Muireanns blog

Danke euch. *drück*

http://mausebande.com/forum/community/regenbogenbruecke/17871-siwa.html

Miro vermißt sie sehr, er hat gestern den ganzen Abend geschlafen.
Zwar finde ich es richtig, Mäuse beim Einschläfern nicht in der Hand zu behalten, damit die Maus in ihren letzten Momenten keine Angst hat... deswegen lege ich die einschlafende Maus immer sofort zurück ins Nest, wo sie in vertrautem Geruch und mit ihren Mäusefreunden einschlafen kann... das ist besser, als in einer Menschenhand oder gar auf einem nach Sterilium riechenden Metalltisch beim TA zu sterben... aber Miro hat es sehr mitgenommen. Er hat sie beschützt und sich auf sie gekuschelt. Als sie tot war, war er völlig verwirrt. Ich werde zwar auch weiterhin die Mäuse beim Einschläfern so friedlich irgend möglich im vertrauten Geruch einschlafen lassen und nach Möglichkeit in der Sicherheit eines Verstecks, aber manchmal komme ich wegen solcher Reaktionen der anderen Mäuse ins Grübeln. *seufz* Der arme Kerl versteht ja nicht, was mit seiner Freundin passiert ist --- ein Mensch nimmt sie raus, setzt sie kurz darauf zurück, sie riecht nach Mensch, sie schläft einfach ein, obwohl er sie anstupst... ach, schlimm. Man muß abwägen zwischen dem, was einer sterbenden Maus zugemutet wird, und dem, was ihren Artgenossen zugemutet wird, die Zeuge werden. Ich finde, man soll der Sterbenden das Gehen so leicht wie möglich machen, deswegen werde ich es weiterhin so halten, wie ich es tue, auch wenn das bedeutet, daß manchmal eine Maus von der ganzen Sache sehr mitgenommen wird. Armer kleiner Kerl. Aber so ist es immer: der Letzte, der aus einer ursprünglichen Gruppe übrigbleibt, leidet am meisten. Und nicht immer zeigen Mäuse ja überhaupt Trauer oder Verwirrung beim Tod eines Artgenossen. In seinem Fall leidet er, weil er und Siwa viele Monate und Wochen sehr eng befreundet waren.

Ich hoffe, daß uns die relativ kurze Erinnerungszeit der Mäuse beisteht: nach einigen Tagen lösen sich die Erinnerungen, und das Leben geht weiter, und die Maus wendet sich wieder den anderen aus der Gruppe zu. Er ist ja nicht alleine.
 
Ach Vindo... natürlich ist es verwirrend für die zurückbleibenden Mäuse, wenn eine Maus stirbt. Aber ich musste feststellen, dass Tiere genauso reagieren, wenn ein toter Gefährte im Käfig liegt (und dort auch gestorben ist)! Es ist einfach nie einfach übrig zu bleiben...
Für die Maus, die aber beim Freund einschlafen durfte ist dies viel einfacher und angenehmer als alleine auf nem kalten Tisch...

Darum nimmst du auch den richtigen Weg, wenn du Freunde zum letzten Geleit mitnimmst... Auch, wenn es einem manchmal falsch vorkommt!
 
Hier ein Update:


Muireann lebt noch... hutzelig und wild entschlossen, jeden Abend mindestens zwei ganze Oblaten zu futtern... ein erstaunliches kleines zartes und selbstbewußtes Wesen. =)
Miro altert langsam. Brunhild ist wie wie gewohnt ein fast unsichtbarer Geist: immer da, selten auffallend.
 
ich finds total süß.... *herz* super, dass sie noch so lebensfroh is, auch wenn die Freude im Oblatenfuttern besteht.... :D
 
Ja, Muireann kann ohne Probleme zwei ganze Oblaten wegfuttern... darauf addiert sich natürlich noch das Normalfutter und das Grünzeug. Diese Omamaus-Sorte besteht quasi nur aus Magen :D. Ich bin schon gespannt, ob sie die 2 Jahre und 6 Monate knackt. =)
 
ne magenmaus :D

aber solange sie es frisst isses ja okay. meine fressen ein viertel und suchen dann was anderes. ausgewogene mischkost ;-)
 
Miro und Rhoxane werden bald 2 Jahre und 2 Monate...

Muireann ist nun 2 Jahre und 5 Monate alt. =) Unglaublich, welch starker Willen in dieser Winzmaus steckt, wenn Miro ihr die Backoblate abnehmen will, wird sie grantig. :D
 
Beweisfoto: Muireann und Miro diskutieren um ein Stück Backoblate, Muireann setzt sich durch, und Miro schaut hilfesuchend zu mir... :D Ich hab ja meistens noch eins für ihn, wenn die alte Lady alles wegfuttert.

