Offene Laufräder unfallfrei machen

PsyOp

Mäusologie-Meister*in
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Da es bei offenen Laufrädern immer wieder zu Abstürzen kommt, habe ich endlich eine Lösung gefunden mit der ich sehr zufrieden bin.

Zuerst hatte ich mir das große Laufrad Ø 40 cm geholt und drei mal die Prozedur mit dem Sabberlack durchgeführt. Als dann die Mäuse darin laufen wollten, sind sie häufig auf dem Holz gerutscht oder sie wurden herausgeschleudert, wenn eine zweite Maus auch darin laufen wollte.
Der schmale Ring der als Kante angeleimt war, war in meinen Augen, eine zusätzliche Unfallquelle.

Dann hatte ich mir die Luxusvariante mit dem Kork gegönnt in der Hoffnung, dass wenn die Mäuse fallen, sie nicht so hart aufschlagen und sie zusätzlich einen besseren Halt haben. Trotzdem wurde beim Paarlauf oftmals eine Maus brutalst weggeschleudert oder stürzte ab.
Auch wurde der Kork gern angeknabbert.

Das Zauberwort heißt Teppichboden Rips, damit habe ich die Laufräder ausgelegt und die Abstürze sind zu über 98 % Geschichte.

Das Auslegen ist recht einfach und den Sabberlack habe ich mir auch gleich gespart, weil ich das Teppichband ja schneller wechseln kann.


So sieht der angeknabberte Kork im Laufrad aus.



Das Teppichband habe ich mit einem Klammeraffen acht mal an der Innen- und Außenkante festgetackert.

Zusätzlich habe ich noch eine Bremse konstruiert, damit das Rad nicht so schnell durchdreht.

Auf dem Fuß vom Ständer wird ein Stück Hanfmatte gelegt und darüber der Teppich mit Metallreißzwecken festgemacht, damit so etwas wie ein Kissen entsteht.
Anschließend wird das Rad wieder festgeschraubt. Es ist Fingerspitzengefühl notwendig um den Schleifpunkt so einzustellen, dass das Rad gerade noch leicht genug dreht, es aber auch abgebremst wird.
Im Video sieht man, wie die leichteste Maus manchmal kämpfen muss um das Rad in Bewegung zu setzen.

Die Bilder zeigen wie Hanfmatte und Teppich zugeschnitten sind.





Hier sieht man das Befestigen mit dem Klammeraffen und die Kissenansicht,





oder das Befestigen mit Metallreißzwecken.



Nach dem sie die erste Zeit wie die Verrückten gerannt sind, laufen die Räder jetzt fast komplett frei, das heißt, fast ohne Bremswirkung.

Wie man im Video Die Laufrad-Party sehen kann, haben einige Mäuschen eine eigene Technik beim Laufen entwickelt. :D


Viel Spaß
 
Gute Idee :D Aber was ist das denn für ein Teppich? Bist du sicher, dass er unschädlich ist, wenn sie ihn zernagen? Also auch dieses Unterteil da, das ist ja meistens so eine Art Schaumstoff mit Kleber und sowas? *grübel* Und irgendwie hätte ich Bedenken, dass sie mit den Krallen an den Schlaufen von den Teppichfasern hängenbleiben *grübel* Oder hat der Teppich keine Schlaufen? Aber wie ein Borstenteppich sieht er auch nicht aus :D
 
Huhu,

meine größte Sorge wäre auch, dass sie mit den Krallen in den Schlaufen hängen bleiben. Das hab ich hier einmal vor vielen Jahren bei einem "Sockenturm" gehabt und die Maus hat sich dabei fast das Bein ausgekugelt, weil sie festhing und Panik bekam.

Ich denke, dass man in solchen Momenten nicht damit rechnen sollte, dass die verstehen "Ach, ich häng da nur fest" und so eine Schlaufe durchnagen. Gerade im Laufrad finde ich es gefährlich, denn wenn ein Tier festhängt und die anderen weiterlaufen... *Angst*

Ich habe Holzlaufräder mit den Laufbändern vom Wodent Wheel beklebt. Muss man ein wenig zuschneiden, klappt aber super und die sind auch griffig.
 
