Sehr krankes Mäuschen

joppet

Wusel-Experte*in
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Hallo Ihr Lieben,
Kurz vorweg. Ich gehe um zehn zum Tierarzt.
Unsere Lolle ist ganz krank. Gestern gegen spät Abend kurz vorm Schlafengehen saß ich nochmal vorm Käfig und da fiel mir auf das unsere Lolle hinter der Weidenbrücke saß und irgendwie hab ich ein komisches Gefühl bekommen. Ich habe sie dann rausgenommen und mein Gefühl hat sich bestätigt. Sie ist ja sehr zahm, aber so ruhig ist sie sonst nie. Sie saß auf meiner Hand und hat sich kaum bewegt. Ich habe sie mir dann angeschaut, konnte aber nichts Auffälliges entdecken.
Allerdings war sie viel zu still. Nach einer viertel Stunde habe ich sie vor ihrer Weidenbrücke entlassen, aber da krabbelte sie gar nicht hinein, sie blieb einfach davor sitzen. Fünf Minuten später ging sie dann in die Weidenbrücke zu den anderen.
Gestern gegen elf konnte ich ja nichts mehr machen, habe sie aber gerade geweckt um zu schauen, wie es ihr geht.
Sie ist völlig fertig. Sie wirkt an den Seiten eingefallen, trotzdem sie eher mopsig ist, sie hat etwas schmierige Augen. Das war gestern noch nicht zu sehen und ist völlig inaktiv.
Falls das jemand noch liest, bevor ich losgehe. Kann ich in der nächsten Stunde irgendetwas für sie tun? Soll ich sie rausnehmen und etwas wärmen? Sie liegt jetzt wieder vor der Weidenbrücke und macht keine Anstalten hineinzugehen.
Mensch, ich mache mir solche Sorgen. *traurig*
 
Last edited:
Jetzt liegt sie wieder bei den anderen. Ich lass sie da jetzt ersteinmal. Die anderen werden ihr ja genug Wärme geben, oder?
Vorgestern Abend hatte ich noch nichts Auffälliges an ihr bemerkt.
Was kann das nur sein? Ach Mensch, ich hänge so an ihr. Sie sieht aus wie eine alte Farbmausomi, dabei ist sie doch erst um die acht Monate alt.
 
Moin,

oh je, klingt gar nicht gut. Vorsichtig wärmen wäre mein Vorschlag, ohne sie gesehen zu haben. Biete ihr Flüssigkeit und Brei an, falls sie Hunger oder Durst hat.
Ich drück die Däumchen. *drück*


LG Angelus
 
Ja, soll ich sie rausholen? Sie ist ja jetzt wieder bei den anderen...
Ja sie sieht gar nicht gut aus. Ein Häuflein Elend. Ich habe ihr gestern Nutri gegeben, das hat sie genommen. Gerade eben war ich so geschockt von ihrem Zustand, dass ich nicht daran gedacht habe, ihr etwas azubieten.
Ach das ist doch echt sch....
 
Ah, Mist, ne, die zweite Nachricht hab ich nimmer mitbekommen. Lass sie drin.

Da hat sich wahrscheinlich im Stillen ein Infekt angekündigt und sie hat es sehr gut verbporgen und nun dürften die Keime den Organismus so überschwemmt haben, dass sie es nicht mehr verbergen kann. Welche(s) Organ(e) betroffen ist/sind, muss der TA gucken. :(
AB und Cortison halte ich für wahrscheinlich.


LG Angelus
 
Ich hoffe, ihr ist noch zu helfen. Das sah gerade gar nicht gut aus. Leider hat der TA erst um zehn auf, ich sitzte hier echt auf heißen Kohlen.
Wir hatten ja vor drei Wochen eine Atemwegsgeschichte hier, eine Maus musste ich dann mit einem anderen AB nachbehandeln. Allerdings war Lolle von Angang an nicht betroffen. Ich hatte sie ja gestern sehr lange auf den Händen. Fell ist ok, Augen waren gestern noch ok, Afterregion auch, keine Schwellungen, keine Verletzungen, keine Atemngeräusche... Augenscheinlich war sie gestern ok.
Aber jetzt? Sie hatte sogar die Ohren nach hinten angelegt. Allerdings keine Flankenatmung und Augen trotz des leichten Schmierfilms nicht verkleinert. Trotzdem schleppt sie sich mehr als dass sie läuft und hocken tut sie auch nicht, sie liegt eher.
Mensch, ich hoffe, ich bin nicht zu spät dran.
Danke dir Angelus, ich werde sehen, was der TA sagt. Hab nur unglaublich Angst, dass nichts mehr zu machen ist.
Hier ist echt der Wurm drin.
 
