Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das sich unkastrierte Böckchen irgendwann zanken?

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Michaela203

Gast
Ich meine bei anderen Tierarten geht es doch zum Teil auch ohne Kastration (z. B. Meerschweinchen hatte ich noch nie Probleme). Habe momentan 3 Männchen da (jetzt wohl ca. 4 Monate alt) und die sind Wurfgeschwister. Vertragen sich auch noch sehr gut und liegen immer beisammen. Von Zank war noch nie was zu hören. Ich meine, die 3 sind doch nun mittlerweile schon Geschlechtsreif und da fangen doch die meisten Streitereien an, oder? Ich bin totaler Neuling in Sachen Farbmäuse, aber in Tierheimen z. B. werden ja auch Männchengruppen vermittelt (unkastrierte Tiere) und auch in anderen Foren habe ich schon Beispielbilder gesehen, wo sich viele Männchen in einer Gruppe ihr Leben lang vertragen haben. Ich bekomme sonst immer nur zu hören: "Männchen will keiner unkastriert" und "Irgendwann zanken die sich". Bin da jetzt total unsicher, da eine Kastration ja nicht nur sehr teuer ist (das würde wohl schon irgendwie gehen), sondern, das die Narkose ja auch sehr riskant ist! Und ich wäre echt am Verzweifeln wenn deshalb ein Tier sterben müsste in jungen Jahren!
 
..huch...zu langsam *g* ...(wolte auch gerade die "glücklichen Kastraten" verlinken) ;-)

Meine Böckchen sind auch Wurfgeschwister, gestritten haben sie sich trotzdem obwohl sie bei mir nicht größer oder kleiner saßen. Es gibt wohl einige Ausnahmen unter Bockgruppen, aber ich würd eher sagen Kastrieren lassen und das Risiko mit der Narkose eingehen anstatt abwarten bis der erste heftige Streit kommt und man zerbissene Mäusejungs hat *traurig*

Man weiß leider nie vorher ob sie sich dauerhaft verstehen werden oder nicht...

Edit: was heißt "verstehen...? Sie tun im Grunde nur das was in ihrer Natur steht zu tun - das Verteidigen von Revier, Voreinnahme von Futter und Spielzeug und ggf. Streit um Weibchen in der Nähe. Selbst dann werden aus Brüdern Feinde ^^
 
Last edited:
mäusejungs kloppen sich wahrscheinlich nicht, wenn sie unter platzmangel sitzen. dann is einfach kein platz für revierbildung und es gibt auch nix zu verteidigen.

klingt zwar friedlich, is aber kein artgerechtes mauseleben.

wir propagieren hier im forum deutlich größere mindestmaße als andere. insofern kann das ein grund sein, warum andere maushalter keine sorgen mit böckchenhaltung haben.

zum kastrationsrisiko: wir führen hier im forum seit längerem ne strichliste, in welcher die geklückten und die tödlichen kastras erfasst werden. es sieht so aus, dass weit über 90% aller kastartionen erfolgreich sind. insofern ist das risiko als gering einzuschätzen.

ok... da war mel wieder jemand viel schneller.
 
Da ich ja auch sonst gern Prozentangaben mache, hier meine für die Leitfrage:
würd sagen, 99% im Normalbetrieb......



Farbis sind da etwas speziell und mit anderen Tierartennicht zu vergleichen

Ich lass die kastrieren, wenn irgend möglich! (= wenn n icht die Mäus zu alt, zu krank, zu mickrig sind)
 
Also, ich habe meine beiden Böckchen aus dem Tierheim, wo sie zusammensaßen. Wahrscheinlich sind sie auch Geschwister. Sie scheinen noch relativ jung zu sein. Deswegen habe ich die gleichen Gedanken wie du gehabt. Ich wusste vorher gar nicht, dass auch unkastrierte Geschwisterböckchen sich evtl. irgendwann Revierkämpfe liefern.Bis jetzt hatte ich auch noch keine Probleme mit ihnen, sie liegen immer zusammen rum und haben sich noch nie großartig gestritten, zumindestens nicht, dass ich das mitbekommen hätte. Kastrieren werde ich meine beiden aber sowieso lassen, damit im Todesfall einer der beiden schnell ein Mäuseweibchen dazu gesetzt werden kann.
 
