Euthanasie bei Mäusen - in Isoflurannarkose?

Huhu,

ist wie bei allen Ärzten: Bei manchen muss man sich sehr wundern, dass sie diesen Beruf gewählt haben...
 
so würde ich es nicht unbedingt sagen, aber auch da gibt es natürlich immer wieder Vertreter der Meinung 'war schon immer so, wird auch so bleiben'
 
Huhu,

du vielleicht nicht, ich schon. Ich hab leider auch schon einige Tierärzte erleben müssen, für die Mäuse auch ein leicht ersetzbares Billigprodukt waren, in das man am besten nicht viel Geld investiert.
 
das Eine hat mit dem Anderen allerdings ja nicht wirklich was zu tun. Aber bei vielen TÄen sehe ich da auch eher das Problem der vernachlässigten Fortbildung, und somit teilweise auch einfach veraltete Methoden.
 
... das ist dann schwer nachvollziehbar, warum die diesen Beruf gewählt haben. Eigentlich finde ich es bei den Humanmedizinern schlimmer als in der Tiermedizin. Die Leute, die wirklich aus Prestigegründen Arzt werden wollen, die landen wohl eher in der Humanmedizin als in der Tiermedizin. Aber es gibt unter den TÄ halt immer welche, die ein "Händchen" für Tiere und ihre Behandlung haben und andere weniger.

Zudem haben sie, wie alle Menschen, ihre guten und weniger guten Seiten. Meine TA-"Sammlung" mußte ich ja nun von 3 auf 4 TÄ aufstocken, wegen der Euthanasie. *seufz*
 
Huhu,

ich denke schon, dass das eine sehr wohl etwas mit dem anderen zu tun hat. Denn wenn der TA die Handlung einer Maus nicht wirklich als lohnend ansieht, dann wird er sich auch nicht die Mühe machen, da noch zusätzliche Medikamente zu besorgen etc.

Klar, es gibt die Praxen, die vielleicht kein Geld dafür haben. Aber es gibt auch die, die könnten, es aber einfach nicht einsehen.
 
bei dem Geld handelt es sich ja nun wirklich nicht um Unsummen - 80€ im Beispiel sind für eine Praxis ja nun wirklich keine Investition, zumal es ja nicht auf einen Patienten odereine Art beschränkt ist.
Ich denke eher, dass da eben noch sehr viel Unwissen mit dabei ist, da die Mäuse bei den TÄen im Studium ja immer noch eher als Übungsobjekt auftauchen denn als Patient.
Und ob ein TA einen Patienten als therapiewürdig erachtet dürfte auch sehr viel mit den Haltern seiner Patienten generell zu tun haben, und da sieht es natürlich gar nicht so toll aus.

Viele TÄe wissen über diese Mehrphasen-Methode IMHO einfach gar nicht bescheid, und das ist einfach eine Sache der nicht erfolgten Weiterbildung. Schwarze Schafe gibt's natürlich auch, die dann auch so was von sich geben, dass eine neue Maus billiger ist als eine Therapierte. Aber das sind wohl doch eher die Ausnahmen.
wenn du natürlich zu einem TA gehst, der auf Nutztierhaltung spezialisiert ist, dann kann der den Heimtirgedanken verständlicherweise wenig nachvollziehen. Aber so pauschalisiert dargestellt tust du den TÄen IMHO ziemlich Unrecht.
Auch von dem Feedback der TA-Liste erhalten wir da - auch und gerade bei TÄen, die (noch) nicht auf der Liste stehen - doch einen gänzlich anderen Tenor.
 
Mein TA stellt da ein echt gutes Beispiel dar.
Als ich damals mit meinen Sinai Mäusen zum ersten Mal seine Praxis betreten habe, hat er mich auch nur ungläubig angeschaut. Er sollte mir 5 Böckchen kastrieren, laut Auskunft am Telefon würde das "ohne Probleme gehen".

Tja Pustekuchen- gar nix klappte. 3 von 5 Mäusen sind nicht mehr aufgewacht. Eine lief mit fehlendem Rückenfell durch die gesamte Praxis und die andere hats gepackt.

