Kater gefunden - wie genau vorgehen?

Beere

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Hallo zusammen,

in der vergangenen Woche haben wir einen kleinen Kater gefunden... er hockte bei uns im Nachbarort auf einem Parkplatz, hat kläglich gemaunzt und den Kontakt zum Menschen gesucht.

Ein Anwohner sagte, der Kater habe bereits seit einigen Tagen (mindestens 2, vermutlich 3) dort gesessen, keiner aus der näheren Nachbarschaft kenne ihn.

Nachdem er zweimal fast unter ein Auto gekommen ist (er läuft einfach nicht weg, sondern bleibt mitten auf der Straße sitzen!), haben wir ihn schließlich mitgenommen - unsere eigene Katze wurde letztes Jahr vermutlich überfahren, das soll kein anderer Halter erleben müssen...

Wir waren auch gleich mit dem Kleinen beim Tierarzt, es ist ein kastrierter Kater, aber noch sehr jung, hat noch ein richtiges Kindergesicht. Er ist nicht tätowiert und nicht gechipt, vom Aussehen aber recht auffällig, da er nicht getigert, sondern gepunktet ist und einen rötlichen Bauch und schwarze Pfoten hat.

Ich habe an alle Tierärzte im Umkreis geschrieben und eine Fundmeldung mit genauen Daten und Bilder geschickt, auch an das Tierheim in der Umgebung. Außerdem habe ich gefühlte 2000 Suchanzeigen durchwühlt, aber nur eine gefunden, die vom Bild halbwegs passen könnte, der Kater ist seit über 2 Monaten verschwunden, allerdings rund 40 km von hier entfernt und laut Suchmeldung gechipt.

Wie sollen wir jetzt weiter vorgehen? Wo kann ich noch Fundmeldungen hinschicken? Wo genau sollte ich Plakate aufhängen, dass wir ihn gefunden haben, wie weit sollte man da den Umkreis ziehen? Muss ich das Ordnungsamt benachrichtigen? Und wie gebe ich eine Fundmeldung bei Tasso auf, ich finde da nur die Telefonnummer, aber ich kann keiner der gewünschten Angaben (nämlich Halsbandnr, Tätowierung oder Chip-Nr.) machen.

Hoffe, dass uns einer helfen kann. Wenn sich der Besitzer nicht findet, würden wir ihn wohl auch behalten können, aber wir hätten natürlich lieber, wenn er in sein richtiges Zuhause zurückkehren kann - irgendwer wird ihn doch hoffentlich vermissen. *seufz*

Danke!
 
Ach Gott der arme kleine Schatz :(

Ich bezweifel, dass so ein kleiner Kater sehr lange draußen überleben kann, wenn er so an Menschen gewöhnt ist und mitten auf der Straße einfach sitzen bleibt *Angst* hat denn schon einer von den TAs geantwortet? Da er kastriert ist muss er ja zwangsläufig bei irgendwem gewesen sein.. Wenn die Antworten alle negativ ausfallen, vielleicht mal den Suchradius erweitern.

Was mir spontan noch einfallen würde, ihr könntet eine Anzeige auf Facebook schalten. Mit Foto, kurzem Steckbrief, wo ihr ihn aufgegriffen habt etc. Das geht ja recht schnell durch ganz Deutschland, wenn genügend Leute mitmachen und irgendwer muss ihn doch vermissen..
 
Huhu,

bisher hat sich keiner der Tierärzte gemeldet, aber das muss nichts heißen, die gehören hier eigentlich alle eher zu den Menschen, die "machen" statt zu reden, ich werd mal gucken, wer die Anzeige schon auf der Homepage hat, aber nicht alle haben so eine Kategorie, da muss ich dann hoffen, die es es ausdrucken und aufhängen, das kann ich natürlich nicht überall kontrollieren.

Stimmt, facebook wäre vielleicht noch eine Idee, wobei ich eigentlich keine Freunde hier aus der Gegend habe... *grübel*

Mein Problem ist: wie beweist jemand, dass es sein Tier ist, wenn er ja nicht gechipt oder tätowiert ist? Ich hab Angst, dass sich einfach irgendwer meldet, weil der kleine Kerl wirklich sehr niedlich und kuschelig ist, den würden sicher viele gerne haben... *seufz*

Wie soll das also jemand "beweisen"? Nicht alle machen Fotos von ihren Tieren, unsere Nachbarn haben seit 11 Jahren eine Katze und kein einziges Bild weil sie nie fotografieren...
 
Ganz wichtig: Meldung an's zuständige Fundbüro!

Sollte der Kleine ein neues Zuhause finden, dann verliert der ursprüngliche Besitzer 1/2 Jahr nach Eingang der Meldung sämtliche Besitzansprüche an dem Tier. Will er den Kater zurück, lässt sich so dann entscheiden, was die beste Lösung für das Tier ist. Unterbleibt die Fundmeldung, verliert er die Ansprüche nicht und kann auch nach Jahren noch jederzeit bestimmen ,was mit dem Tier passiert. Auch wenn sich die Situation des Tiers dadurch erheblich verschlechtert.

