Igelmädchen Maggy

vindoatus

Mäusologie-Meister*in
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Hallo,


ich habe einen Gast. Er ist etwa so groß wie ein Goldhamster oder ein kleines Meerschweinchen, dicht bestachelt und abgemagert.
Am Donnerstagabend fand ich diesen Igel zufällig draußen. Einen TA-intensiven Tag später ;-) ist klar: ja, der Igel benötigt tatsächlich menschliche Hilfe, und es war richtig, ihn mitzunehmen.
Der TA meinte, ich solle das Tier bis ca. Anfang/Mitte April drinnen behalten, gut füttern und allg. für einen guten Start ins Jahr sorgen.

Inzwischen hat die Igeldame den Namen Maggy bekommen (Hoch "Maggi" animierte sie auch zum Aufwachen?). Sie ist wach geworden, weil ihre Fettreserven aufgebraucht waren. Sie wiegt nur 250 g. Mindestgewicht für Igel zu Beginn des Winters ist 500 g, während des Winterschlafs nehmen sie 20 - 40 % ihres Gewichts ab. Bei einem 500g-Igel wären das maximal 200 g, somit wäre es normal, daß man im Frühjahr Igel mit einem Gewicht von etwa 300 g findet. Maggy wiegt deutlich weniger, hat Atemgeräusche und ist gerade zu einem Zeitpunkt wach geworden, an dem eine neue Kälteperiode angekündigt war (dieses Wochenende).

Wäre der Winter härter gewesen, hätte sie es wahrscheinlich nicht geschafft. Ca. 60 % überleben das erste Jahr nicht und sterben im ersten Winter. Maggy ist noch klein, ein Igelchen aus dem letzten Jahr. Die Natur hat es zwar so eingerichtet, daß nur wenige Jungigel durchkommen, aber sie hat den Faktor Mensch nicht berücksichtigt, der immer mehr Lebensraum für Igel zerstört. Deswegen halte ich es für richtig, wenn man bedrohte Wildtiere zeitweise in Menschenobhut nimmt, um sie aufzupäppeln und wieder auszuwildern.

Die Alternative wäre, einem verfrüht aufgewachten oder sehr abgemagertem Igel Futter hinzustellen. Aber da Maggy so sehr klein und dünn ist und auch durch die vielen Parasiten geschwächt ist, habe ich sie nicht wieder hinausgesetzt, sondern sie als mein Gast aufgenommen. Da sie ein Wildtier ist und ihre natürliche Scheu unbedingt behalten soll, fasse ich sie nicht mehr an als unbedingt nötig, zB zum täglichen Wiegen.

Am Donnerstagabend war Maggy teilweise sehr apathisch. Nachdem ich erleichtert festgestellt hatte, daß sie die Nacht überlebt hatte, besorgte ich zunächst Stronghold gegen die Parasiten (rosafarbene Tube, 6 Tropfen). Da ich zuvor beim TA anrief, erwartete man mich schon, witzig war nur, daß alle dachten, ich käme mit einem Weißbauchigel. :D Die Azubis waren mächtig enttäuscht.
An eine Kotprobe hatte ich nicht gedacht. Ich wollte sie eigentlich Montag vorbeibringen, aber da Maggy grünen Durchfall hatte, flitzte ich noch am selben Tag wieder los. Diesmal mit Igel.
Das Stronghold hatte sie super vertragen. Eine Kotprobe konnte ich mitnehmen, weil sie gerade in ihre Futterschüssel ge******** hatte...

Eine Zusammanfassung ihrer bisherigen Mensch-TA-Medizin-Erfahrungen:
- 6 Tropfen Stronghold
- 6 entfernte Zecken (zwei riesiggroße) *Angst* , zwei saßen schwer erreichbar im Gesicht
- Kotprobe offenbarte fast sämtliche Wurmeier, die ein Igel beherbergen kann... (TA: "ein bunter Querschnitt von allem!")
- 1 ml Citarin L 2,5 % gegen Lungenwürmer (Crenosoma) gespritzt

Da das Citarin erneut im Abstand von 48 Stunden gespritzt werden muß, bekommt Maggy am Sonntag die zweite Spritze. Dann sollte sie eigentlich entwurmt sein, das Stronghold wirke laut TA gegen Ektoparasiten (Flöhe, Milben... sogar zwei Zecken haben freiwiilig wieder losgelassen) und auch gegen einige Endoparasiten.

