Einschläfern

electricitry

Mäusologie-Meister*in
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Hallo!

Irgendwann ist es soweit.Meine erste Maus Vista hat schon lange einen Tumor am Hinterleib.Der nimmt langsam ziemliche Ausmaße an.Sie ist fit,läuft rum und frisst gut.Sie kuschelt auf noch mit den anderen im Finkennest.Aber oft schläft sie auch allein da und wiegt inzwischen nur noch 36g,obwohl sie nie besonders schwer war.
Ich beobachte sie schon soweit es geht.Zum Glück ist sie jetzt öfters draußen,wenn ich da bin so das ich sehen kann,wenns ihr schlecht geht.Wenn der Punkt kommt das sie eingeschläfert werden muss will ich vorbereitet sein *seufz*
Meine Tierärztin hat zur Zeit geschlossen und selbst der nächste Tierarzt der scheinbar Mäuseerfahren ist scheint keine Notfalldienste zu machen und wohnt 30 Minuten entfernt.Wir haben zwar auch einen Notfalltierarzt direkt 5 Minuten von mir entfernt aber der scheint eher Mäuseunkundig zu sein,zumindest bei den Diagnosen.Ich weiß nur nicht was ich machen soll,falls sich Vistas Zustand plötzlich rapide verschlechtert.Ich hab schonmal nach einem anderen Tierarzt gesucht der Nachtdienst macht,aber eher erfolglos.Soll ich denn riskieren das Vista die Fahrt vor lauter Stress nicht übersteht *heul* oder muss ich zu diesem komischen Arzt gehen um sie dann einschläfern zu lassen?
Was meint ihr *grübel*?

liebe Grüße
elec
 
Hallo Elec,

schön, dass du dir solche vorausblickenden Gedanken machst *drück*

Ich würde sagen, um ein Tier einschläfern zu können, muss der Doc nicht unbedingt mäusekundig sein. Ich halte für wichtig, dass er Einfühlungsvermögen hat und sanft mir ihr umgeht bei ihrem letzten Weg. Was meinst du? Erfüllt er dies?

Ich selbst mußte einmal zu einem Doc gehen um ein Tier erlösen zu lassen und das war echt ätzend. Er und die Helferin hatten keinerlei Bezug zu Mäusen und dementsprechend kalt war dies dann auch. Ich habe allerdings dafür gesorgt, dass er gleich nach der/den Injezierungen wieder in meine Hand kam, wo ich ihn dann mit ruhigen Worten erst in die Narkose, dann auf den letzten Weg begleitete.

LG,
Jani
 
uU Vorher anrufen? Ob sie schhon oft Mäuse eingeschläfert haben?

Die Frage ist, wie verlässlich dann die Auskunft...... Oder frage ihn, ob er sie einschläfert, während Du sie auf der Hand hast (das verlangt mein einer TA sogar) - das ist ein Kriteruim, wie gut die sind...

hab hier eine auf Hospiz, weil der AT meiner Freundin dann die Maus am Schwanz aus irgendwelchen Ecken gezogen hat beim Versuch... und diesen Abgang wünshct man Tier (und Mensch) nicht.....

So, und weil das mein letztes Posting ist, schreib ich hin, dass ich bis Freitag weg bin......
 
Ok vielen Dank.Ich werde ihn anrufen und fragen wie ers macht.Gibt es da ein besonderes Verfahren?Meine frühere Tierärztin meinte das sie erst ein Mittel zum einschlafen gibt,weil sie direkt ins Herz spritzen muss,damit das Tier nicht leiden muss *seufz*

liebe Grüße
elec

Ps:Äh viel Spaß stefanie bis Freitag
 
Mein Tierarzt spritzt immer erst ein Betäubungsmittel und dann die letzte Spritze direkt ins Herz.
Er fragt mich bei jeder Mausi bis jetzt aufs Neue, ob ich sie halten will und das find ich wahnsinnig wichtig...ich hatte nämlich schon eine Maus...bei der fand ich's falsch sie zu halten...ich konnte es nicht.

Du kannst doch auch vorher einfach mal bei ihm vorbei schaun und mal so mit ihm reden, wie das Einschläfern so bei ihm abläuft etc.


lg
ringelsocke
 
Also ich durfte heute mal vorbeikommen wegen dem einschläfern.Zuerst haben die mal Vistas und meine Daten aufgenommen.
Der Arzt meinte ich sollte mit dem einschläfern nicht bis zum allerletzen Moment warten,wenn zum Beispiel der Tumor platzt.Ich werde sie sofort erlösen lassen,wenn ich merke das ihr Leben ins leiden umschlägt *Traurig* und hoffe das ich weder zu früh noch zu spät bin.