Bin wieder zurück vom Tierarzt. Es sieht leider gar nicht gut aus. Sie hat wohl einen Tumor in der Milz, ich habe es selbst fühlen dürfen. Ihr Allgemeinzustand ist schlecht. Er hat sie punktiert und konnte gelbliche Flüssigkeit im Bauchraum finden. Alles keine guten Zeichen.
Er hat ihr Kortison gespritzt, ihr Wasser eingeflöst und mir zusätzlich noch Kortison auf eine Kanüle aufgezogen. Jetzt heißt es alle halbe Stunde kontrollieren, ihr Wasser einflößen, Nutri anbieten... Sollte sich ihr Zustand in den nächsten Stunden nicht merklich bessern, wird sie erlöst. *traurig* Es ist echt schlimm.
Ich konnte sie da noch nicht gehen lassen ohne ihr noch eine minimale Chance einzuräumen, dass sie sich vielleicht doch noch berappelt.
Zumindest ist sie nun doch tatsächlich noch allein die Rampe zur Ebene hoch und hat sich in die Kokosnuss gesetzt. Das hätte ich ihr nach dem Tierarztbesuch gar nicht mehr zugetraut. Die anderen haben sich alle dazu gelegt, obwohl ihr Nest unten ist. *Herz* Das ist echt zum heulen.
Jetzt heißt es abwarten und dann schnell reagieren, damit sie erlöst wird. Ich denke, dass wir nicht mehr viel für sie tun können. Bin so traurig darüber. *traurig*
 
Last edited:
gelbliche Flüssigkeit klingt für mich allerdings mehr nach Eiter als nach Tumor *grübel*

gute Besserung!
 
Ja, das weiß ich, das hat er mir auch gesagt und erklärt, aber ehrlich gesagt, bekomme ich den Zusammenhang nicht mehr hin. Jedenfalls war ein erbsengroßer Knubbel zu fühlen, der an der Milz zu verorten war. Aber davon abgesehen, spielt es gerade auch keine Rolle mehr. Sie hatte nach dem Cortison einen kleinen Aufschwung, jetzt fahr ich los und lasse sie einschläfern. Sie will nicht mehr. *traurig*
 
Joppet, fühl Dich mal feste gedrückt. Ich hab's befürchtet... *drück*

Gelblich ist dann Eiter, wenn es keine durchsichtige Flüssigkeit ist. Eiter ist immer trüb.


LG Angelus
 
Unsere kleine Lollemaus hat uns die Entscheidung abgenommen. Sie ist ganz friedlich in der Hand meiner Tochter eingeschlafen.
Wir sind beide unendlich traurig, aber ich bin froh, dass ich nicht mehr mit ihr losfahren musste.
Mach es gut, wir vermissen dich jetzt schon so sehr.
 
Danke elbroto. Da hast du so ziemlich recht. Gerade macht's auch echt keinen Spaß mehr. *seufz*
 
Ach, Mensch, nein! Es tut mir so leid!! *traurig*
Aber es sieht nicht so aus, als hätte man da noch irgendetwas tun können. Vielleicht eine Sepsis. *seufz*
Einziger Trost, daß sie selbst eingeschlafen ist.
Kleine Mäuseleben hängen manchmal an seidenen Fäden.*traurig*
Ganz liebe Grüße an Euch *drück*
Fufu
 