Ich setze diesen Teppich seit fast eineinhalb Jahren für Rampe und Tunnel ein. Am Anfang habe ich tatsächlich beobachtet, dass hin und wieder eine Maus mit den Krallen hängen blieb.
Ich kann nicht sagen warum ich es schon ewig nicht mehr gesehen habe. Ob die enge und feste Ripsbindung, ähnlich wie bei Cord, die Krallen nur schwer tief eindringen und hängen bleiben lässt oder sie sich die Krallen jetzt besser pflegen und sie in der Sandbox besser abnutzen.
Meine Vermutung ist, dass die Mäuse auch lernen, wie sie auf dem Teppich zu gehen haben, damit sie nicht hängen bleiben.
Im Laufrad hingegen hilft ihnen ihr natürlicher Reflex sich festzuhalten. Auf jeden Fall sind seit vielen Monaten keine Abstürze, in Worten null Abstürze, aus Laufrädern aufgetreten. Sie krallen sich einfach fest wenn sie in den Überschlagsbereich kommen und können sich dadurch vor dem gefährlichen Herunterfallen und vor Verletzungen retten. Das Abrutschen und das Umknicken der Pfoten ist seit dem auch kein Thema mehr.

@WeißeLilie, Ein guter Punkt. Mann muss darauf achten, dass der Teppich keine gummierte oder Beschichtung aus Kunststoffschaum mit Weichmachern oder ähnlichen giftigen Chemikalien an seiner Unterseite hat.
Soweit ich weiß, werden die Rips Teppiche aus Polypropylen hergestellt. Ob sie getuftet oder gewebt werden, kann ich nicht sagen. Da die Fasern schwer verklebt werden können, werden sie auf der Rückseite eher verschweißt. Auf jeden Fall ist PP geruchslos und wird als physiologisch unbedenklich bezeichnet.

Bei mir hat bisher keine Maus den Teppich angeknabbert um davon Nistmaterial zu machen oder Stücke davon abgenagt. Sie haben mit Korkröhren, Stroh und Pappe eigentlich genug Alternativen die viel interessanter riechen.

Ich nutze ihn seit neusten auch als Hängematte und sie wird gerne genutzt.







und nochmal das Bild hier

 
Auf jeden Fall ist PP geruchslos und wird als physiologisch unbedenklich bezeichnet.

das kann man so leider nicht stehen lassen. Physiologisch unbedenklich für Lebewesen mit entsprechendem Mindestquerschnitt im Verdauungstrakt mag stimmen, aber der Darm einer Maus ist auf Grund seines sehr geringen Querschnitts für Darmverschluss wesentlich anfälliger. Die übliche Problematik von 'Plastik im Käfig' eben.

Ich würde daher dringend dazu raten, statt dem Plastikteppich z.B. Hanfmatte, Sisal- oder Jutefasergeflecht o.Ä. zu verwenden. Das erfüllt den selben Zweck, aber ohne diese fatalen Nebenwirkungen.

Die Fasern der Kunstfilzteppichs sind nicht verdaulich, und neben den Bedenken gegen Plastik treffen zudem auch die Argumente gegen Hamsterwatte zu im Bezug auf tierschutzwidriges Zubehör - insbesondere die Problematik der Abschnürung und daraus resultierender Amputation.

Ein absolut unnötiges, vermeidbares Risiko.

Da Argument 'wird nicht angenagt, weil's andere Sachen gibt' hat bei Nagetieren noch nie wirklich überzeugt. Da ist es eine reine Zeitfrage, 'wann' etwas benagt wird, und es geht absolut nicht darum, 'ob'
 
Die einzelnen Fasern sind so dünn und so kurz, dass Maus sie schon als Futter ansehen müsste um sich gesundheitlich zu Gefährden. Da sind die Fäden von gewebten Hanf viel stärker und fester.

Rips Teppichboden mit Hamsterwatte oder tierschutzwidriges Zubehör zu vergleichen, halte ich für sehr weit hergeholt und vollkommen überzogen.

