13 Mäuse

... da hast Du sicher Recht, es ist eine andere Art von Bewegung. Bei den Laufrädern aber habe ich immer die Assotiation von Hospitalismus. Das mag blöd sein. Ich denk mal drüber nach! =)
 
Einen Versuch ist es zumindest wert, finde ich.

Meine drei Mädels interessieren sich eher weniger fürs Laufrad. Da wird mal zwei Runden gelaufen, dann kurz geschaukelt und am Rand geknabbert und das war's dann schon.
Ich hatte aber auch mal ein Mäuschen, das ist jeden morgen erstmal einen Halbmarathon gelaufen. ;-)

Und Holz- oder Korkräder sind auch nicht so hässlich, dass sie das Gesamtbild stören.
 
Im Übrigen wurde in einem wissenschaftlichen Test auch gezeigt, dass selbst freilebende Mäuse und Ratten gerne das Laufrad nutzen und dies demnach nicht nur tun um die mangelnde Bewegung in der Gefangenschaft zu kompensieren, sondern auch wirklich einfach nur aus Spaß. ;)
 
Das ist echt interessant SuiTo! Hätte ich nicht gedacht...
Ich empfinde es auch irgendwie als unnatürlich, fast ein bisschen "krankhaft". Aber da können die Mäuse ja nichts für. ;) (Habe also eins drinstehen.)
 
Im Übrigen wurde in einem wissenschaftlichen Test auch gezeigt, dass selbst freilebende Mäuse und Ratten gerne das Laufrad nutzen und dies demnach nicht nur tun um die mangelnde Bewegung in der Gefangenschaft zu kompensieren, sondern auch wirklich einfach nur aus Spaß. ;)

stimmt - die haben Laufräder und Kameras in die Pampa gestellt :D
und die Viechs sich des Angebots bedient.

Fällt whl unter variatio delectat, "Abwechslung freut!"

Wenn jemaus nix anderes mehr tut, schau ich drauf und denke auch an Hospitalismus, sonst nicht.
 
stimmt - die haben Laufräder und Kameras in die Pampa gestellt :D
und die Viechs sich des Angebots bedient.

Fällt whl unter variatio delectat, "Abwechslung freut!"

Wenn jemaus nix anderes mehr tut, schau ich drauf und denke auch an Hospitalismus, sonst nicht.

Hi,

ich habe das zwar auch gelesen,aber nirgendwo Filmmaterial dazu gefunden ?*grübel*
Es sollen ja sogar Frösche die Laufräder genutzt haben.:D
Kennt jemand den Link dazu?

LG!
 
Im Übrigen wurde in einem wissenschaftlichen Test auch gezeigt, dass selbst freilebende Mäuse und Ratten gerne das Laufrad nutzen und dies demnach nicht nur tun um die mangelnde Bewegung in der Gefangenschaft zu kompensieren, sondern auch wirklich einfach nur aus Spaß. ;)

Hi,

weiß zufällig jemand, wo dieser Test gemacht wurde,und ob es noch mehr Filmmaterial dazu gibt?

VG!
 
Also das mit der Schnecke ist schon sehr sehr geil ... super geil :D

Hab mich schon immer gefragt ob die nur sinnlos durch die Gegend kriechen oder auch ein Ziel haben ... offensichtlich kriechen die um zu kriechen :D
 
Ich fänd's gut, wenn wir wieder zum Thema zurückkehren ;-)
Wenn ihr bezüglich dieses Experiments noch Redebedarf habt, dann kann gern jemand unter "Andere Mäusearten" oder "Andere Tiere" einen entsprechenden Thread eröffnen =)
 
Ja, es hat sich einiges getan, allerdings praktisch noch eher wenig.

Momentan bin ich etwas angeschlagen, müde, außerdem habe ich mir eine Rippe gebrochen zu allem Überfluß.

Also werde ich etappenweise berichten =), weil nebenher muß ich noch andere Sachen machen. Bedauerlicherweise gibt es auch ein Leben außerhalb des Mausgeheges :D.

