Gehegedesinfektion - Alternativen zu Bactazol etc.

Stimmt, aber jedes noch so kleine unentdeckte Tröpfchen würde reichen.
Was uns leider wieder zum Ausgangspunkt führt: ungefährliches Mittel.

Nachtrag:
Ich habe gerade noch einen Öko-Test zu Desinfektion gelesen, dort steht
Im Panthenol-Spray steckt als bedenklicher Hilfsstoff Peroxyessigsäure, die zwar desinfizierend wirkt, von der aber auch Anhaltspunkte für eine krebserzeugende Wirkung aus Tierversuchen vorliegen.
 
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Off Topic:
Wollt ihr das vielleicht lieber per PN klären? Ich kriege hier schon gar nichts mehr mit, weil ständig jemand dem anderen Links oder Chemielatein an den Kopf wirft... *grübel*
 
Ich habe dieses Brieftaubenzeugs aus dem Eingangsposting gefunden, alles in Englisch natürlich. @Nagerchen: Infolink per PN.

Kurzversion Bestandteile:
ALCOHOL (C9-11) ETHOXYLATE (8EO)
20-25%
SULPHURIC ACID (Schwefelsäure)
5-10%
PHOSPHORIC ACID ...% (Phosphorsäure)
5-10%
IODINE (Jod)
1-5%

@Beere mit den CAS-Nummern kommst Du immer klar, was die Bestandteile von ausländischem Produkten angeht, die sind international, müssen in den Sicherheitsdatenblättern aufgeführt werden. Sicher will der eine oder andere nicht so tief in die Materie eindringen - ok - dann einfach überlesen.
 
@Beere
Sie sind kein Stückchen weiter als das, was du schon auf der ersten Seite so treffend beschrieben hast:
Denke nicht, dass es ein Reinigungsmittel gibt, dass gegen Pilze, Bakterien, Viren und Ungeziefer wirkt, das nicht schädlich ist, wenn die Tiere es oral aufnehmen...

Ich bleibe deswegen bei erst hochwirksame Desinfektion bis das Ungeziefer tot ist und anschließend gründliche Entfernung der Desinfektionsmittelrückstände.
 
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... deswegen war ich ja so euphorisiert von der Peressigsäure. Sie zerfällt vollständig in Essigsäure, Sauerstoff und Wasser und gilt damit als extrem wenig schädlich und dafür als umweltverträglich. Außerdem hat sie keine Wirkungslücke, wie Alkohol. Wirkt also gegen Bakterien, Viren (behüllte wie unbehüllte), Pilze und Parasiten. Resistenzen gibt es auch nicht, da der Wirkungsmechanismus unspezifisch ist.

Das Problem ist aber, daß ich kein geeignetes Mittel finde. Ist die Konzentration von Peressigsäure < 1%, dann läuft das Zeug als Hygienereiniger. Da weiß ich nicht, ob es zur Desinfektion ausreicht und es steht auch keine genaue Konzentrationsangabe dabei. (Was heißt unter 1%?, das kann ja alles sein *grübel*). Das andere Mittel von Wofasteril E 400 ist 40%ige Peressigsäure. Das ist viel zu hoch konzentriert, außerdem eine viel zu große Menge. Sinnvoll wäre vielleicht eine Konzentration von 0,5 (?) oder 1 %, höchstens 2%. Man müßte das also verdünnen und das ist nur mit Schutzvorrichtungen möglich. Also vollkommen unpraktikabel. Eingesetzt wird die Peressigsäure in Krankenhäusern und Arztpraxen. Gibt es also bei Medizinerbedarf. Habe noch ein Pulver gefunden, zum Anmischen, aber da ist die Mindestbestellmenge auch zu groß. *seufz*

Hier ein guter, kurzer, gut verständlicher Link zur Peressigsäure:

Peressigsäure-Desinfektion | Prüfer-Arbeitsschutz
 
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Essigsäure ist aber auch gesundheitsbedenklich, die darf ja von Menschen schon nur in gering konzentrierter Lösung eingenommen werden. Ich verweise da mal auf die im Lebensmittelhandel erhältliche Essigessenz, die nicht direkt verzehrt werden soll.
Mal ganz abgesehen vom Essiggestank. Davon wird mir schon schlecht. Wie sehr mögen da die Mäuse mit ihren um ein Vielfaches empfindlicheren Nasen darunter leiden.
 
Es wird ja im Wiki auch empfohlen, zur Geruchsneutralisierung des Inventars vor VG Essigsäure zu verwenden. Natürlich wird das hinterher mit klarem Wasser nachgepült und muß danach noch trocknen. Ich denke, man unterscheidet ja, ob man Flächen behandelt, oder eine Substanz oral aufnimmt. Ich nehm´ ja auch nicht an, daß jemand das Bactazol oral zu sich nimmt ... :D
Es kommt natürlich auf die Oberflächen an. Ob das für unbehandeltes Holz geeignet wäre, würde ich eher anzweifeln.