Die Beschaffenheit ist eine vollkommen andere. Hamsterwatte kann gezwirbelt werden und zu Strangulationen führen. Die Fasern des Teppichs nicht. Dieser Teppich kann nicht, wie ein Hanfgewebe aufgetrennt werden. Es kann auch keine entsprechende Länge entstehen die irgendwo, irgendwas abschnüren verstopfen oder verkleben könnte.

Ich empfehle sich diesen Teppichboden in den entsprechenden Läden genau anzuschauen, schon seine Robustheit macht es der Maus schwer davon signifikante Stücke abzunagen oder daraus schnürfähige Fäden zu drehen.

Aber für den Fall, dass eine Maus aus unerfindlichen Grund sterben sollte oder ein Verdacht bestehen sollte, lasse ich sie Obduzieren und werde den Befund auch öffentlich machen. Sollte ein Zusammenhang zwischen den Rips Teppichboden und dem Tod bestehen werde ich euch sofort in Kenntnis setzen.
 
Woher bekommt man denn Hanfmatten? Den Ripsteppich gibt's vermutlich im Baumarkt.

Hast du den Teppich wirklich nur angetackert? Könnte man den zusätzlich noch punktuell zB mit Aquariensilikon ankleben?

Ich find die Idee sehr gut!
Und das Video ist klasse! ;-) Da hast du dir echt viel Mühe gegeben mit der musikalischen Untermalung!!
 
Hey =)

Dass der Teppich das Abstürzen verhindert, kann ich mir gut vorstellen. Sie können sich ja wunderbar daran festkrallen. Wenn es keine Schlaufen gibt, bleiben sie beim Festkrallen nicht mal daran hängen (das wäre jetzt mein erster Gedanke gewesen).

Das Problem ist nur... Es sieht sehr künstlich aus. Du hast ja auch was von Polypropylen geschrieben. Ich kenne mich mit sowas gar nicht aus, aber das hört sich doch sehr nach Kunststoff an *grübel* Ist das Zeug nicht bedenklich? Und alles andere an diesem Teppich... Welche Materialien kommen zum Einsatz, was davon kann man bedenkenlos im Mäuseheim haben, was eher nicht?
Ich finde gerade den Punkt recht schwammig, ehrlich gesagt. Du sagst, sie können nur schwer etwas davon abnagen. Aber schwer ist nicht unmöglich. Und das bedeutet, dass durchaus was passieren kann *seufz* Es ist jedenfalls nicht ausgeschlossen.
Kommst du da möglicherweise an genauere Infos?

Ich persönlich würde es mit den Infos, die bisher vorhanden sind, nicht empfehlen. Wenn du es selber verwenden und ausprobieren möchtest, ist das deine Entscheidung und auch deine Verantwortung. Du kennst die Risiken. Wenn du bereit bist, sie einzugehen, dann tu das. Aber ich finde es bedenklich, dass du es hier so darstellst, als sollte das jeder so machen, obwohl eben nicht mal klar ist, welche Gefahren davon ausgehen. Hier lesen immerhin auch Neulinge, Anfänger, Kinder, ...

Liebe Grüße,
Sabrina
 
Verantwortungslos wäre ich gewesen, wenn ich es selber nicht getestet hätte, wenn ich das Plastikproblem nicht beachtet hätte oder wahllos irgend einen Stoff benutzt hätte.

Es sieht nicht nur künstlich aus, soweit ich weiß, ist es absolut künstlich und physiologisch unbedenklich.
Was für Informationen braucht man noch? Eine Studie die den Mäusen PP ins Futter gemischt hat? Vielleicht gibt es die ja schon und es wurde deshalb für den Menschen so eingestuft.

Weil Kinder alles in den Mund nehmen, könnten sie was verschlucken, auch Mäuse sind Kinder, wenn sie etwas zum ersten mal untersuchen. Da wird an allem geknabbert, egal aus welchem Stoff es besteht.
Die Hanfmatte, die bei mir im Gehege ausgelegt ist, wird gerne auseinander gepflückt und als Nistmaterial verwendet, Was ich von dem Rips Teppichboden nicht sagen kann.

Einfach mal zum Teppichhändler und das Zeug in die Hand nehmen, wenn man es nicht kennt.