Gestern abend ging es ihr nicht gut, sie lag auf der Seite und hustete (wegen der Lungenwürmer).
Heute morgen hatte sie sich aber in ihr Schlafhaus (Schuhkarton mit Loch) zurückgezogen.

Gefressen hat sie gut. Ich halte mich bei den Fütterungsempfehlungen an das Buch "Igel-Praxisbuch" von Monika Neumeier (vom NABU empfohlen).
Gestern gab es Katzenfutter und etwas Haferflocken darüber gestreut, am Donnerstagabend außerdem testweise ein paar Mehlkäfer. Sie haben ihr ausgezeichnet gemundet...


Sorry fürs schlechte Foto, ich wollte sie nicht mit der Kamera belästigen ;-). Sie stellt die Stacheln an der Stirn auf, um ihren Kopf zu schützen, und sieht mich als Feind. Ich hoffe, die Kleine packt es und kann bald wieder hinaus in die Freiheit.

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Da ich zuvor beim TA anrief, erwartete man mich schon, witzig war nur, daß alle dachten, ich käme mit einem Weißbauchigel. :D Die Azubis waren mächtig enttäuscht.


Da mir gerade selbst auffällt, daß dieser Satz mißverstanden werden kann, betone ich, daß ich persönlich gegen die Haltung von Igeln als Heimtiere bin, auch gegen die Haltung exotischer Arten wie Weißbauchigel. Leider kommen sie immer mehr auch in Deutschland "in Mode". Meistens fristen sie ihr Dasein in kleinen Käfigen, werden mangelernährt oder gar nach amerikanischer Mode als Spielzeug betrachtet. Wer starke Nerven hat, mag diesen Text von der Organisation Pro Igel e.V. lesen, der wichtige Informationen zur Haltung exotischer Igel in Gefangenschaft enthält:

http://www.pro-igel.de/merkblaetter/publpdfs/bericht_bandini.pdf


Auszug:

"Während in Deutschland die Haltung und Züchtung von Weißbauchigeln erst seit ein paar Jahren in Mode kommt und sich auch durch bestimmte Foren im Internet herumspricht, sind die "african pygmy hedgehogs" in den USA seit langem als "pets" bekannt und beliebt. Wie uns Z.G. Standing Bear (The Flash and Thelma Memorial Hedgehog Rescue) mitteilte, wurden von 1991 (dem Zeitpunkt, da erstmals größere Mengen afrikanische Igel ins Land kamen) bis 1994 ungefähr 75.000 Igel in die USA importiert. 1994 wurde dann der Handel mit Tieren, die aus Ländern mit Maul-und-Klauen-Seuche kamen, unterbunden. Die Folge war, dass die Preise für diese Igel enorm stiegen und sich die Zucht zu lohnen begann. Ein Pärchen zuchtfähiger Igel kostete zeitweise, so Standing Bear, bis zu mehreren tausend Dollar. Aus Profitgier wurde mit den Igeln viel Inzucht getrieben, und als etwa 1996 dieser Markt mehr oder weniger zusammenbrach, hinterließ er in Amerika unzählige verzüchete Weißbauchigel.

