Hmm, also typische
Drohgebärden sind Fell aufstellen (dadurch größer wirken), mit dem Schwanz schlagen und "aufgeregt um oder vor betreffender Maus auf und ab laufen", immer mit Blick auf die zu bedrohende Maus.
Überforderte Farbis (vor allem die, welche Situationen oder andere Mäuse noch nicht einschätzen können, also noch nicht wissen ob sie fliehen, still stehen oder angreifen sollen) stellen sich oft auf die Hinterbeine und versteinern- oder auch nur angedeutet mit einer erhobenen Pfote oder nicht ganz aufgerichtet. Kommt dann ein Artgenosse zu nahe wird oft gepiepst und abwehrend die Pfoten gehoben/entegegen gestreckt, teils auch die Augen zusammen gekniffen und die Ohren angelegt. Lässt die andere Maus nicht ab und schnüffelt z.B. am Gesicht kann die überforderte Maus ihr Gegenüber auch warnen mit einem Zwicken oder gar Biss. In manchen Fällen (auch je nachdem wie aufdringlich das Gegenüber ist und ggFs selbst aggressiv reagiert) kann das auch in eine Jagd oder direkt in Boxen oder Kugeln über gehen.
Steht ein Farbi so "versteinert" herum oder hockt in einem Eck ist die Lage sehr angespannt und weit entfernt von Harmonie.
Was denkst du beschreibt Ylvies Verhalten in der Situation am ehsten?
Hier noch ein paar Fotos solcher Überforderungs-/grenzwertigen Situationen, aufgenommen bei einer VG, an welcher viele Solos beteiligt waren.
die hinteren 3 Farbis sind überfordert und die hinteren Albinos in Abwehrhaltung, der Schecke "ergibt sich seinem Schicksal"
etwas Entspannung aber sobald eine Maus kommt versteinern sie wieder/quietschen, gehen in Abwehrhaltung
Schecke links und der Schokofox vorne "dir traue ich nicht", eine Vorstufe des Aufstellens, Versteinerns, Unwohlsein, Anspannung, Auslöser ist der Schecke hinten, welcher den Schecken links beschnüffelt.
der schnüffelnde Schecke dreht sich ab, Entspannung beim Schecken links, dafür ist der Schokofox nun auf den Hinterbeinen und überfordert/angespannt weil er vermutlich beschnüffelt wird.
der vordere Albino ist stark verunsichert/angespannt und beobachtet die beiden Anderen während der untere Albino dem oberen, stehenden, wohl zu nahe kam. Der hintere stehende Albino ist extrem angespannt und wehrt den unten liegenden Albino mit seinen Vorderbeinen ab. Zugekniffene Augen und nach hinten genommene Ohren signalisieren großes Unwohlsein bei der Sache. Der herunter gedrückte Albino könnte jetzt zubeißen. Heikle Angelegenheit, die gut beobachtet sein will.
Hilft dir das weiter so als kleiner Einblick?
Das Verhalten von den Fotos kann man bei vielen Vergesellschaftungen, vor allem wenn ehem. Solomäuse oder sehr unsichere Fellis dabei sind, beobachten. Oft wird dabei auch viel gequietscht und das unsichere Mäuschen seilt sich evtl. in ein Eck ab wo es kontrollierbarer ist und beobachtet einfach nur. Normalerweise lernen die Farbis innerhalb weniger Stunden dass ihnen von den Anderen keine Gefahr droht und das Verhalten verschwindet wieder da sie selbstsicher werden.
Bei traumatisierten Farbis dauert es oftmals länger, uU Tage oder sie bleiben mit mehr als 2 weiteren Artgenossen angespannt so dass man ihnen zuliebe eine 3er Gruppe bildet.
Und dann gibt es noch (sehr selten) die Farbis mit Verhaltens-/Sozialisierungslücken welche wahre Kontrollfreaks sein können und bei zu vielen Artgenossen/Inventar/Fläche uU durchdrehen und teils Artgenossen in diverse Ecken verbannen damit sie sie so unter Kontrolle halten können. Oft sind sie schnell aggressiv wenn ihnen jemand den Rücken zeigt, aber zeigen das unsichere Verhalten wenn eine selbstsichere Maus direkt auf sie zu kommt, gehen aus der unsicheren Abwehrhaltung aber oft in Angriff über. In diese Kategorie könnte evtl. Ylvie fallen habe ich so die Befürchtung *Angst*
Diesen Farbis gönne ich auch ihre eigene Kleingruppe mit 2 selbstsicheren aber "gleichgültigen" Artgenossen (wie evtl. Rudolph einer ist) und teste jeweils aus wie weit da mit Gehegegröße und Inventar gegangen werden kann. Die Fellis sind nicht ganz einfach aber mit etwas Fingerspitzengefühl durchaus handelbar dass sie ein artgerechtes und normales Mäuseleben führen können.
Ich bin gespannt was du schreibst (auch wenn ich es ggFs erst morgen lesen werde, hier ist jetzt dann Mitternacht und das Bett ruft

)