Die Muska hatte ich nach ihrem plötzlichen Tod noch in der Nacht aufgeschnitten. Sie muß plötzlich tot umgefallen sein, da ich sie am Tag darauf genau an der Stelle fand, an der ich sie am Abend zuvor zuletzt gesehen hatte. Leider bin ich nicht ganz schlau geworden aus dem, was die Obduktion ergeben hat. Die Lungen waren sehr blutgefüllt, was ein Hinweis auf eine Lungenentzündung sein könnte. Eine Histo kann ich ja nicht machen, leider. In den großen Gefäßen und im Herz fanden sich reichlich Blutgerinnsel, die sich aber auch nach Eintritt des Todes gebildet haben können. Außerdem hatte sie am Hals im Bereich des Thymus eine ca. 1,2 cm große, eingeblutete Zyste, die ich ebenfalls nicht deuten konnte. Von der Lage her hätte sie auf die Luftröhre drücken können, aber sicher sagen kann ich auch das nicht.

Über Muskas Tod bin ich wirklich traurig. Irgendwie war die Maus ständig krank und daher meistens mit sich selbst beschäftigt. Ob sie, wenigstens manchmal, ein schönes Leben gehabt hat - ich weiß es nicht und hoffe sehr, daß sie in ihrer Felsenburg wenigstens von den kleinen Kasträtchen etwas lieb gehabt wurde. *traurig*

Die kleine Saga mit dem aggressiven malignen Lymphom lebt noch. Nach einer Woche hatte ich den Rat der TÄ befolgt und ihr das Cortison gegeben. Jedoch hatte ich den Eindruck, daß die Knoten anschließend eher größer geworden sind, weswegen ich es nach 1 Woche wieder ausgeschlichen habe. Sie bekommt jeden Abend den Pilzextrakt und die Knoten sind jetzt eher wieder etwas zurückgegangen, jedenfalls sind sie nicht weiter gewachsen.
Sie hat mindestens einen in der rechten Leiste, vermutlich ein Lymphknoten, und außerdem ein Rezidiv am Hals, da wo sie operiert worden ist. Zwischenzeitlich hatte ich den Eindruck, auch die Lymphknoten in der Achselgegend könnten vergrößert sein. Aber inzwischen sieht es - da jedenfalls - eher wieder unauffällig aus.

Abends, wenn bei der Leckerli-Verteilung der Rummel zu heftig wird, schlüpft sie in den Ärmel meines Pullovers. Nach einer Weile schaut dann das Gesichtchen am Ärmelbund heraus und sie bekommt dort ihre Extra-Portion Kokosmilch exclusiv, ehe sie wieder in die große Mäusekiste entschwindet. Draußen in der Küche sehe ich sie nur noch ganz selten, seit sie krank ist. Das ist so ein besonderes Mäuschen und ich kann es nicht fassen, daß es ausgerechnet diese Maus treffen muß. *traurig*
Nachher geht es weiter.
 
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So, jetzt geht es weiter. Für ein akutes Problem habe ich eine Lösung gefunden. Richtig bewußt wurde mir dieses Problem, als kürzlich der Sturm über Bayern hinweg brauste. Weil sich das Fenster an der Westseite, also genau der Wetterseite befindet, fing es kräftig an, herein zu regnen, weshalb ich sinnvollerweise das Fenster schließen wollte.

Aber dann fiel mir ein, es könnte - trotz strömenden Regens - ja noch ein Mäuschen draußen sein. Tja. Ich kann doch die Maus bei dem Mistwetter nicht aussperren! Also mußte ich ständig das Wasser vom Fensterbrett wischen, damit es nicht in die Küche lief. Vermutlich waren die Mäuse längst im trockenen Felsenbau und nur ich stand wach und genervt am tropfenden Fensterbrett.

Also habe ich - Hausbesitzer bitte wegsehen - einen Mauerdruchbruch geschaffen und diesen mit Außenzement verputzt. Also das Innere des Durchgangs. Der Ausgang öffnet sich dann zur Außenanlage hinter einem Blumentopf und zwar so "um die Ecke", daß ich zu hoffen wage, es möge nicht durch das Loch regnen. Falls dort tatsächlich Wasser durchrinnen sollte, kann es auf Grund des Außenzements wenigstens nicht ins Mauerwerk eindringen. So haben die Mäuse jetzt einen sicheren Rückweg ins Warme, wenn es draußen stürmt und schneit, auch bei geschlossenem Fenster. :D

(Anfügen möchte ich noch, daß an diesem Haus überhaupt nichts gemacht wird. Als sich vor zwei Jahren an der Wohnzimmerdecke ein ca. 1,5 qm großer Wasserfleck zu bilden begann, bin ich mal auf den Dachboden gestiegen, um nachzusehen. Da durfte ich dann feststellen, daß es durch das undichte Dach reinregnet. Natürlich habe ich den Hausbesitzer informiert. Es hat ungelogen 1 1/2 Jahre gedauert, bis das Dach repariert wurde. Der Mauerdurchbruch hat den Gesamteindruck der Bausubstanz nur unerheblich geschädigt.)