Der Kult, der mit diesen Tieren getrieben wird, kennt nach wie vor keine Grenzen, wie sich an den vielen Webpages, die sich mit den Igeln beschäftigen, deutlich wird. Es gibt etliche Vereinigungen, die Preisshows und Ausstellungen veranstalten, denn die Igel werden nicht nur nach der Größe sondern vor allem auch nach der Farbe gezüchtet. Listen der zahlreichen möglichen Varianten - Pastell-Aprikose, Zimt, Salz-und-Pfeffer und jeder Art von Sprenkelung oder Bänderung - finden sich gleichfalls im Internet. Die Tiere werden zu solchen Events schlimmstenfalls mit Kleidchen, Schleifchen und dem dazugehörigen Puppenstubenambiente versehen. Ins Netz sind Bilder gestellt, in denen etwa ein Igel in einem Puppenhäuschen mit künstlichen Geranien vor den Fenstern sitzt! Auf einer Webpage, in der es um eine für die Weißbauchigel typische Krankheit geht (Wobbly hedgehog syndrome), sieht man den kranken Igel in einem Babybettchen auf weißem Laken liegen, zugedeckt bis zum Kopf mit einer ebenso niedlichen Zudecke! Ringsum sind Stoffigel drapiert. Solche Bilder sind leider durchaus keine Ausnahme. Es versteht sich fast von selbst, dass auch die Industrie auf die „Hedgy-Welle“ einging, denn es gibt nichts, was es für diese „Pets“ nicht zu kaufen gäbe - von Schlafsäckchen für die kleinen Lieblinge bis hin zu Ansteckern und Tellerchen, Igel-Laufrädchen und dergleichen mehr.

Sehr beliebt sind die Tiere in den USA unter anderem deshalb, weil sie "so leicht auf kleinem Raum zu halten sind und keinen Dreck produzieren". Das bedeutet konkret, dass die Igel ausschließlich mit Trockenfutter ernährt werden, "weil das nicht stinkt", ein Argument, das jetzt leider auch in Deutschland von verschiedenen Haltern vorgebracht wird. Da Igel bald langweilig werden, was nicht ausbleibt, da es sich um nachtaktive Tiere handelt, gibt es in Nordamerika inzwischen mehr als 20 Auffangstationen (Hedgehog Rescues), die solche Igel pflegen. Die Leidensgeschichten mancher dieser geretteten Igel sind schlicht unglaublich. Einer wurde beispielsweise von Kindern einer Schulklasse, deren "Pet" er war, als Spielball in einem Regenschirm herumgekickt. Ein zweiter wurde aus einem fahrenden Auto in einen Hof geworfen. Die meisten Igel stammen von Leuten, deren Kinder die Lust am neuen Spielzeug verloren haben."

Zitat Ende...
Mir kann da einfach nur schlecht werden.
Die Haltung bleibt auch für sehr engagierte Halter mit Kenntnissen schwierig, so sind die Igel, die von den Verfassern des Merkblatts gehalten wurden (Abgabe-Igel), auch gestorben. Es gibt zu wenig gesicherte Daten über Haltung und Ernährung.
 
Danke, Bine *drück*


Fotos... =)



Leider hat sie abgenommen, gestern abend nur noch 239 g. :(
Heute bekommt sie die zweite Entwurmungsspritze, hoffentlich nimmt sie danach zu.

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Hilfe, ein Mensch! Geh weg, du...
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Im Karton sitzen, während das Zeitungspapier im Igelheim gewechselt wird, ist langweilig...
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Kann ich jetzt gucken? Hilfe, die ist ja immer noch da!
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Endlich frisches Wasser und Futter...
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Was gibt`s Neues in der Zeitung?
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Ich geh jetzt ins Haus, wenn du nicht weggehst...
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hach wie süß *Herz*
das erinnert mich an den igel den ich mal gefunden hab....
ich war mit dem hund spazieren und das arme tier hat sich nichtmal eingerollt, als dieser dran geschnüffelt hat. also bin ich schnell nach hause, hab einen karton geholt und den igel mit absprache der igelhilfe zum ta gebracht. leider hat er es nicht geschafft *traurig*

ich wünsche der kleinen maggy mehr glück. aber sie ist ja in guten händen *drück*
 
Mareike *drück* , ich hoffe auch, daß Maggy es schafft.

Das Gewicht springt irgendwie, heute morgen 256 g. Wenigstens ist der Kot inzwischen normal dunkel und nicht mehr grasgrün. Ich habe noch mal nachgefragt, ob bei der Kotuntersuchung auch Kokzidien festgestellt wurden, wenigstens das nicht. *schwitz* Ich hatte schon Angst bekommen, daß ich meine eigenen Tiere gefährde. Im Kot waren vor allem Lungenwürmer und andere Nematoden. Gegen diese wirkt Citarin am besten. Heute gab`s die zweite Spritze, sie hat sie super vertragen. In 10 Tagen ist Nachkontrolle, ob im Kot noch Wurmeier zu finden sind.

