Kastrat isoliert sich

Nach Ewringmann/Glöckner 20-50 mg/Kg Maus 2-3 mal täglich, also 0,02-0,05 mg pro Gramm Maus. 200 mg/kg ist echt zu viel. Falls Edgar 50 g wiegt, wären das 1-2,5 mg für ihn und nicht 8 mg.

Setzt er Stuhl und Urin ab? Hast Du den Bauch abgetastet? Blähungen? Zeichen von Atemnot? Ich vermute, daß Mäuse möglicherweise auch ohne Schmerzen, wenn es ihnen schlecht geht, die typische Schmerzsymptomatik zeigen könnten. Versuchs mit Päppelbrei, eventuell Fencheltee anbieten, falls es Blähungen sein könnten. AB gibst Du, glaube ich, schon. Gibt es noch irgendein Symptom? *seufz*
Viele Grüße
Fufu

Edit: Grad gelesen, daß bei Überdosierung Schockgefahr besteht. Ich würde ihm heute nichts mehr geben, frühestens morgen wieder.
 
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http://www.gv-solas.de/fileadmin/user_upload/pdf_publikation/ana_schmerzen.pdf

Seite 35

Wird um die 50g wiegen.
Stuhl ja, Urin kann ich nicht sehen. Jedenfalls ist nichts Blutiges auf den Küchenrollenschnipseln, nur gelb, also ist der Urin mal nicht blutig.

Blähungen weiss ich nciht, wie soll ich das festellen???

Atemnot negativ.

Er hat nun kanppe 8mg bekommen. 30 Minuten später war er äusserlich noch schmerverzerrt, aber er wanderte zumindest kurz umher, kletterte auch kurz und hatte ein wenig Appetit auf Leckerli. Danach zog er sich zurück. Ob das launenhaft war oder wirklich aufgrund von geringeren Schmerzen, kann ich unmöglich sagen.

Sonst keine Symptome. Palpatorisch ohne Befund. Fenscheltee kaufe ich morgen.

Verdachtestheorien: Tumor, chancenlos.
Kolik: Metamizol gut, auch wegen Spasmolyse. Aber die Ursache wird nicht bekämpft. Wie bekommt man Steine aus einer Maus?
Entzündlicher Prozess: Metamizol auch gut, besser als nichts, Prostaglandinsynthesehemmung, unterstützt Heilungsprozess.
Virus: Chancenlos.
Bakterien: Die Anderen sind wohlauf. Baytril zuletzt heute früh. Eigentlich abends, aber gestern hat er es nicht angenommen, er war so gut beieinander, dass ich ihn nicht wieder stressen wollte und bakt. Infektion war sowieso unwahrscheinlich. Kanns sein, dass er diese Reaktion nun zeigt, weil das AB 10 Stunden zu spät kam? Eher nicht, oder?

Danke
 
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Ewringmann-Dosierung hat Fufu bereits geschrieben.

In "Krankheiten der Heimtiere" stehen tatsächlich ebenfalls 200 mg/kg oder 0,8 ml auf 500 ml Trinkwasser drin *grübel* Krankheiten Heimtiere - Arzneimittel Mäuse

GV-Solas/Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz gibt wiederum ebenfalls 200 mg/kg p.o. alle 4-6 Stunden an, wie Du bereits geschrieben hast.
PDF mit Tabelle hier, Tabelle auf Seite 35:
Empfehlung Schmerztherapie bei Versuchstieren

Vetpharm gibt für Mäuse nichts an, überwiegend für die anderen Heimtiere auch die 20-50 mg/kg, steht hier
Vetpharm Metamizol
LD50
Ratte/Maus: oral: 3127 - 4800 mg/kg
Die Schockzustände sind bei Vetpharm in Bezug auf "zu schnelle intravenöse Injektion" genannt.

Die Fachwelt ist sich anscheinend nicht einig. *grübel* Ein unterdosiertes Schmerzmittel ist wiederum auch nicht witzig.