Das Risiko sich Milben, Haarlinge, Pilze oder giftige Pflanzen mit dem Heu ins Gehege zu hohlen ist um ein Vielfaches höher. Von solchen gesundheitlichen Beeinträchtigungen die auch zum Tode führen lese ich in den Foren mehr als von Problemen die durch Plastik, geschweige denn durch PP verursacht werden.

Deshalb halte ich eine solche Diskussion für überzogen. Und ich kann bestätigen, die Mäuse, bei mir gestorben sind, hatten alles andere als einen Magenverschluss oder eine Vergiftung wegen PP.
 
Last edited:
Du möchtest die Beanspruchung des Materials durch die stumpfen/nicht vorhandenen Zähne eines Kleinkindes nicht ernsthaft mit der Beanspruchung durch Schneide- und Zerspanungsexperten 'Nagetiere' vergleichen - und genau so wenig die Querschnitte des Verdauungstraktes des Menschen, der selbst beim Baby im cm-Bereich liegt mit dem von Mäusen, bei denen die Querschnitte im untersten bzw. sogar unterhalb des mm-Bereich liegen, oder?

Physiologisch unbedenklich heißt hier, dass das Material genau so ausgeschieden wird, wie es aufgenommen wird - wenn es denn ausgeschieden werden kann. Und genau da liegt der Unterschied und gleichzeitig auch die Gefahr.

Physiologisch unbedenklich bedeutet, dass es der Körper nicht zersetzen oder abbauen kann. Das ist beim Menschen gut, weil die Partikel da problemlos ausgeschieden werden können, und keinerlei Spuren hinterlassen.
Auf Grund der komplett anderen physikalischen Eigenschaften des Verdauungstraktes der Maus kann auf eine Unbedenklichkeit jedoch keinesfalls geschlossen werden! Denn da riskierst du genau durch diese 'physiologische Unbedenklichkeit' die mechanische Verstopfung des Verdauungstraktes - welche im schlimmsten Falle zum qualvollen Tod des Tiers führt. Genau WEIL es nicht zersetzt oder abgebaut werden kann. Das Tier erleidet keiner Vergiftung durch das Material selber, das hat auch nirgendwo jemand behauptet. Es sind 'nur' fatale Nebenwirkungen der Verstopfung.
Plastik/Kunststoff hat in der Nähe von Nagetieren einfach absolut nichts zu suchen. Denn es ist zwar physiologisch unbedenklich, aber mechanisch lebensgefährlich für hinreichend kleine Tiere.

Mal ganz davon abgesehen, dass es absolut nichts relativieren würde: Mir ist kein einziger Fall bekannt, in dem die Gabe von Heu zum Tode eines Tieres geführt hätte. Der 'Vergleich' hinkt gleich mehrfach.
 
Tut mir leid, wenn ich mich wiedermal missverständlich ausgedrückt habe.

jaw said:
Du möchtest die Beanspruchung des Materials ... vergleichen - und ... die Querschnitte des Verdauungstraktes des Menschen, ... mit dem von Mäusen, ...?

Weder das eine noch das andere.

In meinem Text wird zum einem nur die Neugier eines Kindes mit der Neugier einer Maus auf eine besondere Art gleichgestellt und zum anderen damit, das versehentliche Verschlucken begründet.

PsyOp said:
Weil Kinder alles in den Mund nehmen, könnten sie was verschlucken, auch Mäuse sind Kinder, wenn sie etwas zum ersten mal untersuchen. Da wird an allem geknabbert, egal aus welchem Stoff es besteht.

Weil Kinder und Mäuse alles Neue unter anderem durch den Geschmack erfahren, könnten beide etwas von dem Stoff verschlucken.

jaw said:
Physiologisch unbedenklich heißt hier, dass das Material genau so ausgeschieden wird, wie es aufgenommen wird

Das sehe ich ganz genau so.

jaw said:
- wenn es denn ausgeschieden werden kann. ... da riskierst du...die mechanische Verstopfung des Verdauungstraktes... welche ...zum qualvollen Tod... führt.

Wegen der Querschnitte des Verdauungstraktes im mm-Bereich mache ich mir kaum Sorgen. Da die Faserquerschnitte im µm-Bereich liegen, halte ich gesundheitliche Beeinträchtigungen für ausgeschlossen.