Er meinte das man bei so kleinen Mäusen nicht in die Muskulatur spritzen kann,weil die zu dünn ist.Also gibt er eine Überdosis Narkosemittel in die Bauchhöhle,dann schlafen sie ein.Auf die Hand kriegen darf ich sie auch.Aber ich weiß nicht was ich von der Methode mit der Bauchhöle halten soll *grübel*

liebe Grüße
elec
 
Hi du

Endlich ist der Gips ab - ich kann wieder tippseln

Zum Thema Einschläferung.

Es gibt da mehrere Methoden, generell unterscheidet man in Injektions- und Inhalationsverfahren

Bei den Injektionsverfahren (also per Spritze) gibt es sowohl unterschiedliche Mittel als auch Spritztechniken.
Man kann a) nen Babiturat / Narkosemittel s.c. (unter die Haut, meisst Nackenfell) spritzen und warten bis die Maus einschläft.
Vorteil: relativ schmerzlos
Nachteil. Dauert bis es Verstoffwechselt ist längern, 15 bis 30 Minuten können da schonmal drin seien. Auch Nervosität der Tiere weil sie gegen die Narkose ankämpfen

Injektion in den Bauchraum
Vorteil: Wird schnell verstoffwechselt durch die grossen Oberflächen der Organe, geht schnell
Nachteil: man weiss nie so ganz genau wo man mit der Nadel im Bauchraum landet, Der Einstich durch die Bauchdecke ist schmerzhaft (aber nur kurz, dann setzt binnen von Sekunden die schmerzstillende Wirkung des Medikamentes ein), Maus muss gut fixiert werden und fiepst wohl beim Einstich

Bei der i.m. (in den Muskel) Injektion wir in den Muskel gespritzt
Vorteil: schnelle verstoffwechselung
nachteil: nur kleine Menge möglich, bei Mäusen fast unmöglichauf Grund der Grösse

I.v. (in die Ader direkt) ist ne schöne, elegenate Lösung ab Grösse Hund, aber da brauchen wir im Bezug auf Mäuse ned drüber diskutieren denke ich...

Injektion von T61 (das Mittel was nach dem Narkosemittel dann endgültig den Herzstillstand herbeiführt) direkt ohne Narkose ins Herz / Brustkorb
Ist definitiv abzulehnen, da der normale TA (also einer der's ned im Labor 5 Stunden täglich tut - und selbst da passieren Fehler) kaum sicher das Herz trifft udn somit das Tier nur komplett gelähmt ist, sich nicht mehr bewegen udn atmen kann aber trotzdem bei vollem bewusstseien erstickt. Sieht für den Halter zwar schick und ruhig aus, das Tier kämpft nicht gegen dieNarkose oder so sondern liegt gleich wie friedlich tot da, aber es ist grausamst.

Bei der Inhalationstherapie gibt es entweder die normale Inhalationsnarkose oder aber Äther.
Ne Inhalationsnarkose ohne Beruhigungsspritze vorher führt auch zu fürchterlichem Stress beim Tier. Wir machen bei uns in der der Arbeit keine Inhalationsnarkose ohne vorher den ruhigstellenden Pieks damit der Tier den Stress mit Festhalten, anfluten, Kampf gegen die Narkose, komischer Gerucht etc. nicht mehr geistig mitbekommt. Und ganz ehrlich, da kann ich dann auch gleich mit dem Beruhigungspieks nen bisserl mehr spritzen - das tut sich dann in meinen Augen auch ned viel..

Äther ist vom tierschützerischen Aspekt ganz abzulehnen, es brennt in den Augen und Atemwegen und führt unter Panik zu nem miesen Erstickungstod. Abgesehen davon fehlt hinterher die Giftspritze (T61) um den wirklichen Tod sicherzustellen - ich kennen Geschichten von Ratten, die nach 3 Stunden wieder mit zuckungen angefangen haben und wo dann niemand den arsch in der hose hatte, dann noch was zu tun...

Methode 3 mit *an die Wand werfen*, *Spaten auf Kopf* etc. - da brauchen wir ned drüber reden, oder?

So, alle klarheiten beseitigt? wenn nein, fragt ruhig, ich finde es nen wichtiges Thema. Und bitte, fragt beim Not-TA nach was er vor hat, bevor ers tut.. Da kenn ich auch Storys wo selbst mir übel wird..

Grüssels & alles gute bei der Entscheidung

BinE

P.S. *fluch* Finger mag nach ner woche Gips nimmer so wie ich - verzeiht mir die Tippfehler
 
ich denke mal, über methode drei ist nicht zu diskutieren, oder?? Aber ansonsten haste ne tolle auflistung gemacht BinE, gratulation *drück*, da kann man sich gut vorbereiten und den Ta direkt fragen, was er macht und kennt dann auch die Nachteile....