Das ist der "Ausgang" zur Außenanlage. Man sieht ihn leider schlecht, weil ich nicht um die Ecke fotografieren kann. Er ist unter dem Haken direkt neben dem hellen Brett, gerade so zu erahnen.

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Hier ist die Ansicht von Innen, also vom inneren Fensterbrett aus:

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Bisher haben die Mäuse den Durchgang noch nicht entdeckt. *grübel*

Falls man nicht selbst Besitzer eines Hauses ist, kann ich das natürlich nicht empfehlen, weil es rein rechtlich gesehen, eine Schädigung des Besitzes des Vermieters darstellt.
Später geht es weiter ....
 

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Nach dem Tod von Muska waren die drei kleinen Agouti-Kastraten in der zweiten Kiste wieder alleine. Irgendwie kamen sie mir etwas verlassen vor. Die drei Mäuslein sind ganz zauberhaft und auch sehr zutraulich. Eines von ihnen klettert sogar in meine hingehaltene Handfläche und kaut dort ganz friedlich an einem Pinienkern.

Die drei sehen fast absolut gleich aus. Nur das mutigste von ihnen hat eine kleine weiße Schwanzspitze, weshalb es den Arbeitsnamen "Weißschwanz-Agouti" trägt. Weißschwänzchen hatte leider schon die weite Welt der Küche entdeckt - ich habe es mehrmals unter der Mäusekiste gesichtet.

Die Drei wurden zwar regelmäßig von der Küchen-Agouti besucht, für die ich nun endlich einen passenden Namen gefunden habe. Sie heißt Ariachne, das bedeutet "die Hüterin des (Küchen-) Labyrinths" :D.

Besagte Ariachne fand wohl Gefallen an den kleinen Kasträtchen und besuchte diese regelmäßig und blieb auch über Nacht. Nun gut, eheliche Treue scheint jetzt nicht das herausragendste Merkmal von Mäusedamen zu sein. Ariachne jedenfalls entdeckte kurz darauf die Pflegekastraten und zog umgehend um. Zwar setzte sie ihre Besuche bei den Agouti-Kastraten fort, doch der Schlafplatz Nr. 1 war ab sofort unter der Pflegekastraten-Rinde.

Wann es ihr beliebte, kletterte sie auf abenteuerlichen Wegen zu Stefanie´s Bärchen und diese waren hoch erfreut über den regelmäßigen Damenbesuch. Als ich das Aqua wegen Inbetriebnahme des Holzofens verschieben mußte, sah man Ariachne vollkommen verwirrt mehrere Minuten den alten Platz absuchen. Sie schien nahezu verzweifelt, ihre Freunde nicht mehr zu finden.

Was tun? Nach Rücksprache mit Stefanie waren wir beide der Ansicht, die Drei nun nicht mehr trennen zu dürfen. Aber noch eine dritte Gruppe Mäuse in der Küche? *umkipp*

Nachdem Ariachne zu allen 5 Kastraten gute Beziehungen pflegte, mußten nun die 5 Kastraten, ihr zu Liebe, eine Gruppe werden.

Also wurde ein Aquarium hergerichtet und Stefanie´s Pflegekastraten mit den drei Agouti-Kastraten aus dem TH zusammen gesetzt. Sofort gab es Zoff. Vor allem das Weißgesichts-Bärchen schien äußerst indigniert über das Vorhandensein der Fremdlinge. Mit geradezu mißmutigem Gesichtausdruck und aufs äußerste aufgeplustert betrachtete er die männliche Konkurrenz.

Kurz darauf gab es das erste Gekugle und ich mußte die Mäuse mit der Hand trennen. Dabei schienen die kleinen Agouti-Kastraten durchaus gewillt mit den älteren Artgenossen Freundschaft zu schließen. Einer schob schon bald sein Köpfchen unter das Weißgesichts-Bärchen und wollte geputzt werden.