Hier ein paar Detailaufnahmen des Rips Teppichboden. Ich habe mit einem spitzen Gegenstand
Fasern abgekratzt.







Diese Messwerkzeuge habe ich auf den Fotos benutzt.



Betrachtung unter dem Vergrößerungsglas





Im Vergleich typische Kotstücken meiner Farbis.






Auch wenn der Anus die Kotstücken so groß formt, gehe ich davon aus, dass vom Magen
über die Därme bis hin zum Rektum die Querschnitte diese Fasern aufnehmen könnten.

Ich denke die Bilder sprechen für sich.


PsyOp said:
Das Risiko sich Milben, Haarlinge, Pilze oder giftige Pflanzen mit dem Heu ins Gehege zu hohlen ist um ein Vielfaches höher. Von solchen gesundheitlichen Beeinträchtigungen die auch zum Tode führen lese ich in den Foren mehr als von Problemen die durch Plastik, geschweige denn durch PP verursacht werden.

Ich meinte, dass die gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die auch zum Tode führen können durch Milben, Haarlinge, Pilze oder giftige Pflanzen verursacht werden.
Und das diese Schädlinge am Heu haften können und die schädlichen Pflanzen/Stoffe unbemerkt im Heu drin sein können.


jaw said:
...Mir ist kein einziger Fall bekannt, in dem die Gabe von Heu zum Tode eines Tieres geführt hätte. ...

In diesem Falle sollte vielleicht noch mal über die Herkunft und die physikalischen Ursachen der Übertragung von Milben, Haarlinge, Pilze oder giftige Pflanzen ins Gehege diskutiert werden.

Abgesehen von den Berichten die auch hier im Forum stehen, bin ich bisher davon ausgegangen, dass mit dem Wikieintrag über Milben / Haarlinge/ Flöhe eine fundierte Aussage getroffen wurde.
Wiki Mausebande said:
Ein unbehandelter Befall kann im schlimmsten Fall zum Tod durch Stress führen!

Ich hoffe mich jetzt etwas verständlicher ausgedrückt zu haben.

Fazit:

Für eine Plastik/Kunststoff - Phobie kann aus diesen zwei Gründen, der physiologische Unbedenklichkeit und den Faserquerschnitten im µm-Bereich, meiner Meinung nach Entwarnung geben werden.


Frohe Ostern


Edit: Bild zum Verdauungssytem einer Maus - gefunden auf http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=9452.0
 
Last edited:
Für eine Plastik/Kunststoff - Phobie kann aus diesen zwei Gründen, der physiologische Unbedenklichkeit und den Faserquerschnitten im µm-Bereich, meiner Meinung nach Entwarnung geben werden.

Die Warnung als Phobie zu polemisieren ist in höchstem Maße unverantwortlich. Aber betrachten wir das einfach mal aus der Sicht der Mechanik:
Die einzelnen Fasern mögen möglicherweise für sich genommen kein Problem dar stellen (das genauer zu untersuchen lohnt sich aber nicht, da dieser rein hypothetische Fall ohnehin nie eintreten kann) - wobei ich sehr bezweifle, dass die Peristraltik die Fasern hinreichend gut durch den Verdauungstrakt weiter transportiert bekommt.
Die Biegesteifigkeit der Fasern liegt allerdings in einem Größenordnungsbereich, der gleichauf mit der Kraft liegt, die der Magen-Darmtrakt aufbringen kann. Die Fasern wirken bei Verformung bis zu einem Grenzbereich, der hier von Mäusen auf Grund der geringen aufbringbaren Muskelkraft nicht erreicht werden kann, elastisch. Alleine das kann zum Darmverschluss führen, da die Fasern ja nicht längs durch den Darm gezogen werden, sondern geschoben werden, wobei sie sich mit der geriffelten Oberfläche des Darms verhaken und verworfen werden. Sie bilden also zwangsweise ein Knäul, das auch aus nur einer einzigen Faser bestehen kann. Die vorderen Faserenden verkeilen sich so zwangsläufig mit der Darmwandung.
.
Da der Magen/Darminhalt aber nicht nur aus diesen Fasern besteht, sondern noch hochviskose, teils stark adhäsive Stoffwechselprodukte enthält, kommt es zur Bildung eines Faserverbundstoffes, der mit den ursprünglichen Eigenschaften der Ausgangskomponenten nicht mehr viel gemeinsam hat, sondern eine deutlich höhere Festigkeit und Steifigkeit auf weist, als beide jeweils einzeln hatten.