Auf meine kritischen Nachfragen wurde sich dann auch entschuldigt.. Mäuseerfahrung ist leider nicht vorhanden.
Ich wusste aber dass mir nix anderes übrig bleibt als mit ihm zu verhandeln, denn im Umkreis von 30 km werden alle Kleintiere nach der "Kopf über die Tischkante" Methode behandelt.

Ich habe ihm das ganze dann schmackhaft gemacht.. Ich habe viele Mäuse, Mäuse werden sehr oft krank,ich brauche einen Tierarzt.. Das alles mit der Baumarktstimme :D Ich habe ihm auch ganz offen und ehrlich gesagt dass ich außer ihm keine Alternative habe.

Tja und dann fing er an Bücher zu lesen, Mailkontakt mit der Mäusegöttin aus Berlin /Erkrath, er hat sich Futtermäuse aus dem Zooladen gekauft um zwecks Kastration zu üben (auch wenns echt pervers ist,aber ich rechne ihm das hoch an!), er hat sich damals aus dem Mäuseasyl Wiki alle möglichen Einträge über Dosierungen zu Medis durchgelesen und alles abgespeichert. Mittlerweile hat er einen dicken Mäuseordner angeschafft :D

Irgendwann hat er mir freudestrahlend einen Bericht über Stachelmäuse gezeigt wo drin stand dass diese bei Flucht vor dem Fressfeind ihr Fell abwerfen. Das hatte er bei meinem ersten Besuch ja nun live mitbekommen.

Und das wichtigste: Er ist offen für neues und durchaus gesprächsbereit.
Bei Dosierungen,Medis,ABś usw führen wir auch heute noch hitzige Diskussionen über den Sinn und Zweck das AB zu wechseln wenn es nach 14 Tagen nicht anschlägt.

Natürlich muss das auch alles einen Nutzen für ihn haben: Das hat es auch.
Er behandelt mittlerweile alle Kleinnager aus dem Umkreis.. Sei es Hamsterdamen mit Gebärmutterenzündungen, gebrochene Mäusebeinchen werden mit Büroklammern geschient, Zähne werden abgeschliffen..

Ich glaube viel liegt einfach auch an der menschlichen Einstellung. Wenn jemand nicht bereit ist Veränderungen zuzulassen dann bringt das alles nix.

Klar hatten wir zu Anfang auch ein paar tote Mäuse. Aber jeder Tierarzt fängt irgendwo mal klein an und muss das auch lernen. Weil eben diese Behandlung im Studium gar nicht oder nur viel zu wenig behandelt wird.
In Ermangelung an Alternativen war er aber meine einzige Möglichkeit hier irgendwas zu bewegen. Und ich finde wir haben das ganz gut hinbekommen.
 
Off Topic:
Huhu,

Aber so pauschalisiert dargestellt tust du den TÄen IMHO ziemlich Unrecht.

Ich habe nicht pauschalisiert, ich habe nur gesagt, dass ich das selbst schon erlebt habe und es sicherlich kein Einzelfall ist, dass Tierärzte (auch wenn sie über die Methoden Bescheid wissen) es nicht machen wollen, weil sie es nicht für notwendig halten.

Ich habe nicht gesagt, dass alles das so machen, und ich habe nicht gesagt, dass es immer am Geld liegt. Aber es gibt diese Fälle und das kann man dann auch nicht schön reden.
 
@ Punkratz: Respekt! =) Deine Mühe hat sich in dem Fall wirklich gelohnt und zum Nutzen aller, Mäuse, Mausbesitzer und TA. Das ist wirklich zum Freuen. =)

Meine TÄ hier, die ich von der Betreuung meines Hundchens kenne und über die ich, was das angeht, wirklich nur das allerbeste sagen kann, die scheint innerhalb der letzten 9 Jahre irgendwie resigniert zu haben. Warum kann ich nicht sagen. Jedenfalls ist sie momentan nicht zu motivieren, etwas Neues auszuprobieren, was möglicherweise ihre Belastung noch verstärken könnte. In ihrem Fall schaffe ich es nicht einmal mich darüber zu ärgern, es tut mir einfach Leid, daß es so ist. *traurig* Sie war früher einfach eine so wunderbare TÄ.
 
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