Leider bekämpft es jetzt erst mal nur die Schmerzen aber nicht die eigentliche Ursache. In so einem Fall möchte man mäusisch verstehen können *drück* um heruaszufinden, woran es liegt. Gute Besserung für Edgar.
 
Die Kreislaufreaktion (Blutdruckabfall) wird durch die muskelrelaxierende Wirkung auf die glatte Muskulatur der Blutgefäße vermittelt. Ich möchte zu bedenken geben, daß ein Schmerzgeschehen hier nur stark vermutet werden kann - was die Maus genau hat, kann momentan niemand wissen. Von daher würde ich hier eher zur Vorsicht raten, mit Höchstdosen von Schmerzmitteln zu agieren, um keine unerwünschten Wirkungen in Kauf nehmen zu müssen. Ich habe beispielsweise schon eine Maus obduziert, die an einem blutenden Magengeschwür gestorben war, was ich nie erwartet hätte. In der Versuchstierkunde werden den Tieren zu Versuchszwecken teilweise erhebliche Schmerzen zugefügt, ich weiß nicht, ob da nicht andere Richtlinien zur Schmerzbekämpfung gelten. *grübel*

Off Topic:
Für andere, die hier mitlesen und nicht über pharmazeutische oder tier/medizinische Kenntnisse verfügen, bitte in solchen Fällen mit der Maus den Tierarzt aufsuchen.

Bei Blähungen ist der Bauchumfang vergrößert, ich denke das würde Dir auffallen. Ein anderer Gedanke: Hat die Maus in der letzten Zeit von irgendetwas besonders viel gefressen? Mehlwürmer? Etwas anderes? Ich würde das AB, wenn er es nimmt, noch weiter geben. Mit einer Reaktion auf ein verspätet gegebenes AB kann ich die Symptome nicht in Zusammenhang bringen.

Hast Du ein Foto von dem Mäuschen? Vielleicht hat ja noch jemand eine Idee, wenn er die Maus vor Augen hat. *grübel*
Viele Grüße
Fufu
 
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Mehlwürmer täglich drei oder vier. Alle anderen aber auch. Heisstnix, weiss ich eh. Sonst sind alle gut beieinander. Er mag sie, das macht ihn glücklich, so nimmt er AB.

Metamizol wirkt bei Langzeitbehandlung schlecht auf Niere in erster Linie. RR- Abfall üblicherweise bei Bolusapplikation i.v. Aber was ist das schon bei einer Maus, k.A. Niemand scheint da Ahnung zu haben, so etwas lernt man anscheinend nicht beim VetMed Studium. Anaphylaxiegefahr gibt's immer, ohne Versuch kein Ergebnis. In dem Fall hab ich keine Wahl. Maus hat Schmerzen, die Bewegungen sind eindeutig. Leider.

Bauch äusserlich normal.

Foto schon, aber eben eine aufgeplusterte Maus mit zusammengekniffenen Augen und buckligem Gang und leicht angelegten Ohren. So wie viele Mäuse mit Schmerzen aussehen, nichts Außergewöhnliches.
 
... ich frag deshalb, weil ich vor ein paar Tagen auch eine Maus hatte, die sich verhielt als hätte sie Schmerzen, aufgeplustertes Fell, fraß kaum, hatte allerdings zudem einen mit Convenia behandelten Atemwegsinfekt. Da fiel mir auf, daß sich das Fell bewegte, als würde man da eine Darmperistaltik sehen. Die Maus ist stark untergewichtig und das einzige, was sie begeistert gefressen hatte, waren Mehlwürmer (lebend) und die hatte sie auch nach Belieben bekommen. Meine Überlegung war dann, ob das Chitin der Mehlwürmer nicht zu Verdauungsproblemen mit "Koliken" geführt haben könnte. *grübel* Ich habe dann die Mehlwürmer erst mal ausgesetzt. Am nächsten Tag war die Symptomatik weg und sie bekommt jetzt deutlich weniger von den Mehlwürmern. Ob meine Überlegung stimmt, weiß ich nicht, das ist nur Spekulation. Aber irgendwie war mir das eben aufgefallen.
 