Ich selbst bin inzwischen äußerst unbeliebt bei der Kleinen ;-) , sie verkrümelt sich ins Haus, wenn sie mich sieht. Sie frißt auch nur, wenn ich nicht da bin. Es ist gut, daß sie so menschenscheu ist. Besser wäre es noch, wenn sie auch Angst vor Autos hätte, aber das kann man den Igeln ja leider nicht erklären. *seufz*
Die Hygiene wegen des Wurmbefalls ist aufwändig. Ich muß mir noch mal was Besseres wegens des Schlafhauses ausdenken, im Moment habe ich einen Verbrauch von 1 Schuhkarton pro Tag.

Heute morgen hat sie als Snack sechs Mehlkäfer vernascht.
 
Ich drück der kleinen die Daumen.
Kokzidien sind doch wirtspezifisch, oder?

Kannst du vielleicht was aus holz als haus nehmen und täglich ausbacken?
lg. Sara
 
Kokzidien sind doch wirtspezifisch, oder?

Hast recht... ich hab gerade noch mal nachgeguckt, Igel werden wohl vor allem von Isospora erinacei (= schon der Name sagt, daß es ein Igelparasit ist) und I. rastegaivae befallen. Also selbst wenn Maggy Kokzidien hätte, hätte ich keine Panik haben müssen, die Mäuse oder Parzival zu infizieren.

An ein Holzhaus hab ich auch gedacht, aber ich lese erst mal noch ein bißchen rum, ob ich Wurmeier auch wirklich durch Ausbacken tot bekomme. Der Vorteil wäre, daß ich dann das Haus selbst mit hinausstellen könnte, wenn ich Maggy wieder auswildere, um ihr den Start zu erleichtern, wenn sie ein bekanntes Schlafhaus draußen hätte... ich werde sie nämlich die ersten Tage auf jeden Fall auch draußen noch füttern (falls sie zu einer Futterstelle kommt). Igel bauen richtige Schlafnester wie Hamster, einfach toll.
 
Ha, ich bekam schon Angst. Meine Nins hatten doch Kokzidien und da hat Inge mich beruhigt, dass die Wirtspezifisch sind...ich dachte schon, jetzt hab ich lauter Kokzidienmäuse*umkipp*

Echt, richtige Nester? Süß*Herz*
 
Sie hat 70 g gefressen, und der Kot ist beinahe normal. =) Jetzt weiß ich, daß sie es schafft.
 
Danke... *drück*


Gestern wog sie 269 g. =)
Hier mal die Menüabfolge, die ich nach M. Neumeier versuche:

- 100g Katzendosenfutter. 2 EL Igeltrockenfutter
- 100g Geflügelfleisch, 2 EL Futterhaferflocken, 1 TL Maiskeimöl
- 60g Rinderhack, 1 TL Maiskeimöl (zum Anbraten), 1 EL Weizenkleie
- 30g Rinderhack und 1 Ei mit 1 TL Maiskeimöl anbraten, 2 EL Futterhaferflocken
- 60g Rührei mit 1 TL Maiskeimöl, 2 EL Igeltrockenfutter


Das ist jeweils der Tagesbedarf eines Jungigels.
Ich probiere aus, wann Maggy mehr Futter benötigt.

Rinderhack habe ich schon ausprobiert, mag sie gar nicht :D. Futterhaferflocken oder Weizenkleie sind als Ballaststoffe wichtig. Maiskeimöl wird empfohlen, weil es für Igel eine günstige Zusammensetzung hat. Bisher frißt sie am liebsten Katzendosenfutter mit Geflügel und Katzentrockenfutter. Und Mehlkäfer natürlich, die sind aber nur ein Snack, damit sie nicht vergißt, daß Futter auch weglaufen kann. ;-)

Daß sie kein Rind mag, finde ich eigentlich logisch, denn wann frißt ein Igel in der Natur schon Rind? Igel fressen vor allem Insekten, hier vor allem Laufkäfer. Dann folgen Raupen, Regenwürmer, Ohrkneifer, Käferlarven und Schnecken. Manchmal gehen Igel auch an Aas, dann aber wohl vor allem an Vogelaas, den eine Katze zB liegengelassen hat. Einem toten Rind werden Igel eher nicht begegnen.
Dennnoch habe ich das Rezept ausprobiert, Abwechslung auf dem Speiseplan ist wichtig, um auch alle Nährstoffe und Mineralstoffe abzudecken.

