Über den "Kaninchen-Typ" ist mehr bekannt als über den "Mäuse-Typ". Deswegen dreht es sich bei fast allen Fallberichten etc um den Typ, der bei den Kaninchen Symptome auslöst. Über den Typ, der bei Mäusen die Symptome verursacht, ist seeehr wenig bekannt. Man kann also nicht alles,was man liest, so eins zu eins übertragen. So meinte ich das
Genau diese Tatsache hat dazu geführt, dass wir beim Luggi (Farbmauskastrat) keine eindeutige Diagnose stellen konnten, sondern nur den Verdacht. Das Labor untersucht lediglich auf E.C. Erreger bei
Kaninchen, nicht aber bei Mäusen.
Unglücklicherweise konnten wir keine Proben (Blut, Urin) sammeln, da von beidem zu wenig vorhanden war. So musste ich den armen Kerl im Unwissen, woran er denn nun erkrankte, erlösen lassen. *seufz*
Luggi war ein besonders schlimmer Fall, er konnte nicht mehr eigenständig Nahrung aufnehmen und sich nur torkelnd fortbewegen. Dabei hatte er einen so starken Willen, dass ich ihn nicht sofort aufgeben wollte. Selbst auf Klettertouren aufs Häuschendach und die Korkröhre hat er trotz seines üblen Zustandes bestanden.
Er wurde mit AB (anfangs Baytril, später Doxicyclin), Panacur und Vitamin B behandelt. Nahrung konnte er nur in Breiform per Handfütterung zu sich nehmen. Letzten Endes machte aber der Kreislauf nicht mehr mit...somit fiel die Entscheidung nach der 3. Woche auf die Regenbogenbrücke.
So, also ich glaub ich weiß jetzt, was mit der Tierärztin ist bzw. mich vielleicht an ihr stört: Sie ist ziemlich "verschult". Sie weiß absolut viel und ist auch gut informiert, setzt aber nur um, was wissenschaftlich exakt belegt ist. Rumprobieren ist nicht ihr Ding und da würde sie mich eher zu einem anderen TA schicken, als meinen Anregungen nachzukommen. So hat sie beispielsweise auch eine Gabe von Cortison verweigert, weil das nach neueren Studien in solchen Fällen wohl nicht mehr empfohlen wird, da es immunsuppressiv wirkt und man bzw. in dem Fall die Maus noch anfälliger für Krankheiten wird und dann die Gefahr besteht, dass sie sich noch was anderes einfängt.
Genau dies teilte mir die Tierärztin im Notfalldienst zum Thema Cortison mit, als ich sie darauf ansprach. Scheint also nicht ganz so verkehrt zu sein.
Bei der weiterführenden Behandlung haben meine Stamm-TÄ und ich auch auf eine Cortisongabe verzichtet. Ob dies letzten Endes eine Besserung gebracht hätte werden wir nun leider nicht mehr erfahren.
Schön, dass es Semmel wieder besser geht...da scheint er ja richtig viel Glück gehabt zu haben =)