Über die Pyrethroide habe ich jetzt schon so viel Bedenkliches gelesen, ich fände eine Alternative zu Bactazol wirklich sinnvoll. Wenn man da was finden würde, das wäre super, selbst wenn es mühsam ist eine gute Altervative aufzuspüren. Und das Problem beim Alkohol ist eben die Wirkungslücke bei bestimmten Viren. Sonst ist beim Alkohol eben der entscheidende Vorteil, daß er rückstandsfrei verdunstet. =)
 
Hui, hier hat sich ja Einiges getan... *anbet* Vielen Dank für Eure Mühe!!!

Auch wenn ich den links jetzt noch nicht komplett folgen konnte..., Fazit scheint ja echt zu sein: Was gut wirkt, ist auch irwie gefährlich *Angst* (und sei es "nur" bei der Anwendung...) Wäre ja sonst auch zuuuu schön gewesen... ;-)

Reiner Alk scheint mir da einerseits tatsächlich noch das "Natürlichste", geht aber wohl nicht wegen Acrylglas und, natürlich, hatte ich's im Eingangspost vergessen *rätsel* ist das Holz auch lackiert, zumindest teilweise, Manches mit Holzlasur (Aldi-Aktionsware), anderes dann später mit... ja, und hier noch mal *rätsel* keine Ahnung mehr, habe im "Entsorgunswahn" auch die noch brauchbare angebrochene Dose versehentlich der Schadstoffsammlung überlassen... Aber die Gefahr, dass da in Verbindung von Alk und irgendwelchen Lackbestandteilen sich was auflöst etc. ist mir glaub ich doch zu groß.

Hab' hier auch noch so'n Flächeninfekt aus der Apotheke gefunden, eigentlich auch nix Anderes als Alk, aber voller Warnhinweise...

Hatte auch meine TÄ gefragt, was sie z. B. in der Praxis nutzt und daraufhin beim Hersteller nachgefragt. Gilt auch als "Flächendesinfektionsmittel" - und sie haben mir davon abgeraten, es für's Gehege zu verwenden...

Dieses Taubenzeuchs war mir auch noch recht sympathisch, wirkt aber lt. SDB korrosiv und dort steht auch was bzgl. Vermeidung von Zink... (-> Volierendraht?) und div. anderen Stoffen... *seufz* (Äh, gibt's bei Vogelvolieren nicht auch Metalle als Material *grübel*?)

Ach so, und Ph... als Bestandteil bezieht sich glaub ich doch nur auf die Parasitenbekämpfung, ist doch in Ardap (als reines Parasitenmittel, aber mit Depotwirkung) auch drin? Also für Desinfekt eh kein Thema...

Bunsenbrenner trau ich mich nicht... :D Wo macht Ihr das, Punky, etwa inner Wohnung? Und bzgl. Dampfreiniger u. Ä. hatteich mich mal erkundigt und erfahren, dass quasi jeder cm² längere Zeit bedampft werden müßte, damit's überhaupt die gewünschte Wirkung hat, also nicht einfach einmal drüber über alles, beim Ausbacken von Inventar geht man ja auch von ca. 'ner Stunde aus..., kommt also auch nicht in Frage...

LG (und 'n bissel frustriert, weil immer noch k. A., was nu das Beste ist... *seufz*:D)
Nagerchen
 
ja, echt schwierig. V.a. die verschiedenen Materialien, lackiert, Draht, etc. *grübel* Ehrlich, was ich an Deiner Stelle machen würde, ist mit Essigessenz auswischen, nachwischen. Eventuell, aber das ist jetzt ganz unprofessionell - vielleicht fönen? Die meisten Krankheitserreger vertragen Hitze und Trockenheit sehr schlecht. Metall jedenfalls verträgt Hitze gut, und Fönen ist jetzt nicht so extrem wie mit Bunsenbrenner. Beim Lack würde ich an unauffälliger Stelle mal testen, wieviel Fön-Hitze er verträgt. *grübel*
 
Es wird ja im Wiki auch empfohlen, zur Geruchsneutralisierung des Inventars vor VG Essigsäure zu verwenden. .

Stimmt so nicht ganz (und steht da hoffentlich auch nicht so): Verwenden sollt man "EssigWASSER", das heißt in vieeeel Wasser kommt lediglich ein kleiner Schuss Essig, ich hatte auf einen 10 Liter Eimer immer nur ca. einen Esslöffel oder so.
 