Ja, gute Beobachtung jedenfalls. Deshalb habe ich die Mehlwürmer auch abgesetzt, den letzten bekam er gestern gegen 18:00. Ich hoffe, dass es daran liegt, denn die Mehlwurmdosis (getrocknet) war schon immens.

Edgar ist (wirklich nur) etwas rundlich, lediglich das Gesicht wirkt eine Spur knöcherner. Ich sehe nur normale Atmung, aber auf dem Bauch liegt er meistens, also kann ich da nichts sehen. Er geht auch ganz bucklig und ich kann nur wirklich gut hinsehen, wenn ich ihn halte, um ihm das Metamizol aufzuzwingen. Und da wehrt er sich eben, also ist keine anständige Beobachtung möglich.

Das Metamizol wirkt gut, er hat immer noch Schmerzen, aber er ist dann wesentlich lebhafter im Vergleich zu dem Dahinvegetieren ohne Analgesie.

Für den Fall, dass jemand mal nach der Dosierung und Verabreichungsform von Metamizol = Novalgin sucht:

Er bekommt alle 5 bis 6 Stunden irgendwas zwischen 6 und 12mg, genaue Dosierung ist nicht möglich, er spuckt es teilweise aus, teilweise sogar behält er es zunächst im Mund und erst wenn die Spritze wieder weg ist, lässt er es raus. Was da tatsächlich ankommt ist schwer zusagen. Ich richte mich nach der Dosierungstabelle mit 200mg pro KILOgramm für Farbmäuse. Edgar hat irgendwas um die 40 Gramm, vielleicht auch 45 Gramm. Also 200mg/1000 = 0,2mg pro GRAMM (ohne Kilo! Nur Gramm). 0,2mg (Metamizol)*40g (Mausgewicht) = 8mg für die 40g schwere Maus.

Ein Tropfen Metamizol enthält 25mg. Also einen Tropfen auf einen Löffel, dazu drei Tropfen Wasser. Die Wassertropfen werden mittels Insulinspritze dosiert. Danach wird das restliche Wasser aus der Spritze entfernt, es kommt eine Kanüle auf die Spritze, damit werden die insgesamt vier Tropfen im Löffel leicht verrührt und anschliessend aufgesaugt. Dann den Stempel der Spritze schön weit nach hinten ziehen, damit die Flüssigkeit genügend Bewegungsfreiheit in der Spritze hat und die Spritze mehrmals im Sanduhrprinzip wenden, damit sich alles vermischt. Es befinden sich also nun 25mg in ca. 0,12ml (das ergeben vier Tropfen etwa). Nackengriff und ein Drittel davon, also ca 0,04ml ins Mäulchen, das ist ein dicker Tropfen (Maus dabei gerade halten, nicht nach inten kippen! Ich halte ihn einfach oberhalb meiner Augenhöhe und schummle mich so per Sichtkontrolle an den Zähnen vorbei). Wenn alles gut geht, kommt ein grosser Teil dieser anteiligen 8,3mg an. Falls ausgespuckt wird, dann einfach nochmal 0,02ml nachgeben. Die Mundschleimhäute resorbieren auch etwas, selbst wenn er es wieder ausspuckt und sollte er es diesmal doch schlucken, ist die Dosis immer noch ok. Eine dermassen sensible Dosierung kann man natürlich umgehen, indem man weiter verdünnt und dementsprechend mehr verabreicht. Wichtig bei so feinen Dosierungen ist aber, dass die Spritze bereits beim Einführen in das Mäulchen bis ganz nach vorne mit der Flüssigkeit gefüllt ist, ansonsten drückt man von den 0,04ml erst mal 0,02ml Luft rein.

Mittags fahre ich nach Hause und er bekommt die nächste Dosis. Sofern er nicht schläft. Blöd ist nur, dass ich erst weiss, ob er schläft, wenn ich nachsehe. Und wenn ich das tue, wecke ich ihn dadurch auf. Also warte ich, bis die Anderen wach sind, spätestens durch ihr Gewusel wacht er sowieso auf. Oder läuft mir zufällig über den Weg. Demnach ist meine Zeitangabe etwas dehnbar.
 
