Dass Mäuse sich untereinander überhaupt nicht mögen, kommt extrem selten vor. Bei mir ist das bei etwa 50 Mäusen (über die Jahre verteilt!) nur zwei Mal passiert, wobei eine Maus einfach "besonders" war. Davon würde ich aber nicht ausgehen, Marie darf ja ins Nest und bei den anderen schlafen. Das sind Mädels, die sind zickig, die brauchen ihre Zeit. Und viel Geduld deinerseits.
Üblicherweise ist Marie die Dominante, hat in der Vergangenheit bei 4 vormals fremden Mäusen für Ordnung gesorgt. Da gab es auch Reibereien, wochenlang sogar, danach ein paar Monate lang nur ab und zu. Sie griff in diesen Monaten niemanden an, aber verjagt hat sie die Mäuse anfangs immer wieder, sofern sie irgendetwas gemacht haben, was sie nicht wollte, zB Haus einrichten, der versuch Futter wegzunehmen, usw. Gestresst waren die Mäuse eigentlich nicht, sie hatten halt eine Chefin, von Angst oder Frust konnten wir nichts bemerken. Putzen, auf ihr gestapelt schlafen, gemeinsam essen, war alles nie ein Problem.
Jetzt ist das ein bisschen anders. Marie ist älter und ruhiger geworden und ihr sind alle mausigen Bezugspersonen weggestorben. Und nun wird sie verjagt, aber nicht wie gestern beschrieben grundsätzlich von links nach rechts. Ich habe den Stall nun gespiegelt herum aufgebaut, neue Einstreu hineingetan, ein bisschen von der alten Einstreu dazu. Küchenrolle als Nistmaterial habe ich auch für das Haus mitgenommen. Allerdings konnte ich gestern erstmals sehen, dass zwei der neuen Damen ein eigenes Nest bauen. Sie schnappen die Küchenrolle aus dem Haus und tragen sie auf die andere Seite, stapeln sie da auf einen grossen Haufen. Im Haus habe ich natürlich nachgefüllt. Was sie nicht aus dem Haus bekommen, reissen sie aus dem Boden (unter der Streu befinden sich vier Lagen Küchenrolle). Und da darf Marie nicht hin. Kurz wird sie geduldet und dann vertreibt sie immer eine Maus. Aber es ist nicht immer dieselbe, heute war es Drusilla, die verstehen sich sonst eigentlich ganz gut. Bonnie und Daisy hingegen, das waren "die üblichen Verdächtigen" interessiert es plötzlich nicht mehr. Wechseln die sich ab, schieben die Wache, organisieren die ihren Mob, oder was soll das

Dennoch schlafen sie zusammen im Haus mit Marie. Solange sie das zweite Nest nicht betritt, ist alles gut. Marie weiss auch schon, was ihr blüht, wenn sie die verbotene Zone betritt, sie kneift die Augen zusammen, erhebt sich ganz leicht und dann fiept es laut und sie läuft zurück in ihr Haus, die andere hinten nach. Aber alle schlafen dennoch gemeinsam im Haus. Das neue Nest wird kaum genutzt

Oder erst wenn es fertig ist?
Jetzt stehe ich wirklich vor der Wahl:
Hoffen, dass es sich einpendelt wie damals, obwohl es damals eben nicht so konsistent war, Marie sorge einfach für "ihre" Ordnung im Anlassfall und anfangs für einen gesunden Respekt vor der Big Mama. Und jetzt ist eigentlich die Phase der Rangordnungsbildung. Mich wundert nur, dass Marie so einfach klein bei gibt. Wenns aber wirklich nur das ist, dann wäre das Kleinersetzen wiederum kontrindiziert, dann verschiebe ich das doch nur (?).
Oder ab in das andere Nagarium mit 40*60cm. Den alten Stall abtrennen werde ich eher nicht mehr, die Etagen, welche ich als Trennwand nutze, werden irgendwann durchgenagt und sind auch sehr schwer zu fixieren, da ich mehrere nehmen muss, weil sie minimal schäler sind als das Glasbecken. Das ist immer leicht instabil, wenn sie massiv daran nagen und versuchen zu zerren.
Zum verrückt werden... Damals wars mir egal, weils eindeutig war, Marie und Bianca, die großen älteren Mausinnen waren eben die Chefs und die Neuen hatten sich unterzuordnen. Aber hier ist es umgekehrt, wobei die Terrormäuse gleich alt bis älter sind. Und teilweise blind, panisch... Tierheimmäuse halt.