Auch meine 6 Herren sind Brüder.
Leider fingen die schon nach 3 Monaten an sich böse zu streiten obwohl sich im Käfig wirklich absolut nichts verändert hat.
Und sie saßen wirklich klein(60er Aqua *traurig* ).

Zu dem Risiko kann ich nur von mir sprechen.
Ich habe 8 Mäuse kastrieren lassen und einer hats nicht geschafft, weil er aber auch schon mindestens über 1 1/2 Jahre war.


Bei mehreren Mäusen machen die TÄ eventuell auch einen Mengenrabat.

Wie gesagt der Streit kann einfach so passieren, sie müssen nichtmal einen Gegenstand haben um den sie sich streiten können.
Teilweise haben die sich schon gefetzt, weil ich ein paa Streifen Klopapier reingegeben habe.
Die haben sich dann um einen Streifen gekloppt! *Vogelzeig**Keule*

Es kann natürlich auch gut gehen.
Aber ich glaube auch so größer die Männchengruppe ist desto schneller kann es zu Streit kommen. Bitte berichtigen wenn ich mal wieder Mist erzähle. *Angst*
 
Derzeit hab ich 2 Bockgruppen á 5 Tieren, und alle unkastriert. Und ich halte seit 7 Jahren Mäuse, meist Männchen und hatte erst einen einzigen Mäuserich den ich kastieren habe lassen, weil er verbissen wurde. Mein ältester unkastrierter Bock ist 2,5 Jahre geworden, und dann an einem Tumor gestorben.

Ich hab auch schon den Fall gehabt das "Erzfeinde" sich im Alter wieder vertragen haben.

Dementsprechend bin ich eher skeptisch was das unbedingte Kastrieren von Männchen angeht, auch wenn das jetzt einigen Leuten hier nicht passt.
 
ich hatte auch drei Kerle, die bei einem Kumpel gewohnt haben, obwohldie drei sehr klein saßen, 40er Aqua, haben die sich nach guten 6 Monaten richtig gezofft, also habe ich sie im AUftrag kastrieren lassen, weil der Besitzer verreist war, im Endeffekt sind die drei bei mir geblieben, weil der Besitzer die Haltung nicht verbessern wollte.

Also lass die drei bitte kastrieren, selbst bei Minimalsetzung kann es zu bösen Kämpfen kommen, schlimmstenfalls zerfällt deine Gruppe und du hast eine einzelne Maus!
 
Motte, darf man fragen, wie die kleinen leben? Wie groß ist der Käfig? Was haben sie an Inventar?
was machst Du mit dem letzten Böckchen, das übrig bleibt, wenn alle anderen verstorben sind?
hast Du mal in den thread geschaut? Dort haben viele uaser hier ihre Erfahrungen mit Jugnsgruppen gesammelt:
http://mausebande.com/forum/farbmaeuse/verhalten/16623-erfahrungen-boeckchengruppen.html
Und da funktionierende Böckchengruppen einfach eine große Ausnahme sind und es immer krachen kann, empfehlen wir die Kastration.
Diese gewährleistet ein artgerechtes Leben, zumal die Überlebenschance beim aktuellen stand der dinge bei über 90% liegen....
 
und hatte erst einen einzigen Mäuserich den ich kastieren habe lassen, weil er verbissen wurde.

Das macht mich irgendwie stutzig - einen subdominanten Bock kastrieren zu lassen, bringt wenig. Wenn, dann sollte man doch eher den dominanten Unruhestifter kastrieren lassen. Das kann wieder Ruhe ins Rudel bringen - die genau so lange anhält, bis sich der nächste fertile Bock zum Despoten aufschwingt. Lässt man hingegen ein Omegatier auch noch kastrieren, wird der, wenn man ihn nach der Kastration zurück ins Rudel bringt, erst recht nieder geknüppelt, weil er nun auch noch geschwächt ist (während er für die nächste Zeit immer noch Bockverhalten und Bockgeruch zeigt).

Ich hab auch schon den Fall gehabt das "Erzfeinde" sich im Alter wieder vertragen haben.