Aber so schnell wollten sich die Pflegekastraten mit der neuen Situation nicht abfinden. Schwanzklopfen, penetrantes Poschnüffeln - und schon wieder gab es eine Keilerei.

Ich bin zwei Stunden neben dem Aquarium gesessen und habe beim kleinsten Anzeichen von Feindseeligkeit den Finger vor die Angreiferschnauzen gehalten und mehrmals die Mäuse-Kugeln auseinander geklaubt.

Nach zwei Stunden war auf einen Schlag alles vorbei und es konnten die ersten, freundlich-vorsichtigen Annäherungsversuche beobachtet werden. Als das kleine Kasträtchen wieder seinen Kopf unter die Pflegekastraten-Schnauze schob, drehte dieser nur noch seinen Kopf zur Seite, blieb aber immerhin bewegungslos sitzen. Schließlich lagen alle, noch etwas unsicher, unter einer mit Tuch abgedunkelten Ecke des Aquas. Mit dem Aquarium neben dem Bett bin ich dann eingeschlafen. Seitdem hausen sie zusammen: der Club der Freunde von Ariachne und: sie haben sich kein einziges Mal mehr gestritten.

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Vier der 5 Kasträtchen - in der Mitte Ariachne (mehr braun als mausgrau)

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Stefanie´s Bärchen und zwei der Agouti-Kasträtchen beim Fressen. Irgendwie sehen die fast wie Hausmäuse aus. *grübel*
Unter der Rinde - ganz unscharf :D wird Ariachne beschmust.

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Ehemalige Kontrahenten friedlich vereint.

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Rechts außen Weißschwanz-Agouti, von dem noch zu berichten sein wird!

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Große Liebe!! Ariachne wird von ihrem Kasträtchen beschmust.

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Die Hüterin des Labyrinths, Ariachne, zu Besuch.
 

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Nachdem die Mäuse aus der zweiten Kiste zwecks Vergesellschaftung ausquartiert waren, nutze ich die Gelegenheit, die Kiste auszuräumen. Wegen der Witterung konnte ich die Streu im Ofen verheizen. Nur der Felsenbau ist stehen geblieben, allerdings "entkernt", da es mir gelungen ist mit Fingern und Staubsauger das Nistmaterial rückstandslos zu entfernen.

Bei dieser Gelegenheit konnte ich den Kabelsalat inspizieren, der hinter der Kistenwand verläuft und mich - so die Mäuse wollen - mit der großen weiten Welt verbindet, genauer gesagt Telefon und den zweiten Computer mit der dort befestigten Fritzbox. Noch. Die Leitung zum Anrufbeantworter hat die Mäusezähne nicht überstanden.

Die Mäuse nagen interessanterweise nur Kabel an, die versteckt liegen. Die frei durch die Küche führenden Kabel werden ignoniert. Jedenfalls sah ich mich genötigt, die Kabel der Telefonanlage samt Fritzbox so zu verlegen, daß sie von den Mäusen möglichst nicht mehr erreicht werden können. Die Fritzbox hängt nun über dem Türrahmen.

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Die Kastraten waren inzwischen in ein größeres Aqua umgesiedelt worden und erhielten dort jeden Tag mehr Platz oder etwas Inventar, in dem Fall eine Baumrinde als Schlafhöhle.

Die Geschichte der Phantom-Agouti

Ariachne hat eine Wurfschwester, die ebenfalls ein agouti-farbenes Fellkleid trägt. Allerdings ward diese selten gesehen. Seit der Umsiedlung in die große Mäusekiste bewegt sich das Mäuslein meist unbeobachtet auf geheimen Wegen und manchmal habe ich die Maus zwei Wochen lang überhaupt nicht gesehen.

Von Ariachne unterscheidet sie sich nur im Weiß an der Schwanzspitze, das etwas kürzer und klarer abgegrenzt ist. Noch als die Agouti-Kasträtchen in der zweiten Kiste hausten, beschlich mich manchmal der Verdacht, die Phantom-Agouti könnte dort "eingefallen" sein. Immer wieder war Gefiepe zu hören und die kleinen Kasträtchen rannten aufgeregt aus dem Felsenbau heraus. Einmal sah man eine agouti-farbene Schnauze ihre Zähne in das Hinterreil eines armen Kasträtchens schlagen, worauf dieses mit lautem Gequieke und zu Recht heftig protestierte.