Dein Fazit berücksichtigt nicht die tatsächlich vorliegenden Gegebenheiten, und den Plastikfasern kann auf gar keinen Fall eine Unbedenklichkeit zugesprochen werden.
 
Off Topic:
Von Unbedenklichkeit oder gesundheitlichen Gefahren mal abgesehen, finde ich es ein Unding, Mäuse auf Kunststoffteppich zu halten oder auch nur einzelne Inventargegenstände damit auszustatten. Das hat doch mit einigermaßen naturnaher, tiergerechter Haltung wirklich nichts mehr zu tun (und sieht auch noch ausgesprochen häßlich aus). Selbst wenn dieser Teppich für Mäuse gesund wäre, würde ich den niemals benutzen. ;-(
 
Off Topic:
@mus musculus:
mus musculus said:
finde ich es ein Unding, Mäuse auf Kunststoffteppich zu halten oder auch nur einzelne Inventargegenstände damit auszustatten.
Plexiglasscheiben / Hobbyglas gehört wohl nicht dazu?

Es ist ein Unding offene Laufräder uneingeschänkt zu empfehlen und zuzusehen wie Mäuse aus ihnen herausgeschleudert werden oder mit dem Rücken auf dem Rand auftreffen.

mus musculus said:
Das hat doch mit einigermaßen naturnaher, tiergerechter Haltung wirklich nichts mehr zu tun

...haben Laufräder absolut nicht. Auch Buddelbereiche mit Sägespäne, Eierkarton, Papierschnipsel, Seile, hängende Kokosnussschalen oder künstlich hergestellte Häuschen sind nur begrenzt naturnah.

Deshalb geht man Kompromisse ein, da hat wohl jeder seine eigenen Vorstellungen was geht und was nicht. (die Rips Teppiche gibt es sicher auch in deiner Lieblingsfarbe).

Jedem steht es frei, andere Materialien für das oben beschriebene Problem zu benutzen. Kork ist ungeeignet.


@jaw:
Deine Ausführungen über Peristaltik, Biegesteifigkeit, und Knäulbildung und Verklebungen von den o.g. PP Fasern mit Ingesta entbehrt jeder Grundlage. Sie trifft vlt. auf Hamsterwatte oder andere Stoffe zu, aber ohne einen wirklichen Nachweis ist es nur ein stochern im Trüben.

Ich kann indirekt nachweisen, dass weder einzelne Fasern noch Knäule im Magen- Darmtrakt einer Maus seit fast zwei Jahren geblieben sind und keine Maus deswegen irgendwelche Beschwerden hatte, die einen Arztbesuch erforderlich machten oder die in einem Obduktionsbericht erwähnt wurden.

Aber ich kann bei den nächsten pathologischen Untersuchungen auf diese Fasern hinweisen und Probeexemplare zum Vergleichen mitgeben. Wäre das als ordentlicher Nachweis für dich hinreichend genug?
 
was du hier mit 'im trüben fischen' ab tust, verwendet man in der Technik schon seit ca. 1500 Jahren in Form von Verbundwerkstoffen, in dem man harte, spröde Materialien durch den Verbund mit einem elastischen Material flexibler und widerstandsfähiger macht, oder in dem man durch Oberflächenhärtung für eine bessere, flächige Krafteinleitung in den weichen, flexiblen Werkstoffkern sorgt.
Und das hat nichts mit Hamsterwatte zu tun, sondern absolut offensichtlich mit jedem nicht verdaulichen Material zu tun, das sich in Folge der Unverdaulichkeit nicht auflösen kann, sondern nur den Verdauungstrakt komplett passieren muss.
Das Experiment dazu kannst du ganz leicht selber machen, in dem du einen Bindfaden versuchst, durch ein Hohlwandrohr zu schieben. Schon nach kürzester Zeit knickt er das erste mal um, spätestens bei der ersten 'Darmwindung'.