Und wie oft musstest Du dabei vergesellschaften, umvergesellschaften, erneut vergesellschaften? Jede VG bedeutet einen erheblichen Stress für die beteiligten Mäuse, weshalb man ihre Zahl so gering wie irgend möglich halten sollte. Bockgruppen werden (unter ordentlichen Haltungsbedingungen, die Revierbildung propagieren) schnell so instabil, dass man um häufige Vergesellschaftungen nicht umhin kommt. In besonders fähigen Händen mag das geringfügig anders aussehen - aber wie viele Böcke müssen erst einmal herhalten, bis der Halter diese Fähigkeit erreicht hat?

Das kommt von jemandem, der früher genauso dachte wie Du. Ich habe ebenfalls Bockgruppen gehalten, Kastrationen abgelehnt und dachte, die Mäuse seien auf diese Weise ganz sicher glücklicher. Waren sie aber nicht. Ich hab´s nur nicht sehen wollen, weil ich gar zu fest überzeugt war. Das Forum hat dann die Gegenüberzeugungsarbeit geleistet, was bei meinem Dickschädel nicht leicht war. Das Ergebnis - die allgemeine Verbesserung - hat mich hinterher sehr beeindruckt.
 
Ich habe schon einige Tierarten gehalten und vor den Mäusen hatte ich noch kein Tier kastrieren lassen, weil es da immer nur um die Vermeidung von Nachwuchs gegangen wäre, was ich aber auch so sicherstellen konnte. Die Ausnahme waren meine Mäuseböckchen. Da habe ich schon nach einem passenden TA gesucht, als sie noch gesäugt wurden, weil ich wirklich überall (Forum, Tierheim etc, ) die Info bekam, 95% der Böckchen zerbeißen sich irgendwann. Und da mir meine Kleinen zu wichtig waren, habe ich sie kastrieren lassen. Sie haben es alle gut überstanden und jetzt können sie in einem großen Gehege mit Mutter, Tanten und Schwestern zusammen rumtoben. Verändert haben sie sich nicht nach der Kastra, sie waren schon vorher lieb zueinander und haben weniger gezofft als die Schwestern, aber weiß ich, ob es so geblieben wäre? Den Mausels hat es nicht geschadet, die besteigen ihre Weibchen trotzdem und haben Spaß. Es war natürlich mit über 160 Euro teuer, andererseits für 7 Böckchen fast ein Schnäppchen. Den TA hat mir das Forum hier empfohlen und anhand vom Wiki konnte ich die Jungs optimal vorbereiten.
Ich würde es immer wieder tun.
Gruß, Melanie
 
Motte, darf man fragen, wie die kleinen leben? Wie groß ist der Käfig? Was haben sie an Inventar?
was machst Du mit dem letzten Böckchen, das übrig bleibt, wenn alle anderen verstorben sind?

jede 5 er Gruppe hat ein Ivar Ragal (170x50x85) für sich. innen habe ich 3 feste Etagen und 3 halbe Etage, dazu Weiden- und Apfelzweige, verschiedene Baumhöhlen, Klopapier rollen, Seile, jede Menge Streu zum wühlen, 5 Fressplätze 3 Wasserplätze, ca 10 Häuser/Tontöpfe

Gegenfrage was machst du wenn alle deine Tiere verstorben sind und eins bleibt übrig? wahrscheinlich VG oder einen guten Platz finden... bisher hatte ich diesen Fall aber noch nicht.

Lässt man hingegen ein Omegatier auch noch kastrieren, wird der, wenn man ihn nach der Kastration zurück ins Rudel bringt, erst recht nieder geknüppelt, weil er nun auch noch geschwächt ist (während er für die nächste Zeit immer noch Bockverhalten und Bockgeruch zeigt).

Und wie oft musstest Du dabei vergesellschaften, umvergesellschaften, erneut vergesellschaften? Jede VG bedeutet einen erheblichen Stress für die beteiligten Mäuse, weshalb man ihre Zahl so gering wie irgend möglich halten sollte. Bockgruppen werden (unter ordentlichen Haltungsbedingungen, die Revierbildung propagieren) schnell so instabil, dass man um häufige Vergesellschaftungen nicht umhin kommt. In besonders fähigen Händen mag das geringfügig anders aussehen - aber wie viele Böcke müssen erst einmal herhalten, bis der Halter diese Fähigkeit erreicht hat?