Gegen die 'Süße-Katze-Annektier-Problematik': die öffentliche Fundmeldung nur mit Alter, Größe und Geschlecht raus geben. Der vermeintliche Besitzer muss dann die Fellfarbe eindeutig bestimmen können. Oder sie müssen einen nicht-verwandten Zeugen haben oder so...

Die Chip-Nr. kann eigentlich jeder TA auslesen, das sollte kein Problem sein.
Die Kosten für Fundtiere (medizinsiche Versorgung, Unterbringung, Verpflegung) muss die zuständige Gemeinde übernehmen, dazu sind sie verpflichtet.
 
Ganz wichtig: Meldung an's zuständige Fundbüro!

Ah danke, an die hatte ich gar nicht gedacht, dann werd ich da auch gleich schreiben. =)

Die Chip-Nr. kann eigentlich jeder TA auslesen, das sollte kein Problem sein.

Er hat ja keinen Chip, zumindest hat unser TA es mit zwei Lesegeräten mindestens 10 min. lang versucht und es tat sich gar nichts.
 
Der Fundort zwingt einem den Gedanken "wurde ausgesetzt" ja quasi auf...
Ich würde so verfahren wie jaw, nur Geschlecht (vielleicht die Kastration nicht erwähnen? Müsste ja der Besitzer dann wissen), ungefähres Alter und vielleicht die ungefähre Farbe angeben, genaueres würde ich mir dann von Interessenten beschreiben lassen, eben die charakteristischen Pfoten oÄ...

Ne Anzeige im örtlichen Blättchen oder der Tageszeitung wäre vielleicht auch noch was.
 
Dann werden wir das so machen und mal abwarten, ob sich noch wer meldet... dass er kastiert ist, steht zumindest in den Anzeigen für die Tierärzte, weil wir hoffen, dass sich vielleicht jemand im Umkreis dran erinnert, das Tierchen unterm Messer gehabt zu haben. Hab gerade auch eine Mail an Fundbüro geschrieben, die sind dann also auch informiert.

Wir fanden auch, dass gerade der Parkplatz schon sehr für "ausgesetzt" sprach, vor allem wenn er wirklich schon mehrere Tage dort saß. Aber man weiß ja nie... man hofft einfach, dass jemand wirklich nach ihm sucht und nicht nur wie eine Bekannte von uns sagt "der taucht schon wieder auf, warten wir einfach ab".
 
Off Topic:
auch wenn das ein wenig weit geht: im Prinzip stimmt es schon, dass es nach 'los werden wollen' aussieht. Das würde ich aber auf gar keinen Fall durch blicken lassen. Denn die gängige Praxis der Behörden ist, ein Fundtier beim kleinsten Verdacht als 'herrenloses Tier' zu klassifizieren (was nicht zulässig ist, aber in der Praxis tagtäglich so gehandhabt wird), und somit wären sie aus der Verantwortung raus. Sie müssten dann nur für Kosten auf kommen, wenn das Tier eine Gefährdung der öffentlichen Ordnung darstellen würde.
Die richtige Einstufung ist: Ein Tier darf erst dann als herrenlos (=ausgesetzt) ein gestuft werden, wenn es dafür Beweise gibt. Indizien reichen dafür nicht aus.

Ist zwar in dem Fall vermutlich nicht relevant, aber wenn sich aus irgend welchen Gründen die Behandlungskosten überschlagen sollten, gäb's noch einen Strohhalm.
Ist das Tier erst mal 'herrenloses Tier', dann bleibst du GARANTIERT auf ALLEN Kosten sitzen.
Offiziell geht das Fundtier also erst mal in eine Pflegestelle, wo es dann nach 1/2 Jahr (ggf.) in eine Endstelle über gehen kann.

Mit der Fundtier/Herrenloses Tier-Problematik prügeln sich Tierschutzvereine nahezu täglich mit den Behörden rum. Tierschutz ist aber nur möglich, wenn er auch irgendwie finanziert werden kann. Die Mitgliederbeiträge der TS-Vereine reichen dafür idR. bei Weitem nicht aus.
 
Wegen richtigem Besitzer - wenn sich einer meldet und dir unkoscher vorkommt, lass dir sagen, welcher Tierarzt ihn wann kastriert hat und dann fährst du da mit nen paar Bilder hin, der kann dir dann schon sagen, ob er ihn kastriert hat und ob dein Findername zum Tier passt.... So als spontane Idee
 
Huhu,

dann hoffe ich mal, dass das Ordnungsamt das richtig macht... *Angst*

@BinE: Das ist eine sehr gute Idee, danke. Man hofft einfach, dass sich die Leute ihre Tiere gut angucken und dann auch kleine Details kennen, manche Leute können ja von ihrem Hund nicht mal sagen, welche Augenfarbe er hat. *seufz*
 
Hey..

ach mensch, jetzt beginnt wieder die grausame Zeit, der kleinen Kätzchen... *seufz*.
Super das ihr sie mitgenommen habt. Ich vermute mal stark das die euch bleiben wird.

