Du, es ist so das viele Rassen rassetypisches Verhalten habe, z.B. das Retriver in 99% der Fälle gern apportieren, das Terrier nen grosses Ego haben und sehr quirlig / aufgedreht sind, das Chihuahua sensible Grossmäuler sind, BorderCollies haben nen Hütetrieb, Herdenschutzhunde sind nicht ohne, Huskys sind ausdauernde Langstreckenläufer etc.
Es ist so, Hunde sind in erster Linie auf Eigenschaften gezüchtet worden, bei den meissten waren es Geisteseigenschaften, danach kann dann die - nenne wir es mal körperliche Modulation.
Klar, du kannst auch nen Mix haben der gerne apportiert, du kannst auch nen Mix zum Jagdhund ausbilden, nur gibt es halt für viele Arbeitsbereiche Hunde, die speziell für diese Anforderungen gezüchtet wurden. Es gibt auch viele Jäger, die z.B. ihre Welpen nur unter Jägern verteilen, da sie selbst sagen,d as so ein hochtriebiger Hund als reiner Familienhund fehl am Platze ist.
Windhunde sind zwar untereinander schon noch verschieden (v.a. kann man die okzidentalen Rassen nicht mit den orientalen vergleichen, ich würde - so schön ich Salukis auch finde - keinen orientalen geschenkt nehmen), aber vom Gro her sind es alle im Kerne Hetzhunde. Das ist einfach nen andere Haltungsanspruch als z.B. nen Schäferhund, Husky, Beagle. Das ist nicht schlechter oder besser oder exklusiver, es ist nur nen gewisser Typ Hund. Meine Whippets gehen bei Regen nicht raus, bellen kaum (es sei denn sie haben eins an der Waffel), sind Rassisten, sind auch mal mit nem Tag nur Pipi machen glücklich, wenn sie täglich rauskommen und rennen dürfen, liegen sie den Rest des Tages im Bett, sind untereinander zu 99% solzialverträglich, und sie kuscheln gern, jedoch nur untereinander (ne Bekannte hat Windspiele, Salukis und Galgos, die kuscheln alle nur Rasseintern, z.b. die Salukis liegen nur nebeneinandern, die stehen zwar auf zusammen lieben aber ohne Körperkontakt, wogegen die Whippets sich auch mal wild und wahllos in drei Schichten stapel lassen)
Ich schätze am Whippet, das der Jagdtrieb im Vergleich zu anderen Windhundrassen meisst überschaubar bleibt (ergo 95% geht ohne Leine, man muss zwar nen Auge auf seine Umgebung haben, aber mit TRainign geht es), der Hetztrieb dafür kernig und vorhanden ist (99% der Whippets laufen selbst ohne grossartiges Antrainieren einem Lockmittel hinterher) sie eine sehr enge Menschenbindung aufbauen, kaum bellen (der Pizzabote wird nicht - wie es bei Chis typisch ist- die Treppe hinuntergescheucht), sie sind im Umgang mit Menschen vorsichtig und zurückhaltend (springen nicht Labbi-typisch jeden an sondern man kann sich auch mal kurz mit dem Nachbarn unterhalten ohne das der hinterher den Jack-Wolfskin-Look hat), sie kuscheln gerne, sind körperlich weitestgehend gesund, haben kaum Agressionspotential (ausser bei der Hatz, der Kase wird am Ende vom Spiel nicht freundlich zurück in den wald geschickt *g*)
Und nachdem Whippets rasseintern in vielen Punkten Kongruent sind (den Rest kann man aber auch meisst relativ sicher durch die Linie vorhersagen, es gibt viele Renner, da weisste vorher die kannste nicht ableinen etc.) und sich auch allein unter anderen Hunde nicht wohl fühlen (sie brauchen einen zum kuscheln, für kleinen Wettrennen beim Spielen etc.) werde ich auf Dauer Whippets halten und bin auch froh, wenn ich nurnoch die Bedürfnisse einer Rasse unter einen Hut bringen muss. So kann ich meinen Hunden einfach gerechter werden als wenn ich mich zwischen 4 Hunden mit 4 total verschiedenen Vorstellungen von Gassi aufteilen muss.
Und btw. ich habe keine Renner und will auch keine Renner, ich will nen schönen S+L-Hund der nach Möglichkeiten dem klassischen englischen Stil entspricht
Wenns dich interessiert, für Whippets gibts ne ganz tolle Datenbank, da kann man sich die Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Eltern des eigenen Hundes anschauen und gewisse Rückschlüsse ziehen, Fini hat z.B. dan abfallenden Arsch total von ihrer Mama etc.
Bei uns wird es wohl darauf hinaus laufen, das wir im Sommer wahrscheinlich eine neue Hündin bekommen, die jedoch weiterhin der Züchterin gehört (Mitbesitz), da ich ihre Ziele mit trage und sie kein unüberschaubar grosses Rudel daheim hat. Damit ist ja auch keinem geholfen, wenn man zum Erreichen der eigenen Ziele eine Anzahl an Hunden daheim stapelt denen man einfach nicht mehr gerecht werden kann. Ist für mich ne recht sinnvolle Lösung, dann habe ich praktisch keinen für mich produzierten Welpen mit dem ich den Markt ankurbel, sondern spiele Auslagerungsstelle. die Hündin wird jedoch - im Unterschied zu Jessi - dauerhaft hier im Rudel sein und nur ggf. für einen Wurf zurück zur Züchterin gehen (und selbst da ist noch die Frage, wie sie sich entwickelt, ob mit ihr überhaupt gezogen wird und ob sie ihren Wurf dann nicht vielleicht doch bei uns bekommen und grossziehen sollte wegen Stress etc.)
Jetzt dürft ihr mich fressen