Zunächst hatte ich Ariachne im Verdacht. Sollte sie durch ihre neue Liebe nun feindlich auf ihre ehemaligen Schlafgenossen reagieren? Aber nur Bruchteile von Sekunden nach dem Angriff auf das arme Kasträtchen, sah ich Ariachne im Aquarium daneben friedlich mit den Pflegekastraten unter der Schlafrinde auftauchen. Damit war die Sachlage klar.

Schon länger war mit aufgefallen, daß Ariachne, seit sie eine so tiefe Zuneigung zu den Pflegekastraten entwickelt hat, deutlich seltener und nicht mehr so ausgiebig in der Küche unterwegs ist. Daher überlege ich, ob nicht eine mangelnde Bindung an die Gruppe ein zusätzlicher Grund für ihre Ausflüge durch die Küche sein könnte.

Durchaus könnte das dann auch auf ihre Schwester zutreffen. Eines Abends rumorte es im unteren Fach des Herdes und beherzt zog ich die Schublade heraus: Treffer! Die Phantomagouti saß in der Falle. Leider war wohl auch Odin mit ihr in der Schublade, ein Bodensee-Kastrat, der allerdings schneller und damit "weg" war.

Die Phantom-Agouti wurde Ashima, das bedeutet "grenzenlos" getauft und zu den 5 Kasträtchen gesetzt, die sich ja noch in Vergesellschaftung befinden. Etwas verdattert lief das arme Mäuslein nun im Aquarium herum, bis es sich schließlich ein Plätzchen unter der Rinde sichern konnte. Allerdings fiepte sie sofort, wenn eines der Kasträtchen sich ihr näherte. Die lieben Jungs, sie sollen hier an dieser Stelle ganz herzlich und ausdrücklich gelobt werden, zogen sich aber jedesmal sofort wieder zurück, wenn sie angefiept wurden.

Ashima hat sich inzwischen bestens in die Gemeinschaft eingefügt und erfreut sich der liebevollen Kastraten-Fürsorge.

Somit sind zwei Freigänger erst einmal "von der Piste" und vorläufig eingebuchtet: Ashima und das Weißschwanz-Kasträtchen.

Später mehr.
 
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Freigeister

Schon bei der Vergesellschaftung der großen Mäusegruppe fiel auf, daß sich einige Mäuse anders verhielten als der Rest der Gruppe.

Am auffallendsten war Saga. Innerhalb kürzester Zeit hatte diese kleinste aller Mäuse heraus, wie sie auf den Rand des Aquariums gelangen konnte. Sie sprang. So lange, bis ihre kleinen Pfötchen endlich den Rand des Glases zu fassen bekamen und sie sich daran hoch ziehen konnte. Das Aquarium war über 30 cm hoch.

Natürlich wurde sie umgehend wieder abgepflückt und zur Gruppe zurück gesetzt. Doch kaum hatte ich sie los gelassen, begann sie erneut in die Höhe zu springen. Vielleicht jeder 40 Sprung war erfolgreich. Die Maus sprang bis zur Erschöpfung unentwegt in die Höhe.

Sowie ich den Arm im Aquarium hatte, kletterte sie wie ein winziges Eichhörnchen an meinem Arm entlang und versteckte sich unter dem Pullover. Den hat sie dann ausgiebig erkundet, ehe ich sie wieder in ihr Gefängnis zurückbrachte. Minuten später fing sie wieder an zu springen. Man muß dazu sagen, daß die Maus vorher nur in Käfigen gelebt hatte und keinerlei Erfahrungen mit einer "weiteren Umwelt" machen konnte.

Das war also keine Lösung. Schließlich entschied ich mich dafür, das Aquarium oben mit Volierendraht abzudichten und mit Kletterästen dem Bewegungsdrang des Mäuschens einen Ausgleich zu schaffen, in der Hoffnung damit der kräftezehrenden Springerei ein Ende zu bereiten.