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Noch eine Frage bezüglich Metamizol UND Kortikoide:

Warum ist die zeitversetzte Gabe beider Substanzen ok, während bei allen anderen NSAR ebendiese kontraindiziert ist? Ich habe etwas gelesen, was sich auf die verminderte Entzündungshemmung des Metamizols beruft. Mein einzig möglicher Schluss daraus wäre, dass die zeitversetzte Gabe beider Substanzen deshalb ok ist, weil die sowieso nur geringfügig entzündungshemmende Eigenschaft des Metamizols "egalisiert" wird, weil es eben kaum entzündungshemmend wirkt. Also, dass Cortisone ja immunsuppressiv wirken und demnach der Entündungshemmung im Weg stehen können. Läge eine Entzündung vor, wäre Metamizol nicht mehr das Mittel erster Wahl und Cortisone somit passiv schädlich. Das muss aber Schwachsinn sein, denn Cortisone wirken ja selbst entzündungshemmend.

FuFu? Ideen? Weils Metamizol kaum auf den Magen schlägt vielleicht?

Ich frage nicht interessehalber, ich frage deshalb, weil ich Prednisolon (oder Prednison, k.A. welches von beiden) daheim habe und es ggf die Schmerzen lindern und darüber hinaus auch mögliche Ursachen bekämpfen könnte. Ich habs vom TA bekommen, der allerdings nicht mal wusste, dass Metamizol zumindest nicht gleichzeitig mit Cortisonen verabreicht werden soll.
 
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Sein Kot ist grün und schleimig, aber er hat die übliche Form. Falls das für irgendwas zusammen mit seinen Symptomen typisch sein sollte, abgesehen von den normalen üblichen Verdauungsstörungen.

Kein Frischfutter in letzter Zeit ausser gestern Gurke. Davon hat er aber soweit ich gesehen habe nichts gegessen.
 
Noch eine Frage bezüglich Metamizol UND Kortikoide:

Warum ist die zeitversetzte Gabe beider Substanzen ok, während bei allen anderen NSAR ebendiese kontraindiziert ist? Ich habe etwas gelesen, was sich auf die verminderte Entzündungshemmung des Metamizols beruft. Mein einzig möglicher Schluss daraus wäre, dass die zeitversetzte Gabe beider Substanzen deshalb ok ist, weil die sowieso nur geringfügig entzündungshemmende Eigenschaft des Metamizols "egalisiert" wird, weil es eben kaum entzündungshemmend wirkt. Also, dass Cortisone ja immunsuppressiv wirken und demnach der Entündungshemmung im Weg stehen können. Läge eine Entzündung vor, wäre Metamizol nicht mehr das Mittel erster Wahl und Cortisone somit passiv schädlich. Das muss aber Schwachsinn sein, denn Cortisone wirken ja selbst entzündungshemmend.

Die Kortikoide greifen ebenso wie Metamizol in den Arachidonsäure-Stoffwechsel ein, die Kortikoide aber zu einem früheren Zeitpunkt.

Hier gibt es eine Grafik, die das gut erklärt:
Schmerztherapie - Archidonsäurestoffwechsel


Kortikosteroide wie Cortison hemmen die Kaskade an einem früheren Punkt (Hemmung der Phospholipase A2 durch Lipocortin, das von Kortikoiden induziert wird) und unterbrechen damit sowohl die Prostaglandin- als auch die Leukotrien-Biosynthese. Dies - und die Wirkung an vielen anderen Schalthebeln im Organismus - erklärt ihren stärkeren antientzündlichen und immunsuppressiven Effekt.
Arachidonsäure-Stoffwechsel

Die Medikamente hemmen die Bildung eines Enzyms, Cyclooxygenase, darauf beruht die schmerzstillende und fiebersenkende Wirkung.

Sorry den stillen Mitlesern für das viele Fachchinesisch, das kann man nur schwer "übersetzen" *schäm*:D
 
Sein Kot ist grün und schleimig, aber er hat die übliche Form. Falls das für irgendwas zusammen mit seinen Symptomen typisch sein sollte, abgesehen von den normalen üblichen Verdauungsstörungen.