Du kannst das alles gerne abstreiten, aber es bleibt dennoch Fakt.

Dein 'indirekter Nachweis' ist etwa so überzeugend wie der Rückschluss des erreichten Lebensalters eines Tieres auf die artgerechte Käfiggröße.

Nein, das wäre auch kein hinreichender Nachweis, denn das wäre es erst dann, wenn die bedinngungslos unproblematische Passierbarkeit des Darmtraktes durch die Fasern nachgewiesen würde. Und darüber sagt der Darminhalt zum Zeitpunkt einer Obduktion gar nichts aus.
 
Egal wie weit du in der Geschichte der Menschheit oder in der Geschichte Baumaterialien zurückgehst, egal ob du die Fasern mit Bindfäden oder mit Draht vergleichst,dass ist im Falle der bei mir eingesetzten PP Fasern nur ein hilfloser hinkender Vergleich, der durch keinerlei Studien belegt ist.

Wenn man schon Erfahrungswerte der Geschichte heranziehen will, dann muss man auch die Erfahrungswerte aus meiner Praxis akzeptieren.


jaw said:
die ... Passierbarkeit des Darmtraktes durch die Fasern … darüber sagt der Darminhalt zum Zeitpunkt einer Obduktion gar nichts aus.

Und wer sollte dann, deiner Meinung nach Aussagen, zur Passierbarkeit treffen können?
 
Genau, Faserverbundtoffe sind alle nur Einbildung, und die Physikalischen Gesetze dazu lügen nur... :rolleyes:*Wand*
Da es absolut sinnlos ist, gegen deine Lernresistenz vor zu gehen, verschwende ich hier nicht länger meine Zeit.

An alle Anderen, die nicht leichtsinnigerweise die Gesundheit ihrer Tiere aufs Spiel setzen wollen: Finger weg von Plastik, das Zeug ist gefährlich. Begründungen sind hier und auch an vielen anderen Stellen im Forum, im Wiki und auch in anderen Foren nach zu lesen.
 
Sachliche Argumente sind jetzt genug ausgetauscht, jetzt versuchst du es mit zynischer Wortverdrehung und anschließender Beleidigung?
Schade, ich fand die Diskussion gerade interessant. Leider mochtest du nicht auf meine Vorschläge eingehen, was es natürlich schwierig macht dich für etwas Neues zu öffnen.

Auch mir sein ein Nachsatz gestattet.

Unbestritten ist es, den Einsatz von Polyvinylchlorid (PVC z.B. Laufräder) oder Polyurethan (PU z.B. geschäumte Teppichunterlagen) unbedingt zu meiden, schon allein wegen der enthaltenen hochgiftigen Chlorverbindungen. Selbst der Polyethylen-Terephthalat (PET z.B. PET-Flasche / Plastikflasche) wird eine Krebsrate oder Hormonveränderungen (Bisphenol A - absterben der Spermien) zugesprochen.

Dagegen sind in Polyprophylen kein Chlor und keine Weichmacher enthalten und deshalb keine gefährlichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu befürchten. (PP z.B. Verpackungsmaterialien von Lebensmitteln)


Es ist also keine leichtfertige oder verantwortungslose Entscheidung von mir gewesen die Pips Teppichböden in meinem Gehege einzusetzten.
 
Last edited:
Wer sich etwas ausführlicher mit dem Thema "Kunststoffe und Farbmäuse" auseinander setzen mag, wir haben dazu einen sehr ausführlichen Infothread:
http://mausebande.com/forum/farbmaeuse/allgemeines/45331-plastik-farbmaushaltung.html

PsyOp, dein Bemühen in allen Ehren... PP ist zwar ein "besserer" Kunststoff, kann aber zu einem Darmverschluss führen. Punkt.

Was spricht dagegen, verdauliche, natürliche Materialien zu benutzen?
Man kann jedes rutschige Laufrad auch mit Hanfmatte o.ä. rutschsicher ausstatten.
 
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