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Das Alter macht übermütig... "Wenn du mir nicht sofort ein Stück Oblate vor die Nase hältst (ansonsten finde ich es nicht, bin ja blind), stürze ich mich in die Tiefe...!"
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Huch - Erpressermaus!

Ist auch immer wieder erstaunlich, wie lang Mäusehälse in dieser Situation plötzlich werden können...
 
Hiermit erkläre ich Muireann zum Phänomen...
Ich übertreibe nicht, wenn ich sage: sie klammert sich mit allen vier Pfoten ans Leben. Sie will nicht loslassen!

Am letzten Freitag, als ich die Mäuse fütterte, kam sie stürmisch wie immer angerannt, sobald sie das Knack der Backoblaten hörte (ich zerbreche sie immer stapelweise, das ist das Signal für die Tiere, zum Betteln zu kommen, so daß ich alle jeden Tag zu Gesicht bekomme) --- allerdings zog sie eine Hinterpfote nach, kippte immer wieder komplett um, suchte nach Halt, strampelte auf der Seite. Sie schien gelähmt, die ganze Maus kämpfte sich kriechend näher, nur um Backoblaten zu fressen, während ich zum Telefon ging, um meine TÄ anzurufen, um sie zu bitten, auf mich zu warten, obwohl gleich Feierabend wäre, weil ich sofort mit einer uralten gelähmten (Schlaganfall?) Maus zum Einschläfern käme. Aber ehe ich die Nummer tippen konnte, rappelte Muireann sich auf, wackelig, aber sie konnte laufen, und war schon versunken ins Bemühen, den anderen möglichst alles wegzufuttern.
Ich stand mit dem Telefon da und war mir sicher, sie würde die Nacht nicht überleben. Mäuse zeigen unmittelbar vor dem Tod häufig solche Koordinationsstörungen. Schmerzen hatte sie nicht. Und für Muireann wäre es schön, quasi vom Tod überrascht zu werden, während sie Oblaten frißt.

Im Moment möchte sie davon aber definitiv nichts wissen. Jedenfalls überlebte sie nicht nur die fragliche Nacht. Ich mache keine Prognosen --- sie ist uralt, sie ist tatterig, sie scheint einen Hüftschaden zu haben (Arthrose, nehme ich an), aber sie will dringend leben, sie will dringend ganz viele Oblaten fressen. Solange sie nicht leidet, werde ich sie lassen. Ich weiß aber auch, daß sie jederzeit wieder Lähmungssymptome zeigen kann, und dann müßte ich sie einschläfern, denn eine gelähmte Maus leidet als Fluchttier unter Todesangst.

Es ist immer wieder seltsam... Da gibt es alte Mäuse, die kaum abbauen, sie altern nur wenig, sie gehen ohne lange Ankündigung... und es gibt Omas und Opas, die sich sehr lange auf einem senilen Level halten, Muireann zum Beispiel oder auch Rhoxane habe ich gerade, die so sind... Man rechnet täglich damit, daß sie nicht mehr aufwachen, gestern hätte es ebenso gut geschehen können wie morgen oder in dieser Nacht.

Doch ich glaube, ich habe nie eine alte Maus erlebt wie Muireann, die sich so vehement ans Leben klammert.
 
Wibke, bei Deinen Geschichten habe ich immer Tränen der Rührung in den Augen*Herz**traurig*
 
mensch ich glaube die kleine omi hat sichs zur lebensaufgabe gemact, die welt von backoblaten zu reinigen. naja und solange es noch welche gibt... :D

mensch vindo es freut mich das es murieanns weiterhin so gut geht.

vielleicht solltest du mal beim guinnes buch anrufen ;-)
 
Ich habe jedenfalls permanent ein paar Packungen Oblaten im Schrank. ;-)

Es ist schön, wenn alte Mäuse noch so viel Appetit haben --- bei den Alten, denen nichts mehr so richtig schmeckt, wird es viel heikler. Man drückt ihnen etwas in die Pfoten, sie nehmen es ab --- und lassen es fallen. Man drückt ihnen was anderes in die Pfoten, sie nehmen es ab --- und lassen es auch fallen.
Da sind die verfressenen alten Mäuse pflegeleichter. Muireann sitzt jeden Abend ein paar Stunden glückselig oblatenknuspernd da. =) Dann ist sie wieder ganz in ihrer eigenen Welt, es muß eine schöne Welt sein --- weit weg vom Labor, in dem sie ein Stück von sich selbst gelassen hat.

Die Kleine wird mir fehlen, wenn auch sie gegangen sein wird, die Greifswalder Labormäuse waren etwas ganz Besonderes.
 
Ids das schön Wibke!!!!! *drück*

Ich finds toll, dass Muireann sich so toll gemausert hat und noch so viel so schönes Mauseleben kennen lernen darf.... *drück* is doch ein Beweis, dass sie dieses Leben gar nicht verlassen mag!!!
 
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