

Aber extra deshalb ein Shetty anschaffen? Nicht dass wir nicht schon darüber nachgedacht hätten....
Und ob sich das neue Shetty wieder unterordnet? Da kenn ich ganz andere, bei uns im Stall dominieren die Shettys die halbe Herde...
Auf meine Nachfrage, ob solche Aktionen nicht auch total gefährlich für Mensch/Pferd sind wusste er nur zu antworten: "Aber wenn er doch Hunger hat!!!" *Vogelzeig*


Hallo Nebli,
ich stimme Dir zu. mein Post war vielleicht etwas missverständlich. Ich kenne leider viele Pferdebesitzer, die Ihr Pferd gar nicht verstehen, und denen ein Licht aufgeht, wenn jemand mit mehr Verständis für's Pferd eine Situation bewertet...
Ohne dass ich mich da für irgendwie besonders halte, dadurch, dass ich als Kind mit Pferden umgehen noch ziemlich intuitiv gelernt hab, mir nicht zu blöd war alles mögliche gelesene auszuprobieren, komme ich ganz gut klar. Aber kenne genügend Leute, die es als Pferdeverstand verstehen, wenn Halfter, Satteldecke und Bandagen farblich zusammenpassen... könnte ich mich ewig drüber aufregen
Ich finde es super, dass Ihr Gina einen schönen Lebensabend bescheren möchtest, Ihr findet sicher was!
Viel Glück, Laura
“Nur” ein Freizeitpferd
Ein gut ausgebildeter Allrounder sollte es sein, der bei Dressurprüfungen genauso gut wie Spaßturnieren brilliert. Natürlich müsste er auch mal auf einen Westernreitkurs und bei Zirkuslektionen, die gerade furchtbar “trendy” sind, sein Talent beweisen und überhaupt, man will sich ja nicht blamieren. Sonntag Mittag soll er dann pottenbrav an der Jungviehherde, die mit Glocken beschönt sind, vorbeischlurfen und den Trecker ignorieren. Beim Aufsteigen sollte er bitte wie in Stein gemeißelt stillstehen, und falls er mal doch an irgendetwas erschrecken sollte, gucken das er seinen Reiter nicht verliert.
Es versteht sich von selbst, dass er problemlos im Umgang ist, in jeden dunklen Hänger steigt und den abenteuerlichen Fahrstil des Gatten, ohne den Hänger zu zerlegen, übersteht.
Nicht zu vergessen, dass Töchterchen die ersten Turnübungen auf seinem Rücken ausprobieren darf und Mami anschließend noch in die Springstunde geht.
Aber bitte billig muss er sein, denn er ist ja nur ein Feizeitpferd.
An ein Freizeitpferd werden heute sehr hohe Erwartungen gestellt. Einem Pferd im Profisport würde das niemals zugemutet werden. Ein Springpferd muss springen und ein Rennpferd muss schnell sein. Spitzensportler dürfen Macken haben, die man bei einem Freizeitpferd niemals akzeptieren würde. Da stehen dann gleich zig Ausbilder auf dem Plan und jede noch so verrückte Methode, die eigentlich schon der gesunde Menschenverstand verbietet, wird ausprobiert.
Was haben manche Reiter eigentlich dem Freizeitpferd zu bieten?
Leicht in den Hilfen, fein in der Hand, einen perfekt ausbalancierten Sitz geschmeidig in den Hüften. Ein kompetenter einfühlsamer Reiter(in), welcher mit dem Pferd in fast magischer Anmut eine untrennbare Einheit bildet und dem Pferd erlaubt seine Balance zu finden, seine Bewegungsfreude erhält und es schonend auf alles vorbereitet?
Ein mit Pferdeverstand und Fachwissen gespickter Ruhepol, auf den sich das Pferd verlassen kann?
Tja. Leider sieht es oft ein wenig anders aus. Ziehende Zügel, klopfende Beine, unausbalancierte Pferde, welche manchmal die größte Mühe haben, mit einem wackeligen Reiter oben drauf, einigermaßen gerade um die Kurve zu kommen. Der wiederum, aus Unwissenheit und Hilflosigkeit, dem geliebten Pferd mehr schadet, als ihm Gutes tut.
Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte. Es gibt sehr gute Freizeitreiter, welche Wert auf gutes Reiten legen und ständig bemüht sind für das Wohl ihres Vierbeiners zu sorgen. Gottseidank.
Aber - das “nur” vor Freizeitpferd gehört eindeutig gestrichen und diese Pferde, oder gerade diese Pferde, haben ein Recht auf eine ordentliche Ausbildung, da sie unendlich vielseitig von uns eingesetzt werden.
Wow, das muss ich mal meiner Mutter weiterleiten, das stimmt wirklich. Wir haben einen Haflinger, der (zu unserem Glück) gut ausgebildet wurde und gut gebaut ist, sodass er auch ohne brilliante reiterliche Leistungen unsererseits gesund durch's Leben geht.
Aber da er ein paar sehr schlechte Jahre als Schulpferd verbracht hat, hat(te) er dafür ein paar andere Macken. Er hat zB gelernt, dass er stärker als jeder Mensch ist, das macht den Umgang manchmal schwierig... auf der anderen Seite hat er sich so positiv entwickelt, dass es uns jedesmal freut, dass alle Leute falsch lagen mit Ihren Vorhersagen ("den solle man nicht kaufen, den würde man nie wieder normal reiten können")

Er ist ein ziemlicher Allrounder, er geht vor allem ins Gelände, wir haben auch eine Weile "viel" Platzarbeit gemacht (was jetzt altersbedingt kaum mehr passiert), Quadrille, Bodenarbeit, spazieren gehen, aber ich habe vermutlich auch mehr Stunden mit diesem Pferd geübt, trainiert, auch gekämpft als die meisten anderen Menschen mit Ihrem "Sportgerät"...
Ich habe kaum einen Haffi ohne ausgeprägten Dickschädel und durchsetzungsvermögen dem Menschen gegenüber erlebt, aber wenn man das zu Händeln weiß, dann hat man einen perfekten Partner für alle Lebenlagen!!! Ihre "Schwäche" ist eben auch ihre Stärke...Umso mehr freut es mich, wenn man dann von Leuten wie Euch hört - sowas ist leider wirklich noch selten unter Pferdehaltern. Viel Glück mit Gina, ich hoffe, Ihr findet eine gute Lösung für sie!







Um 8 fahr ich nochmal zum "Reinholen" hin... aber ich erwarte nichts spektakuläres...=)