Ich frage mich ein bißchen, wer hier nicht versteht.
Hier wird gerade so getan, als sei Hanna Schuld daran, dass einige Tierheimmäuse weiter im Tierheim sitzen; dass ein Schlangenhalter Futtermäuse züchtet und dass derselbe Schlangenhalter auch Mäuse verfüttert; es liest sich, als würde ihr unterstellt, sie sei Schuld am Elend vieler Tiere.
Das ist sie aber doch gar nicht. Dieses "Weil Du diese Mäuse geholt hast, müssen jetzt weiter Mäuse im Tierheim sitzen! Und es werden andere Mäuse vermehrt. Daran. Bist. Du! Schuld!" kommt bemerkenswert oft. Dies hier ist nur der Thread, in dem ich jetzt doch mal was sagen möchte. Aufgefallen ist es mir schon eine ganze Weile.
Hier wird eine einzelnen Person eine Menge Schuld und Verantwortung aufgeladen - aber, wie ich meine, völlig zu Unrecht. Warum sollte ausgerechnet Hanna schuld sein, dass Mäuse in Tierheimen sitzen? Oder verantwortlich dafür? Warum sollte sie verantwortlich dafür sein, dass ein Schlangenhalter Mäuse züchtet und verfüttert? Das ist sie nicht. Sie ist weder daran schuld, noch trägt sie eine Verantwortung dafür.
Sie ist verantwortlich für die Tiere, die sie zu sich holt, die sie aufnimmt. Und dieser Verantwortung versucht sie, gerecht zu werden. Und sie ist verantwortlich für ihr eigenes Wohlergehen. Dem ist sie auch gerecht geworden (was ich persönlich sehr wichtig finde), indem sie nicht mehr wochenlang gewartet hat, was ihr ja ziemlich zugesetzt hatte. Sie ist aber natürlich nicht verantwortlich für die Handlungen anderer Leute, auf die sie keinen realen Einfluss hat. Sie ist nicht verantwortlich dafür, dass andere Menschen, die sie nicht einmal kennt, Mäuse in Tierheime abgeschoben haben. Sie ist nicht verantwortlich für die Mäuse (und alle anderen Tiere) in Tierheimen, solange sie sie nicht gerade selbst dorthin gebracht hat. Hier wird eine Verantwortung unterstellt, fast schon eingeredet, die real gar nicht existiert. Eine Verantwortung, die eigentlich gar kein einzelner Mensch übernehmen kann. Genauso wenig ist Hanna dafür verantwortlich, dass ein Schlangenhalter Futtermäuse für seine Schlangen züchtet. Selbst wenn sie zwei dieser Mäuse aufnimmt, ist sie nicht für das Tun und Handeln eines fremden Menschen, des Schlangenhalters, verantwortlich - welch abstruser Gedanke.
Aber gut - hier treffen sich offenbar deutlich verschiedene Ansichten und Standpunkte. Das ist ja auch ok so - das wird immer so sein, wo sich viele verschiedene Leute treffen. Es wurde jetzt mehr als deutlich gemacht, wer welchen Standpunkt hat. Die Meinungen sind dargelegt, jetzt kann jeder seinen eigenen Standpunkt überdenken. Und wenn er bei seinem Standpunkt bleiben möchte, weil er den eigenen nach wie vor für die eigene Person und die eigene Situation richtig findet (oder vielleicht auch, weil das Gegenüber ihn verschreckt hat), dann kann man´s doch einfach so akzeptieren.
Das heißt ja nicht, dass man sich der fremden Meinung anschließt. Das heißt einfach nur, dass hier verschiedene Leute mit verschiedenen Meinungen miteinander reden. Ist doch völlig normal - irgendwo weichen die Meinungen zweiter Menschen doch immer voneinander ab. Oder kennt ihr jemandem, mit dem ihr wirklich zu 100 % immer und überall einer Meinung seid? Wäre doch stinklangweilig. Deshalb kann man sich doch trotzdem ruhig und vernünftig miteinander austauschen - ohne seitenweise Vorwürfe, Schuldzuweisungen, Unterstellungen. Einfach, indem man dem anderen seine eigene Meinung erlaubt.
Als Vorschlag. Fände ich jedenfalls gut. Und ich möchte das auch einfach so im Raum stehen lassen, und nicht weiter dran rum reden, denn das ist meine Meinung, die ich lediglich darlegen, aber nicht aufdrängen möchte.