Ich würde ebenso verfahren wie Jaw, Anna und die anderen geschrieben haben. Keine Bilder, nur kurze Beschreibung des Tieres, alles andere muss der Besitzer wissen.

Ich würde noch Plakate in Banken und Geldautomaten, Supermärkten Freßnapf, Dehner usw. aufhängen.
Als uns damal die Blaustirnamzone zuflog, kam der Besitzer über die Plakate die wir am Geldautomaten in den Banken aufgehangen haben auf uns zu.
 
ach so, kleine Ergänzung noch: es kann gut sein, dass dich das Fundbüro schief an schaut, weil du eine Fundmeldung über 'ne Katze ab gibst, weil sie mit dem Prozedere nicht vertraut sind. Dann lass dir einfach auf nem Zettel unterschreiben, dass du zum aktuellen Datum eine Fundmeldung über eine Katze abgegeben hast. Was sie dann draus machen ist deren Sache, aber du hast dich dann erst mal so weit belegbar abgesichert. Praktischen Wert für eine Wiederauffindung des ursprünglichen Halters hat die ganze Geschichte nicht, aber ist so wenigstens formaljuristisch korrekt.
 
Guten Morgen,

das Fundbüro hat sich gemeldet, für die Anzeige bedankt und gesagt, dass sie sie auch im Gebäude (Verbandsgemeindeverwaltung) aushängen. Find ich ok und hab es als Mail jetzt ja auch schriftlich. Mir war eben auch wichtig, dass ich alles richtig mache - ist das erste Mal, dass wir eine Katze finden und ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, wohin genau man sich da wenden muss...

Ich drück jetzt nachher noch Flyer und werd die dann vor allem im Ort, wo wir ihn gefunden haben, anbringen und eben an so Orten wie der Sparkasse, Supermarkt, Baumarkt, etc.

Danke an euch alle! *Blumen*
 
*seufz* Ich finde sowas immer traurig, mir klingt das auch nach "ausgesetzt"...

Finde ich klasse, dass du dich angenommen hast und dich so drum kümmerst *Daumenhoch* Hast du schon einen Plan B, wenn sich niemand melden sollte? Könnte er bei dir bleiben? In meinem Bekanntenkreis endeten diese "Katze zugelaufen"-Fälle immer darin, dass das Tier dann blieb, weil entweder niemand suchte oder wirklich absichtlich ausgesetzt wurde..
 
Huhu,

mein Freund meinte heute, dass er ihn behält, wenn sich keiner meldet. Klingt vielleicht etwas übereilt, aber wir fanden, dass man sich frühzeitig darüber Gedanken machten sollte. Es wäre sonst doof, wenn man ihn jetzt behält und er sich an einen gewöhnt und dann meldet sich keiner und wir geben ihn weg....

Und so menschenbezogen wie er ist, wäre ein Tierheim eine Qual, da kümmert man sich ja doch nicht so intensiv, das Tierheim hier klangt schon wieder, dass sie so viele Kätzchen haben, die jetzt wieder überall ausgesetzt werden... sind sicher all die Weihnachtsgeschenke, die "ach wie süß"-Kätzchen, die jetzt groß werden... *seufz*
 
Schön dass ihr euch des Kleinen angenommen habt *drück*

ist nicht sooo relevant; es könnte sein dass er doch gechipt ist und der Chip gewandert ist. Auf einem Röntgenbild ist ein Chip aber sichtbar, wäre eine letzte Möglichkeit festzustellen ob er gechipt ist =)
 
Bei so einem jungen tier ist wandern aber ungewöhnlich, oder? Die von chuck&jackie (im januar gesetzt) sind noch recht weit oben. Die rechte seite wurd aber auch getestet, nehm ich an?
 
Huhu,

meint ihr, wir sollten das nochmal nachgucken lassen? Wobei der TA auch extra schon zwei Lesegeräte benutzt hat, weil er meinte, eines könnte sonst vielleicht gerade in dem Moment eine Störung haben... *grübel*
 
Normalerweise suchen die ja ned nur direkt an der linken Halsseite, sondern allgemein im Bereich des Oberkörpers, ich denke, da hätte man den Chip auch gefunden, wenn er gewandert wäre.
 
Ja, so war es auch. Einmal großflächig drüber... und der TA ist auch kompetent, mit unserer alten Katze waren wir immerhin 18 Jahre dort.

Vorhin hat sich ein Mann gemeldet, der dachte, es wäre sein Kater, der seit März verschwunden ist... Beschreibung passt soweit, aber er sagte, sein Kater hätte eine recht deutliche Narbe auf der Nase, hat "unserer" nicht. Und das kann seit März doch auch nicht so gut verheilen, dass man nichts mehr davon sieht oder? Zumal "unserer" an den Ohren und über dem Auge Narben hat, hat sich sicher gefetzt.
 
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