Ich hatte nur einmal eine trächtige Notfallmaus dabei, die hat zwölf Junge bekommen. Ihre drei Schwestern haben ihr dabei geholfen und die Babys auch gesäugt. Es soll vorkommen, dass Mäuse scheinträchtig werden können und Babys säugen, aber ich bin mir nicht sicher, ob die Tanten nicht vielleicht selbst zuvor in diesem Kuddelmuddel, aus dem ich sie holte, Babys hatten. Jedenfalls waren alle vier erwachsenen Mäuse lieb zu den Babys. Dass es zwölf waren, habe ich erst beim Geschlechtertrennen gemerkt, weil ich vorher nur insgesamt zweimal kurz geschaut habe und da konnte ich nicht zählen. Ich habe die Mäuse in Ruhe gelassen, obwohl ich (sollte man nicht tun, ich war aber zu neugierig) kurz nach der Geburt einmal ins Nest geguckt habe, weil ich Sorge hatte, dass vielleicht tote Junge dabei sind. Würde ich heute nicht mehr machen, das könnte die Mutter zum Kannibalismus treiben. Aber zum Glück hat es sie nicht gestört, nur die eine Mausetante hat sofort ein Baby weggeschleppt, zum Glück hat die Mama es dann gleich wieder ins Nest getragen.
Meine Babys wurden am 1. September 2007 geboren, zwei von den Jungs, Durgan und Floh, waren echte Mickerlinge, aber mit Haferflocken und Kürbiskernen wurden sie zu ordentlichen Wuchtbrummen, so dass sie am 7.11.07, als sie zusammen mit ihren fünf Brüdern kastriert wurden, ein ordentliches Gewicht auf die Waage brachten. Alle sieben Jungs haben die Kastra gut überstanden, wobei ich mir große Sorgen machte, sie waren alle so süß und ich hatte echt Angst, dass irgendeiner von ihnen an der Narkose stirbt. Deshalb habe ich sie am Morgen, bevor ich sie zur Kastra brachte, noch mal alle fotografiert. Zum Glück waren sie alle noch putzmunter, als ich sie am Nachmittag abholte und haben keinerlei Komplikationen gehabt. Ich habe die Jungs und die Mädchen dann wieder am 10. Dezember rückvergesellschaftet, weil die Jungs ja vier Wochen nach der Kastra noch zeugungsfähig sind. Als ich sie zurückvergesellschaftete, in einem großen Freilaufgehege, das ich für solche Zwecke habe, war es so, als wären sie nie getrennt gewesen. Sofort liebevolles Kuscheln. Trotzdem habe ich sie eine Nacht zu sechzehnt in einer Duna-Box von 40x50 cm Grundfläche mit zwei Schlafhäuschen und einem Laufrad gelassen, damit alle wieder den Gruppengeruch bekommen. Es ging alles bestens, dann konnten sie am nächsten Tag wieder in ihr Gehege.
Pass auf mit den Babys: Meine Voiliere hat 7mm Gitter-Durchmesser, ich habe sie auch erst mit 26 Tagen in die Voiliere gesetzt, vorher im Terrarium, damit sie nicht durch die Gitter flutschen, aber trotzdem musste anfangs immer nach Ausreißern suchen. Meine Zedra habe ich morgens einmal vermisst (die anderen hingen nur draußen am Gitter) und erst zehn Stunden später hinter dem Kühlschrank wiedergefunden. Ich habe dann Papier an die Gitter geklebt, nur vorne etwas freigelassen, damit ich sie sehen konnte. Ich weiß bis heute nicht, wie sie rausgekommen sind.
Auf jeden Fall war es echt niedlich, mitzukriegen, wie die Babys groß werden und ich hatte das Glück, das kein einziges Baby starb - vermutlich weil die Tanten so gut mitgeholfen haben. Das ist bei einem Wurf von 12 Babys keine Selbstverständlichkeit, alle durchzubringen. Und jetzt sind sie bald 11 Monate alt und alle gesund und munter, nur die eine Tante ist 14 Monate und hat einen Tumor. Mama-Maus ist die Chefin, die bestimmt noch immer, wo es lang geht

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Gruß, Melanie