Verdauungsstörungen sind doch nicht "üblich". *grübel* Geh mit der Maus zum TA, Diener. Bisher waren die Symptome unspezifisch und ich habe auch verstanden, daß da ein TA-Besuch wahrscheinlich frustran ausgegangen wäre. Aber grüner, schleimiger Stuhl kommt nicht vom Essen und ist auch nicht normal. Wenn die Vermutung stimmt, daß die Maus Schmerzen hat, dann weist der Stuhlgang jetzt auf eine Störung im Verdauungssystem hin. Möglicherweise hat die Maus krampfartige Bauchschmerzen? Ich würde den Stuhl auf Dysbakterie und Parasiten untersuchen lassen (Stuhl sammeln) und nicht jetzt auch noch Prednisolon probieren.

Man kann bei der Maus eh nicht viel untersuchen, aber Stuhlprobe geht gut. Ich mache bei den Mäusen, dank Vorkenntnissen und gesammelter Erfahrung, auch viel selbst, halt in den Bereichen, in denen ich mich inzwischen gut auskenne. Trotzdem bin ich immer froh um meine TÄ, der dann eben noch was anderes einfällt, auf das ich selbst nicht gekommen wäre.
Alles Gute für Edgar
Fufu
 
Ich war doch schon beim TA. Die Stuhlprobe kommt dann morgen dran, ich bin am sammeln. "Üblich" ist das typisch Unspezifische, kommt vom Essen, Baytril, etc. Hätte ja sein können, dass gerade grüner aber gut geformter Stuhl für irgendwas typisch sein kann, dass gut zur Symptomatik passt.
 
ja, gut. Hoffentlich kommt bei der Untersuchung was brauchbares raus.

Deine Überlegungen über die Kombination von Prednisolon und Metamizol kann ich irgendwie nicht richtig nachvollziehen. Grundsätzlich ist die Kombination von Cortison und NSAR mit Vorsicht anzuwenden, da sich die Nebenwirkungen beider Substanzen potenzieren können. Die NSAR hemmen die Prostaglandinsynthese. Im Magen senkt pysiologischerweise vorhandenes Prostaglandin die Salzsäureproduktion und steigert die Bildung der Schutzfaktoren, also Schleim und Bicarbonat. Damit erklärt sich die Gefahr gastroduodenaler Ulcera unter NSAR. Auch Cortison erhöht die HCl-Produktion im Magen, weshalb sich bei Kombination dieser Medikamente die ulcerogene Wirkung verstärkt. Wie dieses Problem mit einer zeitversetzten Gabe zusammenhängen soll, verstehe ich grad nicht ganz. *grübel*

"Bei der Interaktion zwischen NSAR und Glucocorticoiden, die von der ABDA-Datenbank als mittelschwer eingestuft wird, kann es zu einer verstärkten ulzerogenen Wirkung sowie einer erhöhten Gefahr gastrointestinaler Blutungen kommen. Pharmazeutische Zeitung online: Interaktionen: Nicht-steroidale Antirheumatika und Glucocorticoide
Viele Grüße
Fufu
 
Wie dieses Problem mit einer zeitversetzten Gabe zusammenhängen soll, verstehe ich grad nicht ganz. *grübel*
Vermutlich wegend er kurzen Halbwertszeit, die nur ca 2,5 Stunden beträgt. Ich sprach ja explizit von Metamizol + Cortisone und dementierte dies für andere NASR.
 
Warum ist die zeitversetzte Gabe beider Substanzen ok, während bei allen anderen NSAR ebendiese kontraindiziert ist? Ich habe etwas gelesen, was sich auf die verminderte Entzündungshemmung des Metamizols beruft.

Woher hast Du das? Vielleicht wäre eine Quellenangabe hilfreich.
Was meinst Du mit "Ich habe etwas gelesen, was sich auf die verminderte Entzündungshemmung des Metamizols beruft"? Willst Du damit ausdrücken, eine gleichzeitige Gabe von Cortison und Metamizol sollte die antiphlogistische Wirkung von Metamizol vermindern, eine zeitversetzte Gabe aber nicht? Kannst Du das präzisieren?