Das kommt von jemandem, der früher genauso dachte wie Du. Ich habe ebenfalls Bockgruppen gehalten, Kastrationen abgelehnt und dachte, die Mäuse seien auf diese Weise ganz sicher glücklicher. Waren sie aber nicht. Ich hab´s nur nicht sehen wollen, weil ich gar zu fest überzeugt war. Das Forum hat dann die Gegenüberzeugungsarbeit geleistet, was bei meinem Dickschädel nicht leicht war. Das Ergebnis - die allgemeine Verbesserung - hat mich hinterher sehr beeindruckt.

Ich habe den kastrierten Bock, nicht wieder in das rudel gesetzt.
Dieser Bock musste nur mit seinem Stiefsohn (dem dominaten) wieder VG werden, da ich den kastraten lange bei seinen Schwestern sitzen hatte. Als er dann zu alt für die Weibchengruppe wurde haben ich ihn mit seiner letzten Schwester (etwas älter als der Bock) gesondert gesetzt, und als sein Stiefsohn ebenfalls zu alt wurde, habe ich ihn mit dem Kastraten und dem alten Weibchen zusammengestetzt, alles kein Porblem.

Bisher habe ich noch keinen einzigen Bock durch Streitigkeiten verloren.
 
Ich habe den kastrierten Bock, nicht wieder in das rudel gesetzt.
Dieser Bock musste nur mit seinem Stiefsohn (dem dominaten) wieder VG werden, da ich den kastraten lange bei seinen Schwestern sitzen hatte. Als er dann zu alt für die Weibchengruppe wurde haben ich ihn mit seiner letzten Schwester (etwas älter als der Bock) gesondert gesetzt, und als sein Stiefsohn ebenfalls zu alt wurde, habe ich ihn mit dem Kastraten und dem alten Weibchen zusammengestetzt, alles kein Porblem.

Hm? Ist mir noch nicht ganz einleuchtend - klär mich auf...

Du hast ihn erst mit einem einzelnen dominanten Männchen vergesellschaftet. Die Verwandtschaftsverhältnisse sind irrelevant - wenn die Tiere erst einmal über mehr als eine Woche getrennt saßen, (er-)kennen sie sich nicht mehr. Warum nicht gleich mit einem Damentrupp? Ein kastrierter Omega mit einem dominanten Bock - stell ich mir stressig vor.

Dann kam er zu einem älteren Weibchen. Warum blieb er nicht bei dem Bock von zuvor? Der lebte doch offensichtlich noch? Zweiergruppen sind bei Mäusen immer problematisch - sie forcieren Vergesellschaftungen, da man in Zugzwang gerät, sobald auch nur ein Tier stirbt.

Und dann noch zu einem anderen Kastraten und einem Weibchen. Hätte er zu denen nicht schon vorher gekonnt? Das klingt für mich doch nach einer ziemlichen "Herumvergesellschafterei". Korrigier mich, wenn´s anders wäre.

Bisher habe ich noch keinen einzigen Bock durch Streitigkeiten verloren.

Das ist auch nicht das Maß der Dinge. Wenn Böcke durch interne Streitigkeiten tatsächlich sterben, ist das der Extremfall. Vornehmlich geht es hier darum, nicht nur den Tod, sondern auch den Stress zu vermeiden, der den Tieren mit schöner Regelmäßigkeit entsteht, wenn mehrere Böcke dazu gezwungen sind, ein Revier zu teilen. Es geht nicht darum, wer das wie lange überlebt - es geht um Qualität während des Lebens.
 
hmn, auch ich verstehe etwas nicht:
Und ich halte seit 7 Jahren Mäuse, meist Männchen und hatte erst einen einzigen Mäuserich den ich kastieren habe lassen, weil er verbissen wurde. Mein ältester unkastrierter Bock ist 2,5 Jahre geworden, und dann an einem Tumor gestorben
wahrscheinlich VG oder einen guten Platz finden... bisher hatte ich diesen Fall aber noch nicht.
Du hattest nie den Fall, dass Du Einzeltiere aus aussterbenden Gruppen hast vergesellschaften müssen? Mussten die Tiere dann alleine bleiben und einsam sterben, oder wie haste das angestellt?