Aber die Maus wollte keine "Bewegung". Die Maus wollte nur eins: Raus.
In der folgenden Zeit verlegte sie ihre Ausbruchsversuche an den Ort des Volierendrahtes. Stundenlang kletterte sie hektisch von unten am Gitter entlang, nur kurzzeitig unterbrochen von halbherzigen Versuchen dieses durch zu nagen. Das Ganze verursachte einen erheblichen Lärm, der nie zu enden schien. Das Maximum der beobachteten Über-Kopf-Kletterei war 4 Stunden mit nur kurzzeitigen Unterbrechungen von wenigen Minuten.

Inzwischen konnte ich die Maus auch nicht mehr an mir hoch klettern lassen, da sie mit unglaublicher Geschwindigkeit sofort den Abstieg antrat und immer nur im letzten Moment vor Erreichen des Bodens wieder eingefangen werden konnte.

Sie fraß nur nebenbei und zeigte kaum soziale Kontakte zu anderen Mäusen. Schließlich schien sie auch nicht mehr zu wachsen: Ihre Schwestern nahmen an Gewicht zu, die kleine Saga blieb schmächtig und klein.

Immer mehr bekam ich den Eindruck von Tierquälerei. Nach 4 Wochen gab ich auf und habe sie entkommen lassen. Von da an war die Maus wie verändert. Lebendig, aber ruhig und immer kehrte sie von selbst wieder zu den anderen zurück.

Zwei andere Mäuse zeigten ein ähnliches Verhalten, wenn auch in einem etwas geringeren Ausmaß: Ariachne und Ashima. Auch Ariachne war irgendwann "weg" und verließ das Aquarium, wann sie wollte. Ashima ist nicht ganz so geschickt. Sie "verschwand" erst, als die Mäuse in die große Kiste umsiedelten.

Der nächste dieser Sorte ist das Weißschwanz-Kasträtchen. Nur ist er es, der stundenlang am Gitter nagt und von diesem unbändigen Freiheitswillen beseelt zu sein scheint. Bis auf Saga sind alle Mäuse, die dieses Verhalten zeigen Agouti.

Bei dem Aquarium wurde eine Breitseite, der besseren Belüftung wegen, durch ein Holzbrett ersetzt, in dessen Mitte ein großer Kreis ausgespart ist, der mit Volierendraht verschlossen wurde.

Mehrfach wurde hier in diesem Thread die Idee geäußert, eine Art Brüstung an den Kisten anzubringen, wodurch im Mäusehirn der Eindruck von "grenzenloser Tiefe" erzeugt werden soll. Ehe ich diesen Plan umsetze, habe ich mich zu einem "Testlauf" entschieden und für das Aqua eine Art Ballustrade anfertigen lassen, um zu sehen, ob die Mäuse dadurch vom Sprung ins Ungewisse abgehalten werden können.

Momentan wird eifrig im Kreis gelaufen und alle 10 cm die Tiefe ausgelotet. Hauptsächlich laufen Ashima und das Weißschwänzchen. Gesprungen ist noch keiner, aber - ehrlich gesagt - ich bin mir nicht sicher, ob das funktioniert.

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Aquarium mit Ballustrade

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Ashima betritt die Bühne ...

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Weißschwänzchen-Agouti folgt und testet die Absprungtiefe ...

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Ashima am Abgrund ...

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Ashima blickt in den Abgrund ...

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... ein Nüßchen auf dem Weg ...

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... und weiter tippeln, tippeln, gucken, tippeln ...

Morgen wissen wir mehr.
 

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*Daumenhoch* Japp genau so hatt ich mir das vorgestellt und genau so kenn ich den Blick von meinen Kleinen wenn sie den Weg Richtung Boden ausloten ? hab ja auch schon ein wenig getestet zwecks geplantem Mauseburg Eigenbau.
 
Wer ist gesprungen? Ariachne! *umkipp*
Allerdings ist die schon vorher, als noch die Pflegekastraten allein dort hausten, oft am Gitter das Aqua hoch geklettert und man kann daher annehmen, daß sie den Abstand zum Boden ungefährt abschätzen konnte. Sie ließ sich auch die 40 cm glatte Aquarienwand herunter gleiten, um zu ihren Freunden zu kommen. Von daher kannte sie vermutlich die ungefähre Höhe bzw. Tiefe, die sie springen mußte. Die anderen waren heute früh noch drin. :D
 
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