreger ranlässt.
und sorry... da sind mir deine wissenschaftlichen untersuchungen ziemlich wurscht.
ich hab lieber mäuse ohne krankheiten.

übrigens ist krankheitsvorsorge nicht nur schutz der tiere.
es ist auch selbstschutz des halters.
ich für meinen teil habe keinen bock, nochmal ne milbenbekämpfung machen zu müssen.
einmal reicht.
(auch wenn mir momentan nicht klar ist, was milbenbefall mit immunsystem zu tun hat)

nebenbei gesagt lass ich mir nicht von vielen menschen erklären, wo ich mich rauszuhalten habe und wo nicht.
 
Das mag vielleicht für den Menschen gelten: ein Immunsystem wird geschwächt, wenn man zu steril aufwächst und immer von allem fern gehalten wird. Aber was für uns Kleinigkeiten sind, kann für eine Maus schon tötlich verlaufen... denk an eine Erkältung. Da würde ich bei mir auch sagen "nicht so schlimm, in zwei Tagen wieder weg, trinkste was mehr Tee". Aber bei der Maus ist es anders, die kann das nicht so einfach wegstecken.
Lumi hatte mit ihrem Vergleich oben schon Recht: eine Maus den Milben aussetzen (was verhindert werden kann), ist so wie ein Kind zu einem anderen schicken, was eine wirklich schlimme Krankheit hat, weil einfach beide nicht in der Lage sind, damit fertig zu werden, ohne Medikamente zu benötigen, die dann noch mehr schwächen.
 
du schlägst allen ernstes vor, das immunsystem dadurch zu stärken, dass man möglichst viele erreger ranlässt.

ich für meinen teil habe keinen bock, nochmal ne milbenbekämpfung machen zu müssen.
einmal reicht.
(auch wenn mir momentan nicht klar ist, was milbenbefall mit immunsystem zu tun hat)

Nein, das habe ich nicht vorgeschlagen. Wo bitte? Es geht um Sinn und Unsinn der "so weit machbaren Sterilität".

Milbenbefall- ich rede nicht von der Vogel- und der Rattenmilbe, da vertraue ich auf eure drastische Sicht, aber die hatte ich noch nicht... und die Wege auf denen man sich die einschleppt sind kalkulierbar und dann kann man Vorsichtsmaßnahmen ergreifen- sondern von allen anderen Milben die gerne zu Räude führen. Wenn das Immunsystem halbwegs gut ist, kommt es da deutlich weniger zu Ausbrüchen, weil es nicht jedes Mal in die Knie gezwungen wird durch einen Keim... und schon können die Milben das Tier krank machen.

Und immerhin habe ich die Diskussion angefangen um einerseits mein Wissen zu teilen und andererseits zu lernen, und finde es ehrlich gesagt wenig schön, wenn mit solchen unsinnigen Kommentaren wie "aids durch Händewaschen" erstens Aggressionen eingebracht werden und zweitens einfach kein sinnvoller Austausch gegeben ist. Warum echauffierst Du Dich? Wir sollten unsere Meinungen und Erfahrungen austauschen und hoffentlich am Ende alle ein wenig klüger und friedlich das Thema "breitgeredet" haben, oder nicht?
 
Die aggressiven Arten kann man sich genau so leicht holen wie die "normalen"... steht auch im Wiki... da können durch deine Katze eingeschleppt werden, durch Futter, durch Streu, sogar über dich, wenn du draußen zum Beispiel ne Katze gestreichelt hast.

Eine meiner Mäuse ist an Reude gestorben und es war schrecklich... lag daran, dass der Tierarzt immer meinten "Nee, der kratzt nur etwas mehr.. ich kann da nichts erkennen, da muss man nicht behandeln." (Heute bin ich klüger, gehe zu einem anderen, der nicht denkt "och, ne Maus, stirbt sicher eh bald.") Und der Kleine war sonst die gesündeste Maus, die ich je hatte. Fast 2 Jahre alt geworden, nie irgendwelche Probleme gehabt.
Es führt eben eines zum anderen... und nicht immer erkennt man es schnell genug oder hat einen kompetenten Arzt, der hilft.
 
Hm, dass mit dem nicht schnell genug erkennen ist bei so kleinen Mäusen natürlich ein Punkt. Bei den Meeris ist es ja etwas anders weil sie tagaktiv sind.

Nochmal als Punkt an alle die hier mitreden:

Eine Diskussion ist ein Meinungsaustausch. Wer nur seine eigene Meinung vertreten möchte ohne andere gelten zu lassen, hat meist nur wenig Konstruktives beizutragen.
Ich sehe es momentan so wie ich es vertrete. Aufgrund von Fachwissen und Erfahrung und dem regen Austausch mit meinen Tierärzten. Wenn ihr mein Wissen vergrößert, dann mag sich auch meine Meinung über das Abkochen, etc. verändern. Ich stehe dem durchaus offen gegenüber, argumentiere aber auf der Basis meiner Überzeugungen.
Und Dinge, die nicht der Diskussion zuträglich sind- wie es für mich eben der Aids-Vergleich war, führen meist nur zu einem: Sie steigern das Aggressionspotential der Diskussion.
Und ich möchte mich ernsthaft über das Thema austauschen ohne kleinliche Giftereien und dergleichen.
 