Gegenfrage was machst du wenn alle deine Tiere verstorben sind und eins bleibt übrig? wahrscheinlich VG oder einen guten Platz finden... bisher hatte ich diesen Fall aber noch nicht.
richtig, was bei Kastraten oder eben auch Weibchen um einiges einfacher ist, als bei unkastrierten Böcken.
Du weißt ja ganz genau, dass Böcke eigentlich nicht die nettesten untereinander sind. Du weißt, dass es schwere Komplikationen und Agressionen bei Böckchenvergesellschaftung geben kann.

was willst Du denn machen, wenn ein Böckchen allein übrig bleibt? Das ist dann sicherlich zu alt, um es kastrieren zu lassen. Weibchen gehen nicht. andere Böcke werden auch sehr schwer und es gibt maximal eine 50/50 Chance bei erfahrenen Haltern mit viel Fingerspitzengefühl... die einzige gute Lösung wären Langzeitkastraten, aber die findet man nicht so oft...

natürlich mag es Böckchengruppen, die aus der Reihe fallen und friedlich sind, bis ans Lebensende. Aber schon die entstehenden Probleme bei dem übrigebliebenen Einzeltier sollten einen schon zu Kastrationen drängen....
Ansonsten kann ich schattenschwinges Post nur unterstreichen.
 
Hallo Michaela,

ich bin ja bei anderen Spezies ein absoluter Kastrationsgegner. Aber nur, wenn es wie z.B. bei Farbratten die Möglichkeit funktionierender Böckchengruppen gibt. Selbst bei Meerschweinchen sehe ich es kritisch. Es kann gut gehen.

Farbmaus-Vollböcke würde ich aber generell kastrieren lassen. Die Stimmung kann zu schnell von friedlich nach Krieg umschlagen. Man ist mal ein paar Stunden nicht daheim und hat die ersten Anzeichen verpaßt. Und dann kann es schon zu spät sein.

Bitte laß die drei kastrieren, alle gleichzeitig. Dann hast Du wirklich die Sicherheit, daß sich die Nasen ein Mauseleben lang vertragen. Das Risiko ist bei einem erfahrenen Tierarzt wirklich minimal. Und einen Tag nach der OP merkt man den Wusels nichts mehr an.

Liebe Grüße
Christine
 
Hm? Ist mir noch nicht ganz einleuchtend - klär mich auf...

Du hast ihn erst mit einem einzelnen dominanten Männchen vergesellschaftet. Die Verwandtschaftsverhältnisse sind irrelevant - wenn die Tiere erst einmal über mehr als eine Woche getrennt saßen, (er-)kennen sie sich nicht mehr. Warum nicht gleich mit einem Damentrupp? Ein kastrierter Omega mit einem dominanten Bock - stell ich mir stressig vor.

Dann kam er zu einem älteren Weibchen. Warum blieb er nicht bei dem Bock von zuvor? Der lebte doch offensichtlich noch? Zweiergruppen sind bei Mäusen immer problematisch - sie forcieren Vergesellschaftungen, da man in Zugzwang gerät, sobald auch nur ein Tier stirbt.

Und dann noch zu einem anderen Kastraten und einem Weibchen. Hätte er zu denen nicht schon vorher gekonnt? Das klingt für mich doch nach einer ziemlichen "Herumvergesellschafterei". Korrigier mich, wenn´s anders wäre.



Das ist auch nicht das Maß der Dinge. Wenn Böcke durch interne Streitigkeiten tatsächlich sterben, ist das der Extremfall. Vornehmlich geht es hier darum, nicht nur den Tod, sondern auch den Stress zu vermeiden, der den Tieren mit schöner Regelmäßigkeit entsteht, wenn mehrere Böcke dazu gezwungen sind, ein Revier zu teilen. Es geht nicht darum, wer das wie lange überlebt - es geht um Qualität während des Lebens.
Ich habe die Tiere gemischt bekommen, 3w und 2m, die waren natürlich trächtig, die jungen habe ich zum großteil vermittelt, ich hab aus den m und den w jeweils eine gruppe gemacht. dann wurde der eine bock verbissen anschließend kastriert. ich habe ihn zur w gruppe gesetzt. ca 1,5 jahre lang, da hat er einen tumor im bauchraum bekommen und durch sein etwas vorrangeschrittenes alter konnte er auch nicht mehr so gut klettern, die jüngeren w haben ihm das ganze futter weggefressen und wurden dick und rund, er hat dann von mir immer noch nebenbei fressen bekommen, dann war eins der älteren w ebenfalls an einen tumor am bein erkrankt und fiel ständig von den ästen und seilen. ich hab das w und den kastraten rausgestzt. das dominate m bekam ca 10 monate später ebenfalls einen tumor im bauchraum. und weil er ebenfalls nicht mehr richtig klettern konnte habe ich ihn mit dem kastraten und dem w vg, da ich mir auch nicht für jedes tier ne neue gruppe aufstellen kann. das w und der dominate wurden eingeschläfert und der kastrat ist nachts verstorben, somit hat sich dieses thema ja wohl erledigt