Metamizol hat doch generell nur schwache antiphlogistische Eigenschaften: "Da Metamizol zu den nicht sauren Analgetika gehört, also nicht das Derivat einer Säure ist, besitzt es nur sehr schwach basische Eigenschaften. Deshalb erreicht es im entzündlichen Gewebe, das sauer ist, keine nennenswerte Konzentration und hat nur schwache antiphlogistische Eigenschaften." https://www.rosenfluh.ch/rosenfluh/.../01_D_metamizol_together.pdf

Bei CliniPharm wird ebenso die Kombination von Cortison und Metamizol mit einer erhöhten Blutungsgefahr in Zusammenhang gebracht, nicht nur mit anderen NSAR. CliniPharm Wirkstoffdaten: Metamizol

Also ist mir 1. nicht klar, woher Du die Information hast, daß Cortison und Metamizol "zeitversetzt" verabreicht werden dürfen, aber nicht gleichzeitig und 2. verstehe ich nicht, wie das mit einer Verminderung einer antiphlogistischen Wirkung von Metamizol begründet werden sollte, wenn Metamizol sowieso keine nennenswerte antiphlogistische Wirkung hat? Deinen Gedankengang kann ich immer noch nicht nachvollziehen. Möglicherweise bezieht sich das "zeitversetzt" auch auf die Tatsache, daß Metamizol wegen möglicher Inkompatibilität nicht in Mischspritzen verwendet werden sollte?
Viele Grüße
Fufu
 
Metamizol: Nichtopioid-​Analgetikum, einziges NSAR mit krampflösender Wirkung, stark schmerz-, aber nur schwach entzündungshemmend, darf daher, obwohl Cyclooxygenase-​Hemmer, zeitversetzt parallel mit Corticoiden verabreicht werden; Handelsname u.a. Novalgin

Gesundheit und Vorsorge bei Farbratten - TierWiki

Ich erinnere mich, dass es so ähnlich auch auf anderen Seiten beschrieben wird. Liegt vielleicht am Satzbau, aber so bedeutet es eindeutig, das von mir Beschriebene.

1. Sie es nun als "Ausnahme", weil eine zusätzlich entzündungshemmende Wirkung angestrebt werden muss, oder weil es an mangelnder Wechselwirkung liegt und es deshalb "nicht so wild" ist.

2. Die Begründung - die einzige, die als dritte (Un)Möglichkeit für mich denkbar wäre - habe ich ja im selben Abschnitt dementiert.

Das es an Blutungen beteiligt sein kann, steht sowieso ausser Frage. Inwieweit, darüber streiten sich die Leute. Aber das Risiko wird i.d.R. als weit geringer beschrieben. Zeitversetzt bedeutet n.m.V., dass die Schleimhaut nicht zu stark auf einmal beleidigt werden sollte, demnach nicht die volle Dröhnung, sondern lieber häppchenweise.
 
Gestern und heute früh ging es ihm übrigens wesentlich besser. Aktiv, verfressen, kuschelig, freundlich. Und eine irrsinnige Kraft, um sich gegen die Medikamentengabe zu wehren. Da er gestern ganz lange schlief (und keine Sekunde von immer mindestens einer Mitmaus aus den Augen gelassen wurde), wollte ich ihn nicht etxtra aufwecken, um ihm etwas gegen die Schmerzen zu geben, dass er gerade vielleicht gar nicht braucht, weil er eh schläft. Hätte ich nachgesehen ob er schläft, hätte ich ihn geweckt. Also habe ich einfach abgewartet.