Normal ist für abgemagerte und geschwächte Igel eine tägliche Gewichtszunahme von 15-20 g, später ca. 10g/Tag.
 
Nee, lieber nicht, nichts von draußen... Schließlich ist sie entwurmt, und wenn sie Tiere von draußen frißt, holt sie sich gleich neue Würmer. Die Mehlkäfer stammen ja ursprünglich aus dem Zooladen und sollten "sauber" sein. Und Regenwürmer kaufen mag ich nicht. Mir fällt es schon schwer genug, sie hin und wieder einen Käfer naschen zu lassen...

OT, aber ich mußte einmal Tierversuche an Regenwürmern machen. Mag nicht so viel drüber schreiben, aber es war eine schreckliche Sache (Elektroden...). Ich habe immer noch Schuldgefühle (meine ich ganz ernst) und muß daran zurückdenken. Die Mehlkäfer, die ich Maggy gebe, hatten zuvor wenigstens ein gutes, weitgehend käfergerechtes Leben bei mir.

Ist schon seltsam, ich bin seit fast 10 Jahren Vegetarier und brate nun wieder Fleisch. Für den Igel.
 
296 g ...
Und dieser Igel ist wirklich wählerisch.
Ei pur mag sie auch nicht sonderlich.
Ich muß, glaube ich, zur Tarnung immer ein bißchen Katzendosenfutter druntermischen, damit gnä`ge Frau wenigstens mal probiert.
 
nicht dass sie in der Natur dann auch so wählerisch ist*Angst*
 
286 g.
Gestern abend hat es geschneit, und der Schneematsch liegt noch. Im Moment regnet es. Das wäre sicherlich Maggys Tod gewesen, wenn sie noch draußen wäre. Hoffentlich schlafen die anderen Igel alle noch tief und fest.

Wenn ich sie in die Hand nehme und auf die Waage setze, knurrt/grummelt sie mich an.

Es muß jetzt bald wärmer werden, ich kann doch Maggy nicht bis Mai drin behalten. Der April wird hoffentlich stabil wärmer, damit es draußen wieder genügend Käfer und Würmer gibt.
 
310g. *freu*


Hier mal das Gehege. Es sind zwei Kartons à 150x80, also 2,4 qm.
Eine supernette Dame im Bauhaus hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit ich einen wirklich großen Karton bekam, den ich dann halbierte und aus dem Ober- und Unterteil das Gehege baute. Die Seitenwände sind 40cm hoch, und ich hoffe, der Igel offenbart sich nicht als Klettermaxe.
Zwischen beiden Kartons ist eine Tür eingeschnitten. Damit Maggy die Tür findet, hatte ich eine kleine Spur aus Katzentrockenfutter gelegt.

Normalerweise haben Igel keine Toilettenecke, halten das Schlafnest aber sauber. Bisher hat Maggy aber immer auch in ihren Schlafkarton gemacht, weswegen ich ihn wegschmeißen mußte (Hygiene wegen des Wurmbefalls). Naja, vielleicht kapiert sie das noch. =) Die Zeitung wird täglich insgesamt erneuert.

2,4 qm mögen recht groß wirken, aber Igelweibchen haben in der Natur Aktionsräume von durschnittlich 5,5 bis 11,4 ha! (1 ha = 10.000 qm) Die Männchen haben außerhalb der Paarungszeit Aktionsräume von ca. 20 ha und während der Paarungszeit, wenn sie Weibchen suchen, von bis zu 110 ha --- diesen Raum durchwandern sie innerhalb eines Monats (Angaben nach Neumeier, 2001).
Jede Art von Gefangenschaft muß für ein Wildtier so kurz wie möglich dauern. Ich hoffe, es wird rasch etwas wärmer, damit auch das Nahrungsangebot wieder stimmt und Maggy bald wieder draußen ihr Unwesen treiben darf.

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