Wir brauchen einen Chemiker!! *Wand*

Also wenn der haushaltsübliche Essig etwa 6%tig ist, und man verdünnt 1 Eßl. mit 10 l Wasser - das ist vielleicht 1:100, also 0,06%tig - eine desinfizierende Wirkung hat das vermutlich nicht mehr. Aber es geht beim Inventar ja um die geruchsneutralisierende Wirkung.

Es wird ja aber auch in und als Haushaltsreiniger verwendet.
Die Frage ist wieder - was passiert mit der Essigsäure? Das ist ja ein biologisches Produkt, also müßte sie irgendwie zerfallen. Und was passiert, wenn sie dann trocknet?

Wichtig finde ich zu unterscheiden, daß man die Mäuse damit (mit was auch immer) ja nicht füttert. Wir füttern sie auch nicht mit Alkohol. :D Also ist entscheidend bei allen Maßnahmen, was dann für Rückstände verbleiben. Das ist das Problem und die Frage. *grübel*

Also hab was gefunden Wikipedia: "Essigsäure oxidiert an der Luft vollständig unter Hitzeentwicklung zu Wasser und Kohlenstoffdioxid. Dies geschieht bei Raumtemperatur jedoch nur extrem langsam." Das bezieht sich aber auf die Flüssigkeit, die ja beim Putzen wieder abgewischt/klargespült wird. Also muß man dann nicht davon ausgehen können, daß mit Essigsäure/Essig geputzte Materialien nach dem Trocknen keine schädlichen Essigreste mehr enthalten?
 
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@ Fufu, vielleicht brauchen wir in Zukunft keinen Chemiker mehr *freu*

Es geht ohne Chemie - Jawollja!!!! Ich denke, der Beitrag wird unser Desinfektionsproblem etwas umkrempeln und in eine andere Richtung lenken, weg von Chemie *freu* =)

In der Lebensmittelindustrie und bei der Trinkwasseraufbereitung werden UV-C-Strahlen zur Desinfektion eingesetzt, es gibt beispielsweise schon Geräte für Poolreinigung, Abwasserreinigung, Trinkwasserdesinfektion, Labordesinfektion und auch Handgeräte (siehe Ende des Beitrags).

Kurzinfo:
Das Wirkprinzip

Das sehr energiereiche UVC Licht löst eine photochemische Reaktion aus. Die Wellenlängen bei 253,7 nm werden von den Zell-Nucleinsäuren absorbiert und führen, je nach Bestrahlungsdosis, zur Abtötung bzw. Schädigung der Bakterien und Pilzsporen. UVC Licht wird daher zur gezielten Schädigung oder Abtötung von Mikroorganismen (wie z.B. Bakterien/Viren, Hefen und Schimmelpilzen) eingesetzt.

Das Dosisprinzip verweist auf den grundlegenden Einfluss der Faktoren Zeit und Leistung. Das Produkt von Bestrahlungszeit und Bestrahlungsintensität wird in mW*s/cm² angegeben.

Während einfach strukturierte Mikroorganismen eine hohe Empfindlichkeit gegenüber dem UVC Licht aufweisen, d.h. sie lassen sich mit einer geringen Dosis problemlos deaktivieren, sind wesentlich größere Energien um Pilze und Sporen abzutöten notwendig. Die Wirksamkeit von UV-C bei der Inaktivierung von Mikroorganismen steht deshalb immer in direktem Zusammenhang mit der angewandten Dosis.

Auf diese Weise sind je nach Anforderung Entkeimungsraten von bis zu 99,99 % wirtschaftlich möglich. Die genaue UV Dosis, die zur Inaktivierung der Mikroorganismen führt, ist dabei typenspezifisch verschieden. Während der überwiegende Teil der Bakterien und Viren mit relativ geringen Dosen inaktiviert werden kann, benötigen Hefen, Schimmelpilze und Sporen eine vielfach höhere Dosis.

Achtung: UV-C-Strahlung ist gesundheitsschädlich, bitte über Risiken vorher ausreichend informieren!