MfG Claudia
 
Danke, BinE - ich hatt mir die Frage nach dem Bauchraum nämlich auch gestellt......

*edit: Gutte Besserung dem eigenen Vorderfuß! Hoffentlich nix allzu übles......*
 
Original von BinE

Ne Inhalationsnarkose ohne Beruhigungsspritze vorher führt auch zu fürchterlichem Stress beim Tier.


Kastrationen bei Mäusen werden aber immer nur mit Inhalationsnarkose gemacht, da wird keine leichte Injektionsnarkose zuvor gegeben...
Bei größeren Tieren wird hingehen oft zuvor eine leichte Injektionsnarkose gelegt, das stimmt. Bei Mäusen speziell aber nicht.


Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber soweit ich weiß, ist die direkte Injektion von T61 in Deutschland verboten, es MUSS zuvor betäubt werden.

Viele TÄ euthanasieren aber zB mit einer Überdosis Injektionsnarkose (Nacoren), das wäre dann nur eine Spritze. Oft denken die Tierhalter dann, das Tier hätte ohne Narkose T61 bekommen, was aber nicht stimmt. Einfach den TA fragen, wie er einschläfert bzw. was er nimmt. Jeder hat seine Vorlieben.
 
Bis jetzt konnt ich zwar mit hängen und würgen noch folgen, aber was heisst "euthanasieren "? *seufz*
Danke
 
"Einschläfern" ... eigentlich benutze ich den Begriff so selten wie möglich, weil er auch als euphemistischer (beschönigender, verharmlosender) Begriff für all das benutzt wird, was die Nazis getrieben haben (Menschen"euthanasie"... "Rassenhygiene"). Wo war der Kotzsmilie noch gleich?


Im Zusammenhang mit Menschen wird der Begriff heutzutage manchmal in der Debatte um Sterbehilfe gebraucht. (Das Wort "Sterbehilfe" ist aber populärer.)
Auch TÄ sprechen von Euthanasie beim schmerzlosen Einschläfern von Tieren.


(... werde nie vergessen, wie mich eine TÄ mit furchtbar sachlicher Stimme vor Jahren mal fragte: Sie haben sich für eine Euthanasie entschieden? --- Ich fand das furchbar, so kalt und steril... Aber es gilt als fachsprachlich. Die meisten sagen aber "einschläfern" oder "erlösen", schließlich soll der letzte Schritt genau das sein, eine Erlösung von unheilbar kranken Tieren mit Schmerzen.)
 
natürlich vindo, aber die frage war ja, was euthanasieren heißt, das ist halt einschläfern/ erlösen, natürlich hast du Recht vindo *drück*

MfG Claudia
 
Vielen vielen Dank für die tolle Auflistung *anbet* nur irgendwie hört sich für mich keine so wirklich richtig toll für die Mäuse an *Traurig*
 
nur irgendwie hört sich für mich keine so wirklich richtig toll für die Mäuse an
Da ich zu faul bin, mir die ganzen Texte durchzulesen beschreib ich mal meinen Favoriten.ich durfte schon alle möglichen miterleben, leider. Erst unter der Gasglocke beteuben ist übrigens grausam, ich habs mit eigenen Augen ansehen dürfen. Das Tier versucht panisch, aus der Glock zu kommen, es dauert ewig, bis es einschläft. Todesangst ist ja nicht das, was man dem Tier im letzten Moment wünscht *Traurig*
Also mein Favorit:
Meine Tierärztin gibt dem Tier eine Spritze Narkosemittel. Ich halte das Tier selbst. Dann lege ich es zurück zu den anderen, es krabbelt meist ins Haus und schläft dann ein.
Wenn es richtig schläft bekommt es eine Überdosis Betäubungsmittel.
So friedlich wie bei der Tierärztin habe ich keine Tiere einschlafen sehen.
 
so hat das meine ta.praxis beim einschläfern auch gemacht, allerdings nur bei größeren...ich finde, dass ist die ruhigste methode für alle beteiligten
 
*heul* Freitagmorgen kommt der TA zum Einschläfern und ich weiß nicht, wie viele ich ihm geben soll *heul* zwei auf jeden Fal, und bei dreien bin ich mir noch nicht sicher.....l *heul*
BÄH, wie ich diese Entscheidungen hasse!
 
Dann muss ich wohl schauen ob es in der Nähe noch einen Tierarzt gibt der anders einschläfert.

@stefanie *drück*
 
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