Um 13:00 bekam er seine letzte Dosis. Danach beleidigt und ab ins Bettchen zu den Anderen. Um 20:30 ist er wieder aufgestanden. Da ist die Wirkung des Metamizols schon zum grössten Teil (oder gar gänzlich) dahin. Er war jedenfalls besser beieinander, als morgens. Da bekam er dann trotzdem seine Dosis. Heute früh war er noch ein Stück besser drauf. Ein ständiges Auf und Ab. Kot war gestern Abend auch wieder normal, somit also nur einmalig grün. Was auch immer er hat, sein Leid wird zwar durch die Schmerztherapie gelindert, aber auch ohne Schmerzmittel gehts ihm plötzlich besser. Hoffentlich waren es wirklich nur massivste Blähungen oder sowas, die nun langsam abklingen (ich weiss, ein dünner Strohhalm, lasst ihn mir bitte trotzdem).
 
Ich erinnere mich, dass es so ähnlich auch auf anderen Seiten beschrieben wird. Liegt vielleicht am Satzbau, aber so bedeutet es eindeutig, das von mir Beschriebene.

ja, danke für den Link. Ich habe mich gestern wirklich bemüht, das nachvollziehen zu können, aber absolut nirgends eine vergleichbare Info gefunden. Weder in Beipackzetteln noch auf irgendwelchen Seiten zur Schmerztherapie, Wechselwirkungen von Metamizol mit Cortison, absolut gar nirgends, weder in der Human- noch in der Tiermedizin.

Hoffe, es bleibt bei der Tendenz zur Besserung bei Edgar. Meine "Mehlwurmmaus" hatte sich nach Mehlwurmkarenz innerhalb von 3 Tagen wieder erholt. Jetzt bekommt sie nicht mehr als 2 am Tag (das ist eh viel).

Möglicherweise lag es ja doch an den Mehlwürmern? Habe mal herumgegoogelt: "Schlecht gefüttertes Lebendfutter besteht hauptsächlich aus Chitin, was zu Verdauungsproblemen bis hin zu Vergiftungserscheinungen bei den damit gefütterten Tieren führen kann. Bei Mehlwürmern kommt noch hinzu, dass sie in vielen Fällen auf Zeitungspapier gehalten werden, welches sie fressen und dessen Inhaltsstoffe (z. B. Druckerschwärze) sie bei der Verfütterung weitergeben." Rodent-Info.net - Die Infoseite rund um Kleinsäuger An anderen Stellen wird immer wieder darauf hingewiesen, daß das Chitin nicht verdaut, sondern als Ballaststoff wieder ausgeschieden wird und daß eine übermäßige Zufuhr zu Verstopfung bis hin zum Darmverschluß führen kann. Also wenigstens bei meiner Maus würde das alles ziemlich gut passen.
Viele Grüße
Fufu
 
Edgar bekommt getrocknete Würmer. Das heißt natürlich längst nicht, dass Mindeststandards bei diesen Firmen auch wirklich das sind, was man erwartet. Deren Würmer kommen ja auch von wo her, der Strom kommt schliesslich auch nicht aus der Steckdose.

Heute ist Tag 2 der Antimehlwurminitiative, seit ich daheim bin schläft er nur. Hoffentlich nützt es etwas, wie bei deinem Mäuschen.

Hab gerade einen anderen TA gefragt, Metamizol und Kortison geht kurz mal, ist aber nicht ideal. Ultima ratio eben. Und die versetzte Gabe wegen der additiven Schleimhautschädigung. Aber da diese bei Metamizol vergleichsweise geringer ausfällt, falls überhaupt in relevantem Ausmaß, geht's schon mal. Wenn die Entzündungshemmung im Vordergrund steht, dann ist eine Kombination natürlich ungut, da kommen dann ja auch NSAR zum Einsatz. Aber vorher warte ich sowieso die Testergebnisse der Kotproben ab, nicht, dass da "nur" etwas Bakterielles vorliegt, wogegen Baytril machtlos ist, oder sonst ein nachweisbarer Infekt, den das Kortison bloss verstärkt.
 
ja, Kotprobenuntersuchung abwarten ist sicher sinnvoll. Vielleicht kommt was raus, das einen Ansatzpunkt liefert. Wünsche ich Dir und Edgar jedenfalls oder noch besser, daß er sich jetzt einfach wieder erholt. Meine Maus hat sich jedenfalls darappelt und sie sah schon sehr elend aus an dem einen Abend. Kann ja auch mal was gut gehen.
 
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