@ luni nein den fall hatte ich noch nie
 
Ich habe mich nicht nur auf diese beiden Böcke bezogen.

DieMotte said:
Derzeit hab ich 2 Bockgruppen á 5 Tieren, und alle unkastriert. Und ich halte seit 7 Jahren Mäuse, meist Männchen und hatte erst einen einzigen Mäuserich den ich kastieren habe lassen, weil er verbissen wurde. Mein ältester unkastrierter Bock ist 2,5 Jahre geworden, und dann an einem Tumor gestorben.

Du sagtest, Du hältst seit 7 Jahren vornehmlich Böcke, alle bis auf einen unkastriert. Deshalb meine Fragen:

Und wie oft musstest Du dabei vergesellschaften, umvergesellschaften, erneut vergesellschaften? Jede VG bedeutet einen erheblichen Stress für die beteiligten Mäuse, weshalb man ihre Zahl so gering wie irgend möglich halten sollte. Bockgruppen werden (unter ordentlichen Haltungsbedingungen, die Revierbildung propagieren) schnell so instabil, dass man um häufige Vergesellschaftungen nicht umhin kommt. In besonders fähigen Händen mag das geringfügig anders aussehen - aber wie viele Böcke müssen erst einmal herhalten, bis der Halter diese Fähigkeit erreicht hat? Und es geht hier nicht darum, wer totgebissen wurde oder nicht. Es geht um Stress vs. Lebensqualität.


das dominate m bekam ca 10 monate später ebenfalls einen tumor im bauchraum. und weil er ebenfalls nicht mehr richtig klettern konnte habe ich ihn mit dem kastraten und dem w vg, da ich mir auch nicht für jedes tier ne neue gruppe aufstellen kann. das w und der dominate wurden eingeschläfert und der kastrat ist nachts verstorben, somit hat sich dieses thema ja wohl erledigt

Du hast tatsächlich einen (wenn auch alten) fertilen Bock mit einem Weibchen vergesellschaftet? Sollte das tatsächlich stimmen, finde ich das riskant - sehr riskant. Du weißst schon, dass Mäuseböcke in der Regel bis zum Lebensende zeugungsfähig bleiben? Stell Dir vor, ein uraltes Weibchen wird nochmal gedeckt - das nenn ich mal Risikoschwangerschaft. Das kann ziemlich unschön ausgehen.

Es ist ehrenwert, dass Du die Tiere aufgenommen und den Nachwuchs weiter vermittelt hast. Das rechtfertigt aber keinen fahrlässigen Umgang mit den verbliebenen Tieren.

Im Sinne der Tiere wäre es das beste gewesen, die Böcke, solange sie untereinander noch friedlich waren, kastrieren und als Gruppe bestehen zu lassen, und sie dann mit denen Weibchen zu vergesellschaften. Damit hättest Du eine einheitliche, funktionierende Gruppe gehabt, hättest Deinen Tieren die diversen Vergesellschaftungen und Zuzüge (die nichts anderes als VG sind, verbunden mit entsprechendem Stress) ersparen können und hättest das alte Weibchen nicht dem Risiko einer Spätträchtigkeit aussetzen müssen.

Und was machst Du, wenn alle Deiner jetzigen Böcke bis auf einen letzten gestorben sind? Was hast Du bisher gemacht, in den 7 Jahren, wenn die Mäuse nach und nach verstarben? So lange leben Mäuse nicht - solche Situationen müssen also aufgetreten sein. Was wurde und was wird aus dem jeweils letzten?
 