Artikel Die Welt zu UV-Desinfektion
Infektionsforschung: UV-Licht tötet gefährliche Krankenhauskeime - DIE WELT

Allgemeine Grundlagen kurz erklärt
ftp://ftp.softronics.ch/Entkeimung ...al Information/Desinfektion mit UV-C - D.pdf

UV-Strahlungsdosen für eine 90 - 99.99% Inaktivierung von verschiedenen Mikroorganismen wie Viren, Bakterien, Hefen, Pilzen, Schimmel und Parasiten
UV-Strahlungsdosen fr eine 90 - 99.99% Inaktivierung von verschiedenen Mikroorganismen wie Viren, Bakterien, Hefen, Pilzen, Schimmel und Parasiten


Erklärung / Einsatz Lebensmittel
http://www.bfr.bund.de/cm/343/verfa...ontamination-durch-ultraviolette-strahlen.pdf

Handgerät:
Artikel
Innovation der Woche: Bakterienkiller für unterwegs - Forschung - Technologie - Wirtschaftswoche

"Obwohl er (Anmerkung: das Gerät) so klein ist, konnten Wissenschaftler, die das Gerät testeten, die Zahl gefährlicher Mikroorganismen wie multiresistenter Bakterien oder Grippe-Viren um 99,9 Prozent reduzieren. "

"Auch die Eier von Flöhen und Hausstabmilben überlebten die UV-Bestrahlung nicht. Und sogar die Zahnbürste lässt sich damit von sämtlichen Bakterien befreien, die Karies oder Paradontose verursachen."

Wichtig: Die bei Amazon z.T. käuflichen Geräte "Reisedesinfektion" sind leider oft Billigprodukte aus China und zu winzig für effektives Arbeiten, die professionellen Entkeimungsmodule sind zu teuer für Heimanwendung - aus meiner Sicht wäre man vermutlich mit einem Eigenbau aus Lampe mit Fassung am besten bedient, dabei würde ich mich in puncto der Wattzahl an den Profigeräten orientieren und dann das Ganze in einem Raum, den ich für die Dauer nicht nutze (in dem sich auch keine Tiere aufhalten usw.), aufstellen und durchführen. Stromzufuhr wäre z.B. von außen mittels Verlängerung eingestöpselt möglich. Bei mehretagigen Käfigen wäre eine Anwendung pro Etage sinvoll. Plexiglas aus dem Käfig besser ausbauen und gesondert bestrahlen (mindert die Strahlung zwischen Quelle und Einwirkort, z.B. Käfigrückwand).

Lest euch bitte unbedingt gründlich in die Thematik ein, insbesondere zur UV-C-Strahlung. Vielleicht trägt der eine oder andere hier noch weiteres Wissen zusammen, wäre schön.
 
Jau, das klingt aber sehr interessant und hoffnungsvoll!
(Ist aber wohl auch 'ne Art "Chemie"... *bätsch*)

Frag mich nur, warum das dann nicht schon längst überall bekannt ist und praktiziert wird *grübel*...

Der 2. Link geht nur mit Autorisierung..., und bei uveco find ich leider keine Preise...*Keule* Gibt's übrigens auch quasi gegen Vitamin D-Mangel... ;-) (Gut, in dieser und ähnlicher Wirkungsform ist UV-Licht ja schon was bekannter.)

V. A. auch als Raumdesinfektion gegen Schimmelsporen interessant, da hat man ja sonst kaum 'ne Chance... ach ja und gegen Parasitenzeuchs auch...

Aber, wie gesagt, woran liegt's dann, dass es noch nicht überall im Einsatz ist, muss es doch auch 'nen Haken geben... :D
 
... ich glaube das Problem ist vielleicht wieder die Anwendung. Bei dem Reisestab, UV-Stab von Verilux, der kostet ca. 40 Euro, ist z.B. die Bestrahlungsstärke gar nicht angegeben.

Wie in dem Link von Mousyperson gut erklärt, hängt aber die Wirkung von zwei Faktoren ab: Bestrahlungsstärke und Bestrahlungsdauer. Also mit dem Stab das Gegehe keimfrei bekommen zu wollen, wäre total illusorisch.

Also man muß eine Lichtquelle mit einer bestimmten Bestrahlungsstärke haben, die dann für das Gehege praktikabel anwendbar ist und was kostenmäßig vertretbar ist. Da man das immer wieder verwenden kann, würde sich auch ein einmalig höherer Anschaffungspreis rentieren. Wie man das selber bauen soll, ist mir jetzt aber noch nicht wirklich klar. *grübel*

Also in dem einen Link werden folgende Werte angegeben:

"Die notwendige UV Belichtung für viele Anwendungen reicht von 100 J/m² bis 1.000 J/m²". Das scheint die notwendige Beleuchtungstärke pro qm zu sein.
 
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Huhu,

ich werf mal noch einen anderen Aspekt ein: Abgetötet wird dann doch nur da, wo das Licht auf wirklich hintrifft oder? Stelle ich mir schwer vor, wenn ich z.B. einen Eigenbau desinfizieren will, wo nicht alle Kanten und Ecken zu 100% (und wer kann sich da schon sicher sein?) abgedichtet sind, so dass z.B. im Fall von Milben kein Tier irgendwo in der Ecke sitzt und einfach wartet, bis die Lampe wieder ausgeht.
 
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