Als ich die Überschrift gelesen habe, dachte ich: Wow, da kommt ja mal was richtig Interessantes. Aber ich seh das hier schon wieder sang- und klanglos in einer Schlammschlacht enden... *seufz*

Da ich die Rattenmilbe aber auch schon zu Gast hatte, äußer ich mich mal.
Ich hab mir das Krabbelzeug eingeschleppt mit angeblich gepunkteten Tieren, die es in Wirklichkeit nicht waren, wie ich dann sehen mußte, als wir die Herkunftswohnung der Tiere räumen mußten.
Im Endeffekt habe ich die Quarantäne und die Reinigung mit knapp 250 Tieren schultern müssen. Den Streß dieser Zeit wünsche ich keinem Tier!
Ich habe damals die Wohnung ausgenebelt, die Gehege und das Inventar geivomect und mit Clorix die Bude nachgeputzt. Futter und Streu habe ich entsorgt. Gewaschen oder eingefroren o.ä. hab ich damals schon nichts.
Gelernt hab ich daraus den Umgang mit Parasiten in großen Beständen und v.a. über die Quarantäneanforderungen.

Den Kampf mit den Kratzmäusen hab ich auch schon oft genug ausgefochten. Und da mit Sachen hinterm Berg zu halten, die helfen könnten, finde ich nicht gut. Da der Kampf oft ein leidvoller ist für Mensch und Tier, sollte jeder noch so kleine Strohhalm bekannt gemacht werden! TÄ kennen diese Strohhalme nämlich nur äußerst selten so aus dem FF, daß sie sie von selbst empfehlen.

Ich habe aus den Parasitenbefällen einiges über Bestandshygiene gelernt - u.a. auch, daß man dafür keine chemische Keule braucht. Die krault meistens nur die Nerven des Halters. Für mich habe ich ein optimales Maß gefunden, das in Reinigung mit Essigessenz, Abduschen bzw. Abwaschen von Dingen aus der Natur und der Obacht besteht, woher ich welche Natursachen entnehme. Dazu kommt eine Quarantäne in einem separaten Raum mit Ardapring um den Quarantänekäfig und Ivomec auf die Mäuse. Ersterer hat mich schon vor Flöhen gerettet.
Was sich bei mir irgendwie nie eingestellt hat, ist die Einfrier- und Desinfektionsmanie. Ich habe aus meinen Erfahrungen andere Konsequenzen gezogen.

Was mir hier völlig fehlt - was ich aber bei der Überschrift erwartet hatte - ist der generelle Einfluß der Haltung (Platz, Streß, Einrichtung, Standort) auf die Gesundheit der Tiere. Den halte ich zumindest aus meinen Erfahrungen heraus, für nicht unwesentlich.

@Jimmy
Ich kann verstehen, daß Dir das auf der Seele brennt, aber wirklich konstruktiv fand ich Deinen ersten Beitrag auch nicht... *kopfschüttel*


Angelus
 
... und die Wege auf denen man sich die einschleppt sind kalkulierbar und dann kann man Vorsichtsmaßnahmen ergreifen
kalkulierbar?
ich weiss bis eute nicht wo meine milben herkamen!
ich halte es für unkalkulierbar.
und genau das ergreifen von vorsichtsmaßnahmen ist es ja, was viele tun (einfrieren, ausbacken etc).

Wenn das Immunsystem halbwegs gut ist, kommt es da deutlich weniger zu Ausbrüchen, weil es nicht jedes Mal in die Knie gezwungen wird durch einen Keim... und schon können die Milben das Tier krank machen.
kleines beispiel: bei mir zeigte von 5 tieren nur eines krankheitszeichen (kratzmaus).
milben hatten aber alle fünf.
ich bin in keinem fall der meinung, dass ein milbenbefall nur deshalb weniger dramatisch ist, weil die maus keine sympthome zeigt.
ein milbenbefall ist ein milbenbefall und damit ein problem... unabhängig davon, ob eine maus darunter sichtbar leidet.
und erst recht wenn wir hier von vogel- oder rattenmilben reden.
wem ist geholfen, wenn die tiere keine sympthome zeigen, der mensch aber erkrankt?
das bedeutet jetzt nicht, dass ich die tiere als indikator für nen befall nutzen will.
es bedeutet dass ich so gut es geht den milbenbefall verhindere.
und der lässt sich nunmal nicht durch eine stärkung des imunsystems verhindern.
so verhindert man nur die folgesympthome.
nicht das kratzen ist die krankheit, der befall ist es.

sterilität gibts bei mir im mäusekäfig sicher nicht.
ich friere mangels möglichkeit auch nicht ein.
aber ich verstehe jeden ders tut.
 
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