Danke Fufu. *drück*
Ja, ich denke es war wohl ein Organversagen aufgrund einer Sepsis. Letztendlich ist sie dann ähnlich gestorben wie unsere Flummi.
Ich war gestern auch immer wieder am zweifeln, ob es die richtige Entscheidung war sie wieder mitzunehmen.
Allerdings war es eigentlich das, worum es in dem Gespräch mit dem Tierarzt hauptsächlich ging, nachdem klar war, dass sie nicht wieder gesund wird. Mir war in dem Moment wichtig, dass sie keinen schmerzhaften Sterbeprozess haben wird. Und da konnte mich der Tierarzt beruhigen, so dass ich mich dazu entscheiden habe, sie noch in ihrer Gruppe zu belassen.
Letztendlich ist sie dann auch so gestorben, wie er es angekündigt hat. Die Gruppe, die sie vorher noch sehr umsorgt hatte, hat sich etwa eine Stunde vor ihrem Tod zurückgezogen. Da war mir schon klar, dass es jetzt soweit ist. Ich habe sie dann meiner Tochter auf ein kleines Baumwolltuch in die Hand gegeben, damit sie sich verabschieden kann. Und als ich sie gerade zum Tierarzt fahren wollte, kam sie mir glücklicherweise zuvor.
Und das habe ich gestern noch zu Angelus gesagt, dass sie in ihrer Hand eingeschlafen ist, war ein letztes großes Geschenk. Zwar war das sehr schmerzhaft für meine Tochter, aber auch tröstlich, dass sie zu Hause sterben durfte. Sie schlug noch einmal die Augen auf und dann war es vorbei.
Es ging nur leider so schnell. Ich wusste zwar,dass es auf der Kippe steht, aber das so gar kein Handlungsspielraum besteht, damit habe ich nicht gerechnet.
Für meine Tochter ist es gerade sehr schwierig. Es ist eben auch ihre erste ganz nahe Erfahrung mit dem Tod.selbst ich habe da echt dran zu knabbern. Sie reißt ein richtiges Loch.
 
... ja, reißt ein Loch. Wenn ein Mäuslein gestorben ist, bin ich drei Tage zu nichts zu gebrauchen. *traurig*
Aber ich hab auch schon so viele Mäuschen zum Einschläfern bringen müssen - jede Maus, die aus sich selbst heraus stirbt, ohne sich zu quälen - es ist ein Geschenk. Ja, das ist so. *drück*
Diese kleinen Mäuseseelen. Ich hätte nie gedacht, daß sie mir so ans Herz wachsen.
Dir und Deiner Tochter alles Liebe. Das hat sie gut gemacht, das Mäuschen in der Hand ... *drück*
Fufu
 
manchmal hat man leider keine Chance.

Das ist nicht fair - aber mehr, als es immer wieder versuchen kann man leider nicht *traurig*
 
Danke Jaw. Ich hoffe, dass diese Pechsträhne nun endlich abreißt...

Um das noch mal für mich auf die Reihe zu bekommen, könnt ihr mir vielleicht noch eine Frage beantworten?
Er hat mir gestern Hexadreson mitgegeben (Wirkstoff Dexamethason) zur Immunsuppression.
Ich weiß, dass es ein Kortison ist, aber nur nochmal für mich zum Verständnis. Was sollte es vor dem Hintergrund der Diagnose bei der Maus genau bewirken und was ist mit Immunsuppression gemeint?
 
ja, das ist jetzt etwas schwierig. Immunsuppression bedeutet Unterdrücken, "Niederdrücken" des Abwehrsystems. Man gibt es z.B. bei allergischen Reaktionen, Juckreiz, aber es hat auch eine abschwellende Wirkung, weswegen man Cortison auch bei schweren Fällen von Atemwegsinfektionen einsetzen kann, bei denen die Maus starke Atemnot hat.

Bei Deinem Mäuschen vermute ich eine Sepsis (dazu paßt die vergrößerte Milz), möglicherweise auch eine Bauchfellentzündung (Peritonitis) (gelbes Sekret - wie Angelus schon sagte, Eiter ist "trüb", eher von rahmiger Konsistenz, während klare, gelbliche Flüssigkeit Blutflüssigkeit, "Bauchwasser" oder "Gewebswasser" ist). Alles spricht für eine schwere bakterielle Infektion, weswegen man eigentlich mit einem AB hätte reagieren müssen. Zunächst war ich auch etwas irritiert, daß in diesem Fall Cortison gegeben wurde, weil ja das Abwehrsystem bei einer bakteriellen Infektion gar nicht unterdrückt werden soll. Eigentlich vermute ich, daß die TÄ die Situation der Maus als hoffnungslos eingeschätzt hat und ihr das Cortison gegeben hat, um der Maus das Leiden zu erleichtern. Als Therapie der Infektion macht es eigentlich nicht wirklich Sinn, als palliative Maßnahme schon. *drück*
 
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