"letztendlich zum Tierarzt gegangen bist ..."
also sry ich bin die letzten zwei wochen ca 6 mal beim Tierarzt gewesen - wie kommst du darauf daß ich selbstmedikation durchführe?!
Die Diagnose Tumor kam übrigens auch vom Tierarzt (genau genommen sogar zwei verschiedenen) ... also sehe ich keinen Grund mir irgendwie Verantwortungslosigkeit zu unterstellen - so lesen sich große Teile Deines Beitrags!
Zur "exakten Diagnose" ... da weißt Du sicher so gut wie ich, daß man dafür Tumorgewebe einschicken und im Labor untersuchen lassen müßte - aber da eine Operation sowieso nicht in Frage kommt wären die Strapazen für die Maus völlig unverhältnismäßig groß im Vergleich zu der gewonnenen Erkenntnis, ob der Tumor nun gutartig oder bösartig ist.
Zudem ist er verschiebbar was wohl eher auf eine Gutartigkeit hinweist - und nein das ist natürlich kein Beweis, das ist mir auch klar.
Ich denke nicht, daß ich die Lage so völlig falsch einschätze und das habe ich bei meinen Mäusen bisher auch nie getan - ich informiere mich einfach nur intensiv und zwar nicht nur im Internet sondern eben auch bei Tierärzten und meiner Mutter/Schwester die beide Pharmazeuten sind. Es braucht nicht unbedingt eine abgeschlossene medizinische Ausbildung um eine Sachlage einschätzen zu können - auch wenn Du das vllt anders siehst.
Zum Medikamentenimport. Ein ausländisches Arzneimittel kann ggf importiert werden (legal) wenn ein solches Präparat so nicht auf dem deutschen Markt ist, wenn ein Rezept von einem Arzt vorliegt auf dem genau das Medikament der Verwendungszweck und der Patient aufgeführt werden (evtl weitere Dinge) und sich der ausländische Großhandel/Händler dazu bereiterklärt, die Ware zu liefern. Dies läuft dann i.d.R. nicht über den Arzt sondern eine Internationale Apotheke bzw eine Apotheke die es über eine Internationale Apotheke bezieht.
Diese Darstellung ist übrigens auch nicht meine persönliche Meinung sondern die übereinstimmende Aussage von dem o.g. Personenkreis.
Zum Gift / Medikament selbst. "Tarantula" ist ein viel zu wager Begriff als daß man es als Oberbegriff für diese "Art" von Medikamenten benutzen sollte.
Wie schon irgendwo geschrieben ist dieses Spinnengift in SEHR unterschiedlichen Konzentrationen zu haben (oder eben auch nicht

Da gibt es zum einen die homeopatischen Versionen D4 und aufwärts (wobei die Dosis hier durch das steigende Verdünnungsverhältnis sehr gering ist - maximal (bei D4) also 10 hoch 4 => 1:10000 wird) [die gibt es alle legal z.B. über die DHU]
Dann gibt es die "richtigen" Arzneimittel die auch unter das Arzneimittelgesetz fallen und höher konzentriert sind wie das Tarantula (cubensis) als D2, 10² => 1:100. Bei dem Medikament Theranekron handelte es sich eben genau um DIESE Konzentration.
Diese wurde in die Nähe des Tumorgewebes gespritzt. Nebenwirkungen bei Mäusen waren evtl leicht fiebriger Zustand über mehrere Stunden nach einer Injektion. Meistens wurde eine Injektion alle 7 Tage verabreicht (bei kleinstieren wie mäusen).
Die 96% waren also auch auf diese Dosierung bezogen. Und natürlich sind auch solche Studien mit höchster Skepsis zu genießen, das ist auch mir bekannt, jedoch wird auch jeder Tierarzt (zumindest die mit denen ich gesprochen bzw über E-Mail Konkakt hatte) der früher mit Theranekron therapiert hat, dir bestätigen können, daß dieses Medikament sehr gute Ergebnisse erzielt hat. Dazu kommt in meinem Fall eben, bzw in dem meiner Maus, daß eine Operation ausgeschlossen ist und noch VIEL gefährlicher. Da natürlich NICHT jeder Tumor auf diese Therapie anspringt sollte man den Tumor nach der ersten Injektion genau beobachten und die Therapie abbrechen, falls eben keine Besserung eintritt.
Aber, wenn die Maus eine Diagnose von verbleibenden 14d hat, warum sollte man es nicht wenigstens versuchen, wenn immerhin eine gewisse Chance besteht ihr das leben um ein paar Wochen angenehm zu verlängern.
Letztendlich MUSS ja der Tierhalter für sein Tier entscheiden (zB ob operiert werden soll oder nicht) ein Tierarzt berät ihn "nur" (bitte hier keine erbsen zählen, es ist hoffentl klar wie das gemeint ist!) und kann zB nicht entscheiden, ob eine Operation nicht den finanziellen Rahmen des Haltes sprengt. Ich finde es nicht verwerflich sich deswegen als Halter genaustens zu informieren und ich sehe auch keinen Grund warum sich deswegen fachlich ausgebildete Leute (excuse my french) auf den Schlips getreten fühlen sollten ...
Ich kann nur abschließend erwähnen, daß mein Tiearzt sehr auf Kommunikation setzt und ich genau deswegen auch bei ihm bin. Ich möchte wissen warum er etwas macht, wie er etwas macht, wie sich die Diagnose begründet usw.
[Btw finde ich es auch in meinem Umfeld gut wenn Leute meine Arbeit hinterfragen, das gibt einem die Möglichkeit zu zeigen, daß man fachlich kompetent und in seiner Entscheidung sicher ist]
So wenn dir das alles immernoch zu "überheblich" klingt ... ich habe versucht meinen Standpunkt klar zu machen, weil ich mich nicht so gerne in die Ecke drängen lasse. Aber ich bin hier auch sicher nicht auf der Suche nach "Streit" ... Konstruktive Diskussionen im Sinne der Tiere fänder ich allerdings gut. Also wäre ich sehr dankbar wenn wir die persönliche Ebene da außenvorlassen und uns auf die Fakten beschränken.
Falls Du also zu den Fakten etwas anzumerken hast wäre es natürlich toll wenn du deine Erfahrungen postest oder auch die Fakten kritisiert aber laß es uns auf dieser Ebene halten, ok?
Gruß
Chris