Last edited:
das w hat bevor es zu mir kam fast 1 jahr lang zusammen mit m gesessen, als ich sie bekam wurde mir gesagt sie sei ein m, tja und da alle meine mäuse wenn sie neu kommen vom doc durchgecheckt werden, war sehr schnell klar das dieses w eine nicht ausgebildete gebärmutter hatte und nicht trächtig werden konnte, meinst du ernsthaft ich habe bei einer derart alten maus ein solches risko begannen ohne mich vorher abzusichern...

ich habe seit 7 jahren immer böcke gehabt, aber immer wenn die jeweilige gruppe verstorben war und nur noch einer übrig ist dieser bock an tumoren oder anderen unheilbaren erkrankungen erkrankt dann tue ich dem tier eine vg nicht mehr an und die längste "einzelhaft" dauerte ca 6 Wochen

wenn aber diese situation mal auftreten sollte, lass ich es dich wissen...
 
ich habe seit 7 jahren immer böcke gehabt, aber immer wenn die jeweilige gruppe verstorben war und nur noch einer übrig ist dieser bock an tumoren oder anderen unheilbaren erkrankungen erkrankt dann tue ich dem tier eine vg nicht mehr an und die längste "einzelhaft" dauerte ca 6 Wochen

Welch ein Zufall - 7 Jahre lang. Bemerkenswert. *grübel*
Das heißt allerdings auch, dass das jeweils letzte Tier die sprichwörtliche Arschkarte hat. Es bleibt allein und ist damit extremem Stress ausgesetzt. Bist Du schonmal auf die Idee gekommen, dass die Einsamkeit (die in der Natur einem Todesurteil durch baldiges Gefressenwerden gleich kommt) mit zu dem raschen Tod der letzten Böcke beigetragen haben könnte?

das w hat bevor es zu mir kam fast 1 jahr lang zusammen mit m gesessen, als ich sie bekam wurde mir gesagt sie sei ein m, tja und da alle meine mäuse wenn sie neu kommen vom doc durchgecheckt werden, war sehr schnell klar das dieses w eine nicht ausgebildete gebärmutter hatte und nicht trächtig werden konnte, meinst du ernsthaft ich habe bei einer derart alten maus ein solches risko begannen ohne mich vorher abzusichern...

Gut. Aber warum um alles in der Welt rückst Du erst jetzt damit raus? Das, was Du bisher geschildert hattest, klang schlicht und ergreifend nach "altes, krankes Männchen und altes, krankes Weibchen - wird schon nix passieren, also hab ich sie zusammengesetzt". Und genau so würden das viele stille und/oder unerfahrene Mitleser auffassen. Und vielleicht nachahmen - mit unangenehmen Folgen für ihre Tiere. Glaubst Du allen Ernstes, das bliebe hier unkommentiert?

Wenn Du also solche für sich genommen provokativen oder sehr zweifelhaften Aussagen machst, dann erkläre doch auch bitte die Hintergründe. Ansonsten wird das zwangsläufig falsch verstanden.


Trotzdem steht noch immer die Frage im Raum: warum schaffst Du nicht gleich stabile, ruhige Gruppen, indem Du die Tiere kastrieren lässt? Warum verurteilst Du jeden letzten Bock im Rudel (und in 7 Jahren dürften das einige gewesen sein) zu einem unangenehmen Restleben und Tod in Einsamkeit?


Gerade jetzt wäre ein idealer Zeitpunkt für ein Umdenken. Du hast 2 Böckerudel und ein Weibchenrudel. Lässt Du alles wie gehabt, läufst Du (1.) Gefahr, dass die Böcke sich eben doch irgendwann fetzen, die Tiere zu Schaden kommen und die Rudel auseinanderbrechen. Und (2.) wirst Du mit Sicherheit irgendwann wieder mindestens 2 Böcke haben, die ihre letzten Tage/Wochen/Monate in Einsamkeit - und damit ohne Schutz = in ständiger Gefahr = in Dauerstress - fristen müssen.

Lässt Du die Böcke aber kastrieren, hast Du (1.) mit hoher Wahrscheinlichkeit stabile, harmonische Rudel und kannst (2.) die jeweils letzten mit Deinen Damen vergesellschaften. Vermutlich wirst Du das Damenrudel dafür aufteilen müssen, weil die beiden sich fremden Kastraten wahrscheinlich nicht miteinander auskommen werden - macht aber nichts, auch in diesem Fall wirst Du jeweils maximal 3 Rudel haben. Mit wesentlich glücklicheren Mäusen.
 
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